DE752754C - Verfahren zur Herstellung von wirksamen, kristallisierten Glucosiden aus Sennesdrogen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wirksamen, kristallisierten Glucosiden aus SennesdrogenInfo
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- DE752754C DE752754C DES145605D DES0145605D DE752754C DE 752754 C DE752754 C DE 752754C DE S145605 D DES145605 D DE S145605D DE S0145605 D DES0145605 D DE S0145605D DE 752754 C DE752754 C DE 752754C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H15/00—Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
- C07H15/20—Carbocyclic rings
- C07H15/24—Condensed ring systems having three or more rings
- C07H15/244—Anthraquinone radicals, e.g. sennosides
Description
- Verfahren zur Herstellung von wirksamen, kristallisierten Glucosiden aus Sennesdrogen
Die Sennesllätter und Sennesschoten, Blätter und Früchte von Cassiaarten, vor- wiegend Cassia angustifolia und Cassia acuti- folia, werden seit alten "Zeiten wegen ihrer mild allführenden Wirkung als Arzneimittel @chr geschätzt. Die Verwendung der ganzen Droge bringt indessen L nannehnilichlCeiten mit sich. für welche die in der Pflanze ent- lialtenen Begleitstoffe verantwortlich gemacht @ccrdcn. Außerdem erschweren die Sch«-an- kungen iin Gehalt an wirksamen Stoffen (lei- Dro-c' die -enatie 1)0\1elllli@. Es wurden deshalb verschiedene 'Versuche unternommen, aus der Droge reinere Auszii,->- der \Virkstoffe herzustellen, und es gelang u. a. auch, daraus ein kristallisiertes Glucosid (s. Patentschrift 648j78 und W. S t r a u b und I-I. Gel> h a r d t , -Archiv für exl). Patli. Pharin.. Bd., 181, 1936. S. 4.o2) zu isolieren, I-s wurde nun gefunden, da13 der weit übx:r- wiegeude Teil der tlieralicutiscli wertvollen Substanz der Seuneshliitter derart aus- -csprochen saure I:igen#chaften Besitzt. da13 es gelint, diesellkn in 1#ornt ihrer Erdalkali- .I salze atls geeigneten U)sungsmttteln bereits in so hohem Reinheitsgrad auszufällen, dal.l ,#s miiglich wird, die aus der Erdalkalisalz- fällung durch Ansäuern frei gemachten Glu- coside auf Grund ihrer verschiedenen Löslich- keit voneinander zu trennen und schön kristallisiert und rein zu erhalten. Es ergab sich, claß die Träger der abführenden Wir- kung der Sennesblätter im wesentlichen zwei voneinander deutlich verschiedene Glucoside sind, die titin in ihrer genuinen Form rein dargestellt wur(kn und als Sennoside _\ und B I>:zeiclitiet werden sollen. Zur Ausführung dieses Verfahrens können in beliebiger Weise gavonnene Extralote, wie z. 13. solche. die nach den Patentschritten (>.460ä i und 676 oyo hergestellt sind, welche ilie \\'irkstotte natürlich noch in ihrer ursprünglichen, Zusammensetzung enthalten müssen, Verwendung finden. Für die Ab- >cheiciun- der Glucoside als Erdalkalisalze werden die Extrakte z. B. in :\tetlivlalkoltol -eMst. wenn sie nicht bereits als inetliv1- alhoholische:\uszüge vorliegen, und mit einer inetliN'lalkoholischen Lösung eines Erdalkali- salzes t-:rsetzt. fe nach der Reinheit des Ausgangsextraktes wird durch diese Behand- lung eine. mehr oder tveniger grolle Menge t'011 llallaststotten gefällt, die abgetrennt \\-,erden. Aus der gelaärten Lösung werden (nie Glucoside nun finit einem basisch wirken- den Stoa als lthmgell>e lsrdalkalisalze ans- gefüllt. Der Zusatz von Basen wird unter ;<r:iftigem Rühren so lange fortgesetzt, bis die an der Hinlaufstelle der liaseti vorübergehend auftrete tide rotbraune Färbung nur noch langsam verscliwiticlet. Weiterer Zusatz von llaäen Iris zur bleibenden Rotbraunfärbung fiillt Ballaststoffe, von denen beispielsweise Kämpferin isoliert werden konnte. Nun wird der Niederschlag von der Mutterlauge al)- !"etr°nnt und wie folgt weiterbehandelt. Man Itisl)endiert ihn z. l3. in \letlivlalkoliol und setzt die Glucoside durch Ansäuern in Frei- lieit; dabei geht (las leichter liisliche Seinio- <i(113 zuerst in I.iistitig und kann von dein erst in viel größeren \Iengen Methanol lös- lichen Sennosid -\ abgetrennt werden. Aus (ler Lösung des Sennosids 13 kristallisiert dieses in praktisch reiner I#orin schon 1>eini Hinen;;en. Der ungelöste Anteil wird darauf mit einer einer gr<ißcrcn unter Zusatz Menge eines Lösungsmittel. 1)asls@hltl @lc)ttfs, aufgeschwemmt. 11111 (las Setnlodid .\ in 1_Usillh zu bringen und 1'c111 tlll#rel()st'ell I@.r<lall;alisalzcn abzutrennen. Durch rieeig- nctes Konzentrieren der Lii,ung, -ege1x#1l<#11- falls unter An.äuern, wird dieses Glucosid in praktisch reiner, kristallisierter Form (#rhalten. Zur .\usüihrting des Verfahrens künncti nicht nur reiner \letlivlall;oltol, s)lndern auch ll@l,hpr@)z@nticr tv:il.lriger \lcth@'lalkohol Oder .\lkolull@elnische verwendet werden. Als Hrd- allcalisalze: werden vorzugsweise die Chloride und Bromide verwendet. [?s ist vorteilhaft, als 1)asisclie Stoffe z. I3. Anlnloniak. Metlivl- und Äthylaniine oder f'vridin zu vertuenden. hie Fällung der (;lttcosider(lall;alisalze lälit sich auch unter direkter \'ertvendun.- freien Erdalkalis. z. B. von Baritimmethylat. aus- führen, wenn dabei die I?inptindlichkeit der Glucoside -egeniüler stark alkalischen Ein- wirkung en beachtet wird. Die Abscheiduih der (@luro:idc als Ercl- alkalisalze kann auch so vorgetioinnie#n tver- den. daß inan die I?xtrakte aus SennesbNittern in \leth vlall:ohol löst, dieser Lösuu- zuerst Basen Iris zu schwach alkalischer Reaktion zusetzt 1111d die I# ällun- durch Zusatz einer metlivlalkoholischen I_üsull" eines Erdalkali- :a@zes 1>etvirla. Die so erhaltenen \ ieder- srhläge werden dann wie oben lnschriellen ati f #,ye arl>ei tet. Zur Cberfiihrun- in freie Glucoside und nachherige Trennung auf Grund ihres Lös- lichkeitsunterschiedes werden vorteilhaft s s olche S 'äuren (Schweielslune, ()x.-ilsitire, Gluconsäuren usw.) verwendet. die mit Erd- alkahionen schwerlösliche und daher leicht abtrennbare Salze bilden. Die Trennung der Glucoside kann aulier in reinem Metlivl- alkoliol auch mit anderen organischen Lösungsmitteln, z. 13. in eitlem Gemisch mit Äthylalkohol, in welchem die Glucosicle schwerer löslich sind, vorgenommen werden. Die so erhaltenen hochprozentigen Glucoside «-erden zur vollstätldigetl Rcini-tui- aus \Ietlivlall:oliol. (;lt-l;olinononietlivl-. -niono- ätllvlätliern usw. oder aus Mischungen cli@escr Lösungsmittel mit Wasser unikristallisiert. Die nach (1°11l vorliegenden Verfahren rhaltenen Glucoside sind gelle, schön kristal- lisierte Verbindun-en. Saure Spaltun- und Oxydation fuhren den Agluconanteil in Rhein (1, i\-Dlo\t'aI1jI1raC11111011-@-Carl)(7ilSMilre ) ülrc#r. In den (Tlucosiden koninit auf eitlen Antlii-a- cenrest 1 Mol (@lticos@. Die Irriden @cunc@side _\ und I3 miterschei- (l21l sich in harre. I_üslirhhcit und Sllaltl)ar- keit. Das Setltiosid .