DE97558C - - Google Patents

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  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Oxygen Or Sulfur (AREA)
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Description

AISERLICHES
PATENTAMT
Diese Erfindung bezweckt die Herstellung von bisher unbekannten Isomeren der Säureamide, deren Structur durch die 'allgemeine Formel
ausgedrückt wird:. Nach ihrer Structur sind sie als Imidohydrine zu bezeichnen, wofür besonders die einfache Bildung aus den Imidoäthern spricht, für welche die Formel
allgemein als feststehend anerkannt wird. Zur Umwandlung eines Imidoäthers in das Imidohydrin genügt die Einwirkung von Wasser:
R'
R>
Bisher war bekannt, dafs die Salze der Imidoäther durch Wasser zersetzt werden in Säureäther und Ammoniumsalz:
^H- H Cl ,
NH1Cl
\O R' R-C O OR'
(vergl. Pinner, »Die Imidoäther«, S. 6).
Läfst man aber auf einen freien Imidoäther Wasser einwirken, so wird Imidohydrin gebildet. Ebenfalls erhält man Imidohydrin, wenn man auf, die Salze der Imidoäther gleichzeitig mit dem Wasser eine zur Bindung der Säure geeignete Base oder ein hierzu geeignetes Salz einwirken läfst. ■ ■ ■ : ·
Dafs die so erhaltenen Verbindungen wirklich Isomere der Säureamide sind, zeigt die Elementaranalyse und die Bestimmung der Moleculargröfse nach der RaouIt'sehen Gefriermethode und der Beckmann'sehen Siedemethode. Für die Imidohydrinformel spricht aufser der einfachen Bildung aus den Imidoäthern die Fähigkeit, an Stelle des Hydroxylwasserstoffs Metalle aufzunehmen. Man erhält z. B., wenn man Glycolimidohydrin in wässeriger Lösung mit der äquivalenten Menge Silbernitrat und hierauf mit der äquivalenten Menge Natronlauge versetzt, das Silbersalz
HOCH2-C-^
als schwerlöslichen Niederschlag; durch Zerlegen mit Salzsäure oder Schwefelwasserstoff wird Imidohydrin unverändert seiner ganzen Menge nach wiedergewonnen. Das Glycolsäureamid bildet bei gleicher Behandlung kein Silbersalz.
Als weiterer Beweis. für die angegebene Structur ist die Umwandlung der Imidohydrine in Salze der ihnen entsprechenden Säuren anzusehen , welche eintritt, wenn man eine wässerige Lösung des Imidohydrins mit der wässerigen Lösung eines Salzes versetzt, dessen Base mit der betreffenden Säure ein schwerlösliches Salz bildet. Glycolimidohydrinlösung mit Chlorcalciumlösung scheidet schon in der Kälte glycolsaiiren Kalk aus:
2HO CH2-
CaCl2
2H2O =
(H OCH2-C O O)2Ca+ 2NH1 Cl.
Lactimidohydrin bildet in analoger Weise mit Chlorzink milchsaures Zink.
Von den Säureamiden unterscheiden sich die Imidohydrine auch durch ihren weit höheren
Schmelzpunkt und durch andere Löslichkeitsverhältnisse; ferner dadurch, dafs sie mit Säuren selbst in wässeriger Lösung beständige Salze bilden.
Die Imidohydrine sollen in der Farbtechnik und zu medicinischen Zwecken Verwendung finden.
Die Darstellung der Imidohydrine geschieht aus den Imidoäthern bezw. deren Salzen. Zerlegt man das Salz eines Imidoäthers, indem man ihm durch eine Base oder ein Salz die Säure entzieht, und läfst auf den freien Imidoäther Wasser einwirken, so wird Imidohydrin gebildet. Beide Reactionen lassen sich meist vereinigen.
Beispiele:
1. Salzsaurer Glycolimidoäthyläther—erhalten durch Einleiten von trockenem Salzsäuregas in eine trockene ätherische Lösung von Glycolsäurenitril, welche mit der äquivalenten Menge Aethylalkohol versetzt ist — wird in kleineren Portionen in einen Ueberschufs 3oproc. Potaschelösung eingetragen, welche mit Aethyläther überschichtet ist. Während dieser Operation wird abgekühlt und nach jedem Zusatz von salzsaurem Imidoäther umgeschüttelt. Die abgehobene ätherische Lösung wird mit Wasser versetzt und nach Abdestilliren des Aethyläthers eingedampft. Durch Krystallisiren aus heifsem Alkohol reinigt man das Glycolimidohydrin. Es bildet rein weifse Krystalle, die bei 160 bis i6i° schmelzen; das isomere Glycolsäureamid schmilzt bei 120°. In Wasser ist Glycolimidohydrin leicht, in Alkohol schwer löslich; 100 g Alkohol lösen bei gewöhnlicher Temperatur etwa 0,1 g; Glycolsäureamid ist etwa 20 mal leichter löslich in Alkohol.
