DE829218C - Verfahren zur Herstellung von adsorbierenden Aldehydkunstharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von adsorbierenden AldehydkunstharzenInfo
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Description
(WlGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 24. JANUAR 1952
p ji i'o IVc13<jc ü
Amsterdam (Holland)
Es ist bekannt, daß Polymerisations- oder Kondensationsprodukte von verschiedenen organischen
Verbindungen mit Aldehyden, die man als synthetische Harze bezeichnet, die Fähigkeit besitzen, in
Lösung Ionen auszutauschen. Nach der Herstellung werden die Kunstharze vorzugsweise getrocknet,
um ihr Raumgewicht herabzusetzen. Diese getrockneten Produkte besitzen keine wesentlichen entfärbenden
Eigenschaften. Wenn entfärbend wirkende Kunstharze, die unter der Bezeichnung Kunstharzgele bekannt sind, aus Komponenten der
vorstehend genannten Art hergestellt werden, wird derart verfahren, daß die Erzeugung der Kunstharze
in stark verdünnten Lösungen durchgeführt wird und die gebildeten Kunstharze nur in so geringem
Ausmaße von Feuchtigkeit befreit werden, das r 1 des granulierten Kunstharzes im allgemeinen
höchstens 400 g Trockensubstanz enthält. Im allgemeinen werden diese Kunstharze überhaupt nicht
getrocknet. In diesem Falle sind sie hochporös, ao haben aber eine verhältnismäßig geringe mechanische
Festigkeit. Diese Kunstharze werden üblicherweise unter Wasser gelagert. Für die Herstellung
dieser Art von Kunstharzen kann man an Stelle einer einzigen organischen Verbindung auch
ein Gemisch von geeigneten organischen Verbindungen verwenden. Man erhält alsdann sog. Mischharze.
Ein Nachteil dieser Kunstharze, insbesondere einiger Typen von Mischharzen, besteht darin, daß
sie ihre Fähigkeit, entfärbend zu wirken, oft sehr rasch verlieren.
Bei der Herstellung feinkörniger Kunstharze wird der Ausstoß bald gering. Die Regeneration
dieser Kunstharze nimmt viel Zeit in Anspruch
und erfordert oft sehr große Mengen von Waschflüssigkeit.
Im Verlaufe der aufeinanderfolgenden Behandlung in sauren und alkalischen Medien
zeigen sie häufig Schwellungs- und Schrumpfphänomene. Nach der Erfindung werden neue Typen
von synthetischen Harzen erzeugt, welche eine sehr hohe Kapazität zur Bindung organischer Atom-'
komplexe besitzen, große mechanische Festigkeit aufweisen und ihre Kapazität nicht oder nur
ίο unwesentlich vermindern, selbst wenn sie während
langer Perioden oder mit ausgesprochener Überbelastung verwendet werden.
Erfindungsgemäß werden die neuen Kunstharze dadurch hergestellt, daß eine hierfür geeignete
organische Verbindung oder mehrere derartige Verbindungen in üblicher Weise mit einem Aldehyd
in Reaktion gebracht werden mit der Maßgabe, daß ein Oxydationsmittel auf dasKondensationsprodukt
bei einer Temperatur über etwa 6o° einwirken gelassen wird, bis die ursprüngliche Struktur der
Kunstharze sich vollständig geändert hat. Durch die Oxydation werden die XII2- oder NH-Gruppen
in den Kunstharzmolekülen zumindest in beträchtlichem Ausmaß zerstört. Durch Trocknen der
Kondensationsprodukte kann man ihre mechanischen Eigenschaften erheblich verbessern. Hierbei
kann mar. die nachfolgenden Wege beschreiten: Es ist möglich, die Anfangskondensationsprodukte,
vorteilhaft, nachdem sie auf gewünschte Korngröße gebracht und gewaschen sind, der Einwirkung des
Oxydationsmittels zu unterwerfen. Es ist aber auch möglich, die Anfangskondensationsprodukte zuerst
zu trocknen, nachdem sie zweckmäßig zuvor auf gewünschte Korngröße zerkleinert und gewaschen
worden sind, und sie dann der Einwirkung des Oxydationsmittels auszusetzen. Es empfiehlt sich,
das so erhaltene Produkt zu waschen und anschließend zu trocknen, insbesondere dann, wenn
es gelagert oder transportiert werden soll. Im allgemeinen
ist der zweiten Methode der Vorzug zu geben. Wenn nachfolgend Ausdrücke wie \Iahlen
oder Zerkleinern gebraucht sind, hat dies die Bedeutung, daß die Kunstharze auf gewünschte Korngrößen
gebracht werden sollen.
