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Einäugige Spiegelreflexkamera mit gekuppeltem Filmtransport und Verschlußaufzug
Die Erfindung betrifft einäugige Spiegelreflexkameras mit gekuppeltem Filmtransport-
und Verschlußaufzug. Es ist bekannt, in photographischen Kameras den Filmtransport
und die Verschlußspannung in einemArbeitsgang mittels,einer Handhabe oder durch
ein vorher gespanntes Federwerk zu vollziehen. Es gibt auch Kameras, die nach Aufzug
eines Federwerkes bei Auslösung den Verschluß auslösen, den Film transportieren,
das Bildzählwerk antreiben und den Verschluß erneut spannen, so daß mit ihnen vollautomatisch
Einzel- oder Reihenaufnahmen gemacht werden können. Die zur Durchführung der Kamerafunktionen
benutzten Federwerke dürfen nicht übermäßig groß sein, damit sie die Kamera nicht
erheblich vergrößern. Aus diesem Grunde hat man sich bisher meist darauf beschränkt,
nur Federwerke zu benutzen, deren Kraft für die Schaltung eines Aufnahmeganges ausreicht
und die nach jeder vollzogenen Aufnahme erneut gespannt werden. Wenn mit Federwerken
automatisch Reihenaufnahmen mit einem Federaufzug durchgeführt werden, handelt es
sich um sogenannte Kleinbildkameras, wo das kleine Bildformat und die entsprechend
geringe Schaltarbeit keine größeren Kräfte erfordern.
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In einäugigen Spiegelreflexkameras mit Obj ektivverschluß, wo außer
dem Filmtransport und dem Verschlußaufzug für die Aufnahme noch weitere Teile, wie
der Reflexspiegel und die Abdeckklappe für das Bildfenster, zu bewegen bzw. zu schalten
sind,
hat man bisher nicht von einem vollautomatischen oder nahezu vollautomatischen Antrieb
Gebrauch gemacht, sondern sich darauf beschränkt, lediglich beim sogenannten Spannen
den Film weiterzuschalten, den Verschluß zu spannen und den Spiegel gegen den Druck
einer, ihn beaufschlagenden Feder in Beobachtungslage, d. h. in die 45°-Stellung
zu bringen. Bei ,diesen Kameras wird mit dem sogenannten Auslösen dann der Spiegel
durch seine Feder hochgeschwenkt und der Verschluß für die Belichtung betätigt.
Das Spannen und Auslösen erfolgt bei diesen Kameras von Hand mittels einer Handhabe.
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Die Erfindung geht einen neuen Weg, der es erstmalig ermöglicht, bei
einäugigen Spiegelreflexkameras nach der vorbereitenden Betätigung einer Handhabe,
z. B. eines Knopfes, bei der Auslösung einen selbsttätigen Ablauf aller beweglichen
Kamerateile oder der mit der Betätigung der Handhabe noch nicht geschalteten Teile
zu bewirken. Dabei wird im allgemeinen mit der Betätigung der Handhabe gleich der
Film transportiert 'und die Verschlußspannung vollzogen, so daß nur noch die restlichen
Funktionen durch das Getriebe zu vollziehen sind. Diese restlichen Funktionen sind
im allgemeinen die Bewegung des Spiegels, der Bildfensterklappe, der Verschlußsektoren,
der Blende und die Auslösung des Verschlusses. Selbstverständlich können noch weitere
nebensächliche Schaltungen hinzukommen, wie z. B. der Antrieb des Zählwerkes usw.
