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Verfahren zur Herstellung saurer Monoazofarbstoffe Es wurde gefunden,
daß man neue wertvolle saure Monoazofarbstoffe erhält, wenn man dianotierte i-Amino-4-phenoxybenzol-2-sulfonsäuren
der Zusammensetzung
worin R1 einen gegebenenfalls durch i oder mehrere Halogenatome, Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aralkyl-, Aryl-und/oder Alkoxygruppen weiter substituierten Phenylrest oder einen
5, 6, 7, 8-Tetrahydronaphthyl-(i bzw. 2)-Rest bedeutet, in saurem Medium kuppelt
mit 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäuren der Zusammensetzung
worin R2 einen durch x oder mehrere Halogenatome, Alkylgruppen oder Alkoxygruppen
substituierten Phenylrest oder einen 5, 6,-7, 8-Tetrahydronaphthyl-(i oder 2)-Rest
bedeutet.
i=Amino-4-phenoxybenzol-2-sulfonsäuren der Zusammensetzung
(I), die sich für das vorliegende Verfahren als Diazokomponenten eignen, sind beispielsweise
i-Amino-4-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(2'- oder 3'- oder 4'-chlor)-phenoxybenzol
2-sulfonsäure, i-Amino-4-(4'-fluor oder -brom)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(2',
4'- oder 2', 5'-dichlor)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(2'- oder 3'- oder
4'-methyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(2'- oder 3'- oder 4'-äthyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure,
i-Amino-4-(2', 3'- oder 2', 4'- oder 2', 5'- oder 2', 6'-oder 3', 4'- oder 3', 5'-dimethyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure,
i-Amino-4-(3'-chlor-4'-methyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(2'-methoxy-5'-methyl)-phenoxynzol-2-sulfonsäure,
i-Amino-4-(2', 4', 5'- oder 2', 4', 6'-trirnethyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure,
i-Amino-4-(4'-isopropyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(4'-tert. butyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure,
i-Amino-4-(4'-iso-octyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(4'-cyclohexyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure,
i-Amino-4-(4'-benzyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(4'-phenyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure,
i-Amino-4-(3'- oder 4'-methoxy)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure, i-Amino-4-(3'- oder
4'-äthoxy)-phenoxyben7,ol-2-sulfonsäure und i-Amino-4-(5', 6', 7', 8-'tetrahydro)-naphthyl-(i'
oder 2')-oxybenzol-2-sulfonsäure.
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Die erfindungsgemäßen i-Amino-4-phenoxybenzol-2-sulfonsäuren (I) sind
zum Teil neu. Sie werden aus den entsprechenden i-Amino-4-phenoxybenzolen, vorzugsweise
durch Erhitzen der sauren Sulfate derselben auf höhere Temperaturen, hergestellt.
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Die wichtigsten der als Azokomponenten verwendeten 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäuren
der Zusammensetzung (II) sind 2-(2', 6'-Dimethyl)-phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure,
2-(2', 3', 4', 6'-Tetramethyl)-phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-(2',
6'-Dimethyl-4'-methoxy)-phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure und vor allem
2-(2', 4', 6'-Trimethyl) -phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure.
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Die Vereinigung der Diazoverbindungen mit den 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäuren
der Zusammensetzung (II) erfolgt verfahrensgemäß in saurem Medium; die Kupplung
tritt dabei in i-Stellung der Azokomponente ein. Hierzu wird die kalte salzsaure
Suspension der Diazoverbindung mit der vorteilhaft Raumtemperatur aufweisenden Lösung
der 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure (II) in Wasser, vorzugsweise in
Gegenwart eines Alkaliacetates, vereinigt. Die Kupplungsmasse wird noch einige Zeit
bei Raumtemperatur gerührt; man filtriert hierauf den gebildeten Monoazofarbstoff,
gegebenenfalls nach Zusatz von Salz zur Kupplungsmasse, reinigt ihn wenn nötig durch
Umlösen in heißem Wasser, und trocknet ihn.
