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Gleitkernspule
Wenn zwei oder mehr Gleitkernspulen verwendet |
werden, die von demselben Antriebsorgan bewegt |
werden, z. 13. hei Funkempfängern, müssen be- |
sondere Korrektionsmittel zum Einstellen eines |
entsprechenden Verlaufs der Selbstinduktion der |
beiden Spulen als Funktion der Lage des An- |
trieltsorgatis (Abstiminkurve) verwendet werden. |
Auch 1>ei Verwendung von nur einer Spule kann |
es erwünscht sein, die Abstimmkurve einem |
anderen Element, z. B. einer Abstimmskala, an- |
zulassen. |
Gewöhnlich wird versucht, die Abstitntnkurve |
an den beiden Enden und in der Mitte gesondert |
zu 1>eeitiflussen. Zu diesem Zweck sind verschiedene |
Mittel bekannt. |
Zutn Hcispiel ist eine Anordnung bekannt, die |
mit einem ierromagnetischen Korrektionskörper |
versehen ist, der nahe dem hinteren Ende, das zuletzt in die Spule eintretende Ende
des Gleitkerits angebracht ist und die Bewegung dieses herits mitmacht. Der Korrektionskörper
ist hier Scheiben- oder napfförmig und über einen am Ende des Kerns in dessen Verlängerung
befestigten Bolzen schraubbar. Der Abstand des Korrektionskörpers von dem Ende des
Kerns beeinflußt die Abstimniku.rve im wesentlichen an dem Ende, das der maximalen
Selbstinduktion entspricht.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Gleitkernspule mit einem auf ähnliche
Weise angebrachten, ferromagnetischen Korrektionskörper und Etat den Zweck, eine
einfache und billige Bauart zu schaffen.
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Gemäß der Erfindung wird der Korrektionskörper von wenigstens einem
Streifen oder Stab aus keramischem, ferromagnettischem Material mit
einer
Permeabilität von wenigstens' ioo gebildet, der zum Kern annähernd parallel und
gegenüber diesem axial verschiebbar an dem nichtmagnetischen Träger des Kerns derart
befestigt ist, daß bei ganz eingeschobenem Kern wenigstens ein Teil des Korrektionskörpers
sich längs der Spulenwidklung außerhalb dieser befindet. .Dieses 'Material kann
von der im wesentlichen aus Eisenoxyd (Ferrit) bestehenden Art sein und wird nachstehend
mit Ferrit bezeichnet.
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Die hohe Permeabilität des Ferri,ts ermöglicht es, unter Zuhilfenahme
eines kleinen stabförmigen und infolgedessen billigen KorreIktionskörpers noch einen
hinreichenden Korrektionsbereich zu bewerkstelligen. Ein solcher Stab kann auf besonders
einfache Weise, ohne Anwendung eines Schraubengewindes, mit einer gewissen Reibung
verschiebbar am isolierenden Träger des Kerns angebracht werden. Der Teil des Stabs,
der nach der Korrektion bei eingeschobenem Kern über die Spulenwicklung hinaus vorsteht,
übt praktisch keinen Einfluß auf die Abstimmkurve aus und kann abgeschnitten werden,
so daß die Länge der Spulenkonstruktion weitestgehend beschränkt bleibt.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. i und 2 stellen ein Ausführungsbeispiel eines Spulensystems gemäß
der Erfindung mit zwei Spulen in zwei Ansichten in natürlicher Größe dar; Fig. 3
ist ein axialer Schnitt; Fig.4 zeigt in teilweise versetztem Querschnitt (über die
Linie IV-IV der Fig. 3) eine der Spulen in ihren Einzelheiten.
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Aus den Fig. i und 2 ist die Anordnung der beiden Spulen ersichtlich.
Die beiden Spulen sind in metallenen, an einem aus Blechmaterial gebildeten U-förmigen
Untergestell 7 befestigt und mit Abschirmbechern i, 3 verschlossen. Der Antrieb
erfolgt durch eine gemeinsame Welle 9, auf der zwei Zahnräder i i und 13 sitzen.
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Fig. 3 zeigt die hintere Spule nach Fig. i im Schnitt. Der hohle Gleitkern
15, der vorzugsweise aus Ferrit hergestellt ist, ist an einer Quertrennwand 17'
des im wesentlichen buchsenförmigen, isolierenden Trägers 17 aus plastischem Material
befestigt, der in der Abschirmbuchse 3 verschiebbar ist und dabei von dieser Buchse
geführt wird. Der Antrieb erfolgt, indem das Zahnrad i i durch eine Öffnupg des
Bechers 3 hindurch mit einer auf der Außenseite des Trägers 17 gebildeten Verzahnung
i9 im Eingriff steht. In der dargestellten, fast ganz eingeschobenen Lage befindet
sich der Kern ini Innern einer auf einer Isolierbuchse 23 angebrachten Spulenwicklung
21. Die Buchse 23 bildet ein vorzugsweise aus Plastik bestellendes Ganzes mit einem
isolierenden, mittels eines Schraub-1>OIGenS 27 ;in den A bsohirmbecher 3 befestigte"
Fuß 25. Unter dem hopf dieses Bolzens sind außerdein eine Isolierplatte 29 und ein
Ende eines Streifens oder einer Platte 31 aus Stahl geiklemmt. Das andere Ende des
nachgiebigen Streifens 31 ist ani Boden des U-förmigen Untergestells 7 befestigt.
