DE2845372C2 - - Google Patents

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DE2845372C2
DE2845372C2 DE2845372A DE2845372A DE2845372C2 DE 2845372 C2 DE2845372 C2 DE 2845372C2 DE 2845372 A DE2845372 A DE 2845372A DE 2845372 A DE2845372 A DE 2845372A DE 2845372 C2 DE2845372 C2 DE 2845372C2
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    • C07F15/0006Compounds containing elements of Groups 8, 9, 10 or 18 of the Periodic Table compounds of the platinum group
    • C07F15/0086Platinum compounds
    • C07F15/0093Platinum compounds without a metal-carbon linkage
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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Platin-Komplex-Verbindungen und diese enthaltende pharmazeutische Präparate.
Ihre Aufgabe besteht darin, aus der Vielzahl der Pt(II)-Komplex-Verbindungen eine solche Verbindung zu bestimmen, die für die Behandlung von Tumoren besonders geeignet ist. Der Bereich der Verbindungen, der für die Bestimmung einer für die Behandlung von Tumoren besonders geeigneten Platin-Komplex-Verbindung denkbar ist, ist in folgenden Literaturstellen beschrieben:
Chem.-Biol. Interactions 11 (1975) 145 bis 161,
Wadley Medical Bulletin Bd. 7 (1977) Seite 114 bis 137,
Revue Roumaine de Biochemie Bd. 14 (1977) Seite 117 bis 125,
Bioinorganic Chemistry, Bd. 2, Nr. 1 (1972), Seiten 187 bis 210,
Chem. Abstr. 78 (1973) Ref. 23413m,
Chem. Abstr. 86 (1977) Ref. 182963x,
Chem. Abstr. 86 (1977) Ref. 65342h.
Die Arbeiten, die zu der vorliegenden Erfindung geführt haben, zeigten, daß aus der demzufolge nahezu unvorstellbar großen Zahl möglicher Verbindungen, nur eine begrenzte Zahl von Verbindungen für die Behandlung von Tumoren infrage kommt. Die erfindungsgemäße Platin-Komplex-Verbindung ist durch eine cis-angeordnete Verbindung von Platin mit der Struktur
gekennzeichnet, wobei X und Y H₂O, HPO₄--, SO₄--, (COO-)₂, Cl-CH₂-COO-, Br-CH₂-COO- und NO₃-
sein können und A und B verzweigtkettige Alkylamine mit 3-9 Kohlenstoffatomen sind.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind pharmazeutische Präparate, die eine erfindungsgemäße Platin-Komplex-Verbindung neben einem pharmazeutisch verträglichen Träger enthalten.
Es wurde herausgefunden, daß Verbindungen der vorliegenden Erfindung wirksam gegen Krebs oder bösartigen Tumoren oder bösartige Neoplasmen sind. Vorzugsweise wird die Verbindung deshalb zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger verwendet. Demgemäß besteht die vorliegende Erfindung in einer speziellen Platin-Komplex-Verbindung als pharmazeutischem Produkt und in der Zuordnung einer solchen Verbindung zu einem pharmazeutisch annehmbaren Träger. Solche Produkte können so formuliert werden, daß sie z. B. für parenterale oder orale Anwendung bei Tieren, die mit einem bösartigen Tumor oder Neoplasma behaftet sind, passen.