Erfindungsgemäß ist zur Erreichung dieses Zweckes die Kamera außer mit dem Getriebe
für Filmtransport und Verschlußaufzug, was bekannt war, noch .mit einem zusätzlichen
Getriebe für die Bewegung _oder Steuerung der übrigen für die- Aufnahme zu verstellenden
Organe versehen. Dieses zusätzliche Getriebe kann neben dem Getriebe für den Filmtransport
und den Verschlußaufzug angeordnet sein. Es kann aber auch räumlich von dem ersten
Getriebe entfernt in der Kamera untergebracht sein. Auch kann es unterteilt sein,
so daß seine Teile an verschiedenen Stellen der Kamera angebracht sind. Im allgemeinen
ist das zusätzliche Getriebe nicht unabhängig, sondern steht in funktioneller Beziehung
zu dem Filmtransport- und Verschlußaufzuggetriebe. Beide Getriebe können durch eingemeinsames
Betätigungsorgan, z. B. durch ein Federwerk, angetrieben' werden. Dieser Antrieb
ist auch nicht auf die Durchführung der Kamerabetätigung für eine Aufnahme beschränkt,
sondern kann bei Bedarf so ausgebildet sein, daß Reihenaufnahmen mit ihm möglich
sind. In bevorzugter Ausführungsform wird jedoch das eine Getriebe unmittelbar von
Hand, das andere mittelbar durch einen Kraftspeicher, z. B. durch ein Federwerk
bewegt. Das hat den Vorteil, daß mit der ohnehin notwendigen vorbereitenden Handbetätigung
bereits ein Teil .der Schaltungen vollzogen ist, so daß das Federwerk nur noch die
Bewegung der übrigen Teile zu bewirken hat. Hierbei kommt man erklärlicherweise
mit einem schwächeren und .dafür räumlich kleineren Federwerk aus. Man kann mit
dem Handantrieb das eine Getriebe bewegen und das Federwerk für das andere Getriebe
gesondert spannen. Es bereitet keine Schwierigkeiten und erschwert die Handhabung
der Kamera in keiner Weise, wenn das Federwerk für ein Getriebe gleichzeitig mit
dem Antrieb für das andere-Getriebe gespannt wird. Im allgemeinen dient der Handantrieb
dazu, das Filmschalt- und Verschlußspanngetriebe zu betätigen, während gleichzeitig
mit der Handhabe auch das Federwerk für das zusätzliche Getriebe gespannt wird,
welches erst nach der Auslösung für die Aufnahme zum Ablauf kommt. Es ist aus konstruktiven
Gründen zweckmäßig, wenn beide Getriebe auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sind.
Dabei ist das Filmtransport- und Verschlußspanngetriebe fest an der Handhabe angebracht.
Eine Spiralfeder, die an oder in der Handhabe fest mit dem Filmtrans-Port- und Verschlußgetriebe
verbunden ist, verbindet beide Getriebe miteinander. Das zusätzliche Getriebe, welches
die vorerwähnten Kamerateile zu schalten hat, bewegt dieselben aus der Ausgangsstellung
in die Aufnahmelage und aus dieser wieder zurück in die Ausgangsstellung.
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Als Bewegungs- bzw. Steuerorgane hat das zusätzliche Getriebe vorzugsweise
durch das Federwerk angetriebene Umlaufscheiben, z. B. Kurven-oder Exzenterscheiben,
die so gestaltet und vorzugsweise so auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sind,
daß ihr Umlauf die zu bewegenden oder zu steuernden Kamerateile bis zur Belichtung
in einer bestimmten Aufeinanderfolge und nach der Belichtung in umgekehrter Aufeinanderfolge
bewegt. Als Bewegungs- bzw. Steuerorgane können aber auch andere Teile verwendet
werden. Es können dies Stirnscheiben, Hebel od. dgl. sein. Wie an sich bekannt,
kann die Kamera zur Vermeidung von Doppelbelichtungen eine Sperre enthalten. Zu
diesem Zweck kann beispielsweise die in die Kamera einschiebbare Drucktaste, -die
die Getriebeauslösung und .damit die Belichtung herbeiführt, nach dem Eindrücken
so lange blockiert werden, bis sie bei- erneutem Spannen des Federwerkes wie- i
