DE444388C - Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate - Google Patents

Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate

Info

Publication number
DE444388C
DE444388C DEH99061D DEH0099061D DE444388C DE 444388 C DE444388 C DE 444388C DE H99061 D DEH99061 D DE H99061D DE H0099061 D DEH0099061 D DE H0099061D DE 444388 C DE444388 C DE 444388C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
preparation
tasteless
alkaloid
preparations
humus
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEH99061D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HUGO HEIMANN DR
Original Assignee
HUGO HEIMANN DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HUGO HEIMANN DR filed Critical HUGO HEIMANN DR
Priority to DEH99061D priority Critical patent/DE444388C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE444388C publication Critical patent/DE444388C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/02Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution from inanimate materials
    • A61K35/10Peat; Amber; Turf; Humus

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpräparate. Um den widerlich bitteren Geschmack der Alkaloide jeglicher Art aufzuheben, liegen bereits manche Vorschläge vor. Sie gründen sich meist auf die Überführung in Substitutions-, Hydrierungs- und Esterifizierungsprodukte oder sonstige Derivate, deren Darstellung mithin tiefer gehende konstitutive Eingriffe bedingt. Hiermit geht eine Änderung der pharmakologischen Wirkung, zumindest in quantitativer Beziehung, parallel.
  • Es wurde nun die überraschende Tatsache festgestellt, daß die Beseitigung des bitteren Geschmackes der Alkaloide sich außerordentlich -bequem durch ihre Anlagerung an Humussubstanzen bewerkstelligen läßt. Es ist hierbei ohne Belang, aus welchen Ausgangsstoffen die Humussubstanzen gewonnen wurden. Sowohl die aus Torf, Braunkohle, vermodertem Holz oder sonstigen natürlichen Vorkommnissen isolierten, wie auch die durch chemische Reaktionen aus definierten Körpern, z. B. Einwirkung von starken Mineralsäuren auf Rohrzucker, Oxydation von Phenolen usw., gewonnenen Präparate erwiesen sich als zur Bindung der Alkaloide geeignet. Um diese Anlagerung vorzunehmen, werden die Lösungen der Alkaloidbasen in Wasser, Alkohol oder sonstigen Lösungsmitteln kurze Zeit bei gewöhnlicher oder auch erhöhter Tetnperatur mit den Humussubstanzen in innige Berührung gebracht. Man kann hierzu die Mischungen schütteln oder auch die Lösungen durch Schichten der Humussubstanz hindurchrieseln lassen. Zweckmäßig können auch an die Stelle der freien Basen deren Salze-mitanorganischen oder organischen Säuren, vor allem der Essigsäure, treten. Unter Umständen wird die Behandlung der Humussubstanz mit den Alkaloidlösungen so oft wiederholt, bis die Grenze der Aufnahmefähigkeit erreicht ist. Auch lassen sich die quantitativen Abstufungen in der Bindungsfähigkeit bei geeigneter Wahl der Bedingungen zur Trennung von Alkaloidgemischen ausnutzen.
  • Die gewonnenen Anlagerungsverbindungen, die durchAuswaschen mit den reinenLösungsmitteln und gegebenenfalls hinterher mit Wasser und Trocknen von den anhaftenden Resten der Lösung befreit werden können, stellen wasserunlösliche und vollkommen geschmacklose Pulver dar, die in üblicher Weise zu Pastillen gepreßt und nach Belieben mit Geschmacksträgern versetzt werden können. Da die Alkaloide von Neutralsalzen, wie z. B. Kochsalz, und von verdünnten Säuren wieder mit Leichtigkeit von der Trägersubstanz angespalten werden, ist die Ausnutzung im Organismus derjenigen der freien Basen gleichzusetzen. ' Beispiel i.
  • r o g Coffein werden in i ooo ccm Wasser gelöst und die Lösung unter Erwärmen auf 4o° mit 25 g Humussubstanz aus Braunkohle zehn Minuten geschüttelt. Die Lösung wird von der festen Substanz abfiltriert und diese mehrmals mit Wasser nachgewaschen. Die Analyse ergab, daß 6o Prozent des Coffeins von der Humussubstanz aufgenommen worden waren. Beispiel 2.
  • q. g Cinchonidin wurden in roo ccm 96prozentigem Alkohol, gelöst und mit 8 g Humussubstanz aus Rohrzucker geschüttelt. Dann wurde filtriert und der Rückstand zweimal mit Alkohol und dreimal mit Wasser gewaschen. Er enthielt etwa 70 Prozent des in die Lösung gegebenen Cinchonidins.
  • Beispiel 3.
  • 5 g Calciumhumat, dargestellt durch Fällen einer Alkalihumatlösung mit Calciumchlorid oder durch fortgesetzte Behandlung fester. Humussäure mit der Lösung eines Calciumsalzes, z. B. Calciumacetat oder aus anderen unlöslichen Humaten nach den Gesetzen des Basebaustausches (Permutit), werden mit einer 2prozentigen wäßrigen Lösung von Chininhydrochlorid zwei Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Nach dem Filtrieren, Auswaschen bis zum Verschwinden der Chlorreaktion im Waschwasser und Trocknen enthält das Präparat etwa zo Prozent Chinin (als freie Base berechnet). Im Filtrat findet sich eine dem aufgenommenen Chinin äquivalente Menge Calciumchlorid. Das Präparat selbst ist frei von Chlor. Die Aufnahme der Alkaloidbasen durch Humussubstanz erfolgt, wie dieses Beispiel und zahlreiche andere Versuche des Antragstellers lehren, ganz analog der Aufnahme anorganischer Basen nach den Gesetzen des Basenaustausches. Als Unterschied zum V er--halten der bekannten Silikat-Permutite sei erwähnt, daß bei den Humussäuren sich auch das JEi'-Ton, am Austausch beteiligt, so daß auch mit Hilfe freier Humussäuren sich Alkaloide aus ihren Säurelösungen unter Freiwerden der Säure binden lassen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpräparate, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkaloide an Humussubstanzen, die aus Torf, Braunkohle, vermodertem Holz oder sonstigen natürlichen Vorkommnissen isoliert oder synthetisch aus Zucker, Phenolen oder Eiweißkörpern dargestellt sind, gebunden werden, wobei man von den wäßrigen, alkoholischen oder sonstigen Lösungen der freien Basen oder ihrer Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, vorwiegend der Essigsäure, ausgehen kann.,"
DEH99061D 1924-10-31 1924-10-31 Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate Expired DE444388C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH99061D DE444388C (de) 1924-10-31 1924-10-31 Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH99061D DE444388C (de) 1924-10-31 1924-10-31 Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE444388C true DE444388C (de) 1927-05-20

