DE955197C

DE955197C - Grossraumkraftfahrzeug, bestehend aus einem zweiachsigen Motorwagen, der auf einem mehrachsigen Anhaenger aufgesattelt ist

Info

Publication number: DE955197C
Application number: DEM24681A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Adolf Auer
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1954-10-01
Filing date: 1954-10-01
Publication date: 1956-12-27

Description

Großraumkraftfahrzeug, bestehend aus einem zweiachsigen Motorwagen, der auf einem mehrachsigen Anhänger aufgesattelt ist Die Erfindung bezieht sich auf ein Großraumkraftfahrzeug, bestehend aus einem zweiachsigen Motorwagen und einem mehrachsigen Transportwagen, bei dem die Hinterräder des Motorwagens nach dem Aufsatteln auf den Transportwagen von der Fahrbahn abhebbar sind.
Erfindungsgemäß lassen sich die Vorteile des Sattelschlepperbetriebes mit den Vorteilen eines Anhängerbetriebes mit angetriebenen Anhängerrädern dadurch verbinden, daß. der Motorwagen in an sich bekannter Weise ein Verteilergetriebe besitzt, von dem aus die Antriebskraft durch Gelenkwellen unmittelbar auf das bzw. die Achsgetriebe des Transportwagens und auf das Vorderachsgetriebe des Motorwagens übertragen wird, wobei der Antrieb der Räder des Motorwagens durch an sich bekannte Mittel selbsttätig oder nicht selbsttätig schaltbar ist, so daß keine Zugkraft auf den Transportwagen übertragen wird.
Durch diese erfindungsgemäße Gestaltung läßt sich das Gewicht des Motorwagens im Verhältnis zum Gewicht des Transportwagens so leicht ausführen; daß die Zugkraft des Motorwagens infolge seines geringen Gewichtes gar nicht ausreichen würde, um den Transportwagen zu ziehen: Dadurch ergibt sich ein Minimum an totem Gewicht und bei Alleinfahrt des Motorwagens ein geringer Kraftstoffverbrauch. Außerdem wirken im Normalfall, wo der Antrieb der Räder des Motorwagens abgeschaltet ist, die Räder des Motorwagens als reine Lenkräder, wodurch eine große Seitenstabilität der Lenkräder erreicht wird. Im Gelände werden die Vorderräder in erster Linie angetrieben, weil dadurch die Lenkfähigkeit im Gelände verbessert wird, da der Motorwagen als Servolenkung wirkt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann das Verteilergetriebe ein Ausgleichsgetriebe enthalten, das in an sich bekannter Weise so ausgebildet ist, daß, wenn bei Fahrt mit dem Motorwagen allein die Gelenkwelle zum Antrieb der Räder des Transportwagens festgebremst wird, die Gelenkwelle zum Antrieb der Räder des Motorwagens mit größerer Drehzahl angetrieben wird als bei nicht festgebremster Gelenkwelle.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht des Motorwagens, Fig.2 eine Draufsicht des Motorwagens nach Fig. I, Fig. 3 eine Draufsicht des Transportwagens, Fig.4 eine Seitenansicht des aus Motor- und Transportwagen bestehenden Wagenzuges bei Anwendung im Gelände, Fig.5 eine Aufsicht auf den Wagenzug nach Fig. 4 in der Kurve.
Der im Fahrerhaus des Motorwagens in den Fig. 2 und 5 strichpunktiert dargestellte, mit einem Wechselgetriebe ausgerüstete Motor I treibt über die Gelenkwelle 2 ein Verteilergetriebe 3 an. Vom Verteilergetriebe ausgehend überträgt die Gelenkwelle 4 die Antriebskraft auf das Vorderachsgetriebe 5 des Motorwagens M, während die Gelenkwelle 6 das Vorderachsgetriebe 7 des Transportwagens T antreibt. Vom Vorderachsgetriebe 7 des Transportwagens T ausgehend treibt eine Gelenkwelle 8 das Hinterachsgetriebe 9 des Transportwagens a. In Abänderung dieser Bauweise können die Räder auch durch je eine Gelenkwelle einzeln angetrieben werden. Zur Fahrt des vom Transportwagens T abgekuppelten Motorwagens M allein wird die dann vom Transportwagen T gelöste Gelenkwelle 6 (Fig. 2, 5) festgebremst. Die Hinterräder des Motorwagens M nehmen in diesem Fall die in der Fig. I gezeichnete Lage ein. Nach dem Aufsatteln des Motorwagens M auf den Transportwagen T können die auf Kurbelarmen Io gelagerten Hinterräder des Motorwagens in bekannter Weise um die Schwenkachsen dieser Kurbelarme herum in Pfeilrichtung Ioa nach oben verlagert und in dieser Stellung verriegelt werden.