der freigegeben wird und nach außen in ihre Betätigungslage zurückkehrt. Das Federwerk
besteht in einer günstigen Ausführungsform aus einer in -dem Filmtransport- und
Verschlußaufzugsknopf untergebrachten Spiralfeder, die mit ihrem äußeren Ende an
der Knopfinnenwand und mit ihrem inneren Ende an einer das Getriebe antreibenden
Welle befestigt ist. Das den Filmtransport und den Verschlußaufzug bewirkende Getriebe
ist zweckmäßig mit dem Spannknopf zu einem einzigen Element vereinigt und hat gleichzeitig
noch ein Sperrad, in das eine federnde, ortsfest an der Kamera gelagerte Sperrklinke
eingreift. Dabei ist im allgemeinen das Antriebsorgan für den -Filmtransport ein
Zahnrad, das Antriebsorgan für die Verschlüßspannung eine Scheibe. An dem Spannknopf
selbst oder an den mit ihm verbundenen Teilen ist eine Aufzugsperre angeordnet,
die das Federwerk nach erfolgtem Aufzug sperrt und die nach erfolgter Aufnahme selbsttätig
wieder gelöst wird. Bei den Einrichtungen, die nur Einzelaufnahmen zulassen, tritt
diese
Sperre im allgemeinen nach einer Umdrehung des Spannknopfes in Tätigkeit. Als Ausführungsform
für die Sperre ist die Anbringung eines radialen Randschlitzes in dem die Verschlußspannung
bewirkenden Umlaufkörper günstig, in den der Haken eines federbeaufschlagten Hebels
einfallen kann. Dabei ist der Hebel mit einem Langloch um einen Lagerzapfen beweglich,
so daß er tangential zum Umlaufkörper verschiebbar ist. Das hat den Zweck, daß der
Sperrhaken nach Auslösung nicht sofort wieder in den Schlitz zurückfallen kann,
sondern auf den Rand der Scheibe gezogen wird und somit erst nach einer Umdrehung
-der Scheibe wieder in den Schlitz eintritt. In ähnlicher Weise wie diese Sperre
kann man auch die Sperre ausbilden, die das zusätzliche Getriebe während der Betätigung
des ersten Getriebes sperrt, damit es nicht gleichzeitig mit dem ersten Getriebe
zu laufen beginnt. Die dafür verwendete Umlaufscheibe hat ebenfalls einen radialen
Randschlitz, in den -der Haken eines federbeaufschlagten Hebels einfallen kann.
Bei Auslösung wird der Hebel durch die Druck- oder Auslösetaste verschwenkt, so
daß der Sperrhaken aus dem Scheibenschlitz entfernt wird. Dadurch ist die Scheibe
und damit das Getriebe zum Umlauf freigegeben. Nach einem Umlauf fällt der Haken,
weil sein Hebel unter Federspannung steht, wieder in den Scheibenschlitz und sperrt
damit das Getriebe erneut. Die die Entsperrung bewirkende Druck- oder Auslösetaste
dagegen wird durch eine andere Sperre weiterhin so lange in gesperrter, d. h. eingedrückter
Lage festgehalten, bis sie im Zusammenhang mit der erneuten Betätigung des Filmtransport-
und Verschlußspanngetriebes freigemacht wird.
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Damit der durch die Federspannung bewirkte Funktionsablauf nicht schlagartig
erfolgt, ist das Getriebe vorzugsweise mit einem .den Bewegungsablauf verzögernden
Hemmwerk, z. B. einem der bekannten Windflügelwerke, gekuppelt oder kuppelbar. Es
ist auch möglich, in das Getriebe, vorzugsweise über das Hemmwerk, noch ein sogenanntes
Vorlaufwerk für den Verschluß einzuschalten.
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Die Zeichnungen zeigen in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
einer einäugigen Spiegelreflexkamera gemäß Erfindung. Zum Verständnis der Erfindung
nicht erforderliche Teile und Einzelheiten sind fortgelassen. Gleiche Teile sind
mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Fig. i zeigt einen Querschnitt durch den Teil einer Reflexkamera,
der den Spann- und Antriebsmechanismus enthält; Fig. 2 ist ein Teil des in Fig.
