DE950866C

DE950866C - Durch schwache Stroeme langsam aufgeladene und zum Steuern eines Schaltgeraetes kurzzeitig sich entladende Kondensatoranordnung

Info

Publication number: DE950866C
Application number: DES11085D
Authority: DE
Inventors: Leo Brandenburger
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1941-07-19
Filing date: 1941-07-19
Publication date: 1956-10-18

Description

Durch schwache Ströme langsam aufgeladene und zum Steuern eines Schaltgerätes kurzzeitig sich entladende Kondensatoranordnung Es ist bekannt, zum Nachweis schwacher Wechselströme einen Kondensator über einen Gleichrichter (Detektor) durch schwache Ströme aufzuladen und den Kondensator mittels mechanischer Kontaktgeber rhythmisch zu entladen. Ferner ist es bekannt, die Entladung des Kondensators von dessen Spannung abhängig zu machen, indem parallel zu dem Kondensator eine Gas.entladungsstrecke angeordnet ist, die bei Erreichen einer bestimmten Kondensatorspannung zündet, so daß sich der Kondensator über diese entladen kann mit einer Stromstärke, welche ein Mehrfaches der Aufladestromstärke beträgt. Zur Anzeige des Vorhandenseins schwacher Wechselströme kann außer dem Aufleuchten der Entladungsstrecke dabei unter Zwischenschalten eines Gleichstromrelais auch eine Signal- oder Aus.lö sevorrichtung betätigt werden für eine Fernanzeige.
Ein Energiespeicher in Gestalt eines Kondensators, der durch schwache Ströme langsam aufgeladen wird und bei seiner Entladung kurzzeitig einen ein Schaltgerät betätigenden Strom abgibt, ist beim Gegenstand der Erfindung zwar auch vorhanden, jedoch im Gegensatz zum bekannten nicht zum Nachweis. schwacher Wechselströme verwendet. Vielmehr ist eine solche Kondensatoran.ordnung gemäß der Erfindung zur Fernbetätigung von Schaltgeräten in Nebenstellen ohne eigene Stromquelle, die mit einer Hauptstelle durch für den für die unmittelbare Betätigung notwendigen Transport elektrischer Energie ausreichende Fernleitungen verbunden sind, verwendet, und hierzu wird der Energiespeicher jeder Nebenstelle von der Hauptstelle aus in an sich bekannter Weise mittels eines Wechselstromrelais, welches durch der Fernleitung überlagerten, insbesondere tonfrequenten Wechselstrom betätigt wird, im gewünschten Schaltzeitpunkt durch einen vom Wechselstromrelais abhängigen Schalter auf ein Betätigungsglied des Schaltgerätes geschaltet.
Der Gegenstand der Erfindung schließt überall da eine fühlbare Lücke, wo man bei der Fernbetätigung von Schaltgeräten genötigt ist, Schalthandlungen über sehr lange Fernleitungen vorzunehmen, insbesondere wenn es sich hierbei um Schwachstromleitungen handelt, da man in diesem Fall bei der Wahl der angelegten Spannjung oft an die Höchstgrenze von 6o V gebunden ist. Bekanntlich ist man bei langen Leitungen infolge des hohen Leitungswiderstandes nicht mehr in der Lage, große Stromstärken auf der Fernleitung zu erzielen. Wenn sich nun die fernbetätigten elektrischen Schaltgeräte an einer Stelle befinden, an der keine örtlichen Stromquellen aufgestellt werden können, so ergeben sich für die Fernbetätigung der Schaltgeräte große Schwierigkeiten, die man mit dem Gegenstand der Erfindung jedoch auf einfache Art und Weise beseitigen kann. Der Fall, daß keine örtlichen Stromquellen vorhanden sind bzw. vorgesehen werden können, trifft hauptsächlich dann zu, wenn sich die Schaltgeräte an einer völlig =bedienten und auch für einen Wärter schwer zugänglichen Stelle befinden.