Family

ID=7168228

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH99061D Expired DE444388C (de) 1924-10-31 1924-10-31 Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE444388C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3042332C2 (de)
DE2922561B2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Proteinisplaten aus unerwünschte Polyphenole enthaltenden pflanzlichen Mehlen
DE444388C (de) Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate
DE2656602C3 (de) Verfahren zum Extrahieren von 2-Hydroxymethyl-3,4,5-trihydroxypiperidin aus Maulbeerpflanzen
DE383480C (de) Verfahren zur Darstellung eines hochkonzentrierten, die Gesamtglykoside der Digitalisblaetter enthaltenden trockenen Digitalisextrakts
DE2901914C2 (de) Zinksalz der 6-N-Acetylamino-capronsäure, Verfahren zu dessen Herstellung und diese Verbindung enthaltende Arzneimittel
DE696390C (de) Verfahren zum Anreichern des antipernicioesen Wirkstoffes
DE626469C (de) Verfahren zur Herstellung von hochwertigen, geruchlosen, jodhaltigen Alliumpraeparaten
AT324248B (de) Verfahren zur reinigung von fohsäften aus zuckerrüben oder anderen zuckerhaltigen pflanzen
DE539289C (de) Verfahren zur Herstellung hochwirksamer, entbitterter Anthranylglucoside enthaltender Extrakte aus anthrachinonhaltigen Drogen
DE829218C (de) Verfahren zur Herstellung von adsorbierenden Aldehydkunstharzen
DE490648C (de) Verfahren zur Darstellung eines herzwirksamen kristallisierten Glucosides aus Convallaria majalis
DE150201C (de)
DE541169C (de) Verfahren zur Herstellung von Quecksilberverbindungen von Huminsaeuren
DE922373C (de) Verfahren zur Gewinnung eines kristallisierten herzwirksamen Glykosids aus Digitalisblaettern
DE661554C (de) Herstellung von Alkalinitraten
DE975245C (de) Verfahren zur Gewinnung von Reserpin und seinen Salzen aus Pflanzen der Rauwolfia-Arten
AT69637B (de) Verfahren zur Darstellung therapeutisch wirksamer Substanzen.
DE563258C (de) Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher, hormonartiger, wachstumfoerdernder Stoffe aus Thymusdruesen
DE926489C (de) Verfahren zur Gewinnung eines neuen kristallisierten Glukosids der Herbstzeitlose, Colchicosid genannt
DE335159C (de) Verfahren zur Darstellung von Goldverbindungen wasserloeslicher Abbauprodukte von Eiweissstoffen
DE1695781A1 (de) Kristallines Alkaloid und Verfahren zu seiner Herstellung
DE738814C (de) Verfahren zur Abtrennung von Mellitsaeure
AT132707B (de) Verfahren zur Darstellung organischer Bromderivate.
DE1029003B (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Deserpidin und seinen Salzen