i gezeigten Getriebes, welcher zum Filmtransport dient; Fig. 3 läßt in schematischer
Zeichnung die Wirkungsweise des Getriebeteiles, mit dem der Verschluß gespannt und
der Aufzug gesperrt wird, erkennen; Fig. d. gibt ein Schaltschema wieder, aus dem
die Funktion der Doppelbelichtungssperre in Verbindung mit der Kameraauslösung ersichtlich
ist; Fig. 5 stellt eine Anordnung der Teile dar, die die Bewegung der Verschlußsektoren
bewirken; Fig. 6 ist eine ähnliche Anordnung wie in Fig. 7, mit der die Blende verstellt
wird; Fig.7 zeigt schematisch den Bewegungsmechanismus des Reflexspiegels in der
Kamera; Fig.8 ist der Mechanismus zum Bewegen der Abdeckklappe für das Bildfenster
in der Kamera; Fig.9 läßt, ebenfalls in schematischer Abbildung, erkennen, wie die
Belichtung bei der Aufnahme durch Auslösung des Verschlusses erfolgt. In dem in
Fig. i dargestellten Teil einer Spiegelreflexkamera ist i das Kameragehäuse. In
der Seitenwand 2, auf der Zeichnung links, ist außerhalb der Kamera ein Knopf 5
drehbar gelagert. In dem hohlen Innenraum 6 des Knopfes 5 befindet sich eine Spiralfeder
7, die mittels Haken 8 und 9 einerseits im Knopf und andererseits an einer Achse
q. befestigt ist, die mit einem Ende in einer Kamerasperrwand 3 und mit ihrem anderen
Ende in dem Knopf 5 lagert. Der Drehknopf 5, der mit einer griffigen Rändelung io
versehen ist, erstreckt sich mit einem Ansatz i i, der bei 12 in der Kameraseitenwand
2 gelagert ist, in das Innere der Kamera und ist dort mit einem gezahnten Sperrad
13 verbunden, in dessen Zähne 14. eine an der Kameraseitenwand 2 bei 16 schwenkbare,
federnd gehaltene Sperrklinke 15 eingreift und das Zurückdrehen des Drehknopfes
5 verhindert, wenn derselbe unter Federspannung seiner Innenfeder steht. Neben dem
Sperrad i3 und fest mit ihm und dem Knopf verbunden ist ein großes Zahnrad 17, dessen
Zähne 18 mit den Zähnen eines Zahnrades i9 (Fig. 2) kämmen, welches über ein weiteres
Zahnrad 2o die Filmaufwickelspule 21 antreibt, auf die der Film 22 von der Filmspule
23 her aufgewickelt wird. An dem Zahnrad 17 (Fig. i) ist seitlich eine Scheibe 24.
befestigt. Auf ihr wird ein Hebel 25 federnd in Anlage gehalten, der bei Drehung
des Knopfes 5 und damit auch der Kurvenscheibe 24 den Objektivverschluß 26 spannt.
In Fig. 3 ist der Zusammenhang gesondert dargestellt. 24. ist die Kurvenscheibe,
25 ein Winkelhebel, der bei 27 ortsfest gelagert ist und dessen senkrechter Arm
28 durch die Feder 29 so beaufschlagt ist, daß der Hebel 25 dauernd an der Scheibe
24. anliegt. Die Scheibe 24. hat einen radialen Schlitz 30, in den der Halten 31
eines bei 32 schwenkbar gelagerten Hebels 33 einfallen kann. Der Hebel wird durch
die ortsfest gehaltene Feder 34. gegen die Scheibe 24 gezogen, so daß der Haken,
wenn er nicht in den Schlitz eingreift, auf , dem Scheibenumfang schleift. Das Schwenklager
des Hebels 33 ist ein Langloch 35, so daß der Hebel in Umfangsrichtung' der Scheibe
2.4 etwas verschiebbar ist. Diese Lagerung hat den Zweck, daß der Haken bei Lösung
der Sperre, d. h. beim Herausheben, nicht sofort wieder in den Schlitz zurückfallen
kann. Er setzt vielmehr nach Herausheben, infolge der Verschiebung des Hebels durch
das Langloch, auf dem Scheibenumfang auf und kann erst nach einer Scheibenumdrehung
wieder in den Schlitz gelangen. An dem Hebel 33 befindet sich ein Vorsprung 36,
durch den der Hebel aus dem Schlitz 30 herausgedrückt werden
kann.
Die Anordnung wirkt bezüglich der bis jetzt beschriebenen Teile so, daß bei einer
Umdrehung des Knopfes 5 über das Zahnrad 17 der Film transportiert und gleichzeitig
mittels der Scheibe 24 über Hebel 25 der Verschluß gespannt wird. Nach einer
Knopfumdrehung fällt der Haken 31 in den Schlitz der "Scheibe und sperrt den Aufzug.
Die Feder im Knopf ist jetzt gespannt. Der-Knopf wird durch das Sperrad 13 und seine
Klinke 15 gegen Rücklauf gehalten. Der Federzug wirkt nunmehr auf dieAchse4 und
auf die auf ihr befestigten nachfolgend beschriebenen Teile, :die bis zur Auslösung
durch eine damit im Zusammenhang stehende, nachfolgend beschriebene Sperre gehalten
werden.