Am Rahmenende des Motorwagens M ist eine Kupplungsstange I2 (Fig. 2) um eine waagerechte Achse I3 in bekannter Weise nach oben und unten schwenkbar angeordnet.
Der vom Transportwagen gelöste Motorwagen kann allein mit großen Geschwindigkeiten gefahren werden. Dabei ergibt sich in bekannter Weise durch das obenerwähnte Abbremsen bzw. Festsetzen der Gelenkwelle 6 mittels eines im Verteilergetriebe 3 vorgesehenen Ausgleichsgetriebes eine Übersetzung ins Schnelle. Bei voneinander gelösten Fahrzeugteilen M, T wird die Gelenkwelle 6 etwa am Rahmenende des Motorwagens M aufgehängt und die Kupplungsstange I2 nach oben hin umgelegt. Um bei trockener Straße und miteinander gekuppelten Fahrzeugteilen M, T ein Übertragen von Zugkräften vom leicht ausgeführten Motorwagen M auf den Transportwagen T zu verhindern, kann der Antrieb der Vorderräder des Motorwagens M abgeschaltet werden. Die Abschaltvorrichtung kann so gestaltet sein, daß die Abschaltung durch den Fahrer oder selbsttätig erfolgt. Die Übersetzung vom Verteilergetriebe zum Achsgetriebe des Transportwagens T kann in an sich bekannter Weise etwas kleiner ausgelegt werden als diejenige zu dem Achsgetriebe des Motorwagens M selbst, wobei in dessen Achsgetriebe ein Freilauf einzuschalten ist. Damit die Lenkung des Gesamtfahrzeuges bei allen Betriebsverhältnissen gewährleistet ist, werden die gelenkten Räder des Motorwagens gegenüber denen des Transportwagens mit geringerer Kraft und verzögert abgebremst, wenn das gänzliche Abschalten der Bremse nicht vorgezogen wird. Dieses Abschalten ist insbesondere bei schlüpfriger Fahrbahn vorteilhaft.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Großraumkraftfahrzeug, bestehend aus einem zweiachsigen Motorwagen und einem mehrachsigen Transportwagen, bei ,dem die Hinterräder des Motorwagens nach dem Aufsatteln auf den Transportwagen von der Fahrbahn hebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorwagen in an sich bekannter Weise ein Verteilergetriebe (3) hat, von dem aus die Antriebskraft durch Gelenkwellen unmittelbar auf das bzw. die Achsgetriebe (7, 9) des Transportwagens und auf das Vorderachsgetriebe (5) des Motorwagens übertragen wird, wobei der Antrieb der Räder des Motorwagens durch an sich bekannte Mittel selbsttätig oder nicht selbsttätig abschaltbar ist, so daß keine Zugkraft auf den Transportwagen übertragen wird.
2. Großraumkraftfahrzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Verteilergetriebe ein Ausgleichsgetriebe enthält, das in an sich bekannter Weise so ausgebildet ist, daß, wenn bei Fahrt mit dem Motorwagen allein die Gelenkwelle (6) zum Antrieb der Räder des Transportwagens festgebremst wird, die Gelenkwelle (4) zum Antrieb der Räder des Motorwagens mit größerer Drehzahl angetrieben wird als bei nicht festgebremster Gelenkwelle (6). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. -i. 678 989; deutsche Patentschriften Nr. 701 310, 842 007; schweizerische Patentschriften Nr. 261894; französische Pätentschriften Nr. 832 020, 910 244, 1 038 331-; USA.-Patentschrift Nr. 1926 935.