Analyse:
Berechnet für G2 Hs N O2: C = 32,00; H = 6,67; N = 18,67.
Gefunden: C = 31,90; H = 6,88; N = 18,72.
Bestimmung der Moleculargröfse:
a) nach Raoult: 75,75, b) nach Beckmann: yj. Berechnet: 75.
2. Durch'Einleiten von trockenem Salzsäuregas in Milchsäurenitril, welches mit der äquivalenten Menge Aethylalkohol versetzt ist, stellt man salzsauren Lactimidoäthyläther dar. Den salzsauren Lactimidoäthyläther fügt man in kleinen Portionen zu in Wasser vertheiltem Silberoxyd. Nach jedem Zusatz rührt man gut durch oder schüttelt kräftig um. Mit dem Eintragen hört man auf, wenn etwas weniger als die äquivalente Menge an salzsaurem Lactimidoäthyläther zugefügt ist. Von dem gebildeten Chlorsilber filtrirt man ab, fällt etwa in Lösung gegangene kleine Mengen Silber mit Schwefelwasserstoff, filtrirt, dampft ab und erhält so ein Gemenge von Lactimidohydrin und Lactamid. Durch Krystallisiren aus Alkohol trennt man das schwerlösliche Lactimidohydrin von dem leichtlöslichen Lactamid. Das so erhaltene Lactimidohydrin schmilzt bei 13 5 ° und löst sich bei gewöhnlicher Temperatur in 73 bis 74 Theilen Alkohol, während das Lactamid sich unter gleichen Bedingungen in 3Y2 Theilen Alkohol löst.
Analyse:
Berechnet für C3 Hn N O2: C = 40,45; H= 7,86; N= 15,73.
Gefunden: C = 40,21; H= 7,83; 2V= 15,90.
Bestimmung der Moleculargröfse:
a) nach Raoult: 90, b) nach Beckmann: 93,4. Berechnet: 89.
3. Durch Mischen von trockenem Aceton mit der äquivalenten Menge wasserfreier Blausäure und Stehenlassen bis zur Vereinigung wird Acetoncyanhydrin hergestellt; hierzu setzt man die äquivalente Menge Aethylalkohol und leitet unter Kühlung die äquivalente Menge trockenes Salzsäuregas ein. Beim Stehen krystallisirt der salzsaure Oxyisobutyrimidoäthyläther aus. Diesen zerlegt man genau so, wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben wurde; man gewinnt ein Rohproduct, welches nach Ausziehen mit Aethyläther und Umkrystallisiren des ungelösten Rückstandes aus Alkohol reines Oxyisobutyrimidohydrin in weifsen, bei 1730 schmelzenden Krystallen liefert. Oxyisobutyramid schmilzt bei 98 °. Das Amid löst sich in 4 und das Imidohydrin in 15 Theilen Alkohol bei gewöhnlicher Temperatur.
Analyse:
Berechnet für C4 H9 N O2: C = 46,60; U= 8,73; N= 13,59.
Gefunden: C = 46,57; H= 8,89; N= 13,85
Bestimmung der Moleculargröfse:
a) nach Raoult: 110, b) nach Beckmann: 98. Berechnet: 103.
In völlig analoger Weise, wie in den drei Beispielen beschrieben wurde, lassen sich Imidohydrine allgemein aus Imidoäthern darstellen und wurden so z. B. noch Formimidohydrin, Acetimidohydrin etc. gewonnen.
Die Imidohydrine bilden mit Säuren selbst in wässeriger Lösung beständige Salze und unterscheiden sich auch hierdurch von den isomeren Säureamiden. Die Salze der Imidohydrine wurden dargestellt durch Mischen einer wässerigen Imidohydrinlösung mit der äquivalenten Menge Säure und Abdampfen der
Lösung auf dem Wasserbade. Je nach Löslichkeit würde dann das Salz aus Wasser, Weingeist oder Aetherweingeist umkrystallisirt. So wurden z. B. nachstehende Salze dargestellt:
Salzsaures Lactimidohydrin bildet bei 162° schmelzende Blättchen.
Schwefelsaures Lactimidohydrin krystallisirt in Blättchen und schmilzt bei io8°.
Salze des Glycolimidohydrins
Lös lichkeit in Aether
Wasser Alkohol unlöslich
leicht leicht unlöslich
leicht unlöslich unlöslich
leicht leicht
Schmelzpunkt
Krystallform
Salzsaures
Schwefelsaures . Salpetersaures..
135 ü
zersetzt sich bei 150°
95°
seidenglänzende Blättchen
seidenglänzende Blättchen
Nadeln.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Imidohydrinen durch Zerlegen der freien Imidoäther mit Wasser.
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