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Auf der Achse 4 ist eine Kurvenscheibe 37 fest angebracht, die einen
Vorsprung 38 besitzt. Diese Kurvenscheibe 37 wirkt mit einem Hebel 39 zusammen,
der zu gegebenem Zeitpunkt die Belichtung durch Verschlußauslösung herbeiführt.
Neben der Scheibe 37 ist ein Zahnrad 4o angebracht, welches über ein Ritzel 41 und
die Welle 42, die in der Wand 3 und einer Zwischenwand 43 gelagert ist, ein Hemmwerk
in Gestalt eines Windflügels 44 antreibt. 45 ist eine weitere auf der Achse 4 befestigte
Scheibe mit einem Radialschlitz 46; in den ein später beschriebenes Sperrglied 47
eingreifen kann, welches die vorher erwähnte Sperrung der mit der Welle verbundenen
Teile gegen die Federspannung bildet, bis die Auslösung zur Aufnahme erfolgt. In
Fig. i ist dieses Sperrglied der Einfachheit halber schematisch mit der Auslösestange
verbunden dargestellt.
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Eine weitere fest auf der Achse sitzende Kurvenscheibe 49 dient der
Verstellung der Verschlußsektoren, die Kurvenscheibe 5o der Verstellung der Blende,
die Kurvenscheibe 51 der Spiegelbewegung und die Kurvenscheibe 52 der Bewegung der
Bildfensterklappe in der Kamera.
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Die auf der Achse 4 -festen Scheiben arbeiten wie folgt mit den von
ihnen abhängigen Teilen zusammen. In Fig. 4 sind die für den Ablauf der Funktionen
wichtigen Teile der Auslösung dargestellt. In den Radialschlitz 46 der Scheibe 45
greift als Sperrglied der Haken 47 des bei 64 ortsfest gelagerten Hebels 65, -der
durch eine Feder 66 gegen die Scheibe gezogen wird. Auf dem Hebel befindet sich
eine Stange 67 mit einem schrägen Vorsprung 68. Darüber ist in der Kameradecke i
die Auslösestange 48 mit dem Druckknopf 6o und der Feder 61 verschiebbar gelagert.
An der Auslösestange ist seitlich federnd ein Druckglied 69 mit einem ebenfalls
abgeschrägten Vorsprung 70 befestigt, das einen seitlich vorspringenden Haken 71
aufweist. Daneben ist um den Stift 72 ein Hebel 73 mit einem Schlitz 74 schwenkbar.
Der obere Teil des Hebels 73 wird durch eine ortsfeste Feder 75 gegen den Haken
71 an die Auslösestange gezogen. Neben dem unteren Teil des Hebels 73 liegt ein
Stift 76, der an -dem Winkelhebel 25, 28 befestigt ist, welcher die Verschlußspannung
herbeifuhrt. Die Wirkungsweise der Anordnung nach Fig. 4 ist die, daß bei Niederdrücken
der Auslösestange 48 über Vorsprung 70 und 68 der Hebel 65 nach unten geschwenkt
wird. her Haken 47 gibt den Schlitz 46 der Scheibe frei, und das auf der Achse 4
befestigte Getriebe kann infolge der Spannung des Federwerkes umlaufen. Nach einem
Umlauf fällt der Haken 47 wieder in den Schlitz 46 der Scheibe 45 und sperrt sie
erneut. Die niedergedrückte Auslösestange 48 wird mittels des Vorsprunges 71 in
dem Schlitz 74 gefangen und bleibt auch dann noch unten, wenn die Scheibe 45 bereits
wieder gesperrt ist, d. h. es kann keine erneute Betätigung des Druckknopfes 6o
erfolgen. Die Freigabe und Rückkehr der Auslösestange kann erst bei der nächsten
Aufnahmevorbereitung, nämlich beim erneuten Spannen des Verschlusses erfolgen. Bei
diesem Spannen drückt der an dem Winkelhebel 25, 28 (Fig. 3) befindliche Stift 76;
der in Fig. 4 angedeutet ist, den Hebel 73 zur Seite, dadurch kommt der Vorsprung
71 aus dem Schlitz 74 frei, und die Auslösestange 48 wird durch ihre Feder 61 wieder
nach außen gedrückt, so daß sie für die erneute Betätigung frei ist. Dabei drückt
der Vorsprung 68 den Vorsprung 70 zur Seite, da er durch die Feder 69 seitlich
ausweicht.