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Die neuen sauren Monoazofarbstoffe entsprechen der Zusammensetzung
worin R1 und R2 die. obengenannte Bedeutung zukommt. Sie sind rote Pulver, die sich
in Wasser mit roter Farbe lösen und Wolle, Seide und künstliche Polyamidfasern aus
neutralem bis schwach saurem Bad in blaustichigroten Tönen färben. Die Färbungen
besitzen gute bis sehr gute Lichtechtheit und eine gute bis sehr gute Wasch-, Schweiß-
und alkalische und saure Walkechtheit. Die Monoazofarbstoffe aus den erfindungsgemäßen
Diazokomponenten und . der 2-(2', 4, 6'-Trimethyl)-phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
zeichnen sich darüber hinaus durch eine bemerkenswerte Reinheit ihrer Färbungen
aus.
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Den aus der deutschen Patentschrift 2,21491 bekannten, in alkalischem
Medium gekuppelten Monoazofarbstoffen aus diazotierten 4-Aminodiphenyläthersulfonsäuren
und 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure sind die neuen Farbstoffe in der
Lichtechtheit überlegen.
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Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Dabei
bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente.
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Beispiel i 33,4 Teile i-Amino-4-(2', 4'-dichlor)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure
werden in 3oo Teilen Wasser unter Zusatz von Natriumhydroxyd als Natriumsalz gelöst.
Man läßt die Lösung nach Vermischen mit 4o Teilen 2o°/oiger Natriumnitritlösung
in ein gut gerührtes Gemisch aus 4o Teilen konzentrierter Salzsäure, Zoo Teilen
Wasser und ioo Teilen feinzerstoßenem Eis zulaufen. Nach einstündigem Rühren bei
5 bis io° wird die ausgeschiedene Diazoverbindung filtriert und mit Zoo Teilen Eiswasser
zu einem Brei angerührt. Die erhaltene Suspension wird nun unter gutem Rühren mit
einer 15 bis 2o° warmen Lösung von 36 Teilen 2-(2', 4', 6'-Trimethyl) -phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
in 40o Teilen Wasser und 3o Teilen kristallisiertem N atriumacetat vereinigt. Nach
dreistündigem Rühren der Kupplungsmasse wird der gebildete Monoazofarbstoff mit
So Teilen Natriumchlorid ausgesalzen, hernach filtriert und getrocknet. Er ist ein
rotes Pulver, das sich in warmem Wasser mit blauroter Farbe leicht löst und Wolle,
Seide und synthetische Polyamidfasern aus schwach saurem Bad in reinen, blaustichigroten
Tönen von sehr guter Lichtechtheit und guter Wasch-, Schweiß- und Walkechtheit färbt.
Beispiel
2 37,7 Teile i-Amino-4-(4'-iso-octyl)-phenoxybenzol-2-sulfonsäure werden nach den
Angaben des Beispiels i indirekt diazotiert. Die ausgeschiedene Diazoverbindung
wird filtriert und mit 35o Teilen Eiswasser verrührt. Man vermischt die erhaltene
Suspension unter gutem Rühren mit einer io bis i5° warmen Lösung von 36 Teilen 2-(2',
4', 6'-Trimethyl)-phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure in 6oo Teilen Wasser
und 35 Teilen kristallisiertem Natriumacetat. Nach ungefähr vierstündigem Rühren
der Kupplungsmasse wird der ausgeschiedene Monoazofarbstoff filtriert, nötigenfalls
durch Umlösen aus heißem Wasser gereinigt, und hernach getrocknet. Er ist ein rotes
Pulver, das sich in heißem Wasser mit blauroter Farbe leicht löst und Wolle, Seide
und synthetische Polyamidfasern aus neutralem Bad in reinen, blaustichigroten Tönen
von sehr guter Lichtechtheit@und sehr guter Wasch-, Schweiß- und Walkechtheit färbt.
