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Spulensystem mit Schiebekernspule Die Erfindung bezieht sich auf ein
Spulensystem mit mindestens einer mittels ein-es Schiebekernes aus nichtmagnetischem
Werkstoff abstimmbaren Hochfrequenzspüle, bei dem der Schiebekern aus wenigstens
zwei teleskopartig zusammenschiebbaren Teilen besteht.
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Der Verwendung von Schiebekernspulen bei Sendern haftet der Nachteil
großer Baulänge bei ausgezogenem Kern an. Namentlich bei den üblichen Gegentaktspulen,
die aus zwei in Flucht liegenden Spulen bestehen, wird die Baulänge bei der Verwendung
von Schiebekernen zur ununterbrochenen Abstimmung der Spulen unpraktisch groß. Durch
die Verwendung von Schiebekernen aus mehreren teleskopartig zusammenschiebbaren
Teilen läßt sich die Baulänge eines solchen Spulensystems schon etwas verringern.
Zur Erzielung einer minimalen Baulänge ist es jedoch erforderlich, die Verstellung
der Kernteile bei der Abstimmung in bestimmter Weise zu steuern.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Bewegung der
zusammenschiebbaren Teile des Schiebekernes bei der Abstimmung derart gesteuert
wird, daß sie in der Lage der minimalen Selbstinduktion innerhalb der zugehörigen
Spule ganz auseinander und in der Lage der maximalen Selbstinduktion außerhalb der
zugehörigen Spule ganz ineinandergeschoben sind.
Der ausgeschobene
Kern beansprucht hierbei höchstens die Hälfte des für einen normalen Schiebekern
erforderlichen Platzes. Bei einer besonders einfachen Bauart stehen die beiden Teile
des Schiebekernes unter dem Einfluß einer Feder, die sie auseinander zu treiben
-sucht, und mit der Antriebsvorrichtung des Schiebekernes ist ein Seil verbunden,
das die Kernteile entgegen dem Federdruck ineinanderziehen kann.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der Fig.
i ein schaubildlich dargestelltes Ausführungsbeispiel, Fig. 2 einen Teil und Einzelheiten
der in Fig. i dargestellten Vorrichtung in einem axialen Schnitt und Fig. 3 und
4 die Hauptteile zweier Abwandlungen im Schnitt zeigen.
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Das Spulensystem nach Fig. i besitzt zwei miteinander fluchtende,
aus- Kupferrohr gewickelte Spulen i und 3, clie von zwei keramischen Streben 5 und
7 gehaltert werden. Die letzteren sind an den Enden zweier L-förmiger Metallträger
9 und i i befestigt, an denen ferner zwei weitere keramische Streben 13 und 15 parallel
zu den Streben 5 und 7 befestigt sind. Die Streben 13 und 15 dienen als Führung
für zwei Schlitten 17 und 1g, die je einen zur Abstimmung der Spulen i und 3 dienenden
Kupferschi;ebekern 2i bzw. 23 tragen. Die beiden Spulen i und 3 mit den entsprechenden
Schiebekernen und ihren Antriebsvorrichtungen sind miteinander vollkommen identisch;-
einfachheitshalber wird im folgenden nur der rechte Teil der in Fig. i dargestellten
Vorrichtung beschrieben.
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Der Schlitten i9 besteht im wesentlichen aus zwei Kupferbuchsen 25
und 27,- welche die Streben 13 bzw. 15 umschließen und auf ihnen gleiten können;
diese Buchsen sind an einer -Verbindu ngs, platte 29 festgelötet. Der Schlitten
i9 kann auf den Streben 13 und 15 mittels einer zwischen ihnen liegenden Antriebswelle
31 verschoben werden, die drehbar, jedoch axial nicht verschiebbar gelagert und
mit einem Bedienungsknopf 33 versehen ist. Ein Teil der Antriebswelle 31 ist mit
Schraubengewinde versehen, das mit einem Innengewinde in einer Öffnung der Platte
29 zusammenarbeitet.
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An der Verbindungsplatte 29 ist eine senkrechte streifenförmige Strebe
35 befestigt, die am oberen Ende den Schiebekern 23 trägt. Dieser besteht (Fig.
2) im wesentlichen aus zwei zylindrischen Kupfertöpfen 37 und 39; von denen der
erstgenannte einen etwas kleineren Durchmesser als der andere hat und in den letzteren
hineingeschoben werden kann. Bei der Schiebebewegung werden die beiden Kernteile
auf einem an der Strebe 35 befestigten koaxialen Metallröhr 41 geführt. Der Kernteil
37 ist mittels eines Rohrstückes mit Flansch 43 .ebenfalls am Rohr 41- und an der
Strebe 35 befestigt; der Kernteil 39 ist innen mit einem Rohrstück 44 mit Flansch
45 versehen, das auf dem Rohr 41 frei verschiebbar- ist.
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Auf dem -Rohr 41 sitzt ferner eine .Schraubenfeder 47, welche die
beiden Kernteile 37 und 39 auseinandertreibt. Im Rohrstück 44 ist ein Querstift
49 angebracht,- der durch .zwei diametrale Längsschlitze des Rohres 41 hindurchgesteckt
ist; an diesem Querstift ist das Ende eines Seiles 51 befestigt. Dieses Seil läuft
durch das Rohr 41, nach Umlenkung über 9o° durch eine an der Strebe 35 befestigte
Rolle 53, längs der Strebe 35 herunter und wird durch eine unten an dieser Strebe
befestigte Rolle 55 abermals um 9o° umgelenkt. Das andere Ende des Seiles ist -
nach der beschriebenen Richtungsänderung von insgesamt etwa i8o° - an einer etwa
in der Mitte des. Führungsstabes 13 angebrachten Schelle 57 befestigt.