Für die Verwirklichung der Erfindung geeignete organische Verbindungen sind u. a. aromatische
und aliphatische Amine, insbesondere Diamine, wie z. B. m-Phenylendiamin, oder Mischungen solcher.
Gewünschtenfalls können auch Mischungen derartiger Ausgangsstoffe mit anderen Substanzen,
wie z. B. Äthylendiamin oder Imine, angewendet werden. Im allgemeinen können solche organischen
Verbindungen verwendet werden, welche bisher für die Kondensation bzw. Polymerisation mit Aldehyden
zwecks Herstellung von Ionenaustauschern sich als geeignet erwiesen haben. Die Verbindungen
können auch andere Gruppen, z. B. Sulfo-, Carboxyl-, Diazogruppen usw., enthalten. Es ist
auch möglich, monovalente oder polyvalent« Phenole oder Derivate derselben an der Kondensationsreaktion
zu beteiligen. Die Menge derartiger Stoffe sollte jedoch nicht zu hoch bemessen werden,
da sie alsdann unter Umständen das Endprodukt ungünstig beeinflussen könnten. Die zuverlässigen
Mengen von Phenolen können leicht durch Vorversuche ermittelt werden. Von Aldehyden kommt
vorzugsweise Formaldehyd in Betracht.
Die neuen Kunstharze besitzen wertvolle adsorbierende
Eigenschaften. Es ist überraschend, daß sie trotz der Oxydation und des Trockenvorgangs,
ja sogar bei intensiver Trocknung der ursprünglich hergestellten Kunstharze im Endzustand eine hohe
Kapazität für die Bindung verschiedener organischer Verbindungen (organischer Atomkomplexe)
besitzen, und zwar auch dann, wenn die Kunstharze nicht in verdünnter Lösung erzeugt worden sind.
Die erfindungsgemäß hergestellten Kunstharze können zum Entfärben, zur Beseitigung von Geruchsstoffen,
Geschmacksstoffen und anderen Stoffen, wie z. B. Alkaloiden, Verwendung finden; sie können in getrocknetem Zustand gelagert und
transportiert werden.
Wie bereits vorstehend erwähnt wurde, kann die Kondensation und/oder Polymerisation der
Ausgangsstoffe sowohl in verdünnter wie auch in konzentrierter Lösung durchgeführt werden. Die
Wichtigkeit des Oxydationsvorgangs geht aus folgendem hervor: Bekanntlich wurden entfärbend
wirkende Kunstharze bisher in stark verdünnten Medien erzeugt und das Kondensationsprodukt
nicht oder nur so geringfügig von Feuchtigkeit befreit, daß 1 1 des Kunstharzes weniger als 400 g
Trockensubstanz enthält. "Trotzdem nimmt die Entfärbungskapazität dieser Kunstharze nach
einiger Zeit beträchtlich ab. Wenn aber dieser Typ von Kunstharzen darauffolgend gemäß vorliegender
Erfindung behandelt, d. h. der Einwirkung eines Oxydationsmittels unterworfen wird, erfährt die
Entfärbungskapazität wieder eine Zunahme. Wird die Oxydation mit einer Säure, z. B. Salpetersäure,
durchgeführt, so vergrößert sich die Entfärbungskapazität bei Anwendung in einem neutralen oder
sauren Medium bis auf etwa den ursprünglichen Wert, wogegen das Kunstharz in alkalischem
Medium Farbe abgibt. Wird die Oxydation in einer vorzugsweise konzentrierten Lösung eines oxydierenden
Salzes, z. B. Kaliumnitrat, gegebenenfalls unter Druck und verhältnismäßig langer Einwirkungsdauer
durchgeführt, so wird ebenfalls das ursprüngliche Entfärbungsvermögen des Kunstharzes
wiederhergestellt. Wenn man derartige Kunstharze mit einem Oxydationsmittel gemäß Erfindung
nachbehandelt, ist es auch möglich, sie bei irgendeiner Behandlungsphase zu trocknen.
