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Überlagerungsempfänger mit Induktivitätsabstimmung Überlab rungsempfänger
mit Induktivitätsabstimmung sind bisher vorzugsweise bei Drucktastensystemen mit
abstimmbaren Kreisen ausgeführt worden, da es große Schwierigkeiten bereitet, die
bisher gewohnten Anforderungen hinsichtlich des Gleichlaufs von Oszillator und Vorkreisen
einzuhalten. Da die Induktivitätsabstimmung jedoch bei richtiger Ausführung aller
Einzelteile den Vorteil. hat, d.aß eine Mengenanfertigung mit besonders einfachen
Mitteln und kleinem Aufwand an Rohstoffen möglich ist, hat man sich bemüht, diese
Schwierigkeiten zu beseitigen.
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So ist eine Anordnung bekannt, bei der ein überlagerungsempfänger
mit Induktivitätsabstimmung für Oszillator und Vorkreis mittels verschiebbarer Eisenkerne
so aufgebaut wurde, daß die Oszillatorspulen für mindestens zwei Wellenbereiche
und die Vonkreisspulen für die gleichen Wellenbereiche hintereinander auf einem
gemeinsamen Spulenkörper angeordnet sind, wobei nur ein Eisenkern für alle Oszillatorkreise
und ein anderer Eisenkern für die Vorkrezse auf einem gemeinsamen Träger im Innern
des Spulenkörpers versclhi@ebbar gelagert sind.
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In Fig. i ist das Schaltschema dieser Anordnung und in Fig. z deren
Abstimmaggregat sichaubildlich dargestellt. Fig. i zeigt die übliche Schaltung einer
Mischröhre i, .in deren Oszillatorkreis 3, 4, 5 die Langwellenspule 6 und die Mittelwellenspule
7 liegen. Der Varkreis enthält .drei Spulen, von denen die Langwellenspule 8 für
die Abstimmung über den gesamten Langwellenbierelch benutzt wird, während die Vorkreisspwle
des Mittelwellenbereichs in zwei Teillwicklungen 9 und i o unterteilt ist, die nacheinander
zur
Wirkung kommen, um ein Frequenzvariationsberelch von i : 3 zu .erhalten, was mit
den üblichen induktiven .Abstimmungen nicht ohne weiteres zu erreichen ist. Die
Ankopplung der Antenne i i an den Vorkreis sowie die Rückkopplung im Oszillatorteil
erfolgen kapazitiv. Die im Innern der auf einem langen zylindriisChen Spulenträger
18 angeordneten Spulen 6 bis io beweglichen Eisenkerne 12 und 13 bestehen aus :einzelnen
Teilen und sind durch ein Distanzstück i g genau anzugebender Länge voneinander
getrennt. Bei Langwellenempfang befinden sich die Kerne ganz hinks im. Bild und
wandern beim Eindrehen, bis sie symmetrisch zu den Langwellenspulen liegen. Bei
nun erfolgter Umschaltung wandern sie weiter nasch rechts in .die Mitbelwellenspulen
hinein.
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Bei der bekannten Anordnung hat sich für die Massenherstellung durch
die verhältnismäßig große Baulänge ein erheblicher Nachteil ergeben, zumal dadurch
auch aus Stabilitätsgründen die Kerne 12 und 13 fest auf einer durchgehenden Achse
angebracht werden müssen, die zweckmäßig aus Messing Moder iein@em andern nacht
magnetischen Metall hergestellt wird. Hierdurch ist eine gewisse Kopplung der Kreise
vorhanden, die unerwünscht ist und nur durch zusätzliche Schirmmaßnahmen sowie größeren
Abstand zwischen Vorkreis und Oszillatorspulen beseitigt werden kann. Gerade hierdurch
:aber wird die Baulänge-wiederum vergrößert.
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Es ist zwar weiterhin eine Anordnung bekannt, bei der die Spulenträger
zweier durch Eisenkerne abss timmbaren Spulen parallel nebeneinander angeordnet
sind, wobei sich die Spulen diametral gegenüberliegen und die Kerne durch eine S:eilzugvorrnchtung
mit Umlenkung in entgegengesetzter Richtung gegenläufig bewegt werden. Bei der bekannten
Anordnung handelt !es sich jedoch nicht um zugehörige Spulen, wie z. B. Osizillator-und
Varkreisspulen, sondern lediglich um die gemeinsame Abstimmung zweier an sich völlig
getrennter nicht zusammengehöriger Schwingungskreise. Von einem Entkopplungsproblem
ist der bekannten Anordnung nichts zu entnehmen.
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Indiesem Zusammenhang .sei noch erwähnt, daß es auch bekannt ist,
Spulen für zwei oder drei Wellenbereiche hintereinanderlvegend auf deinem Spulenkörper
anzuordnen und abwechselnd jede Spule jeweils mit dem allen Spulen zugeordneten
Kern abzustimmen. Dabei können auch die Einzelkerne mehrerer derartiger parallel
angeordneter Abstimmeinrichtungen durch einen gemeinsamen Antriebsmechanismus gleichlaufend
oder gegenlaufend betätigt werden. Es ,handelt sich hierbei jedoch nicht um die
Abstimmung einander zugeordneter Oszillator- und Vorkreise und deren Anordnung und
Entkopplung.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Anordnung, die die Mängel
der bekannten Anordnungen vermeidet. Die erfindungsgemäße Abstimmanordnung für überlagerungsempfänger
mit mehreren Wellenbereichen zur gleichzeitigen Ab-
stimmung von Schwingkreisen
jedes Wellenbereichs, wobei die Spulen für einen Wellenbereich auf parallel zueinander
,angeordneten Spulenträgern liegen und die jeweils zur Abstimmung aller in den versehiedienen
Wellenbereichen !eingeschalteten Spulen eines Kreises dienenden Abs timmkerne durch
eine Sieilzügvorrichtung gegeneinander bewegt werden, ist dadurch gekennzeichnet,
da.ß die Varkreisspulen für die verschiedenen Wellenbereiche derart auf dem .einen
Spulenträger hintereinander und die Oszillatorkreisspulen für die verschiedenen
Wellenbereiche auf dem anderen Spulenträger derart -hintereinander angeordnet sind,
da:ß sich entsprechende Spulen eines Wellenb.ere:ichs nicht parallel gegenüberliegen
und damit gegeneinander entkoppelt sind.