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Die Kurvenscheibe 49 auf der _ Achse 4 dient der Bewegung der Verschlußsektoren.
Bekanntlich müssen bei einäugigen Spiegelreflexkameras mit Objektivverschluß bei
der Bildbetrachtung auf der Mattscheibe die Blende und der Verschluß weit geöffnet
sein und erst kurz vor der Aufnahme geschlossen werden. Bezüglich der Verschlußsektoren
bewirkt dies die Scheibe 49. Fig. 5 zeigt dies schematisch. Auf dem Umfang der Scheibe
49 wird ein Hebel 77, der bei 79 schwenkbar ist, durch die ortsfeste Feder 78 gehalten.
Das freie Ende des Hebels greift die zu verstellenden Verschlüßsektoren 8o in dem
Objektivverschluß 81 an. In ganz gleicher Weise wirkt die Kurvenscheibe 50, und
zwar dient sie der Verstellung der Blendenlamellen. Ein Hebel 82" der bei 83 schwenkbar
gelagert ist, wird durch die ortsfeste Feder 84 gegen den Umfang der Scheibe 5o
gehalten. Das Ende des Hebels greift in dem Verschluß 81 den Blendenlamellenring
85 an, durch dessen Drehung die Blende verstellt wird. Vor der Aufnahme wird die
Blende auf einen zu schließenden Wert eingestellt, wobei dann kurz vor der Aufnahme
das Verkleinern der Blendenöffnung auf den Aufnahmewert durch die vorbeschriebene
Einrichtung und nach der Aufnahme wieder zurück auf volle Blendenöffnung erfolgt.
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Die Kurvenscheibe 5 i auf der Welle 4 ist die sogenannte Spiegelkurve.
Sie verursacht bei ihrer Umdrehung die nötige Bewegung des Spiegels in der Kamera,
d. h. das Wegklappen des Spiegels vor der Aufnahme gegen die obere Mattscheibe und
das spätere Senken in die 45°-Lage für die nächste Aufnahme. Bei dieser im einzelnen
aus Fig.7 ersichtlichen Anordnung liegt ein bei 86 schwenkbarer Winkelhebel 87 durch
eine Feder 88 mit einer Rolle 89 gegen den Umfang der Scheibe 51 an. Der durch die
Scheibe 51 bei ihrer Umdrehung bewegte Winkelhebel überträgt seine Bewegung über
einen Lenker 9o, der bei 9i gelenkig
mit dem Winkelhebel verbunden
ist, an den Spiegel 92, den der Lenker bei 93 angreift. Der Spiegel ist, wie üblich,
bei 94 schwenkbar in der Kamera gehalten. Selbstverständlich können auch andere
Spiegelbewegungssysteme, z. B. Führung des Spiegels in Schlitzen usw., Anwendung
finden.
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Mit der Kurvenscheibe 52 wird die Bewegung der Abdeckklappe erzeugt,
die das Bildfenster in der Kamera abdeckt und den Film oder das Aufnahmematerial
zeitweise freigibt.
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Fig.8 läßt den Bewegungsmechanismus erkennen. Gegen die Kurvenscheibe
52 liegt, durch die Feder 95 gehalten, der bei 96 schwenkbare Hebel 97 an. Sein
freies Ende 98 greift in eine Langlochführung 99 des Winkelhebels ioo, der
bei ioi schwenkbar gelagert ist. Den einen Schenkel des Winkelhebels ioo bildet
die Abdeckklappe iog. 103 ist das Bildfenster der Kamera. Bei Drehung der Scheibe
52 wird die Abdeckklappe iog um den Punkt ioi geschwenkt, d. h. geöffnet bzw. geschlossen.
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Der eigentliche Belichtungsvorgang, d. h. das Offnen der Verschlußsektoren
für den erforderlichen Belichtungszeitraum geschieht, wie vorher nur beiläufig erwähnt
wurde, durch die Scheibe 37 in Verbindung mit einem Hebel 39.