Der Gegenstand er Erfindung kann vorteilhaft dann zur Anwendung kommen, wenn Ventile od. dgl. betätigt werden sollen, oder auch dann, wenn an entfernten Stellen Wähler geschaltet werden sollen. Eine derartige Fernsteuerung von Schaltgeräten ist jedoch mit den bekannten Anordnungen nicht möglich, da eine Entladung des Kondensators entweder durch mechanische Kontaktgeber oder durch Entladungsstrecken völlig selbsttätig und ohne Einfluß von außen erfolgt. Bei einer Fernsteuerung m@uß jedoch die Wahl des Schaltzeitpunktes dem Willen des Steuernden unterliegen. Dies trifft jedoch nur beim Gegenstand der Erfindung zu.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Stromquelle B, welche nureinevon der Isolationder Fernleitungen L1undL2 abhängige begrenzte Spannung haben darf, befindet sich in der Hauptstelle. Von hier aus führen die beiden Fernleitungen über eine große Entfernung zu den Nebenstellen, von denen jedoch nur eine einzige angedeutet ist. Die übrigen Nebenstellen können parallel zu den gezeichneten Fernleitungen angeschlossen werden. In der Nebenstelle befindet sich ein Kondensator C, der über die Fernleitungen ständig durch die Stromquelle B im aufgeladenen Zustand gehalten wird. An den Kondensator ist die Betätigungsspule R eines nicht näher dargestellten Schaltgerätes über einen geöffneten, von der Hauptstelle aus steuerbaren Schalter angeschlossen. Die Betätigungsspule R kann der Fernschaltmagn.et eines Wählers oder auch der Betätigungsmagnet für ein mechanisches Verstellorgan für Ventile od. dgl. sein. Wenn ein Schaltvorgang vorgenommen werden soll, so wird der Schalter S betätigt und die Betätigungsspule Ran den Kondensator C angeschlossen. Der Kondensator ist dabei so bemessen, daß er in der Lage ist, die für die Betätigung der Betätigungsspule R notwendige Energiemenge über die erforderliche Zeit zu liefern. Nach öffnen des Schalters S wird die Betätigungsspule R wieder stromlos, und der Kondensator kann in der nun einsetzenden Betriebspause erneut aufgeladen werden.
Die Betätigung des Schalters S kann von der Hauptstelle aus in bekannter, in der Zeichnung nicht näher dargestellter Weise vorgenommen werden dadurch, daß durch einen den Fernleitungen L1, L2 überlagerten Wechselstrom ein nur auf Wechselstrom ansprechendes, den Schalter S betätigendes Relais zum Ansprechen gebracht wird. Hierzu kann insbesondere tonfrequenter Wechselstrom benutzt werden, da sich dieser b°sonders für die Übertragung über die zur Verfügung stehenden Schwachstromleitungen eignet.

Claims

PATENTANSPRUCH: Kondensatoranordnung,welchedurchschwache Ströme langsam aufgeladen wird und bei ihrer Entladung kurzzeitig einen,ein Schaltgerät betätigenden Strom abgibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung zur Fernbetätigung von Schaltgeräten in Nebenstellen ohne eigene Stromquelle, die mit einer Hauptstelle durch für den für die unmittelbare Betätigung notwendigen Transport elektrischer Energie nicht ausreichende Fernleitungen verbunden sind, verwendet ist und hierzu der Energiespeicher jeder Nebenstelle von der Hauptstelle aus in an sich bekannter Weise mittels eines Wechselstromrelais,welches durch der Fernleitung überlagerten, insbesondere tonfrequenten Wechselstrom betätigt wird, im gewünschten Schaltzeitpunkt durch einen vom Wechselstromrela.is abhängigen Schalter auf ein Betätigungsglied des Schaltgerätes geschaltet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 474 8r3, 702 579, 7o6 94-6, 697 566, 69o 85 r.