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Um eine Entkopplung der einzelnen Spulen zu erreichen, wird gemäß
der Erfindung jeweils eine Vorkreisspule des einen -und .eine Oszillatorspule des
:anderen Wellenbereichs einander gegenüberliegend angeordnet, wobei der zur Abstimmung
der beiden Spulen benutzte Kern zwischen den beiden Spulen hin und her wandert.
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In Fig. 3 a und 3 b. ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
wobei grundsätzlich wieder zwei Wellenbereiche wie in Fig. i und 2 angenommen wurden,
nur diesmal für Kurz- und Mittelwellen. In der Figur bilden 2o die Kurzwellen und
21 die Mittelwellenvorkreisspulen, während die Oszillatorspulen mit 22 und 23 bezeichnet
sind. Die Eisenkerne 24 und 25 sind in Fig.3a nicht zu sehen, hingegen in der Schnittdarstellung
Fig.3b. Sie werden über einen Seiltrieb 26, der mit einer Zugfeder 27 gespannt ist,
angetrieben. Für die Umlenkung .dienen die Rollen 28 bis 32. Um etwaige Längungen
des Triebs nicht zu einer Verstimmung der Kreise durch Entfernungsänderung der Eisenkerne
werden zu lassen, ist es zweckmäßig, zwischen beiden Kernen ein Seilstück 33 aus
dünnem Stahldraht einzuschalten.
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Es sei darauf hingewiesen, daß der gleichzeitige Antrieb von mehreren
Kernen mittels eines einzigen Seilzuges über Umlenkrollen bekannt ist.
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Die in Fig. 3 und 3 a gezeigte Anordnung weist nun nicht die Kopplungserscheinungen:
der älteren Anordnung auf, sondern zeigt noch einen besonderen Vorteil für die Abstimmung,
der besonders für die Massenfertigung wesentlich ist; indem nämlich die eine der
Umlenkrollen zwischen den Eisenkernen, also etwa Rolle 32, beweglich angeordnet
wird, ist es möglich, eine sehr genaue Justierung der Kerne vorzunehmen.
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Für die Montagewerkstatt wird sich also etwa folgender Weg ergeben:
Es werden zunächst die zweckmäßig unmittelbar auf -die Spulenträger 34 zu legenden
Kurzwellenspulen gemäß der vorgeschriebenen Markierung festbelegt und nun am Bereichsende
der längeren Wellen mittels kollc 32 der Feinabgleich vorgenommen. Für das kurzwellige
Ende ist der weitere Abgleich dann mit einem Trimmer durchführbar. Für die Mittelw
ellenspulen ist der Abgleich durch die Schwenkung der Rolle nicht mehr erforderlich,
da diese wegen der vorzugsweise zu verwendenden dünnen Drahtstärke auf
einem
besonderen Wicklungsträger aufgebracht werden - eine dünne Papierlage 3 5 -, der
verschiebbar auf dem S.pulenträger 34 ist und eine Festlegung der Sollwerte gestattet.
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Eine konstruktive Lösung der Schwenkbarken einer Seilrolle ist in
Fig.3a ;ebenfalls :erkennbar. Das Montageblech 36 für die gesamte Anordnung weist
die Befestigungsstellen für die Rollen 28 biss 31 auf sowie in der Nähe von R0ll:e
3 r einen Ausschnitt 37 auf einem Kreisbogen um die Rolle 31. Um diesen Punkt drehbar
ist auch das Blech 38, das die Rolle 32 trägt und dessen Einstellung mittels Schraube
39erfolgt. Nach .der Einstellung wird diese Lage durch Festziehen der Führungsschraube
4o in dem Schlitz 37 gesichert.
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Wie bei der bereits vorgeschlagenen Anordnung ist es auch im Rahm-en
der vorliegenden Erfindung möglich, bei einem Bereich, z. B. dem der Mittelwelle,
eine zusätzliche Umschaltung der Voirkreisspule innerhalb des Bereichs vorzunehmen,
um eine Frequenzvariation im Verhältnis 1:3 zu erzielen und diese Umschaltung vom
Antrieb aus automatisch zu steuern. In Fig. 3 b sdnd die Teilspulen erkennbar und
mit 21, und 2,1b bezeichnet.
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Ferner kann auch die Umschaltung der erfoTderlichen Schaltelemente
bei Wechsel von Kurz- auf Mittelwelle bzw. von Mittel- auf Langwelle in an sich
bekannter Weise -durch Nockensteuerung oder Druck-Zug-Schaltung erfolgen. 'Schließlich
ist die Anwendung der Erfindung auch nicht auf Empfänger mit zwei W:ellenberelchen
beschränkt.