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Abstimmvorrichtung, insbesondere für Fernsehzwecke, mit einem drehbaren
Abstimmorgan, welches mittels einer Klinkenvorrichtung in mehreren festen Lagen
arretzerbar ist Die Erfindung bezieht sich auf eine Abstimmvorrichtung mit einen
drehbaren Abstimmorgan, welches mittels einer Klinkenvorrichtung in mehreren festen
Lagen arretierbar ist, wobei aber die Klinke mittels eines Feinregelknopfes unter
Zuhilfenahme eines auf der Feinregelwelle angebrachten Exzenters etwas verschoben
werden kann. Eine solche Vorrichtung eignet sich besonders zur Anwendung in Fernsehempfängern.
Die Klinkenlagen ermöglichen eine schnelle Abstimmung auf eine gewünschte Fernsehübertragung;
die Abstimmung auf den zugehörigen Schall ist kritisch und erfordert eine kleine
Nachregelung, welche durch Verschiebung der Klinke bewirkt werden kann. Bei den
bisher bekannten Abstimmvorrichtungen mit durch einen Exzenter nachregelbaren Klinkenlagen
ist die Feinregelwelle neben der Kondensatorwelle angeordnet, was aus praktischen
und ästhetischen Gründen weniger elegant ist. Ferner wird bei den bekannten Vorrichtungen
in Kombination mit dem Exzenter eine Feder verwendet, welche bei der Drehung des
Exzenters mehr oder weniger gespannt wird. Dies hat zur Folge, daB die Feinregelwelle,
auf der der Exzenter befestigt ist, nicht immer gleich schwer drehbar ist und daB
sie sogar die Neigung hat, immer in eine bestimmte Lage zurückzukehren.
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Durch die Erfindung wird eine vorteilhafte Bauart für eine Abstimmvorrichtung
der oben
beschriebenen Art bezweckt, welche unter anderem die geschilderten
Nachteile vermeidet und auch in anderer Hinsicht zweckmäßig ist. Die Bauart nach
der Erfindung weist das Kennzeichen auf, <laß die Feinregelwelle mit dem Exzenter
gleichachsig mit der Abstimmwelle und mit der auf letzterer befestigten Klinkenscheibe
ist und daß die Klinke von einem Arm unterstützt wird, der am Gestell der Vorrichtung
drehbar gelagert ist und radial gegen den Exzenter mittels einer Feder gedrückt
wird, welche an einem etwa diametral dem Druckpunkt des Armes gegenüberliegenden
Punkt radial gegen den Exzenter drückt und andererseits an dem Arm angreift.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn der
Rand der Klinkenscheibe einen axial verschobenen Teil besitzt und von einem gabelförmigen
Organ umfaßt wird, «-elches an dem in der Axialrichtung verschiebbaren Teil eines
Schiebeschalters zur Z@'ellenbereichumsclialtung befestigt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Abstimmv orrichtung
nach der Erfindung dargestellt, welche zur Abstimmung auf zwölf Fernsehstationen
in zwei Wellenbereichen eingerichtet ist.
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Fig. i ist eitle Seitenansicht; Fig. 2 ist ein Querschnitt; Fig. 3
ist eine Vorderansicht.
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Die dargestellte Abstimmvorrichtung besitzt ein Gestell, welches aus
zwei metallenen Endplatten i und 3 besteht, die durch Metallstäbe 5, /", 9 und i
i und eine Abdeckplatte 13 verbunden sind. In den Endplatten i und 3 ist eine Welle
i 5 gelagert, «-elche mehrere Rotorplatten 17 trägt. Letztere bilden mit mehreren,
auf vier keramischen Trägerstäben 19, 21, 23, 25 befestigten Statorplatteii 27 und
29 fünf gleichzeitig veränderliche Kondensatorabschnitte 31, 33, 35, 37, 39. Die
Stäbe i9, 2i, 23, 25 sind in den Endplatten i und 3 befestigt.
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Zwischen diesen Platten sind außerdem zwei z. B. aus Hartpapier bestehende
Isolierkörper .1i und .43 angeordnet, auf denen die Spulen45, welche mit den Kondensatorabsch.nitten
31 und 39 zusammenwirken, gewickelt sind (übersichtlichkeitshalber ist nur eine
dieser Spulen dargestellt).