Das Trocknen der Kunstharze wird bei Temperaturen von 80 bis 1400 oder höher, vorzugsweise
bei Temperaturen über ioo° und zwischen etwa 110 und 1250 durchgeführt. Der Trockenvorgang kann
im Vakuum oder mit Hilfe eines heißen Luftstromes oder Gasstromes ausgeführt werden.
Selbstverständlich ist darauf zu achten, daß das Kunstharz nicht zersetzt bzw. verkohlt wird. Wenn
man das frisch hergestellte Kunstharz nur trocknen würde, so würde es zwar gute mechanische Eigenschaften
annehmen, aber keine nennenswerten Entfärbungsfähigkeiten besitzen. Dies ist ein un-
zweideutiger Beweis für die Wichtigkeit des erfindungsgemäß anzuwendenden Oxydationsvorgangs.
Als Oxydationsmittel können Wasserstoffsuperoxyd, Salpetersäure, Kaliumchlorat, Kaliumnitrat
usw. verwendet werden. Die Anwendung einer oxydierenden Säure wird bevorzugt, da hierdurch
erfahrungsgemäß die l>esten Ergebnisse erzielt werden. Salpetersäure hat sich als ganz besonders
geeignet erwiesen. Es ergibt sich, daß infolge der ίο Oxydation die ursprüngliche Struktur der Kunstharze
vollständig verändert wird.
Die Temperatur bei Durchführung des Oxydationsvorgangs soll oberhalb 6o° liegen. Die von
Fall zu Fall bestgeeignete Oxydationstemperatur und Dauer des Oxydationsvorgangs sind abhängig
von der Art des Kunstharzes und der Konzentration des Oxydationsmittels usw. Zweckmäßig
werden die besten Arbeitsbedingungen durch Vorversuche ermittelt, durch welche leicht festgestellt
werden kann, welche Arbeitsbedingungen zu Produkten führen, die ein Optimum an Adsorbierungs-,
z. B. Entfärbungsvermögen, aufweisen. Allgemein kann gesagt werden, daß insbesondere bei Anwendung
einer oxydierenden Säure als Oxydations-
»5 mittel ein Optimum an Entfärbungsvermögen dann erzielt ist, wenn das Kunstharz nach Waschen eine
intensiv dunkelbraune Farbe in einer alkalischen Lauge von einer Konzentration von etwa 2 bis 3%
erzeugt. ,
Das oxydierte Erzeugnis besitzt nach Trocknung ein hohes Schüttgewicht (Gewicht je Liter) und
eine große Kapazität hinsichtlich der. Bindung organischer Atomkomplexe, insbesondere von färbenden
Stoffen. Es hat ausgezeichnete Entfärbungseigenschaften in neutralem und saurem Medium.
Zunächst kann es etwas Gas entwickeln, aber diese Eigenschaft verschwindet nach ein paar Regenerationsvorgängen.
