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Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen, die sich zum Färben von natürlichen
und künstlichen Polypeptidfasern in echten, blaustichigroten Tönen eignen.
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Es wurde gefunden, daB man durch saure Kupplung von 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
mit diazotierten, im Benzolrest unsubstituierten 2-Aminobenzol-x-sulfonsäure-arylestern
sehr wertvolle Monoazofarbstoffe der allgemeinen Formel I erhält,
worin A einen aromatischen Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe
bedeutet, der in Azofarbstoffen übliche nichtionogene Substituenten enthalten kann.
Diese neuen Farbstoffe ergeber- auf Wolle sehr reine, blaustichigrote Färbungen,
diesehr gut lichtecht sind. Je nach Zusammensetzung weisen sie ein sehr gutes bis
genügendes Egalisiervermögen bei guten bis sehr guten Naßechtheitseigenschaften
der Wollfärbung auf.
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Erfindungsgemäß verwendbare Diazokomponenten erhält man durch Umsetzung
von 2-Nitrobenzol-isulfonsäurechlorid mit den Alkalisalzen von aromatischen Hydroxylverbindungen
der Benzol- und Naphthalinreihe, die neben der Hydroxylgruppe noch in Azofarbstoffen
übliche, nichtionogene Substituenten enthalten können, beispielsweise Halogenatome,
Alkyl-, Alkoxy-, Aralkyl-, Aryl-, Cycloalkyl-, ankonden= siegte Alkylen-, Acylamino-,
Alkyl- oder Arylsulfonylgruppen, die ihrerseits gegebenenfalls auch noch nichtionogen
substituiert sein können, und Reduktion der Nitro- zur Aminogruppe. Besonders geeignet
sind die 2-Aminobenzol-i-sulfonsäureester des Oxybenzols und seiner homologen Alkylverbindungen.
Der vom Phenol abgeleitete Farbstoff zeichnet sich durch besonders gutes Egalisiervefnögen
auf Wolle aus, während die von Alkyl- bzw. Cycloalkylphenolen mit 4 und mehr Kohlenstoffatomen
im Alkyl- bzw. Cycloalkyl- oder ankondensierten Alkylenrest abgeleiteten Farbstoffe
bei gleich guter Lichtechtheit sehr gute Naßechtheiten aufweisen, insbesondere gute
Walk-und Seewasserechtheit bei ziemlich gutem Egalisiervermögen.
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Insbesondere zeigen die-vergleichbaren erfindungsgemäßen Monoazofarbstoffe,
welche eine Acylaminogruppe im Benzolrest der Sulfonsäureestergruppe.enthalten,
gegenüber den aus der amerikanischen Patentschrift 1947 i7o, Beispiel 3, bekannten
Monoazofarbstoffen, welche -eine Acylaminogruppe-im die diazotierbare Aminogruppe
tragenden Benzolrest enthalten, ein besseres Egalisiervermögen.
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Die Diazotierung der erfindungsgemäß verwendbaren 2-Aminobenzol-i-sulfonsäurearylester
geschieht in mineralsaurer Lösung bzw. Suspension in der Kälte mit Natriumnitrit,
wobei oft ein Zusatz von organischen Lösungsvermittlern, wie niedermolekularen Alkoholen,
niedermolekularen Fettsäuren oder deren Amiden einen günstigen Einfluß auf den einheitlichen
Verlauf ausübt. Die Kupplung mit der 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure bzw.
mit den wäßrigen Lösungen ihrer Alkalisalze wird bei saurer, vorteilhaft mineralsaurer
Reaktion in* der Kälte durchgeführt. Die erfindungsgemäßen Farbstoffe stellen
in der Form ihrer Alkalisalze rote Pulver dar, die sich in Wasser mit blaustichigroter,
in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe lösen und Wolle je nach Zusammensetzung
aus mehr oder weniger saurem Bad in sehr reinen, blaustichigroten, lichtechten Tönen
färben.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Darin bedeuten
Teile Gewichtsteile. Beispiel i 24,9 Teile 2-Aminobenzol-i-sulfonsäurephenylester
werden in go Teilen 8o°/oiger Essigsäure warm gelöst, mit 35 Teilen konzentrierter
Salzsäure versetzt und auf 5° abgekühlt. Zu dieser kalten Lösung gibt maneine Lösung
von 6,9 Teilen Natriumnitrit in 15 Teilen Wasser ziemlich rasch zu und rührt
bei io° noch eine Stunde. Die klare Lösung der Diazoverbindung läßt man hierauf
bei 5 bis io° innerhalb 30 Minuten zu einer Lösung des Natriumsalzes von
23,9 Teilen 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure in 15o Teilen, Wasser fließen,
die vorher essigsauer gestellt worden ist. Man rührt bei io bis i2° 16 Stunden,
erhöht dann die Temperatur langsam auf 6o° und rührt noch eine weitere Stunde bei
dieser Temperatur. Dann wird mit Natriümcarbonat bis zur schwach lackmusalkalischen
Reaktion versetzt, der ausgeschiedene Farbstoff bei 65° abgesaugt und mit 2,5°/oiger
Salzlösung gut ausgewaschen und getrocknet. Er stellt' in Form seines Natriumsalzes
ein braunrotes Pulver vor, das sich in Wasser mit roter, in konzentrierter Schwefelsäure
mit blaustichigroter Farbe löst und Wolle aus saurem -Bad in reinen, blaustichigroten
Tönen sehr gleichmäßig färbt.