Herstellung von Platinkomplexen
Die folgenden Herstellungseinzelheiten und Resultate sind an Hand von Beispielen für die Herstellung von spezifischen Komplexen gemäß der Erfindung dargestellt. In allen Beispielen bedeutet die Bezugnahme auf den "Aquo-Komplex" den Komplex, der eine Mischung von Aquo- und Hydroxyl-Gruppen enthält, die nach folgender Reaktionsformel hergestellt werden
PtA₂X₂ + 2 Ag⁺ → [PtA₂ (H₂O)₂]2+
Beispiel 1 Aquobis (iso-Pentylamin) Sulphatoplatin (II) [Pt(SO₄) (C₅H₁₁NH₂)₂(H₂O)]
cis-[Pt1₂A₂] (30 g, 0,048 mol) wurde in Wasser (150 ml) suspendiert und umgerührt, bis eine geschmeidige Schlämme erhalten worden war. Dieser Schlämme wurde Silbernitrat (16,35 g) hinzugegeben, das in Wasser (30 ml) gelöst war. Nachdem diese Mischung 0,5 Stunden lang bei 40°C umgerührt worden war, wurde sie unter Verwendung eines Glasstößels mit abgeplattetem Ende völlig zermahlen. Das Umrühren unter Wärmezufuhr wurde bei gründlichem Zermahlen in 2 und 4 Stunden Intervallen fortgesetzt. Nach einer Gesamtreaktionszeit von 5 Stunden wurde das Gemisch durch ein Filter der Porenweite 4 gefiltert, und die festen Bestandteile wurden zweimal auf dem Filter durch Zerreiben mit frischen Wasserportionen gewaschen. Filtrat und Waschwasser wurden wieder miteinander vereinigt und mit Aktivkohle umgerührt und erneut durch ein Filter mit der Porenweite 4 gefiltert. Das klare Filtrat wurde mit einer warmen gesättigten Lösung von Natriumsulfat (ca. 20 g in 40 ml Wasser) behandelt. Es bildete sich sofort ein weißer Produktniederschlag, die Mischung wurde aber eine weitere Stunde lang bei 50°C gerührt, um eine vollständige Komplexverbindung des Sulfats zu erhalten. Das Produkt wurde mit einem Filter der Porenweite 3 abgefiltert und dann auf dem Filter zunächst mit Wasser, dann mit Aceton gewaschen. Über Nacht wurde es im Vakuum bei 50°C getrocknet.
Das Rohprodukt wurde mit einer heißen 1 : 1 Mischung von Ethanol und Wasser rekristallisiert. Die Wiedergewinnung an reinem Komplex war gering, weil er mit den Lösungsmitteln zu reagieren schien.
Elementaranalyse:
errechnet % C 24,83 H 5,83 O 16,55 N 5,79 S 6,62
gefunden % C 25,43 H 5,80 O 15,39 N 5,68 S 6,17
Das nicht rekristallisierte Material, das typischerweise 7,0-7,2% S enthielt, trifft den theoretischen Wert ziemlich gut, wenn angenommen wird, daß ca. 2% Na₂SO₄ vorhanden sind.
Beispiel 2 Herstellung von Sulfat und Sulfatkomplexen von bis (Isopropylamin) Platin (II)
Diese Komplexe waren vorher als Rohmaterial hergestellt worden, indem Natriumsulfat und Dinatrium Phosphatwasserstoff zu [Pt (i-C₃H₇NH₂)₂(H₂O)₂] (NO₃)₂ hinzugefügt wurden, um unter dreistündigem Rühren bei 50°C einen weißen Feststoff zu ergeben. Dieses Herstellungsverfahren wurde wiederholt, und die Infrarotanalyse ergab beim Vergleich beider Verfahrensergebnisse deren Identität, womit die Reproduzierbarkeit dieses Verfahrens erwiesen war. Nicht erfolgreich war dagegen die Rekristallisation durch Lösen in heißem Wasser und Hinzufügen der freien Säure oder ihres Natriumsalzes, und die Produkte erwiesen sich als unrein oder durch die unten wiedergegebene Elementenprobe nicht richtig formuliert.
[Pt (SO₄) (i-C₃H₇NH₂)₂(H₂O)]
errechnet % Pt 45,68 C 16,86 H 4,68 N 6,56 O 18,73 S 7,49
gefunden % C 17,10 H 4,98 N 6,89 O 19,03 S 7,12
[Pt (HPO₄) (i-C₃H₇NH₂)₂(H₂O)]
errechnet % Pt 45,68 C 16,86 H 4,92 N 6,56 O 18,73 P 7,26
gefunden % C 17,26 H 4,76 N 7,66 O 16,88 P 5,69
Folglich ist das einzige erfolgversprechende Verfahren die Reaktion des "Aquo-Komplexes" mit Ag₂SO₄, Ag₂HPO₄ und die Verdampfung der Lösung zum Trocknen über Schwefelsäure im Vakuum wie auch für die Nitrat- und Chloracetat-Komplexe (vergl. Beispiele 3 und 4).
