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Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen Nach dem aus der
britischen Patentschrift 269934 bekannten Verfahren können Celluloseester oder -äther
in gelben oder orangen, licht- und chlorechten Tönen färbende Monoazofarbstoffe
durch Vereinigen von Diazoverbindungen der Benzol- oder Naphthalnreihe, die höchstens
eine Sulfonsäuregruppe enthalten, mit einem in o-Stellung kuppelnden, in 4-Stellung
substituierten Phenol oder einem seiner Homnologen hergestellt werden.
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Diesen bekannten Farbstoffen sind die nach dem Hauptpatent 645423
erhältlichen. Farbstoffe in der Lichtechtheit überlegen. Dies trifft auch auf die
nach vorliegender Erfindung erhältlichen Monoazofarbstoffe zu, die derart hergestellt
werden, daß man die Diazoverbindungen aus i-Amino,-4-,oxalkoxybenzolschwefelsäureestei-n,
die im Kern noch durch eine Methylgruppe oder ein Chloratom substituiert
sein können, aber keine Sulfonsäure-, Carbonsäure- oder Nitrogruppen im Kern enthalten
dürfen, mit 4-Methyl-i-oxybenzol kuppelt.
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Erfindungsgemäß erfolgt also die Veresterung mittels Schwefelsäure
bei einem Zwischenprodukt, während nach dem Verfahren des Hauptpatents der wasserunlösliche
Farbstoff verestert wird, was zur Folge hat, daß die zur Veresterung des Zwischenpro!-duktes
notwendige Schwefelsäuremenge nur etwa halb so groß zu sein braucht wie die nach
dem Verfahren des Hauptpatents erforderliche Schwefelsäurem@enge. Dies ist von besonderer
Bedeutung bei der Herstellung der Farbstoffe im großen, wo in der Weise vorgegangen
wird, daß man die Öxalkoxyverbindung in Schwefelsäure auflöst, wobei ungefähr 4
bis 5 Gewichtsteile Schwefelsäure
je Gewichtsteil der zu veresternden
Verbindung angewandt werden. Da nun das Gewicht des Ausgangsfarbstoffes nach dem
Hauptpatent etwa doppelt so groß ist als dasjenige des unveresterten Zwischenproduktes,
das erfindungsgemäß mit Schwefelsäure behandelt wird, so, wird nach dem vorliegenden
Verfahren etwa auch nur die Hälfte der Schw @efelsäuremenge wie bei dem Verfahren
des Hauptpatents benötigt.
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Soll nach dem Hauptpatent ein reiner Farbstoff erhalten werden, so
ist eine genaue Regelung der Veresterung notwendig. Es ist unbedingt zu vermeiden,
daß .eine gewisse Sulfonierung bei Verwendung von sehr kanzentrierter Schwefelsäure
auftritt, denn ein sulfonierte- Farbstoff ist zum Färben von Acetatseide ungeeignet.
Diese Schwierigkeit tritt bei dem vorliegenden Verfahrnen nicht auf.
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Es ist anzunehmen, daß die erfindungs-. gemäß hergestellten Monioazofarbstoffe
den gleichen chemischen Aufbau besitzen wie die entsprechenden Monoazofarbstoffe
des Hauptpatents; sie sind diesen in bezug auf den Farbbon, die Löslichkeit, die
Affinität zu den erwähnten Textilfasern, die sehr gute Lichtechtheit und die gute
Echtheit hinsichtlich des Abfärbens beim Dämpfen sehr ähnlich.
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Die bei dem vorliegenden Verfahren verwendeten Diazokomponenten können
beispieIsweise durch Behandeln der entsprechenden i-Aminobenzol-4-ioxalkyläther
mit Schwefelsäuremonohydrat erhalten werden.
