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Schaltungsanordnung zur Unterdrückung einer den Empfang störenden
Frequenz Es ist bekannt, eine den Empfang störende Frequenz dadurch zu kompensieren,
daß der primärseitige Schwingungskreis eines Eingangsbandfilters eines Empfängers
nicht nur mit dem sekundärseitigen Schwingungskreis dieses Bandfilters gekoppelt
ist, sondern auch mit einer zur Kompensation richtig gepolten, zusätzlichen Spule,
welche in Reihe mit dem sekundärseitigen Schwingungskreis liegt. Die Reihenschaltung
ist an die Gitterkathodenstrecke einer Röhre angelegt. Diese Schaltung ist zur Unterdrückung
einer Spiegelfrequenz gedacht. Sie versagt jedoch, wenn man zur Erhöhung der Trennschärfe
eines Empfängers den Empfang eines um z. B. 9 kHz entfernt liegenden Nachbarsenders
unterdrücken will, da die Sekundärspannung des Bandfilters, welche bekanntlich für
die Resonanzfrequenz um 9o° gegen die Primärspannung in der Phase gedreht ist, auch
noch bei einer dicht benachbarten Frequenz stark gedreht ist. Die erfindungsgemäße
Schaltung ermöglicht dagegen auch in diesem Falle eine Kompensation.
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Die Erfindung, welche von der erwähnten Schaltung mit einer- Hauptkopplung
und einer zusätzlichen Kopplung ausgeht, besteht darin, daß parallel oder in Reihe
zu der zusätzlichen Spule ein so bemessener Ohmscher Widerstand liegt, daß die zur
Auslöschung einer dicht, z. B. 9 kHz, benachbarten störenden Frequenz erforderliche
Gegenphasigkeit der über die Hauptkopplung und die zusätzliche Kopplung übertragenen
Spannungen der störenden Frequenz vorhanden ist.
Zweckmäßig wendet
man diese Schaltung in zwei aufeinander folgenden Stufen mit einer derartigen Einstellung
der Phase an, daß in der einen Stufe eine auf der einen Seite und in der anderen
Stufe eine auf der anderen Seite der gewünschten Empfangsfrequenz liegende Störfrequenz
unterdrückt wird.
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In Abb. i sind mehrere in Kaskade geschaltete Elektronenröhren i,
2 und 3 dargestellt. Die erste dieser Röhren kann z. B. die Mischröhre eines überlagerungsempfängers
oder eine der Zwischenfrequenzverstärkerröhren sein; die anderen beiden Röhren 2
und 3 sind nachfolgende Verstärker. Im Anodenkreis der Röhre i liegt die Primärwicklung
q. eines Kopplungstransformators mit den Sekundärwicklungen 5 und 6. Beide Sekundärwicklungen
liegen in Reihe an dem Eingang der Röhre 2. Ähnlich ist in den Anodenkreis der Röhre
:2 die Primärwicklung 7 eines Kopplungstransformators eingeschaltet, dessen Sekundärwicklungen
8 und 9 in Reihe an dem Eingang der Röhre 3 liegen. Zur Vereinfachung der Zeichnung
sind die Zuleitungen für die Betriebsspannungen usw. für die Röhren weggelassen
und nur die Kopplungsmittel dargestellt.