Beispiel 3 Herstellung von [Pt (ClCH₂CO₂)₂(i-C₃H₇NH₂)₂]
Das Hinzufügen von Natriumchloracetat mit pH 5,5 zum Aquo-Komplex erbrachte eine weiße Ausfällung. Dieser Komplex war jedoch aus heißer verdünnter Chloracetatsäure mit sehr geringem Ertrag rekristallisiert worden, um farblose kubische Kristalle zu ergeben. Die Elementaranalyse dieses Beispieles (A) war zu schwach, weshalb der Komplex in Wasser gelöst, durch Aktivkohle gefiltert und zum Trocknen erneut über konzentrierte Schwefelsäure im Vakuum evaporiert wurde (Beispiel B).
Elementaranalyse:
errechnet % Pt 39,01 C 24,00 H 4,40 N 5,60 O 12,80 Cl 14,20
gefunden (A) C 23,46 H 4,54 N 5,98 O 13,50 Cl 13,55
gefunden (B) C 23,73 H 4,50 N 5,72 O 13,41 Cl 13.93
Beispiel 4 Herstellung von [Pt (NO₃)₂(i-C₃H₇NH₂)₂]
Die Aquo-Lösung wurde zum zweimaligen Trocknen über Schwefelsäure im Vakuum evaporiert und ergab blaßgelbe Granulat-Kristalle.
Elementaranalyse:
errechnet % Pt 44,64 C 16,47 H 4,12 N 12,81 O 21,96
gefunden % C 16,39 H 4,20 N 12,78 O 22,29
Die Evaporation der Aquo-Lösung zum Trocknen auf einem Wasserbad führte zu einer viskosen roten Masse. Die rote Verunreinigung wurde mit Aceton ausgelaugt und das Waschen des Restes mit Wasser führte zu einem cremeweißen Puder mit einem Infrarotspektrum, das dem der obigen Kristalle identisch war.
Beispiel 5 cis-bis (Isopentylamin) bis (Chloroacetato) Platin (II) - [Pt(C₂H₂O₂Cl)₂(C₅H₁₁NH₂)₂]
Pti₂A₂ (40 g, 0,065 mol) wurde mit Wasser (200 ml) vermahlen und vier Stunden lang bei 40-50°C umgerührt mit gründlichem Vermahlen in einstündigen Intervallen mit Silbernitrat (21,9 g, 0,129 mol), um den Diaquo-Komplex zu erhalten. Die so erhaltene Lösung - nachdem bestätigt war, daß Ag⁺ entfernt war - wurde mit einer Lösung von Kaliumchloracetat gemischt, nachdem diese durch Neutralisieren von Chloracetatsäure mit KOH zu pH 6-7 präpariert worden war. Zunächst war kein sichtbares Zeichen einer Reaktion zu erkennen, die Lösung wurde jedoch bald trüb und führte zu einem stockenden Öl, das sich beim Stehenlassen gegebenenfalls verfestigte. Nach dem Umfüllen der oben schwimmenden wäßrigen Lösung wurde der Rest zum Trocknen zur Seite genommen und anschließend in warmen Äthanol (60°C) gelöst. Beim Stehenlassen bei Raumtemperatur sonderte die Äthanol-Lösung weiße Kristalle des Chloracetato-Komplexes ab.
Elementaranalyse:
errechnet % C 30,19 H 5,42 O 11,50 N 5,03 Cl 12,76
gefunden % C 28,67 H 5,18 O 13,49 N 5,65 Cl 11,55
Dieser Komplex ist in der entsprechenden Reinheit schwierig herzustellen.
Beispiel 6 Aquobis (Isopentylamin) Phosphatoplatin (II) [Pt (HPO₄) (C₅H₁₁NH₂)₂(H₂O)]
cis-PtI₂A₂ (40 g, 0,065 mol) wurde in eine Diaquospezies umgewandelt und diese Lösung wurde zum Reagieren mit einer nahezu gesättigten Lösung von Na₂HPO₄ (20 g, 0,141 mol) gebracht. Das Produkt setzte sich nahezu sofort als eine feine, weiße Ausfällung ab. Das Gemisch wurde jedoch 2 Stunden lang bei 50°C gerührt, um die Komplexverbindung des Phosphats zu gewährleisten. Nach dem Waschen mit Wasser und Aceton wurde das Produkt im Vakuum getrocknet.
Ertrag 11,0 g (37%)
Versuche zur Rekristallisation von heißem Wasser, Äthanol, DMF und 1 : 1 Äthanol : Wasser waren infolge der unzureichenden Löslichkeit nicht erfolgreicht. Es wurden deshalb zwei getrennte Rohmaterialmengen für die Analyse vorgesehen.
