DE444388C - Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate - Google Patents
Verfahren zur Darstellung geschmackloser AlkaloidpraeparateInfo
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- A61K35/00—Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
- A61K35/02—Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution from inanimate materials
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Description
- Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpräparate. Um den widerlich bitteren Geschmack der Alkaloide jeglicher Art aufzuheben, liegen bereits manche Vorschläge vor. Sie gründen sich meist auf die Überführung in Substitutions-, Hydrierungs- und Esterifizierungsprodukte oder sonstige Derivate, deren Darstellung mithin tiefer gehende konstitutive Eingriffe bedingt. Hiermit geht eine Änderung der pharmakologischen Wirkung, zumindest in quantitativer Beziehung, parallel.
- Es wurde nun die überraschende Tatsache festgestellt, daß die Beseitigung des bitteren Geschmackes der Alkaloide sich außerordentlich -bequem durch ihre Anlagerung an Humussubstanzen bewerkstelligen läßt. Es ist hierbei ohne Belang, aus welchen Ausgangsstoffen die Humussubstanzen gewonnen wurden. Sowohl die aus Torf, Braunkohle, vermodertem Holz oder sonstigen natürlichen Vorkommnissen isolierten, wie auch die durch chemische Reaktionen aus definierten Körpern, z. B. Einwirkung von starken Mineralsäuren auf Rohrzucker, Oxydation von Phenolen usw., gewonnenen Präparate erwiesen sich als zur Bindung der Alkaloide geeignet. Um diese Anlagerung vorzunehmen, werden die Lösungen der Alkaloidbasen in Wasser, Alkohol oder sonstigen Lösungsmitteln kurze Zeit bei gewöhnlicher oder auch erhöhter Tetnperatur mit den Humussubstanzen in innige Berührung gebracht. Man kann hierzu die Mischungen schütteln oder auch die Lösungen durch Schichten der Humussubstanz hindurchrieseln lassen. Zweckmäßig können auch an die Stelle der freien Basen deren Salze-mitanorganischen oder organischen Säuren, vor allem der Essigsäure, treten. Unter Umständen wird die Behandlung der Humussubstanz mit den Alkaloidlösungen so oft wiederholt, bis die Grenze der Aufnahmefähigkeit erreicht ist. Auch lassen sich die quantitativen Abstufungen in der Bindungsfähigkeit bei geeigneter Wahl der Bedingungen zur Trennung von Alkaloidgemischen ausnutzen.
- Die gewonnenen Anlagerungsverbindungen, die durchAuswaschen mit den reinenLösungsmitteln und gegebenenfalls hinterher mit Wasser und Trocknen von den anhaftenden Resten der Lösung befreit werden können, stellen wasserunlösliche und vollkommen geschmacklose Pulver dar, die in üblicher Weise zu Pastillen gepreßt und nach Belieben mit Geschmacksträgern versetzt werden können. Da die Alkaloide von Neutralsalzen, wie z. B. Kochsalz, und von verdünnten Säuren wieder mit Leichtigkeit von der Trägersubstanz angespalten werden, ist die Ausnutzung im Organismus derjenigen der freien Basen gleichzusetzen. ' Beispiel i.
- r o g Coffein werden in i ooo ccm Wasser gelöst und die Lösung unter Erwärmen auf 4o° mit 25 g Humussubstanz aus Braunkohle zehn Minuten geschüttelt. Die Lösung wird von der festen Substanz abfiltriert und diese mehrmals mit Wasser nachgewaschen. Die Analyse ergab, daß 6o Prozent des Coffeins von der Humussubstanz aufgenommen worden waren. Beispiel 2.
- q. g Cinchonidin wurden in roo ccm 96prozentigem Alkohol, gelöst und mit 8 g Humussubstanz aus Rohrzucker geschüttelt. Dann wurde filtriert und der Rückstand zweimal mit Alkohol und dreimal mit Wasser gewaschen. Er enthielt etwa 70 Prozent des in die Lösung gegebenen Cinchonidins.
- Beispiel 3.
- 5 g Calciumhumat, dargestellt durch Fällen einer Alkalihumatlösung mit Calciumchlorid oder durch fortgesetzte Behandlung fester. Humussäure mit der Lösung eines Calciumsalzes, z. B. Calciumacetat oder aus anderen unlöslichen Humaten nach den Gesetzen des Basebaustausches (Permutit), werden mit einer 2prozentigen wäßrigen Lösung von Chininhydrochlorid zwei Stunden bei Zimmertemperatur geschüttelt. Nach dem Filtrieren, Auswaschen bis zum Verschwinden der Chlorreaktion im Waschwasser und Trocknen enthält das Präparat etwa zo Prozent Chinin (als freie Base berechnet). Im Filtrat findet sich eine dem aufgenommenen Chinin äquivalente Menge Calciumchlorid. Das Präparat selbst ist frei von Chlor. Die Aufnahme der Alkaloidbasen durch Humussubstanz erfolgt, wie dieses Beispiel und zahlreiche andere Versuche des Antragstellers lehren, ganz analog der Aufnahme anorganischer Basen nach den Gesetzen des Basenaustausches. Als Unterschied zum V er--halten der bekannten Silikat-Permutite sei erwähnt, daß bei den Humussäuren sich auch das JEi'-Ton, am Austausch beteiligt, so daß auch mit Hilfe freier Humussäuren sich Alkaloide aus ihren Säurelösungen unter Freiwerden der Säure binden lassen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpräparate, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkaloide an Humussubstanzen, die aus Torf, Braunkohle, vermodertem Holz oder sonstigen natürlichen Vorkommnissen isoliert oder synthetisch aus Zucker, Phenolen oder Eiweißkörpern dargestellt sind, gebunden werden, wobei man von den wäßrigen, alkoholischen oder sonstigen Lösungen der freien Basen oder ihrer Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, vorwiegend der Essigsäure, ausgehen kann.,"
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH99061D DE444388C (de) | 1924-10-31 | 1924-10-31 | Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH99061D DE444388C (de) | 1924-10-31 | 1924-10-31 | Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE444388C true DE444388C (de) | 1927-05-20 |
Family
ID=7168228
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH99061D Expired DE444388C (de) | 1924-10-31 | 1924-10-31 | Verfahren zur Darstellung geschmackloser Alkaloidpraeparate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE444388C (de) |
-
1924
- 1924-10-31 DE DEH99061D patent/DE444388C/de not_active Expired
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