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Folgende Beispiele erläutern die Erfindung. Die Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1 Eine Suspension von 23,3 Teilen i-Amino-4-oxäthoxybenzolschivefelsäureester
in 3ooTeilen Wasser, die 25 Teile 36prozentiger Salzsäure enthalten, wird bei io
bis 15° C durch Zusatz von 7 Teilen Natriumnitrit- dianotiert. Die Lösung der so
erhaltenen Diazoverbindung wird -nach dem Abkühlen auf 5° C einer eiskalten Lösung
von io,8 Teilen 4-Methyl-1-Oxybenzol in 3oo Teilen Wasser zugesetzt, die 4 Teile
Natriumhydroxyd enthalten und denen 31 Teile Natriumcarbonat zugegeben vr-arden
sind. Die Kupplungsmischung wird kalt gehalten und gerührt, bis die Umsetzung beendet
ist. Die Kupplungsmischung wird dann auf 5o° C erwärmt, mit 25 Teilen Natriumchlorid
ausgesalzen, und der ausgefällte Monoazofarbstoff wird sodann erbfiltriert. Er wird
als Paste oder in beliebiger Weise getrocknet aufbewahrt. Der Farbstoff ist hinsichtlich
seiner Eigenschaften .ähnlich dem Farbstoff des Beispiels i des Hauptpatents.
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i-Amino-4-@oxäth,oxybenzolschwefelsäureester wird in folgender Weise
hergestellt: 15,3 Teile i-Aminobenzol-4-(3-,oxäthyläther werden allmählich 75 Teilen
Schwefelsäuremonohydrat unter Umrühren zugesetzt. Das Rühren setzt man dann noch
einige weitere Stunden fort. Die entstehende konzentrierte schwefelsaure Lösung
wird dann in 2ooTeile Eis und SoTeile Wasser ausgegossen, worauf sich nach einigem
Umrühren der i-Amino-4-@oxäthoxybenzolschwefelsäureester abscheidet, der nunmehr
abfiltriert werden kann. Nach dem Waschen mit kaltem Wasser kann diese Verbindung
aus warmem Wasser umkristallisiert werden. Gegebenenfalls kann auch die ganze wässerige
Mischung zum Diazotieren, vorzugsweise jedoch nach dem Neutralisieren der größten
Menge Schwefelsäure, verwendet werden.
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Beispiel 2 Eine wässerige Lösung von 24,7 Teilen i-Amino-4-(3-,oxypropyloxybenzolschwefelsäureester
in 3ooTeilen Wasser, das eine genügende Menge an Mineralsäure enthält, wird durch
Zusatz von 7 Teilen Natriumnitrit in der üblichen Weise dianotiert. Die so erhaltene
Diazoldsung wird nach dem Abkühlen auf 5° C einer eiskalten Lösung von io,8 Teilen
4-Methyl-i-,oxybenzol in 3oo Teilen Wasser, die 4 Teile Natriumhydroxyd enthält,
zugesetzt. Vor und während dieses Zusatzes wird Natriumcarbonat in genügender Menge
zugegeben, um die Kupplungsmischung immer gegen Lackmuspapier alkalisch zu halten.
Die Kupplungsmischung wird kalt gehalten und umgerührt, bis die Umsetzung beendet
ist. Die entstandene Farbstofflösung wird dann mit Natriumchlorid oder Natriumsulfat
gesättigt und so lange gerührt, bis sich der Farbstoff abscheidet. Der erhaltene
Monoazofarbstoff wird dann .abfiltriert und als Paste oder in beliebiger geeigneterWeise
getrocknet aufbewahrt. Er ist hinsichtlich seiner Eigenschaften dem Farbstoff des
Beispiels 4 des Hauptpatents ähnlich.
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Beispiel 3 26,75 Teile i-Amino-3-chlor-4-oxäthoxybenzolschwefelsäureester
werden dianotiert, und die Diazoverbindung wird mit io,8 Teilen 4-Mdthyl-i-oxybenzol
in der im Beispiel i angegebenen Weise gekuppelt. Der entstandene Monoanafarbstoff
wird ausgesalzen, erbfiltriert und dann getrocknet. Er ist hinsichtlich seiner Eigenschaften
dem Farbstoff des Beispiels 5 des Hauptpatents ähnlich.
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Beispiel 4 24,7 Teile i-Amino-3-methyl-4-Oxäth:oxybenzolschwefelsäureester
werden dianotiert, und die Diazoverbindung wird mit io,BTeilen 4-Methyl-i-oxybenzol
in der im Beispiel i beschriebenen Weise gekuppelt. Der erhaltene
Monoazafarbstoff
wird ausgesalzen, abfiltriert und dann getrocknet. Er ist hinsichtlich seiner Eigenschaften
dem Farbstoff des Beispiels 6 des Hauptpatents ähnlich.