DE973799C - Verfahren zum Weissaetzen von Faerbungen mit Kuepenfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Weissaetzen von Faerbungen mit Kuepenfarbstoffen

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DE973799C
DE973799C DEB32327A DEB0032327A DE973799C DE 973799 C DE973799 C DE 973799C DE B32327 A DEB32327 A DE B32327A DE B0032327 A DEB0032327 A DE B0032327A DE 973799 C DE973799 C DE 973799C
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Anton Dr Vilsmeier
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BASF SE
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BASF SE
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zum Weißätzen von Färbungen mit Küpenfarbstoffen Küpenfarbstoffe lassen sich im allgemeinen nicht leicht ätzen, ein Teil ist praktisch als nicht ätzbar zu bezeichnen. Bei vielen Küpenfarbstoffen erfolgt, wenn überhaupt, eine befriedigende Ätzwirkung nur dann, wenn man das gefärbte Gewebe vor dem Aufdrucken der Ätze mit einer Lösung des Calciumdisulfonats des Dimethyl-phenyl-benzyl-ammoniums in Wasser vorklotzt, was eine von der Technik nur ungern ausgeführte zusätzliche Maßnahme bedeutet. Als überhaupt nicht weiß ätzbar, auch nicht nach der obenerwähnten Vorklotzung, gelten bisher einige sehr wichtige Gruppen von Anthrachinonküpenfarbstoffen, wie die Dihydroanthrachinonazine, z. B. INDANTHREN-Blau RS (vgl. F. Weiß, »Die Küpenfarbstoffe(e,Wien,Springer-Verlag, 1953, S.88, Nr.7z), die Dianthrachinonylfarbstoffe, z. B. INDANTHREN-Orange RRT (vgl. F. Weiß, a. a. 0., S. g¢, Nr. 85), die Kondensationsprodukte des Benzanthrons, z. B. Dibenzanznron, Isodibenzanthron und davon abgeleitete Farbstoffe (vgl. F. Weiß, a. a. O., S. ioi und 1o6), ferner die Kondensationsprodukte des Benzanthrons mit a-Amino-anthrachinonen, z. B. das INDANTHREN-Olivgrün B (vgl. F. Weiß, a. a. 0., S. io8, Nr. i15), sowie weitere Anthrachinonküpenfarbstoffe mit höherkondensierten Ringsystemen (vgl. F. Weiß, a. a. 0., S. 277). Den zahlreichen, zur Beseitigung dieser Mängel unternommenen Versuchen blieb ein praktischer Erfolg bisher versagt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Färbungen mit Küpenfarbstoffen, auch mit solchen, die bisher nur schwer oder überhaupt als nicht ätzbar angesehen wurden, weiß ätzen kann, wenn man Ätzdruckpasten verwendet, die neben den üblichen Verdickungsmitteln, Reduktionsmitteln, Ätzhilfsmitteln und sonstigen Zusätzen in Wasser kolloidal lösliche Polymerisate von N-Vinylpyrrolidonen oder deren Mischpolymerisate mit anderen Vinylverbindungen, vorzugsweise solche vom K-Wert etwa 6o, enthalten.
  • Neben Poly-N-vinylpyrrolidonen selbst eigenen sich hierfür Mischpolymerisate von N-Vinylpyrrolidonen mit z. B. N-Vinylimidazol, N-Vinylcaprojactam, Acrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid, Vinylchlorid, Vinylacetat oder Styrol. Erforderlichenfalls kann ein derartiges Mischpolymerisatzur Erzielung dergewünschten Wasserlöslichkeit nachträglich abgewandelt werden, z. B. durch Verseifung oder Sulfonierung.
  • Mit Vorteil wählt man Polymerisate der genannten Art vom K-Wert etwa 6o, doch sind je nach den Erfordernissen auch Polymerisate vom K-Wert 30 oder go geeignet.