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Die Diazokomponente erhält man durch Umsetzung von 2-Nitrobenzol-i-sulfochlorid
mit wäßriger Natriumphenolatlösung bei 6o bis 8o° und Reduktion der Nitro- zur Aminogruppe
im entstandenen 2-Nitrobenzol-i-sulfonsäurephenylester nach der Methodevon Bechamp
in-Gegenwart von Alkohol.
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Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften, die jedoch etwas weniger gut
egalisieren, erhält man, wenn man an Stelle der obigen Diazokomponente 26,3 Teile
2-Aminobenzol-i-sulfonsäure-z'- oder 3'- oder 4'-methylphenylester oder 27,7 Teile
2-Aminobenzol-i-sulfonsäure-3', 4'- oder 2', 4'-dimethylphenylester verwendet und
im übrigen gleich verfährt.
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ioo Teile vorgenetzte Wolle werden bei 40° in ein Bad eingeführt,
das in 30oo Teilen Wasser 2 Teile des nach Absatz i dieses Beispiels erhältlichen
Monoazofarbstoffs, io Teile Natriumsulfat und 2 Teile Essigsäure enthält. Man treibt
innerhalb einer halben Stunde zum Kochen, setzt i Teil Ameisensäure zu und kocht
noch eine weitere halbe Stunde. Dann wird kalt gespült und getrocknet. Man erhält
eine sehr gleichmäßige, klare blaustichigrote Wollfärbung, die sehr gut lichtecht
ist. Beispiel 2 31,9 Teile 2-Aminobenzol-i-sulfonsäure-4'-tert. amylphenylester
werden in go Teilen 8o°/oiger. Essigsäure warm gelöst und mit 4o Teilen konzentrierter
Salzsäure versetzt, wobei das Chlorhydrat beim Abkühlen auskristallisiert.' Man'diazotiert
hierauf bei o bis 5° durch langsames Zutropfen einer Lösung von 6,9 Teilen
Natriumnitrit in 25 Teilen Wasser innerhalb 2 Stunden und rührt, bis eine klare
Lösung entstanden ist. Diese Diazoverbindung läßt man bei 5 bis io° innerhalb
30 Minuten zu einer Lösung des Natriumsalzes von 23,9 Teilen 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
in 15o Teilen Wasser fließen, die man vorher mit Essigsäure leicht angesäuert hat.
Man rührt =o Stunden bei io°, dann 16 Stunden bei Raumtemperatur, treibt hierauf
die Temperatur durch langsames Erwärmen innerhalb einer Stunde auf 65° und hält
noch eine Stunde bei dieser Temperatur. Dann neutralisiert man mit Natriumcarbonat
und
filtriert den ausgeschiedenen Farbstoff in der Wärme ab, wäscht ihn mit warmer a°/oiger
Kochsalzlösung und trocknet ihn. Man erhält das Natriumsalz als braunstichigrotes
Pulver, das sich in heißem Wasser mit roter, in konzentrierter Schwefelsäure mit
blaustichigroter Farbe löst und Wolle aus saurem Bad in reinen blaustichigroten
Tönen licht-, walk-und seewasserecht färbt.
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Farbstoffe von ähQ1ichen Eigenschaften erhält man, wenn man im obigen
Beispiel die Diazokomponente durch gleiche Teile 2-Aminobenzol-i-sulfonsäure-2'-methyl-4'-tert,
butyl-phenylester, 33,1 Teile 2-Aminobenzol-i-sulfonsäure-4-'cyclohexylphenylester,
30,3
Teile 2-Aminobenzol-i-sulfonsäure-3', 4'-tetramethylen-phenylester oder
durch 35,1 Teile 2-Aminobenzoli-sulfonsäure-4'-diisobutylphenylester ersetzt und
im übrigen gleich verfährt.
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Diese Diazokomponenten erhält man nach der im Beispiel i beschriebenen
Methode. Beispiel 3 28,4 Teile 2-Aminobenzol-i-sulfonsäure-2'-chlorphenylester werden,
wie im Beispiel i beschrieben, diazotiert, und die klare Diazolösung wird bei 5
bis io° in eine essigsaure Lösung des Natriumsalzes von 23,9 Teilen 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
in 15o Teilen Wasser innerhalb 30 Minuten einlaufen gelassen. Man rührt io
Stunden bei io°, dann 16 Stunden bei Raumtemperatur, treibt dann innerhalb einer
Stunde die Temperatur auf 65°, hält eine Stunde bei dieser Temperatur, neutralisiert
mit Natriumcarbonat und filtriert den ausgeschiedenen Farbstoff heiß ab, wäscht
ihn mit warmer, 2,5°/oiger Kochsalzlösung gut aus und trocknet ihn.. Man erhält
ein rotes Pulver, das sich in Wasser mit roter, in konzentrierter. Schwefelsäure
mit blaustichigroter Farbe löst und Wolle aus saurem Bad in lichtechten blaustichigroten
Tönen färbt.
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Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn man im obigen
Beispiel gleiche Teile des entsprechenden 3'- oder 4'-Chlorphenylesters verwendet.
Einen ähnlichen Farbstoff erhält man auch, wenn man an Stelle der obigen Diazokomponente
32,7 Teile 2-Aminobenzol-z-sulfonsäure-4'-methylsulfonylphenylester verwendet. Auch
diese Diazokomponenten sind nach der im Beispiel i beschriebenen Methode zugänglich.