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Schaltungsanordnung in selbsttätigen Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen
zur Stillsetzung von Wählern Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung
in selbsttätigen Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen zur Stillsetzung von
Wählern, insbesondere schnell Iaufende-n: Wählern.
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Gewöhnliche Prüfrelais mit normalen Ansprechbedirngungen erfüllen
nicht die bei schnell 'laufenden Wählern gestellten Forderungen hinsichtlich der
einwandfreien Stillsetzung bei Aufprüfen auf eine freie bzw. gekennzeichnete Leitung.
Man hat daher diese Schwierigkeiten durch Spezialprüfrelais zu lösen versucht oder
aber durch zwei Relais, von denen das eine möglichst unbelastet und schnell ansprechend
lediglich die Stillsetzung des Wählers herbeiführt, während das andere die neben
der Stillsetzung auszuführenden Schaltvorgänge steuert. Diese Anordnungen erfordern
einen erhöhten Aufwand, der angesichts der großen Anzahl der bereitzustellenden
Prüfrelais wirtschaftlich nicht tragbar erscheint.
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Gemäß einer weiteren bekannten Anordnung ist in Reihe mit den Wicklungen
eines normalen Prüfrelais eine Sonderwicklung des Wählermagneten angeordnet, über
die das Ansprechen des Prüfrelais begünstigende, von der anderen Wicklung veranlaßte
Induktionsstöße
wirksam werden. Ob durch diese Lösung alle für die Stillsetzung schnell laufender
Wähler erforderlichen Forderungen erfüllt sind, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls
ist auch hier infolge der Notwendigkeit der Bereitstellung von Spezialmagneten ein
dem Normalen gegenüber höherer Aufwand erforderlich.
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Bei einer anderen bekannten Anordnung ist in dem Prüfstromkreis eine
besondere Wicklung des mit dem Antriebsmagneten des Wählers zusammenarbeitenden
Unterbrecherrelais eingeschaltet, die bei Aufprüfen den Drehvorgang so verlangsamt,
daß auf dem eingestellten Schritt die Prüfung und Stillsetzung des Wählers durchgeführt
werden können. Allerdings muß zu diesem Zweck jedem Wähler in: dem Prüfstromkreis
eine besondere Relaiswicklung zugeordnet werden.
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Die Erfindung benötigt diesen besonderen Aufwand nicht. Sie erstrebt
unter Vermeidung einer besonderen Ausbildung von Wählern und Wählerteilen und unter
Beibehaltung der üblichen Prüfrelais eine stets einwandfreie und sichere Stillsetzung
der Wähler. Ihr besonderer Vorteil beruht darauf, daß der Vorgang der Stillsetzung
von einer gemeinsamen Einrichtung, nämlich, von dem gemeinsamen Relaisunterbrecher
aus gesteuert wird. Sie besteht darin, daß der Prüfstromkreis des Wählers über eine
Hilfswicklung bzw. Hilfswicklungen eines bzw. der Unterbrecherrelais des die Fortschaltung
des Wählermagneten steuernden zentralen Relaisunterbrechers verläuft und bei Auflaufen
des Wählers auf eine freie oder gekennzeichnete Leitung durch durch Prüfschaltmittel
des jeweils eingestellten Wählers begrenzte Dauererregung der Hilfswicklung bzw.
Hilfswicklungen die Aussendung von Einstellstromstößen durch den Relaisunterbrecher
unterbunden wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei alle nicht unmittelbar zur Erläuterung des Erfindungsgegenstandes
dienenden Schaltungseinzelheiten und Stromkreisanordnungen der Einfachheit und Übersichtlichkeit
halber fortgelassen sind.
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In dem oberen Teit der Zeichnung iGt mit W ein Wähler, und zwar ein
Anrufsucher, teilweise dargestellt. Gezeigt sind im wesentlichen der Drehmagnet
D, das Prüfrelais C und der Prüfschaltarm cc. Im unteren Teil der Zeichnung ist
der zentrale Relaisunterbrecher RU gezeigt. Seine Unterbrecherrelais sind mit A
und B bezeichnet. Der Relaisunterbrecher RU arbeitet gleichzeitig für alle
an ihn angeschlossenen Anrufsucher. Er ist so lange in Tätigkeit, wie von einem
oder mehreren der ihm zugeordneten Anrufsucher Batteriepotential an die Leitung
z2 angelegt ist.