Infolge der Federwirkung des Streifens 31 wird die Verzahnung i9 des Trägers 17
an das Zahnra-d i i angedrückt gehalten. Ein starrer Drahtbügel 36 bewirkt, daß
die Verzahnung und das Zahnrad niemals außer Eingriff geraten können. Das Spulensystem
ist mittels einiger Schraubenbolzen 32 an einer Chassisplatte 33 angebracht. Im
Fuß 25 sind einige Lötzungen 34 festgefalzt, die durch Öffnungen im Boden des Bechers
3 hindurch nach außen reichen. Auch die Chassisplatte 33 hat eine Öffnung zum Durchlaß
der Lötzungen.
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Die Selbstinduktion der Spule in und nahe der ganz eingeschobenen
Lage kann mittels eines glatten Stabes oder Stiftes aus Ferrit 35 nachträglich abgeglichen
werden. Das 'Material, aus dem der Stift besteht, kann von der Art sein, die eine
Permeabilität von etwa 40o hat.
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Der Stift 35 ist durch eine Off nung in der Quertrennwand i7'
hin-durchgeführt und ist in ihr mit einer gewissen Reibung verscbiebbar, indem der
Stift von einer kleinen Feder 37 in eine Nut auf der Innenseite des röhrförmigeil
Trägers 17 gedrückt wird (Fig.4).
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Indem der Stift 35 tiefer in. den Träger 17 hineingeschoben wird,
wird die Selbstinduktion der Spule erhöht, jedoch im wesentlichen nur in und nahe
der Endlia@ge (ganz eingeschobene Lage) des Kerns, da ja in,der Anfangslage der
Stift praktisch ganz außerhalb des Spulenfeldes liegt. Auch in der mittleren Lage
des Kerns erweist sich der Einfluß des Stiftes als nur noch gering. Nach der Abgleichung
wird der Stift mit Lack fest'gestell't und der aus dem Träger 17, also bei eingeschobenem
Kern, über die Spulenwicklung hinaus reichende Teil (gestrichelt dargestellt) abgebrochen.
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Mit Rücksicht auf das Vorstehende ist zu bemerken, daß in der auf
diese Weise gefertigten Spule der Stift 35 gegen den Träger 17 nicht mehr verschiebbar
ist. Durch Verwendung des Wortes verschiebbar soll angegeben werden, daß der Stift
ursprünglich verschiebbar befestigtwar, auchwenn infolge nachträglicher Maßnahmen
die Verschiebbarkeit zun@iohte gemacht worden ist.
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An Stelle einer glatten Oberfläche kann der Stift 35 auch ein äußeres
Schraubengewinde aufweisen. Dies erleichtert die Regelung, ist jedoch weniger einfach.
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Auf der vom Stift 35 abgewendeten Seite des Kerns 15 sind noch zwei
Ferritstäbe 43 parallel zum Kern angebracht. Diese Stäbe oder Stifte sirnd jedoch
fest mit der Spulenwicklung 21 verbunden und werden vom Fuß 25 und einem am Ende
des Bechers 23 befestigten, isolierenden Flansch 39 abgestützt. Die Stäbe 37 bilden
eine magnetische Abschirmung zwischen der SpulenNvicklung21 und des Abschirmbeehers
3, da dank des holten ,u der Stäbe ein großer Teil der Kraftlinien der Spule sieh
durch diese Stäbe schließt. Ein Teil des restlichen Teils trifft den Abschirmbecher
3 und ruft in ihm Wirbelstromverluste hervor. Infolge des Vorhandenseins der Stäbe
37 ist dieser 'feil jedoch nur klein, wodurch die Verluste nicht hinderlich groß
sind.
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Es können ähnliche Stäbe auoli auf der anderen, dem Stift 35 zugewendeten
Seite der Wicklung21
angebracht werden. I?s ist dabei jedoch zu
erwägen, ((aß diese Stäbe den Einfluß des Stiftes 17 auf die Selbstinduktion abschwächen
und somit den Regelbereich dieses Stiftes verringern.
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Vorzugsweise ist eines der Enden der Welle in einem isolierendvii
Lagerblock 41 gelagert (Fig. 2). Damit soll verhütet werden, daß das untere Gestell
7 mit der Welle 9 eine geschlossene Windung bildet, die eine unerwünschte Kopplung
zwischen den beiden Spulen iil-er die Streufelder hervorruft, welche durch die Öffnungen
für die Zahnräder i i hindurch aus den Abschirmbechern 3 entweichen.