DE95173C

DE95173C -

Info

Publication number: DE95173C
Application number: DE189795173D
Authority: DE
Priority date: 1897-03-12
Filing date: 1897-03-12
Publication date: 1897-12-09

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4-5 : Landwirtschaftliche Geräthe.

Kr. Namslau i. Schles.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. März 1897 ab.

Kartoffelerntemaschinen, bei denen die von dem Pflugschar aus dem Erdboden herausgehobenen Kartoffeln mit Hülfe eines Förderwerkes zu einem Sammelbehälter befördert werden, sind bekannt.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung besteht in einer besonderen Reinigungsvorrichtung und in einem Vertheiler für die Sammelbehälter , welche an eine Fördervorrichtung bekannter Art angeschlossen sind. Um die Erfindung klar darzustellen, sei'im Nachfolgenden die Gesammtwirkungsweise der Erntemaschine an Hand der Zeichnungen erläutert.

Das Wesentliche der Wirkungsweise besteht darin, dafs die von dem Förderwerk erfafsten Früchte auf den Höhepunkt einer schiefen Ebene gebracht werden, auf welcher sie, sich reinigend, hinabrollen, um in den oder die , Behälter zu gelangen.

In der Zeichnung stellt

Fig. ι die Maschine in der Seitenansicht dar, während

Fig. 2 einen Grandrifs veranschaulicht.

Das Pflugschar α ist am Gestell g eines Wagens durch eine Schraube mit Handrad verstellbar befestigt. Unmittelbar hinter dem Pflugschar befinden sich die drehbaren, einander parallelen Walzen c, welche quer zur Fahrrichtung liegen und ein wenig nach hinten ansteigend angeordnet sind. Die von dem Pflugschar emporgehobenen Kartoffeln und ein Theil des an ihnen haftenden und mitgerissenen Erdreiches werden von diesen Walzen aufgefangen. Da die Walzen sich drehen können, so werden die mit einiger Bewegungsenergie auf dieselben gelangenden Massen, indem gleichzeitig ein Theil des Erdreiches durch die Zwischenräume hindurchfällt, leicht so weit emporsteigen, dafs ein daran anschliefsendes Förderwerk b sie zu erfassen vermag. Dieses Förderwerk, welches in erster Linie dazu bestimmt ist, die Früchte und die noch an ihnen haftende Erde zu heben, kann natürlich auch gleichzeitig zur Abscheidung der Erde benutzt werden. Im vorliegenden Falle ist daher das Förderband und die Schaufeln mit Durchbrechungen versehen. Der Antrieb erfolgt mit Hülfe der Wagenräder zweckmäfsig durch geeignete Zahnradgetriebe.

Die Hebung der Kartoffeln mufs bis zu einer solchen Höhe bewirkt werden, dafs die Früchte auf den Höhenpunkt der dem Zwecke der Reinigung und Vertheilung in den Sammelbehälter dienenden schiefen Ebene e gelangen können, welche schräg genug sein mufs, um ein Herabrollen der Kartoffeln zu erzielen. Damit die. noch etwa anhaftende Erde in wirksamer Weise entfernt werde, ist die schiefe Ebene ganz oder theilweise mit Durchbrechungen versehen. Damit die Früchte beim Herabfallen auf die schiefe Ebene nicht beschädigt werden, ist an der betreffenden Stelle eine nachgiebige Tuch- oder Siebbespannung e¹ vorgesehen.

Das untere Ende der schiefen Ebene e mündet in einen Sammelbehälter B, der fahrbar sein kann und mit dem vorderen Wagen in Verbindung steht. Die Kartoffeln können ent-

weder in den Behälter unmittelbar oder in einzelne in demselben aufgestellte Körbe k übergeführt werden. Um dabei eine gleichmäfsige Vertheilung zu erzielen, ist der über dem Behälter bezw. den Körben gelegene Theil der schiefen Ebene mit mehreren aufklappbaren Verschlufsklappen/ versehen, welche bei Verwendung von Körben genau über diesen angeordnet sind, so dafs nach Oeffhen einer dieser Klappen der betreffende Korb bezw. Behälter gefüllt wird.

Diese Klappen, die auch durch Schieber oder dergl. ersetzt werden können, müssen natürlich so eingerichtet sein, dafs, wenn eine derselben geöffnet ist, die Früchte nur durch diese Oeffnung in den Behälter gelangen können.

Es erübrigt schliefslich noch, zu erwähnen, dafs statt des geschilderten Kettenhebewerkes als Fördervorrichtung auch ein Becherwerk, eine Schnecke oder dergl. in Anwendung gebracht werden kann; ferner kann auch durch einen vor dem Pflugschar angeordneten, über die Furche hinwegstreichenden Krautabschneider beliebiger Ausführung dafür gesorgt werden, dafs kein Kartoffelkraut in die Maschine hineingelangt.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Sieb- und Sammelvorrichtung für Kartoffelerntemaschinen, gekennzeichnet durch eine schiefe Ebene (e), deren oberer Theil, auf welchen die Früchte aus einem Förderwerk bekannter Art niederfallen, durch eine nachgiebige Tuch- oder Siebbespannung (e¹) gebildet wird, und deren unterer Theil durch Klappen (f) oder Schieber verschliefsbare Oeffnungen enthält, um einzeln bestimmte Sammelbehälter (Körbe k) füllen zu können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.