Daß die Eigenschaften und die Struktur der neuen Erzeugnisse gänzlich verschieden
sind von den ursprünglich erhaltenen Kondensationsprodukten, geht u. a. aus der Tatsache
hervor, daß nach der alkalischen Regeneration ein bekanntes Metaphenylendiaminformaldehydharz,
das in verdünntem'Medium kondensiert worden ist, fähig ist, in einem alkalischen Medium
entfärbend zu wirken, während das gleiche Harz, wenn es einer Oxydationsbehandlung gemäß Erfindung
unterworfen wurde, hierfür nicht geeignet ist. Als Regel kann gelten, daß erfindungsgemäß hergestellte
Kunstharze die Eigenschaft haben, in einem alkalischen Medium unmittelbar Farbe abzugeben.
Sie sind in konzentriertem Alkali zum Teil löslich und erfordern sehr verdünnte kalte
Alkalilauge zur Regeneration.
Die Regeneration verläuft sehr schnell und erfordert nur einen Bruchteil der Zeit, die für die
Regeneration der bekannten Kunstharzgele erforderlich ist. Nach der Regeneration mit verdünnter
kalter Alkalilauge werden die Kunstharze gemäß der Erfindung mit verdünnter Säure behandelt
und gewaschen. Alsdann sind sie zu weiterem Gebrauch bereit.
Wie bereits erwähnt wurde, stellt Salpetersäure ein bevorzugtes Oxydationsmittel dar. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform wird z. B. Methaphenylendiamin mit einem Aldehyd, z. B. Formalin,
in einem sauren, z. B. chlorwasserstoffsauren Medium kondensiert. Das so erhaltene
Kunstharz wird zerkleinert, gewaschen, vorzugsweise getrocknet und mit Salpetersäure bei einer
Temperatur oberhalb 6o° oxydiert, ausgewaschen und gewünschtenfalls nochmals getrocknet. Bei der
letztgenannten Behandlung findet bei einer Temperatur von etwa 105 bis iio° eine Zersetzung statt,
die einen explosiven Charakter annehmen kann. Hierbei wird ein außerordentlich poröses Erzeugnis
von grauschwarzer Farbe erzeugt, das eine große mechanische Stärke besitzt und bei Befeuchtung
mit Wasser keine Schwellungsphänomene erzeugt und in saurem oder alkalischem Medium weder
Schwellung«- noch Schrumpfungsphänomene zeigt. Derartige Kunstharze sind in besonderem Maße
geeignet für die Entfärbung von Glukosesirup und für die Beseitigung verschiedener Arten von organischen
Substanzen aus wäßrigen Lösungen. Die Löslichkeit dieses besonderen Kunstharzes in
kaltem, verdünntem Alkali geht ziemlich langsam vor sich, und auf jeden Fall viel langsamer als die
Lösung von Kunstharzen gemäß Erfindung, wenn sie einen geringen Gehalt von Resorcin aufweisen.
Bei Anwesenheit von größeren Mengen von Resorcin oder von Phenol wird der explosive
Charakter der Zersetzung während des Trocknens vermindert. Es empfiehlt sich jedoch, nur geringe
Mengen von einwertigen oder mehrwertigen Phenolen anzuwenden.
Die Regeneration der Kunstharze wird vorzugsweise durch aufeinanderfolgende Behandlung derselben
mit sehr verdünnter kalter alkalischer Lauge und mit Säure durchgeführt. Es empfiehlt sich, das
Waschen mit Wasser bei einer Temperatur durchzuführen, die wesentlich oberhalb der Temperatur
liegt, bei der die Kunstharze gebraucht werden sollen. Indessen ist bei niedrigerer Temperatur die
Entfärbung der behandelten Flüssigkeit vollständiger.
ι. 50 g Metaphenylendiami/ und 30 ecm Salzsäure
(25%) werden in 80 ecm Wasser gelöst und iooccm Formalin (40%) unter heftigem Rühren
zugefügt. Die Kunstharzbildung vollzieht sich bei steigender Temperatur. Es wird gemahlen, gewaschen
und durch 15 Minuten dauerndes Kochen mit Wasserstoffsuperoxyd (15%) oxydiert. Schließ-Hch
wird bei 850 vollständig getrocknet. Das erhaltene Kunstharz wird alsdann in einem Rohr
aufeinanderfolgend mit verdünnter Alkalilauge und Säure behandelt. Nach Waschen wird ■ die
Filterröhre mit einer Lösung von Rohzucker beschickt. Die Entfärbung beträgt bis zu etwa 98%.