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Die Primärwicklung q. und die Sekundärwicklung 5 sowie die Primärwicklung
7 und die Sekundärwicklung 8 sind mittels der Kondensatoren io, 1i, 12 und
13, die zu den entsprechenden Wicklungen parallel liegen, auf die Zwischenfrequenz
abgestimmt. Die Kondensatoren sind in der Art der üblichen Trimmerkondensatoren
einstellbar. Bei genauer Abstimmung auf die Zwischenfrequenz ist die Spannung in
der Sekundärwicklung jedes Transformators zur Spannung der Primärwicklung um go°
in der Phase verschoben. Weicht jedoch die Zwischenfrequenz von dem genauen Wert
ab, dann ändert sich diese Phasenbeziehung, und die Sekundärspannung nähert sich
entweder in der Phase der _ Primärspannung oder entfernt sich von ihr, je nach der
Richtung der Frequenzabweichung, wobei natürlich die Größe der Phasenverschiebung
von der Größe der Frequenzabweichung abhängig ist. Die Sekundärwicklung 6 des ersten
Kopplungstransformators und ebenso die Sekundärwicklung g sind nicht abgestimmt;
diese Wicklungen sind aber mit ihren entsprechenden Primärwicklungen gekoppelt,
so daß in ihnen eine Spannung induziert wird, die in einer festen Phasenbeziehung
zur Primärwicklung steht und die daher im Selzundärkreis ein Abbild der Primärspannung
darstellt. Diese Spannung kann nun so eingestellt werden, daß sie der Spannung in
der Sekundärwicklung 5 oder 8 genau gleich, aber entgegengesetzt gerichtet ist,
wenn die Frequenz von der Zwischenfrequenz um g kHz abgewichen ist. Vorzugsweise
wird die Spannung der Sekundärwicklung 6 bei einer Frequenz von 9 kHz oberhalb der
Zwischenfrequenz gleich, aber entgegengesetzt der Spannung gemacht, und ähnlich
die Spannung der Wicklung 9 bei einer Frequenz von 9 kIlz unterhalb der Zwischenfrequenz
gleich, aber entgegengesetzt der Spannung der Wicklung B. Dadurch werden diese beiden,
dem Übertragungskanal benachbarten Frequenzen völlig unterdrückt, und zwar erfolgt
dies für die eine Frequenz oberhalb der Zwischenfrequenz in der Kopplungsanordnung
d., 5, 6 und für die andere Frequenz in der Kopplungsanordnung 7, 8, 9.
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Diese völlige Unterdrückung der St5rfrequenzen wird mit Hilfe von
Widerständen erzielt, von denen einer im Stromkreis der Wicklung 6 und der andere
im Stromkreis der. Wicklung g angeordnet ist. Die Widerstände können entweder in
Reihe mit den entsprechenden Wicklungen liegen, wie bei dem Widerstand
15 der Fall ist, oder wie der Widerstand 1d., parallel zu den Wicklungen.
In der Zeichnung sind beide Ver -bindungsmöglichkeiten dargestellt; beide Widerstände
können aber auch auf ein und dieselbe Art geschaltet werden. Diese Widerstände sind
nun so bemessen, daß sie zur Herstellung der gewünschten Phasenbeziehungen zwischen
den Spannungen in dem Sekundärkreis beitragen.
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Da die Spannung an der Wicklung ,5 von der Spannung an der Wicklung
6 bei der Zwischenfrequenz um °9o° phasenverschoben ist, können die Wicklungen q.
und ; aus normalen Transformatorkopplungsspulen bestehen, da bei der Zwischenfrequenz
die Kopplung durch die Wicklung 6 nicht nennenswert beeinflußt wird. Aus diesem
Grunde üben auch Abweichungen bei der Herstellung der Spulen d. und 5 keinen ernstlichen
Einfluß auf die Frequenz aus, bei der die volle Unterdrückung eintritt, so daß ein
Abgleichen zur Berücksichtigung derartiger Abweichungen nicht notwendig ist. Tatsächlich
hat sich herausgestellt, daß die Einstellung der Kopp- i lang zwischen den Spulen
.a. und 5 und ähnlich zwischen den Spulen 7 und 8 zur völligen Unterdrückung der
dein Übertragungskanal benachbarten Frequenzen nicht kritischer ist als die Einstellung
einer kritischen Kopplung an dem üblichen Zwischenfrequenztransformator.
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Abb. 2 zeigt den Aufbau einer solchen in Verbindung mit Abb. i beschriebenen
Kopplungsanordnung, z. B. der Kopplungsanordnung .I, 5, 6. Während die Anordnung
der Wicklungen und der Aufbau des Transformators
sich in weiten
Grenzen ändern können, besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Sekundärwicklung
5 aus zwei Spulen, die an einem Ende des Spulenkörpers 16 angeordnet sind, und die
Primärwicklung. aus zwei Spulen, die nahe am entgegengesetzten Ende des Spulenkörpers
angebracht sind. Die Wicklung 6 befindet sich an der der Wicklung 5 entgegengesetzten
Seite der Wicklung q. und ist mit dieser enger gekoppelt, als dies bei der Wicklung
5 der Fall ist.