  • Die Polymerisate werden in etwa der 1,5- bis iofachen Menge: Wasser gelöst und in Form dieser Lösungen den Ätzdruckpasten in Mengen von etwa 2o bis 6o0/, zugesetzt. Die Ätzdruckpasten enthalten außer diesen Polymerisatlösungen noch Verdickungsmittel, wie gebrannte Stärke, Johannisbrotkernmehl, Alginate oder das Natriumsalz des Celluloseglykolsäureäthers, wobei das zuletzt genannte Verdickungsmittel eine besonders günstige Wirkung hat. Außer diesen enthalten die Ätzdruckpasten noch die üblichen bekannten Bestandteile, wie Alkalien, Reduktionsmittel, quartäre Ammoniumverbindungen, und gegebenenfalls weitere Zusätze, z. B. solche hydrotroper Natur, wie Harnstoff. Beispiel i Ein mit einem Küpenfarbstoff gefärbter Baumwoll-oder Viskosekunstseidestoff wird mit einer Ätzdruckpaste von folgender Zusammensetzung bedruckt:
    585 g einer 2o °/oigen wäßrigen Lösung von Poly-N-
    vinylpyrrolidon (K-Wert 6o)
    i5o g Trimethyl-benzyl-ammonium-chlorid
    75 g Natriumsalz des Celluloseglykolsäureäthers
    75 g RONGALIT C (s. Beilstein, Handbuch d.
    org. Chemie, 4. Auflage, Bd. I, S. 577)
    759 Pottasche
    409 gefällte Titansäure
    iooo g
    Nach dem Aufdruck und Trocknen wird die Ware 5 bis io Minuten bei etwa ioo° gedämpft, mit Wasser oder erforderlichenfalls mit stark verdünnter Schwefelsäure gewaschen und geseift.
  • Nach diesem Verfahren werden z. B. folgende Küpenfarbstoffe praktisch weiß geätzt INDANTHREN-Blau RS (vgl. F. Weiß, a. a. 0., S. 88, Nr. 72) - Olivgrün B (vgl. F. Weiß, a. a. 0., S. io8, Nr. 115) - Brillantviolett RR (vgl. F. Weiß, a. a. 0., S. 107, Nr. iio) - Gelb G (vgl. F. Weiß, a. a. 0., S.93, Nr. 82) - Blaugrün FFB (vgl. F. Weiß, a.a.0., S. iii, Nr. i2o) Ersetzt man in der obigen Atzpaste die Pottasche durch eine entsprechende Menge Ätzkali und bedruckt mit dieser Paste einen mit INDANTHREN-Brillantgrün FFB (vgl. F. Weiß, a. a. 0., S. Zog, Nr. ioo) gefärbten Stoff, so erhält man durch Dämpfen, Waschen mit Wasser und Seifen weiße Muster auf dem grünen Fond.
  • Verwendet man an Stelle von Trimethylbenzylammoniumchlorid 300 g der aus a-Dimethylamino-' butyrolacton und Benzylchlorid erhältlichen quartären Ammoniumverbindung oder ihre Sulfonsäure und fügt zur Paste noch bis zu etwa ioo g 5o °/oige Natronlauge hinzu, so erhält man eine Ätzpaste, die die im Absatz 2 genannten Farbstoffe ebenfalls praktisch weiß ätzt.
  • Zu einem ähnlichen Ätzeffekt gelangt man bei Verwendung von Trimethyl-n-butylammoniumbromid odervonMethyl-diäthylphenyl-ammoniummethosulfat an Stelle von Trimethylbenzylammoniumchlorid.
  • Beispiel 2 Verwendet man in der im Beispiel i beschriebenen Ätzdruckpaste an Stelle von Poly-N-vinylpyrrolidon 585 g einer io °/oigen wäßrigen Lösung eines Mischpolymerisates aus N-Vinylpyrrolidon und N-Vinylimidazol (i: i), so kann man damit Färbungen mit INDANTHREN-B1auRS,INDANTHREN-OlivgrünB und INDANTHREN-Gelb G nach der im Beispiel i beschriebenen Weise praktisch weiß ätzen.
  • An Stelle des Mischpolymerisates aus N-Vinylpyrrolidon und N-Vinylimidazol läßt sich mit gutem Erfolg auch ein Mischpolymerisat aus N-Vinylpyrrolidon und Methacrylsäureamid im Verhältnis 7 : 3 verwenden.