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Wird beispielsweise der Kontakt x eines Anlaßrelais im Wähler W geschlossen,
so entsteht folgender Stromkreis: Minus, Drehmagnet D, Kontakte c3, x, Ader
z:2, Wicklung I des Relais A,
Kontakt b 3, Plus. In diesem Stromkreis spricht
das Relais A an, der Drehmagnet D des Wählers nicht. Am Kontakt a
i wird die Wicklung I des Relais B eingeschaltet, das seine Kontakte
b i, b:2, b 3
betätigt. Über Kontakte b i und b 2 wird nach Zwischenschaltung
des Widerstandes Wi i ein Kurzschluß für die Wicklung I des Relais A hergestellt.
Durch die damit verbundene Stromverstärkung in der Ader z2 spricht der Magnet
D an, der nun die Schaltarme des Anrufsuchers um einen Schritt weiterbewegt.
Der Kurzschluß durch die Kontakte b i und b 2 veranlaßt den Abfall
des Relais A, der durch den nach Öffnen des Kontaktes b 3 eingeschalteten Widerstand
Wie noch beschleunigt wird. Durch Öffnen des Kontaktes a i fällt Relais
B ab. Nach Öffnen der Kontakte b i und b 2 und Wiedereinschaltung
der Wicklung I des Relais A in den Fortschaltestromkreis fällt der Drehmagnet des
Wählers wieder ab, so daß nun der gezeigte Anfangszustand wiederhergestellt ist.
Diese Vorgänge wiederholen sich so lange, bis der Wähler eine freie bzw. vorbestimmte
Leitung, in beiden Fällen gekennzeichnet durch Batteriepotential am Schaltarm cc,
erreicht hat. Es kommt dann folgender Stromkreis zustande: Aufgefundenes Batteriepotential,
Schaltarm cc, Wicklungen I und II des Relais C, Kontakt c i, nicht dargestellte
weitere Kontakte, Ader z i, Wicklungen 1I der Unterbrecherrelais A und
B des Relaisunterbrechers, Plus. Das Relais B des Relaisunterbrechers, das
zu diesem Zeitpunkt noch erregt war, hält sich weiter über die Wicklung II. Über
Kontakte b i und b 2 wird der Erregerstromkreis für den Drehmagneten D weiter aufrechterhalten,
so daß eine weitere Fortschaltung des Wählers über den Kontakt, auf den er bei Anfangserregung
des Magneten D gelangt war, nicht möglich ist. Dieser Zustand hält an, bis das Prüfrelais
(' erregt wird. Am Kontakt c3 wird der Drehmagnet D von der Ader z 2 abgeschaltet.
Kontakt c i gibt den Haltekreis für die Wicklungen II der Relais A und
B des Relaisunterbrechers frei. Über Kontakt c2 erfolgt Sperrung der aufgefundenen
Leitung in üblicher Weise. Nach Öffnen der Kontakte c i und c 3 kann der Relaisunterbrecher
in normaler Weise weiterarbeiten und Stromstöße für die Einstellung anderer Wähler
abgeben. Die Zeit, während welcher der Relaisunterbrecher durch die oben geschilderten
Vorgänge »außer Tritt fällt«, ist sehr gering (maximal 50 m/sec) und hat
für den Gesamtbetrieb keine störende Wirkung. Bei dem eben erläuterten Beispiel
war vorausgesetzt worden, daß die Wicklungen I und II des Relais B gleichsinnig
angeschlossen sind. Die ':Nicklung II des Relais A ist dann nicht erforderlich und
kann fortgelassen werden. Die Wicklung II des Relais B kann aber auch so geschaltet
werden, daß sie der Wicklung I entgegengerichtet ist. Dann wird bei Auflaufen des
Wählers auf eine freie bzw. gekennzeichnete Leitung das Relais B sofort abgeworfen
und bleibt abgeworfen, da ja die Wicklung I des Relais B durch die nun vorhandene
Wicklung II des Relais A über Kontakt a i angeschaltet gehalten wird. Durch Offenhalten
der Kontakte b i und b:2 wird verhindert, daß der Drehmagnet weitere Impulse
erhält. Nach Ansprechen des Prüfrelais C wird diesem Zustand ein Ende bereitet und
der Relaisunterbrecher
für die weitere normale Impulsgabe freigegeben.