DE720077C

DE720077C - Verfahren zur Herstellung von Drucken und Buntaetzdrucken mit Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen auf Cellulosefasern oder Naturseide

Info

Publication number: DE720077C
Application number: DED79459D
Authority: DE
Original assignee: Durand and Huguenin AG
Current assignee: Durand and Huguenin AG
Priority date: 1938-12-13
Filing date: 1938-12-13
Publication date: 1942-04-27

Description

Verfahren zur Herstellung von Drucken und B.untätzdrucken mit Estersalzen von Leukoküpenfarhstoffen auf Cellulosefasern oder Naturseide Die Estersalze von Leukoküpenfarbstoffen finden Verwendung zur Herstellung von Buntätzen auf Grundfärbungen, die mit direkt ziehenden Farbstoffen auf Naturseide und Viscosekunstseide hergestellt sind, weil sie für diesen Zweck gegenüber -den. gewöhnlichen Küpenfarbstoffen Vorteile bieten.
Bisher war @es jedoch nötig, das Verfahren .in zwei getrennten Vorgängen auszuführen. In einem ersten Vorgange mußte das Ätzen der Grundfärbung mit einem Hydrosulfitpräp,arat durch ein kurzes Dämpfen bewerkstelligt werden, und in einem zweiten Vorgange mußten .die mit der Ätzp.aste aufgedruckten Es.tersalze durch saure Oxydation, z. B. durch Behandlung in einem: Säure und. Bichromat enthaltenden Badeentwickelt werden.
Diese Arbeitsweise in zwei getrennten Vorgängenerfordert viel Zeit und Mehrarbeit. Ferner bedeutet die Anwendung des sauren Oxydationsbades eine Beschränkung @ in der Auswahl der Farbstoffe, die zur Herstellung der Grundfärbung dienen. Es können für letztere nur .solche Farbstoffe verwendet werden, die diese Behandlung aushalten, ohne daß der Farbton geschädigt wird.
Es wurde nun gefunden,. daß man das Ätzen der Grundfärbung durch Reduktion und die Entwicklung der Ätzmuster, d. h. der Estersalzfärbung, in einfachster Weise durch einen einzigen Dämpfvorgang bewerkstelligen kann, s0 da,ß die Nachbehandlung m einem sauren Oxydationsbade wegfallen kann.
Zu diesem Zwacke druckt man Buntätzdruckpasten, die außer dem Farbstoff und den üblichen Zusätzen, wie Verdickungs- und Lösungsmittel, ein geeignetes Formaldehyd< sulfoxylat, Natriumchlorat, ferner ein Alkalisalz einer organischen Säure und nötigenfalls einen Oxydationskatalysator enthalten, auf den gefärbten Stoff, trocknet bei gemäßigter Temperatur und bewerkstelligt das Ätzen der Grundfärbung durch Reduktion und die Entwicklung des Buntätzeffektes mittels Estersalze von Leukoküpenfarbstoffen in einem einzigen Dämpfvorgang von 30 Minuten mit neutralem Dampf. Auch das ungefärbte Gewebe kann in gleicher Weise bedruckt und behandelt werden.
Es muß angexmmmen. _w!erden, daß die zur Entwicklung der Estersalzfärbung notwendige Säure vom Form.aldehydsulfoxylat oder von seinen Oxydationsverbindungen geliefert wird. Das Salz der organischen Säure wird voraussichtlich als Puffer dienen.

Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert.

Beispiele

i 2 3 4 5 6 7

Estersalz von Leukodibenzpyrenchinon ... 50 - - - - - - -

Estersalz von`Leuko-6, 6'-diäthoxythioindigo - 6o - - - - - -

Estersalz von Leuko-6-äthoxy-4'-methyl-

6'-chlorthioindigo ..................... - - 8o - - - - -

Estersalz von Leuko-4, 4'-dimethyl-6, 6'-

dichlorthioindigo ...................... = - - 20 - -- - -

Estersalz von Leuko-5, 6, 7-trichlorthionaph-

then-5, 7-dichlorindolindigo . . . . . . . . . . . . . - - - - 6o - - -

4-Methyl-5-chlor-7-methOxy-4'-chlor-2-indol-

2'-naphthalinindigo ................... - - - - - 30 - -

Estersalz von Leukodimethoxydibenzanthron - - - - - - 40 -

Estersalz des Leukoküpenfarbstoffes aus

Chlor-i, 2-naphthooxythiophen + 5-Brom-

cc-isatinanilid ......................... - - - - - - - 20

Harnstoff .............................. 30 - - 30 - - - -

Phenol ................................ 20 - - 20 - --- - -

Äthylenthioglykol....................... 6o 6o 6o 6o 6o 6o 6o 6o

Heißes Wasser ......................... 40 8o 6o 70 80 110 100 120

Verdickung ............................ 300 300 300 300 300 300 300 i 300

Natriumchlorat, fest..................... ioo loo loo xoo loo ioo ioo loo

Natriumcitrat, fest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ioo loo loo loo ioo ioo 100 loo

Natriumformaldehydsulfoxylat in handels-

üblicher Form ........................ 200 200 200 200 200 200 200 200

Ammoniumvanadatlösung 10/0 . . . . . . . . . . . loo ioo ioo ioo ioo 100 100 i loo

. iooo

Es wird auf ein Gewebe aus Naturseide, aus regenerierter Gelluloee oder aus Baumwolle, das mit einem ätzbaren Farbstoff gefärbt ist, gedruckt und bei einer Temperatur unter 5o° C getrocknet. Es wird hierauf 3o Minuten lang zeit neutralem Dampf gedämpft. Nach dem Dämpften. 'wird gespült, geseift, nochmals gespült und getrocknet. Als Verdickung- können Gummi, Tragart oder Stärketragant verwendet werden.

An Stelle von Natriumcitrat. können auch Alkalisalze anderer organischer Säuren, wie Natriumtartrat, Natriumlactat, Natriumformiat, verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Drucken und Buntätzdrucken mit Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen auf Cellulosefasern oder Naturseide, dadurch gekennzeichnet, daß man die ungefärbte oder mit Farbstoffen, die durch Hydrosulfite ätzbar sind, gefärbte Ware mit Druckpasten bedruckt, die neben der Verdickung, dem Estersalz und Formaldehydsulfoxylat noch Natriumchlorat und gegebenenfalls einen Oxydationskatalysator sowie ein Alkalisalz einer .organischen Säure enthalten, bei gemäßigter Temperatur trocknet und 3o Minuten mit neutralem Dampf dämpft.