Elementaranalyse:
gefunden (I) % C 23,10 H 6,00 O 18,22 N 5,64 P 6,10
gefunden (II) % C 23,57 H 6,23 O 18,40 N 5,77 P 5,83
errechnet für
Pt A₂HPO₄2 H₂O % C 23,94 H 6,22 O 19,15 N 5,59 P 6,18
Für nicht rekristallisiertes Material zeigen diese Resultate ziemlich gute Übereinstimmung und sie zeigen ferner, daß der Komplex 1 Wassermolekül von der Hydration zusätzlich zu einem komplexverbundenen Wassermolekül enthält.
Beispiel 7 bis (Isobutylamin) Oxalatoplatin (II), [Pt (C₂O₄) (i-C₄H₉NH₂)₂]
Eine Lösung vom Isobutylamin Aquo-Komplex (37 ml, 0,024 mol) wurde einer warm gerührten Lösung von Kaliumoxalat (13 g, Monohydrat, 0,07 mol) in 40 ml Wasser zugegeben. Der sich dabei bildende weiße Niederschlag wurde 30 Minuten lang gerührt, mit einem Sinterfilter der Porenweite 4 abgefiltert, mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet.
Rohausbeute = 6 g (55%)
Der rohe Oxalato-Komplex wurde wie folgt rekristallisiert. Das Produkt wurde einer umgerührten, kräftig kochenden wäßrigen Lösung von 0,1M Kaliumoxalat (800 ml) zugegeben. Die Lösung wurde 30 Minuten lang gekocht, um die Zersetzung zu erhalten. Während dieser Zeit dunkelte die Lösung infolge einiger Platinformationen. Die Lösung wurde dann mit Aktivkohle behandelt, umgerührt, auf 80°C gekühlt und durch ein Sinterfilter der Porenweite 4 abgefiltert. Beim Kühlen des Filtrates auf 25°C bildeten sich weiße Kristalle, und nach einer dreitägigen Lagerung bei 5°C wurde das Produkt abgefiltert, mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
Ausbeute 0,5 g (5%)
Die geringe Ausbeute ist auf die Instabilität des Produktes in kochendem 0,1M Kaliumoxalat zurückzuführen.
Elementaranalyse:
errechnet % Pt 45,4 C 28,0 H 5,2 N 6,5 O 14,9
gefunden % Pt - C 28,1 H 5,4 N 6,6 O -
Infrarotspektrum
Die Stickstoff-Wasserstoff Streckmodus (νN-H) erschienen bei 3110 und 3140 cm-1 und es liegt eine Absorption bei 1673 cm-1 vor infolge der Carbonyl-Valenzschwingung (νc=0) des Oxalat-Liganden.
Beispiel 8 cis-bis (Isobutylamin) bis (Chloroacetato) Platinum (II), cis-[Pt (ClCH₂CO₂)₂(i-C₄H₉NH₂)₂].
Eine Lösung von Kalium Chloracetat in 100 ml Wasser, das aus Chloracetatsäure (21,6 g, 0,14 mol) gewonnen worden war, wurde einer Lösung des Isobutylamin Aquo-Komplexes in Wasser (76 ml, 0,046 ml) hinzugegeben. Es bildete sich sofort eine blaue Lösung, in der sich ein dunkles blau-grünes Öl absetzte. Eine weiße Suspension wurde ebenfalls beobachtet. Die Mischung wurde 60 Stunden lang stehen gelassen, und dann wurden die Feststoffe mit einem Sinterfilter der Porenweite 3 abgefiltert, gut mit Wasser gewaschen und dann an der Luft getrocknet. Die Feststoffe wurden dann in einem Mörser zerstoßen, mit Diäthyl-Äther gewaschen und im Vakuum bei 60°C getrocknet. Das Rohprodukt war blaßgrün.
Rohausbeute 9,6 g (40%)
Das Rohprodukt (9,6 g) wurde in 50-60 ml heißem Äthanol gelöst. Die orangefarbige Lösung wurde zusammen mit Aktivkohle umgerührt und in heißem Zustand durch ein Sinterfilter der Porenweite 4 gefiltert. Weiße, nadelförmige Kristalle sonderten sich ab, während das Filtrat über Nacht fortlaufend auf 5°C abgeschreckt wurde. Die Kristalle wurden mit einem Sinterfilter der Porenweite 3 abgefiltert, zweimal mit Äthanol gewaschen, wodurch sie zu einem weißen Puder ausblühten, der im Vakuum bei 40°C getrocknet wurde.