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In der nachstehenden Tabelle finden sich weitere Monoazofarbstoffe
aufgezeichnet, die auf dieselbe oder ähnliche Weise, wie in den Beispielen beschrieben
wurde, hergestellt werden. Dabei sind die Nummern der Beispiele in der Kolonne (i),
die i-Amino-4-phenoxybenzol-2-sulfonsäuren der Zusammensetzung (I) in der Kolonne
(2) und die 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäuren der Zusammensetzung (II)
in der Kolonne (3) wiedergegeben. Der Farbton der Färbungen der neuen sauren Monoazofarbstoffe
ist in allen Beispielen blaustichigrot.
Tabelle |
(i) (2) (3) |
3 i-Amino-4-phenoxybenzol-2-sulfonsäure 2-(4'-Methyl)-phenylamino-8-oxynaphthalin- |
6-sulfonsäure |
4 desgl. 2-(4'-Methoxy)-phenylamino-8-oxynaphthalin- |
6-sulfonsäure |
5 desgl. 2-(2', 4'-Dimethyl)-phenylamino-8-oxynaphtha- |
lin-6-sulfonsäure |
6 desgl. 2-(2', 5'-Dimethyl)-phenylamino-8-oxynaphtha- |
lin-6-sulfonsäure |
7 desgl. 2-(2', 6'-Dimethyl)-phenylamino-8-oxynaphtha- |
1in-6-sulfonsäure |
8 desgl. 2-(2', 5'-Diäthoxy)-phenylamino-8-oxynaphtha- |
lin-6-sulfonsäure |
desgl. 2-(4'-Chlor)-phenylamino-8-oxynaphthalin- |
6-sulfonsäure |
io , desgl. 2-(5', 6', 7', 8'-Tetrahydro)-naphthyl-(i')-amino- |
8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure |
ii desgl. 2-(5', 6', 7', 8'-Tetrahydro)-naphthyl-(2')-arnino- |
8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure |
12 i-Amino-4-(2', 4'-dichlor)-phenoxybenzol- 2-(4'-Methyl)-phenylamino-8-oxynaphthalin- |
2-sulfonsäure 6-sulfonsäure |
13 i-Amino-4-(2', 4', 5'-trichlor)-phenoxybenzol- desgl. |
2-sulfonsäure |
14 i-Amino-4-(4'-iso-octyl)-phenoxybenzol- desgl. |
2-sulfonsäure |
15 i-Amino-4-(4'-phenyl)-phenoxybenzol-2-sulfon- desgl. |
säure |
16 desgl. 2-(2', 4', 6'-Trimethyl)-phenylamino-8-oxy- |
naphthalin-6-sulfonsäure |
17 i-Amino-4-(4'-benzyl)-phertoxybenzol-2-sulfon- desgl. |
säure |
18 i-Amino-4-(4'-tert. amyl)-phenoxybenzol- desgl. |
2-sulfonsäure |
i9 i-Amino-4-(4'-cyclohexyl)-phenoxybenzol- desgl. |
2-sulfonsäure |
20 i-Amino-4-(2', 4'-dimethyl)-phenoxybenzol- 2-(2', 3', 4',
6'-Tetramethyl)-phenylamin-8-oxy- |
2-sulfonsäure naphthalin-6-sulfonsäure |
21 i-Amino-4-(2'-methoxy-5'-methyl)-phenoxy- 2-(3'-Chlor)-phenylamino-8-oxynaphthalin- |
benzol-2-sulfonsäure 6-sulfonsäure |
22 i-Amino-4-(5', 6', T, 8'-tetrahydro)-naphthyl- 2-(2', 6'-Dimethyl)-phenylamino-8-oxynaphtha- |
(2')-oxybenzol-2-sulfonsäure l_in-6-sulfonsäure |
23 i-Amino-4-(2', 5'-diäthoxy)-phenoxybenzol- 2-(2', 4', 6'-Trimethyl)-phenylamino-8-oxynaph- |
2-sulfonsäure thalin-6-sulfonsäure |