\ ist dunklerc'll), in den Alkoholen und in Wassvi' bedeutend sclltvcre#r lii,licli und srhtv.#rer spaltbar als das Glit- c))sid 13. l las @alciumsalz (le: Sennosids A kristal- li:ici-t aus Wasser-Aceton mit einem Molekül Kristall-Aceton find enthält Calcinm (Iset'Wltilei j.()3"v). I)as @alcittntsalz des `cnn@)sids l', dall durch l@:illun@ aus wäßriger I_ii:ung mit "\ieL@)It @t'tt'c)llill'1l wird, vllthalt @..1 j °%u Cal rium (I@erm'ilnc#t .@._1.I"`u Laj. Glucosid Neue Glucosi(ie von Straub (. -CelIalt 33,050/0 j8,0 °,(0 Ii-Gehalt .4,2 7 % .T,5 @'o _\glncon DerivatdesAloe- Derivat des emodins (i, 3-Di- Rheins (i, 8-Di- oxv-3-oxyme- oxyanthrachinon- tlivlanthrachinon) 3-carboilsäure Gehalt an -\t.,litcon 420,1. 62 Beispiel i il,- feingemahlene Sennesblätter werden durch Benzol, das vorteilhaft i his 5% Alko- hol enthält, durch wiederholte Extraktion. z. l'. '"' X je ; 1, von Farbstoffen. wie Chlorophyll und freien Oxyanthrachinonen, Harzen und anderen Begleitstoffen befreit. ach Entfernen des Benzols wird die Droge mit Methanol erschöpfend extrahiert; die gesannnelten Extrakte werden im Vakuum unterhalb 4.o' auf 2 bis 4.1 eingeengt. Der klaren. gelblichrotbraunen Lösung, die Lak- ttittz,l):tltier rötet, werden i5o ccm einer 1"'oigen Lösung von wasserfreiem Calcium- cltlorid in Methanol zugefügt. 1e nach QuaIi- t:it iler Uroge entsteht eine meist nur geringe .\u>.rhcidung von Begleitstoffen, die ab- getretiiit wird. Dem klaren Filtrat fügt man talt- k :atn tnethylalkoholisches Ammoniak zu. hi: die an der Einfallstelle vorübergehend entstehende rotbraune härhung nur noch langsam verschwindet. Die reichliche lehm- gell:e .Nusscheidung der Glucosiderdalkali- #:tlze tvird abgesaugt, mit Methanol gewaschen wld itn \-akutnn getrocknet und wiegt je nach t )ttaiität (ler Droge io bis 4.o g. Sie ist nicht Itt-roskopisch, löst sich indessen mit gelber bi: hellbrauner Darbe leicht in Wasser mit neutraler Reaktion. Das Produkt wird in ;t tt a (ler I ofachen Menge Methanol suspen- .tiert 111t(1 unter Rühren Init (31itcolls:ittre bis iur xclitvaclt lcottgosattretl Reaktion versetzt. Matt erw:irtnt kurz auf 4o` und filtriert voni l-ttl@@aichcn, welches (las SennosidA enthält. a1). l ):ts dunkelbraune Filtrat wird unter Iu::ttz v(111 etwas Wasser his zur Sirtt1i- t.@@n:i#tenz eitt#,e(iatttl)ft. Aus der dickfii.ssi- @ett. tt:il.lri @@luconsanrcn 1_üsung kristalli- - Der in Methanol unlöslicheRückstand wird in 'Methanol suspendiert und mit Ammoniak bis zur bleibenden alkalischen Reaktion versetzt. Man filtriert vom ungelösten Calciumgluconat und etwas Ballaststoffen ab, und gießt da.s Filtrat in überschüssige alkoholische Bromwasserstoff säure, worauf das gelbe Sennosid :\ auskristallisiert. Das mit N'Iethanol gewaschene Kristallisat wiegt trocken 4 bis ö g. Durch U mkristallisieren aus siedendem Glykolmonoäthyläther-Wasser (i : i) kann es in leuchtend gelben, rechteckigen Platten erhalten werden. An Stelle der Gluconsäure wird mit-gleichem Erfolg eine wäßrige oder methanolische Oxalsäurelösung vervendet. Die Ausbeute schwankt je nach Herkunft und Qualität der Droge innerhalb weiter Grenzen. Beispiel e