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Auch ist zwischen den beiden Endplatten i und 3 ein Isolierstab 47
rinnenförrn.igen Querschnitts befestigt, in dem ein Isolierstreifen 49 verschiebbar
ist. Der Streifen49 ist mit mehreren, in der Längsrichtung hintereinanderliegenden
Öffnungen versehen, in denen stiftförmige Kontakte 51 mit geringem Spielraum liegen.
Diese Kontakte sind in senkrechter Richtung frei verschiebbar und wirken einerseits
mit mehreren in dem Isolierstab 47 befestigten festen Kontakten 53 und andererseits
mit mehreren auf Federzungen 55 und 57 befestigten Kontakten 59 und 61 zusammen,
welche von den Stäben 23 und 25 unterstützt werden (s. Fig. 2). Der Streifen 49
bildet mit den Unterstützungsorganen 47, 23 und 25 und den zugehörigen Kontakten
einen Schiebeschalter, der zur Wellenbereichumschaltung dient. Die Verbindungsstäbe
9 und ii tragen mehrere Nachstellkondensatoren 63 und 65 und mehrere metallene Zwischenwände
67, welche zur gegenseitigen Abschirmung der verschiedenen Kondensatorabschnitte
33 bis 39 einschließlich dienen.
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Auf der Abdeckplatte 13 können einige Einzelteile, wie die
Röhrenfassungen 69, montiert sein. Die Einstellung der Kondensatoren kann mittels
einer nachregelbaren Klinkenvorrichtung erfolgen, welche auf der Platte i montiert
ist. Die Vorrichtung besitzt eine Klinkenscheibe 71, welche auf der Hauptwelle 15
befestigt und mit mehreren, im vorliegenden Fall zwölf Öffnungen 73 versehen ist
(s. Fig.3). Diese Öffnungen wirken mit einer Klinke zusammen, welche von einem kurzen,
mit einer schalenförmigen Aussparung versebenen Stift 75 mit einer darin liegenden
Kugel 77 gebildet wird, wobei die Klinke an einem Ende eines nachgiebigen Armes
79 aus einem plattenförmigen Material befestigt ist. Dieser Arm ist am anderen Ende
drehbar auf einem Stift 8o gelagert, der auf der Platte i befestigt ist. Durch das
Zusammenwirken der Klinke 75, 77 mit der Klinkenscheibe 71 ergeben sich zwölf
Klinkenlagen (Arretierlagen) für die Welle 15 ; diese Lagen sind durch die Anordnung
der Öffnungen 73 bedingt. Um diese Klinkenlagen noch etwas korrigieren zu
können, ist konzentrisch um die Welle 15 eine Feinregelwelle 8i angebracht, auf
der ein Exzenter 83 befestigt ist. Der Arm 79 trägt außer der Klinke 75,
77 einen Stift 85, auf dem eine Rolle 87 drehbar angebracht ist; diese Rolle, welche
im Wesen einen Teil des Armes 79 bildet, wird von einer drahtförmigen Feder 89 gegen
den Exzenter 83 gedrückt gehalten; der nachgiebige- Draht 89 drückt zu diesem Zweck
in einem der Rolle 87 etwa diametral gegenüberliegenden Punkt radial gegen den Exzenter
83 und greift andererseits an den Arm 79 an. Hierdurch wird erreicht, daß die Rolle
87, der Arm 79 und folglich auch die Klinke 75, 77 der Verschiebung des Randes des
Exzenters folgt, mit der Folge, daß bei Drehung der Feinregelwelle 8i die Klinkenscheibe
71 von der Klinke 75, 77 mitgenommen wird, so daß eine Möglichkeit zur Korrektion
der Klinkenlage besteht.
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Die Bewegung der Welle 81 ist mittels eines auf ihr angebrachten Stoßkragens
9i, der einen Bogen von i8o° umfa.ßt und gegen den Stift 85 stoßen kann, auf etwas
weniger als die Hälfte einer Umdrehung beschränkt.