Ausbeute 5 g (Gesamtausbeute = 21%)
Elementaranalyse:
errechnet % Pt 36,9 C 27,3 H 5,0 N 5,3 O 12,1 Cl 13,4
gefunden % Pt - C 27,2 H 5,1 N 5,3 O - Cl -
Infrarotspektrum
Die Stickstoff-Wasserstoff Streckmodus (νN-H) traten bei 3230 und 3160 cm-1 ein, und es ergaben sich Chloracetat Absorptionen bei 1670 und 1645 cm-1c=0).
Beispiel 9 Aquobis (Isobutylamin) Sulphatoplatin (II) cis-[Pt(SO₄) (H₂O) (i-C₄H₉NH₂)₂]
Konzentrierte Schwefelsäure (24 ml, 0,45 mol) wurde langsam zu einer abgeschreckten (0°C), umgerührten Lösung des Isobutylamin Aquo-Komplexes (76 ml, 0,046 mol) hinzugegeben und dabei darauf geachtet, daß die Temperatur 30°C nicht überschritt. Die Lösung wurde 1 Stunde lang umgerührt. Dabei wurden einige weiße Kristalle gebildet. Das Produkt wurde auf einem Sinterfilter mit der Porenweite 3 ausgefiltert, mit Wasser gut gewaschen und im Vakuum gut getrocknet.
Ausbeute 7 g (33%)
Der Komplex wurde ohne weitere Reinigung analysiert.
Elementaranalyse
errechnet % Pt 42,8 C 21,1 H 5,3 N 6,2 O 17,6 S 7,0
gefunden % Pt - C 21,0 H 5,4 N 6,3 O - S -
Infrarotspektrum
Die Stickstoff-Wasserstoff Streckmodus (νN-H) erschienen bei 3210 und 3140 cm-1, Sulfatabsorptionen erfolgten bei 1180, 1123, 1050 und 1028 cm-1. Wasserabsorptionen erschienen bei 1600 cm-1 mit einem sehr breiten Absatz um 3500 cm-1.
Beispiel 10 Oxalatobis (Isopropylamin) Platin (II) - [Pt (C₂O₄) (i-C₃H₇NH₂)₂]
cis-[PtI₂ (i-C₃H₇NH₂)₂] (67,8 g, 0,120 mol) wurde mit einer kräftig gerührten Lösung von Silbernitrat (38,6 g, 0,227 mol) in Wasser (150 ml) aufgeschlämmt. Die Mischung wurde 4 Stunden lang bei 40-50°C gerührt und dann mit Aktivkohle bei 25°C versetzt, ehe sie durch ein Sinterfilter mit einer Porenweite 4 gefiltert wurde, um eine blaßgelbe Lösung zu ergeben. Das Filter wurde nochmals mit etwa 30 ml Wasser direkt in das Filtrat ausgewaschen, das beim Test mit NaCl sich als silberfrei erwies.
Das Gesamtvolumen der Lösung betrug 180 ml. Die theoretische Ausbeute an cis-[bis (Isopropylamin) Diaquo Pt (II)]⁺⁺ in Lösung betrug 0,114 mol. Der Aquo-Komplex (120 ml) 0,075 mol) wurde zu einer warm gerührten Lösung von Kaliumoxalat (72 g, 0,39 mol) hinzugefügt und ergab eine sofortige weiße Ausfällung. Trotzdem wurde das Umrühren für 0,5 Stunden fortgesetzt. Der Niederschlag wurde dann von einem Sinterfilter mit einer Porenweite 3 abgefiltert, gut mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei 60°C getrocknet.
Rohausbeute 20,6 g (45%)
"Rekristallisation" (Umkristallisation):
Das Rohprodukt (12 g) wurde einer heftig kochenden und gerührten Lösung von Kaliumoxalat (27 g) in Wasser (1450 ml) zugegeben, um eine klare Lösung zu ergeben, die mit Aktivkohle behandelt, auf 80°C gekühlt und durch ein vorgewärmtes Sinterfilter mit Porenweite 4 hindurchgefiltert wurde. Beim Abkühlen auf Raumtemperatur erschienen weiße Nadeln. Die Mischung wurde über Nacht bei 5°C gehalten und dann wurde das Produkt auf einem Sinterfilter mit einer Porenweite 3 gefiltert, mit Wasser gewaschen, luftgetrocknet und im Vakuum bei 60°C getrocknet.