  • Beispiel 3 Ein mit INI)ANTHREN-Brillantscharlach, RK (vgl. F. Weiß a. a. 0., S. 86, Nr. 71) oder Hydronblau R (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, 1931, Bd. i, Nr. iiii) gefärbter Baumwoll- oder Viskose- i kunstseidestoff wird mit einer Ätzdruckpaste von folgender Zusammensetzung bedruckt:
    240 g einer 2oo/oigen wäßrigen Lösung von
    Poly-N-vinylpyrrolidon (K-Wert 6o)
    240 g Wasser
    9,50 g Calciumsalz der Dimethyl-phenyl-benzyl-
    ammonium-disulfonsäure
    62 g Natriumsalz des Celluloseglykolsäureäthers
    86 g RONGALIT C
    61 g Pottasche
    619 5o°/oige Natronlauge
    iooo g
    Man erhält durch Behandlung der Drucke gemäß Beispiel i weiße Muster auf dem gefärbten Fond.
  • Statt des Natriumsalzes des Celluloseglykolsäureäthers lassen sich mit ähnlich gutem Erfolg auch andere Verdickungsmittel, wie gebrannte Stärke, Johannisbrotkernmehl oder das Natriumsalz der Alginsäure, verwenden. Statt RONGALIT C können auch andere Reduktionsmittel, wie Formamidinsulfinsäure, Traubenzucker oder Pentosen, den Ätzdruckpasten zugesetzt werden.
  • Beispiel 4 Ein wie i ,, i Beispiel i mit einem Küpenfarbstoff gefärbter Baumwoll- oder Viskosekunstseidestoff wird mit einer Ätzpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
    45o g einer 2o°/oigen wäßrigen Lösung von
    Poly-N-vinyl-pyrrolidon (K-Wert 6o)
    1509 Wasser
    150 g Trimethylbenzylammoniumchlorid
    55 g Natriumsalz von Celluloseglykolsäureäther
    75 g RONGALIT C
    75 g Kaliumcarbonat
    45 g gefällte Titansäure
    1000 g
    Man arbeitet wie im Beispiel i und erhält praktisch weiße Ätzeffekte mit den dort genannten Farbstoffen. Beispiel 5 Ein mit INDANTHREN-Orange RRT (s. F. Weiß, a. a. 0., S. 94, Nr. 85) oder mit einem der im Beispiel i genannten Farbstoffe gefärbter Baumwoll- oder Viskosekunstseidestoff wird mit einer Ätzpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
    585 g einer 2o°/jgen wäßrigen Lösung von Poly-
    N-vinyl-pyrrolidon (K-Wert 6o)
    150 g Tetraäthylammoniumchlorid
    75 g Natriumsalz des Celluloseglykolsäureäthers
    75 g RONGALIT C
    75 g Kaliumcarbonat
    4o g gefällte Titansäure
    i000 g
    Man erhält reinweiße Atzeffekte. An Stelle des Tetraäthylammoniumchlorids kann man auch die gleiche Menge Triäthylmethylammoniumchlorid verwenden.
  • Ähnliche Ätzeffekte erzielt man bei Verwendung von Triäthylallylammoniumchlorid oder von Tetraäthylammoniumfluorid, -bromid, -sulfat, -methosulfat, -äthosulfat, -trichloracetat oder -hydroxyd statt Tetraäthylammoniumchlorid.
  • Beispiel 6 Ein mit INDANTHREN-Blau RS (F. Weiß, a. a: 0. S. 88, Nr. 72) oder INDANTHREN-Olivgrün B (F. Weiß, a. a. 0., S. i08, Nr. 115) oder INDAN-THREN-Dunkelblau BOA (F. Weiß, a. a. 0., S. ioi, Nr. 95) oder INDANTHREN-Orange RRT (F. Weiß, a: a. 0., S. 94, Nr. 87) oder INDANTHREN-Gelb G (F. Weiß, a. a. O., S.93, Nr. 82) oder INDANTHREN-OlivT (F. Weiß, a. a. 0., S. i09, Nr. 117) oder mit einem sonstigen Küpenfarbstoff gefärbter Stoff aus Baumwolle oder Viskosekunstseide wird, je nach Bedarf, mit einer derÄtzpasten bedruckt, deren ungefähre Zusammensetzung durch die folgenden fünf Rezepturen gegeben ist:
    i 2 3 4 5
    (Teile)
    (Teile)
    (Teile)
    (Teile)
    (Teile)
    Tetraäthylammoniumcarbonat ... 130 95 170 115 140
    Wasser ....................... 56o 670 520 530 367
    Poly-N-vinylpyrrolidon . . . . . . . . . i90 130 i55 .228 270
    (K-Wert (K-Wert (K-Wert (K-Wert 45) (K-Wert 30)
    5o bis 6o) 5o bis 6o) 5o bis 6o)
    Kaliumcarbonat ............... 28 17 io 33 40
    RONGALIT C ................. 67 45 55 79 95
    Natriumsalz des Celluloseglykol-
    säureäthers .................. 25 8 io 15 15
    Gefällte Titansäure + Wasser (i : i) - 35 So - 73
    Wenn gewünscht, kann man für die einzelnen Komponenten der Ätzpasten auch Mengenverhältnisse wählen, die zwischen den hier angegebenen liegen.