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Ein Teil 71' des Randes der Klinkenscheibe 71 ist über einen Bogen
von reichlich. i8o° von der Scheibe losgeschnitten und dieser Scheibe gegenüber
in axialer Richtung verschoben. Der Rand der Scheibe 71 wirkt mit einem diesen Rand
umfassenden gabelförmigen Organ zusammen, welches aus zwei Rollen93 und 95 besteht,
welche auf Stiften 97 und 99 drehbar angebracht sind, die auf einer metallenen Verlängerung
ioi des Streifens 49 befestigt sind. Das beschriebene gabelförmige Organ folgt der
axialen Bewegung des Randes der Scheibe 71 und nimmt dabei den Streifen 49 mit den
Kontakten 51 mit. Folglich, wird nach jeder halben
Umdrehung der
Welle 15 der von den Teilen :23,25, 47, 49 und den zugehörigen Kontakten gebildete
Schiebeschalter umgeschaltet. Ein Teil der durch die Öffnungen 73 bedingten Klinkenlagen
ergibt daher eine Abstimmung innerhalb eines der beiden verfügbaren Wellenbereiche,
während der übrige Teil die Abstimmung auf vorherbestimmte Wellenlängen im anderen
Wellenbereich ermöglicht. Der Übergang von einem Wellenbereich auf den anderen erfolgt
mittels der beschriebenen Vorrichtung selbsttätig.
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Wie bereits bemerkt, sind von den gegenseitig zusammenwirkenden Kontakten
51, 53, 59, 61 nur die beiden letztgenannten federnd ausgebildet. Da aber die Kontakte
51 lose liegen, kommen sie doch unter Federdruck mit den festen Kontakten 53 in
Berührung.
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Wie sich aus Fig. 3 ergibt, liegen die Rolle 87 und die Feder 89 immer
praktisch diametral zueinander an dem Exzenter 83 an. Die Spannung der Feder 89
wird durch ihren Abstand zu der Rolle bedingt; dieser Abstand bleibt bei Drehung
des Exzenters 83 praktisch unveränderlich. (Dies ist noch mehr der Fall, wenn die
Feder 89 etwas gekrümmt ist, mit der Hohlseite dem Exzenter zugekehrt. Die dargestellte,
im wesentlichen gerade Feder gibt aber bereits gute Ergebnisse.) Die beim Drehen
der Welle 81 zu überwindende Reibung, welche durch den Druck der Feder 89 bedingt
ist, ist daher gleichfalls konstant, und der Exzenter hat keine Vorzugslage.
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Die beschriebene Ab,stimmvorrichtung eignet sich besonders zur Anwendung
in Fernsehempfängern. Die Kondensatorabschnitte 31 und 33 werden, in Gegentakt geschaltet,
zur Abstimmung des Oszi'liators verwendet; die Abschnitte 35 und 37 bilden auf die
übliche Weise einen Teil eines veränderlichen Bandfilters, welches die Kopplung
zwischen der Hochfrequenzverstärkerröhre und der Mischröhre darstellt, während der
letzte Abschnitt 39 zur Abstimmung des Antennenkreises dient. Sämtliche Abschnitte
haben zwei um i8o° verschobene Statoren, die jeweils aus zwei Platten 27 bzw. einer
Platte 29 bestehen, welche beide mit dem gemeinsamen Rotorplattensatz 17 zusammenwirken.
Die Einzelplatten 29 -,werden im kürzeren Wellenbereich verwendet (mit einem Frequenzbereich
von z. B. 174 'bis 216 MHz), und die aus zwei Platten 27 bestehenden Statoren bilden
die veränderliche Kreiskapazität bei Abstimmung im längeren Wellenbereich (z. B.
von 54 bis 88 MHz). Durch Einstellung der Klinkenscheibe 71 in einer der Klinkenlagen
kann schnell auf einen der verfügbaren Fernsehsender eingestellt werden. Die Einstellgenauigkeit
genügt zur wenig kritischen Abstimmung auf das Bild. Die Abstimmung auf den Schall
ist viel kritischer; zu diesem Zweck dient die Feinregelwelle 81. Letztere wird
gedreht, bis der dem Bild zugehörige Schall hörbar wird; das Bild ist dann gleichzeitig
möglichst gut abgestimmt.
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Es ist gewünschtenfallls möglich, d-ie einem der beiden `'Wellenbereiche
entsprechenden Öffnungen 73 wegzulassen. Der Kondensator kann dann in diesem Bereich.,
z. B. zum Empfang von Sendern mit Frequenzmodulation, kontinuierlich eingestellt
werden, wobei die Welle 81 als normale Feinregelwelle dient.