Ausbeute an rekristallisiertem Produkt 7,8 g. (65% bei der Rekristallisation wiedergewonnen, Gesamtausbeute 29,3%).
Untersuchung:
errechnet % Pt 48,6 C 23,9 H 4,5 N 7,0 O 16,0
gefunden % Pt - C 24,3 H 4,5 N 7,2
Infrarotspektrum
Die Stickstoff-Wasserstoff Streckmodus (νN-H) erschienen bei 3190 und 3120 cm-1 und bei 1690 und 1640 cm-1 (breit) (νc=0) erschienen Oxalatabsorptionen.
Beispiel 11 cis-bis (Bromoacetato)bis(Isopropylamin) Platin(II)
Eine Lösung von Kaliumbromacetat (0,15 mol) [vorbereitend gewonnen aus Bromacetatsäure (20,4 g) und Kaliumhydroxid (8,2 g)] in 100 ml Wasser, auf pH 6 eingestellt, wurde einer gut umgerührten wäßrigen Lösung von Pt (II) bis (Isopropylamin) Aquo-Komplex (0,05 mol in 60 ml) bei 25-30°C zugefügt. Innerhalb weniger Minuten des Mischens begann die Lösung einen weißen, öligen Feststoff abzusondern. Die Mischung wurde eine Stunde lang umgerührt und über Nacht stehengelassen. Beim Stehen hatte sich das Öl verfestigt, wurde abgefiltert und gut mit Wasser durchgewaschen. Es wurde dann mit Äther bedeckt und über Nacht bei 0°C gehalten. Der Feststoff wurde dann abgefiltert und bei 60°C im Vakuum getrocknet.
Rohausbeute 11,9 g (41%)
1 g des Produktes wurde mit Äthanol rekristallisiert, und es ergab sich eine Wiedergewinnung von 50%.
Elementaranalyse
errechnet % Pt 33,1 C 20,4 H 3,8 N 4,8 O 10,9 Br 27,1
gefunden % Pt - C 20,6 H 3,9 N 4,7 O 10,7 Br -
Klinische Testdaten
Komplexe gemäß der Erfindung wurden auf wachstumshemmende Wirkung gegen L-1210 Leukämie in Mäusen getestet. In den Ergebnissen, die folgen, werden die Dosierungen in mg/kg Körpergewicht angegeben und die Berechnung der Wirksamkeit (% T/C) wird als die mittlere Überlebenszeit von behandelten Mäusen berechnet, dividiert durch die mittlere Überlebenszeit von unbehandelten (Kontroll-)Mäusen, ausgedrückt in Prozenten. Somit deutet ein % T/C von 100 keine Wirksamkeit an und ein %-Satz T/C größer als oder gleich 125 wird als Anzeichen für bedeutende wachstumshemmende Wirkung angesehen.
a) bis (Chloroacetato) bis (Iso-propylamin) Platin (II)
b) Dinitrobis (iso-Propylamin) Platin (II)
c) Aquo bis (Isopropylamin) Sulphatoplatin (II)
d) bis (Chloroacetato) bis (Iso-Butylamin)Platin (II)
e) Aquobis (Isobutylamin) Sulphatoplatin (II)

Claims (2)

1. Platin-Komplex-Verbindung, gekennzeichnet durch eine cis-angeordnete Verbindung von Platin mit der Struktur wobei X und Y H₂O, HPO₄--, SO₄--, (COO-)₂, Cl-CH₂-COO-, Br-CH₂-COO- und NO₃-sein können und A und B verzweigtkettige Alkylamine mit 3-9 Kohlenstoffatomen sind.
2. Pharmazeutisches Präparat, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung gemäß Anspruch 1, neben einem pharmazeutisch verträglichen Träger.
DE19782845372 1977-10-19 1978-10-18 Platin-komplex-verbindung, verfahren zu ihrer herstellung und anwendung der verbindung Granted DE2845372A1 (de)

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