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Bei der Betätigung des Bedienungsknopfes 33 (Fig.i) wird zufolge des
Schraubengewindes der Welle 31 der Schlitten-ig verstellt,' in Fig. 2 z. B. nach
rechts: Aus dieser Figus geht hervor, daß hierbei der Kernteil 37 unmittelbar
mitgenommen wird, während der Kernteil 39 vom Seil 51 mit der doppelten Geschwindigkeit
des Kernteiles 37 nach rechts gezogen wird. Am Ende der Bewegung sind die beiden
Kernteile 37 und 39 ganz ineinandergezogen, und der Schiebekern 23 befindet sich
in der in Fig. 2 gestrichelt dargestellten Lage vollständig außerhalb der Wicklung
3.
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Mittels des Knopfes 33 ist deshalb nach einem an sich bekannten Prinzip
die Selbstinduktion der Spule 3 durch das Ein- oder das' Ausschieben eines Kernes
aus elektrisch leitendem Stoff regelbar, "der das Magnetfeld beim Einschieben in
die Spule 3 teilweise verdrängt. Da bei herausgeschobenem Kern 23 die beiden Teile
_37 und 39 ineinandergeschoben sind, ergibt sich`eine Verringerung der gesamten
axialen Abmessung um die Hälfte der Kernlänge, verglichen. mit den Verhältnissen
bei der bisher üblichen Konstruktion.
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Fig. 3 zeigt eine -Abwandlung, die der Ausbildung nach den Fig. i
und 2 ähnelt und mit den gleichen Bezugszeichen versehen ist. Die Strebe 35 ist
hierbei aber unbeweglich angeordnet, und das Rohr 41 ist länger als im Falle der
Fig. 2. Die Spindel 59 des Bedienungsknopfes 33 bildet eine Winde für das Seil 51;
um das Seil gespannt zu halten, ist im Rohr 41 eine zweite Schraubenfeder 61 angebracht.
Der freie Rand des Kernteiles 37 ist nach außen umgebördelt und bildet einen Flansch
63, dessen Außendurchmesser größer ist als der Innendurchmesser des einwärts gebogenen
Randes des Kernteiles 39: Hierdurch wird verhütet, daß die Feder 47 die beiden Kernteile
zu weit auseinander treibt.
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Bei der Betätigung des Bedienungsknopfes 33 zieht das Seil 51 entgegen
dem Druck der Feder 61 den Schiebekern 23 aus der Spule 3; nachdem dzr Schiebekern
etwa zur Hälfte aus der Spule herausgezogen worden ist, stößt der Teil 37 gegen
die Strebe 35. Beim Weiterdrehen des Knopfes 33 bleibt der Kernteil 37 in
Ruhe, und .der Teil 39 wird ganz aus der Spule herausgezogen, wobei die beiden
Kernteile ineinander gleiten.
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Selbstverständlich kann der. Schiebekern statt aus zwei auch aus drei
oder mehr Teilen aufgebaut sein, sofern die Kernteile mit Ansätzen ausgestattet
sind,
z. B. von der Art des Flansches 63 in Fig. 3, um zu verhüten,
daß die Kernteile von der im Schiebekern untergebrachten Feder zu weit auseinander
geschoben werden. Die Baulänge wird hierdurch noch etwas verringert.
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Gewünschtenfalls kann in der Ausbildung nach Fig. 3 die Feder 47 entfallen.
Fig. 4 zeigt eine Ausbildung der Erfindung, bei der dies zutrifft und auch kein
Seil verwendet wird. Die Antriebswelle 3 1 betätigt hierbei unmittelbar den
Kernteil 39, und die Anordnung ist derart getroffen, daß der Flansch 63 sowohl bei
ganz ineinander- als auch bei ganz auseinandergeschobenen Kernteilen gegen einen
einwärts gebogenen Rand des Kernteiles 39 stößt, was durch die gestrichelte Linie
65 angedeutet ist. Zum Führen der Kernteile sind zwei zur Welle 31 parallele keramische
Stäbe 67 angeordnet, die an einem Ende in einer festen Wand 69 befestigt sind; die
Kernteile 37 und 39 gleiten auf den Stäben 67 mittels der Buchsen 71 und 73.
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Wird nun der Kernteil 39 mittels des Knopfes 33 und der Schraubspindel
31 aus der dargestellten Lage nach rechts bewegt, so bleibt der Kernteil 37 zufolge
der Reibung der Buchsen 71 auf den Stäben 67 stillstehen, bis die Kernteile ganz
zusammengeschoben sind und der Flansch 63 gegen den einwärts gebogenen Rand 75 des
Kernteiles 39 stößt. Bei der Weiterbewegung wird der Kernteil 37 vom Teil 39 mitgenommen,
bis die beiden Teile ganz aus der Spule 3 herausgezogen sind.
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Beim Hineinschieben des Kernes 39 in'die Spule verbleibt anfänglich
der Kernteil 37 an seiner Stelle; nach Z.urücklegung etwa des halben Weges
wird sodann vermöge des von dem Flansch 63 und dem einwärts gebogenen freien Rand
des Kernteiles 37 gebildeten Anschlags der Kernteil 37 vom Teil 39 mitgenommen,
bis die dargestellte Lage wieder erreicht ist.