i kg feingemahlene Sennesblätter oder Sennesschoten werden mit 5 1 33 °/oigem Aceton. das 2o g N atriumcarbonat enthält, t1= Stunde gerührt und abgesaugt. Die Droge wird nochmals mit der gleichen Menge frischen Acetons von 33% und :2o- Soda w ihrend 'i i Stunde extrahiert. Die Extrakte werden mit Essigsäure so weit neutralisiert, da13 Lakmuspapier nur noch sehr schwach gebläut wird. Nach dem Eindampfen im Vakuum unterhalb :To' hinterbleibeli 370 g Trockenrückstand. Beim :-.ufnelimeti des- selben in Methanol und Behandeln mit Brotn- lvasserstofisäure, bis Kongopapier schwach violett anzeigt, gehen die aus ihren Salzen freigelegten G1ucostde 111 Lösung, und es I11llter1)le11)el1 50 bis ;o g Begleitstoffe ".inge- liist. Die klare Lösung der Glucoside wird durch Zugalte von ioo g Bariumbromid und .\tnlnotliak entsprechend dem Beispiel i ge- fällt. Die so gewonllelleli 30 bis 6o g Baritiin- salze (ler Glucoside werden in der 6fachen Mrnge Wasser unter 1?rlv:irtnen auf etwa .To' @@-el<ia uIld unter Rühren ixt aoo ccm Met11a1101 gegossen. 1)ie entstehende Suspension wird mit ()xals:iure allgesäuert und wie Beispiel i aufgearbeitet. Die beiden Glucoside werden sclilietllich inderselben AttsheuteundReinheit wie dort I)esclirielxti erhalten.
Claims (1)
-
P.1TI:NT.tNS1'RI?(:Il: \-erfahren zur Tlerstellttttg von wirk- ::ltllell, kristallisierten t@lucostdcn aus
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH752754X | 1941-05-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE752754C true DE752754C (de) | 1952-07-14 |
Family
ID=4534031
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES145605D Expired DE752754C (de) | 1941-05-13 | 1941-05-30 | Verfahren zur Herstellung von wirksamen, kristallisierten Glucosiden aus Sennesdrogen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE752754C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1050506B (de) * | 1958-03-01 | 1959-02-12 | Nattermann A & Cie | Verfahren zum Herstellen eines Wirkstoffkonzentrates aus Sennesdrogen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE648378C (de) * | 1935-10-22 | 1937-07-29 | Hoffmann La Roche & Co Akt Ges | Verfahren zur Darstellung eines kristallisierten Wirkstoffes aus Sennesblaettern |
-
1941
- 1941-05-30 DE DES145605D patent/DE752754C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE648378C (de) * | 1935-10-22 | 1937-07-29 | Hoffmann La Roche & Co Akt Ges | Verfahren zur Darstellung eines kristallisierten Wirkstoffes aus Sennesblaettern |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1050506B (de) * | 1958-03-01 | 1959-02-12 | Nattermann A & Cie | Verfahren zum Herstellen eines Wirkstoffkonzentrates aus Sennesdrogen |
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