Es ist auch möglich, das Kondensationsprodukt zunächst zu trocknen und es dann durch Kochen mit
Wasserstoffsuperoxyd (22%) zu oxydieren.
2. 50 g Metaphenylendiamin und 20 g Resorcin werden mit 30 ecm HCl (25%) in 150 ecm Wasser
gelöst. Wenn das Material gelöst ist und die Temperatur der Mischung etwa 400 erreicht hat,
werden 110 ecm Formalin unter Rühren zugefügt. Die Temperatur steigt alsdann rasch, und die Kondensation
des Kunstharzes vollzieht sich bei etwa 70 bis 8o°. Das so erhaltene Kunstharz wird gemahlen,
gewaschen und getrocknet. Der Trockenvorgang wird durch 24stündiges Erwärmen auf
etwa iio° durchgeführt. Das erhaltene völlig getrocknete
Erzeugnis wird alsdann mit Salpetersäure von etwa 25% erwärmt, bis unter heftiger Reaktion
nitrose Dämpfe entweichen und die ursprüngliche Struktur des Harzes vollständig zerstört
ist. Nunmehr wird mit Wasser gewaschen und wieder getrocknet. Nach Behandlung mit verdünnter
Alkalilauge und Säure wird das Kunstharz in ein Filterrohr gebracht und dieses mit einer
dunkelbraunen Lösung von Apfelpektin beschickt. Die abfließende Pektinlösung zeigt eine sehr aufgehellte
Farbe; sie hat den herbbitteren Duft völlig verloren. Die Entfärbung findet bis zu etwa 96%
statt.
3. Das Kunstharz gemäß Beispiel 1 wird vor der Oxydation, nach dem ersten Trocknen, in drei
Portionen geteilt. Die erste Portion wird nicht weiterbehandelt, die zweite wird für einige Stunden
mit einer 200/oigen Lösung von Kaliumnitrat unter einem Druck von etwa 8 Atm. bei 1750 behandelt,
die dritte wird mit Salpetersäure oxydiert. In dem letztgenannten Fall wird das Kunstharz mit HNO3
(50%) auf 54° erhitzt. Die Temperatur steigt auf
etwa 6o°. Die Reaktion beginnt und verläuft sehr rasch unter weiterem Temperaturanstieg auf etwa
1030. Die zweite und dritte Portion werden gewaschen und bei etwa 1200 nach der Oxydationsbehandlung getrocknet. Die drei Proben werden mit
Filterröhren eingefüllt und diese nach Behandlung des Inhalts mit kalter Alkalilauge und Säure mit
einem vorgereinigten Rohrzuckersirup beschickt.
Ergebnisse: Die erste nur getrocknete Portion ergibt eine Entfärbung von nur 58%, die zweite
mit Kaliumnitrat unter Druck behandelte Portion eine Entfärbung von 78,1%, die dritte mit
Salpetersäure behandelte Portion eine Entfärbung von 86,4 %>.
4. 50 g Metaphenylendiamin und 1 g Resorcin
werden in 200 ecm Wasser gelöst und dann 45 ecm HC ι und nog Formalin zugefügt. Nach der Kondensation
wird das Kunstharz gemahlen, gewaschen, bei 1050 getrocknet und mit Salpetersäure, wie in
Beispiel 3 beschrieben, oxydiert. Nach dem Waschen und sorgfältigem Trocknen wird das Kunstharz
durch die Erhitzung auf etwa 1050 zur explosiven
Zersetzung gebracht. Das erhaltene Produkt wird in ein Rohr gegeben, mit verdünnter kalter Alkalilauge
und dann mit Säure behandelt und hierauf gründlich gewaschen. Das Filter wird alsdann mit
einer sehr minderwertigen Art einer Glukosesiruplösung, die aus minderwertiger tertiärer Kartoffelstärke
hergestellt wurde und einen sehr schlechten Geruch und Geschmack aufwies, beschickt. Vor der
Aufgabe auf das Kunstharzfilter wird das Eisen aus der Lösung entfernt. Nach Filtration durch das
genannte Kunstharz war der Sirup vollständig entfärbt und der schlechte Geruch und Geschmack vollständig
verschwunden.