  • Die Drucke werden nach dem Trocknen etwa 3 bis 7 Minuten gedämpft, mit kaltem Wasser gründlich gespült und geseift. Man erhält reinweiße Ätzeffekte.
  • An Stelle des Tetraäthylammcniumcarbonats lassen sich mit sehr gutem Erfolg auch andere quartäre Ammoniumcarbonate, z. B. Trimethylbenzyl- oder Triäthylammoniumcarbonat oder Triäthylmethylammoniumcarbonat, verwenden. Ebenso geben die quartären Ammoniumphosphate gute Ätzeffekte. Beispiel 7 Ein mit INDANTHREN-Gelb G oder mit INDAN-THREN-Olivgrün B oder mit einem anderen Küpenfarbstoff gefärbter Baumwoll- oder Viskosekunstseidestoff wird mit einer Ätzpaste von folgender Zusammensetzung bedruckt: 25o Teile Wasser 55 Teile Tetraäthylammoniumchlorid 74 Teile Poly-N-vinylpyrrolidon vom K-Wert 6o io Teile des Natriumsalzes des Celluloseglykolsäureäthers 66 Teile Kaliumhydrocarbonat 26 Teile RONGALIT C Eine genaue Einhaltung dieser Zahlen ist nicht erforderlich, die gewünschte Wirkung wird auch mit nicht allzu stark abweichenden Mengenverhältnissen erzielt.
  • Statt Kaliumhydrocarbonat kann man auch eine etwa entsprechende Menge Natriumhydrocarbonat zur Bereitung der Ätzpaste verwenden.
  • Die Drucke werden bei 3o bis go° getrocknet, danach ungefähr 5 Minuten gedämpft, mit kaltem Wasser gespült und geseift. Man erhält so weiße Ätzmuster auf dem gefärbten Fond.
  • Beispiel 8 Ein mit INDANTHREN-Gelb G oder mit INDAN-THREN-Olivgrün B oder mit einem anderen Küpenfarbstoff gefärbter Baumwoll- oder Viskosekunstseidestoff wird mit einer Ätzpaste von folgender Zusammensetzung bedruckt: 25o Teile Wasser 55 Teile des bisquartären Ammoniumsalzes aus Triäthylamin und x, 4-Dichlorbutan (Molverhältnis 2 : i) 74 Teile Poly-N-vinylpyrrolidon vom K-Wert 6o io Teile des Natriumsalzes des Celluloseglykolsäureäthers 23 Teile Kaliumcarbonat 26 Teile RONGALIT C Eine genaue Einhaltung dieser Zahlen ist nicht erforderlich, die gewünschte Wirkung wird auch mit nicht allzu stark abweichenden Mengenverhältnissen erzielt.
  • Die Drucke werden bei 3o bis go° getrocknet, dann ungefähr 5 Minuten gedämpft, mit kaltem Wasser gespült und geseift.
  • Man erhält so weiße Ätzmuster auf dem gefärbten Fond.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Weißätzen von Färbungen mit Küpenfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Ätzdruckpasten verwendet, die neben den üblichen Verdickungsmitteln, Reduktionsmitteln, quartären Ammoniumverbindungen und gegebenenfalls sonstigen Ätzhilfsmitteln in Wasser kolloidal lösliche Polymerisate von N-Vinylpyrrolidonen oder deren Mischpolymerisate mit anderen Vinylverbindungen, vorzugsweise solche vom K-Wert etwa 6o, enthalten. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 737 663, 757 355, 818 793, 231543, 235 879, 235 88o; britische Patentschrift Nr. 398 15o: französische Patentschrift Nr. 727 2i2; »Melhand Textilberichte«, 32 (195i), S. 53 bis 56; »American Dyestuff Reporter«, 1954, S. P 74.
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