5. Ein Kunstharzgel, das in bekannter Weise durch Kondensation von 50 g Metaphenylendiamin,
25 g Resorcin, 30 ecm HC 1 (25%) und 100 g Formalin
in 200 ecm Wasser hergestellt, gemahlen, gewaschen, und 8 Monate lang unter Wasser gelagert
worden ist, ergab bei Entfärbung eines gebräuchlichen Zuckersirups eine Entfärbungswirkung von
51%. Ein Teil der Probe wurde eine Stunde lang in einer 25%igen Kaliumnitratlösung gekocht; ein
anderer Teil wurde mit Wasserstoffsuperoxyd bei Kochtemperatur oxydiert. Nach Behandlung der
Proben mit kalter verdünnter Alkalilauge, alsdann mit Säure und anschließendem Waschen zeigte die
zweite mit KNO3 oxydierte Probe eineEntfärbungswirkung
von 79,7%, die dritte mit Wasserstoffsuperoxyd oxydierte Probe ein Entfärbungsvermögen von 89,2%, während die ursprüngliche
Probe, wie bereits erwähnt, ein Entfärbungsvermögen von nur 51% zeigte.
6. 50 g Metaphenylendiamin und 30 ecm HCa (25 °/o) wurden in 80 ecm Wasser geföst. Nachdem
die Mischung auf etwa io° gekühlt war, wurde eine Lösung von Äthylendiamin in 40 ecm Wasser und
20 ecm HC ι (25%) in rapider Folge zugefügt und go
unmittelbar danach 60 ecm Formalin eingetragen. Die Temperatur stieg rasch unter Kunstharzbildung
an. Das erhaltene Harz wurde gemahlen, gewaschen und bei iio° vollständig getrocknet. Hierauf wurde
mit Salpetersäure (65%) bei etwa 780 oxydiert und mit verdünnter kalter Alkalilauge und Säure
in einer Filterröhre mehrfach aufeinanderfolgend behandelt. Nach der Schlußbehandlung mit Säure
und Auswaschen wurde das Rohr mit vorgereinigtem Sirup beschickt. Die Entfärbung betrug
etwa 92%.
Claims (6)
- Patentansprüche:I.Verfahren zur Herstellung von adsorbierenden Aldehydkunstharzen, die aus üblichen Komponenten, insbesondere aus aromatischen und aliphatischen Aminen, namentlich Diaminen oder Mischungen dieser Verbindungen, die durch verschiedene Gruppen substituiert sein können, entstanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Aldehydkunstharze bei einer Temperatur oberhalb 6o° mit einem Oxydationsmittel behandelt und gegebenenfalls getrocknet werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunstharze vor der Oxydation getrocknet werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung bei einer Temperatur oberhalb 100 . vorzugsweise bei etwa 110 bis 1250 erfolgt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxydationsmittel eine oxydierende Säure, vorzugsweise Salpetersäure, verwendet wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurchgekennzeichnet, daß die Oxydation in Gegen- j 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurchwart einer kleinen Menge von Resorcin erfolgt. gekennzeichnet, daß ein durch Kondensation der
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, da- j Komponenten in stark verdünnter Lösung her-durch gekennzeichnet, daß als Kunstharz ein gestelltes Kunstharz, dessen Entfärbungs-Metaphenylendiamiinformaldehydkunstharz ver- wirkung 1>ereits beträchtlich nachgelassen hat,wendet wird. verwendet wird.2857 1.5i
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