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In Fig.9 ist auch dieser Vorgang schematisch dargestellt. Der Hebel
39, der bei 104 schwenkbar gelagert ist, wird wieder durch eine Feder 105 gegen
den Umfang der Scheibe 37 gehalten. Sein Ende ist mit dem Verschlußauslöser 1o6
des Objektivverschlusses 81 verbunden, mit dem im geeigneten Augenblick durch die
Bewegung der Scheibe 37 die Auslösung bewirkt wird. Die Scheibe 37 trägt noch einen
Stift 38. Dieser dient dazu, beim Umlauf der Scheibe, also nach erfolgter Aufnahme,
die Sperre des Spannknopfes und der mit ihm fest verbundenen Teile wieder aufzuheben
(Fig.3), die unmittelbar nach Filmtransport und Verschlußaufzug durch Einfallen
des Hakens 31 in die Scheibe 24 eingetreten war. Der Stift 38 (Fig. 9) trifft also
beim Umlauf der Scheibe 37 auf den Vorsprung 36 des Hebels 33 (Fig. 3) und drückt
ihn nach unten und damit den Haken 31 aus dem Schlitz 30.
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Im unteren Teil der Kamera (Fig. i) befindet sich noch eine in der
Wand 3 und 'der Wand 53 gelagerte verschiebbare Welle 54 mit einem festen Ritzel
55, welches mit einem Zahnrad 56 des Hemmwerkes 44 wahlweise in Eingriff gebracht
werden kann. Das Ritzel 55 kann ein nicht gezeichnetes Vorlaufwerk antreiben. Die
Einschaltung geschieht mittels des Druckknopfes 57 über die verschiebbare Stange
58, die mittels der Finger 59 das Ritzel 55 verstellt. Die Auslösestange 48, die
einen Druckknopf 6o besitzt, wird durch eine Feder 61 nach außen gedrückt. Am unteren
Teil der Auslösestange 48 befindet sich ein abgeschrägter Vorsprung 62, der mit
einem ähnlichen Vorsprung 63 auf der Stange 58 zusammenwirkt. Man kann das Vorlaufwerk
nach Bedarf mittels des Knopfes 57 einrücken. Bei Entsperrung derAuslösestange wird
auch durch die Vorsprünge 62, 63 das Vorlaufwerk entkuppelt. Im Zusammenhang dargestellt,
ergibt sich folgende Wirkungsweise: Bei Drehung des Knopfes 5 wird das mit ihm verbundene
Sperrad 13, das Zahnrad 17 und die Scheibe 24 gedreht. Die Achse 4 und die daran
befindlichen Teile bleiben in Ruhe. Dabei wird der Film mit dem Zahnrad 17 transportiert
und der Verschluß mit der Scheibe 24 gespannt. Nach einer Umdrehung wird der Knopf
mit seinen Teilen durch Einfallen des Hakens 31 gegen Weiterdrehen gesperrt. Die
Feder 7 im Knopf 5 ist jetzt gespannt. Die Spannung liegt über dem Haken 9 auf der
Achse 4. Zur Aufnahme wird jetzt die Auslösestange48 mittels des Knopfes 6o eingedrückt.
Der Haken 47 wird gleichzeitig aus dem Schlitz 46 der Scheibe 45 herausgedrückt.
Das zusätzliche Getriebe beginnt seinen Umlauf, während die Auslösestange in der
eingedrückten Lage festgehalten wird. Durch die betreffenden Kurvenscheiben werden
die Verschlußsektoren geschlossen, die Blende "auf den vorgewählten Wert gestellt,
der Spiegel hochgeschwenkt und die Abdeckklappe vom Bildfenster entfernt. Darauf
erfolgt die Auslösung des Verschlusses. Im Anschluß daran geht in umgekehrter Reihenfolge
die Abdeckklappe wieder vor das Bildfenster, der Spiegel senkt sich in seine 45°-Stellung
de Blende öffnet, und die Verschlußsektoren öffnen wieder. Nach erfolgtem Umlauf
fällt der Haken 47 wieder in den Schlitz 46 der Scheibe 45, sperrt also das Getriebe
erneut. Am Ende des Umlaufes wird die Sperre des Spannknopfes 5 durch Herausdrücken
des Hakens 31 aus dem Schlitz 3o aufgehoben, so daß der Knopf 5 erneut zur Betätigung
frei ist. Mit der Betätigung des Knopfes 5, also mit der erneuten Filmtransport-
und Verschlußspannung, wird auch die Auslösestange wieder freigegeben und kehrt
mit ihrer Drucktaste in die äußere Gebrauchslage zurück. Die Reihenfolge der Betätigung
der Kamerateile kann auch anders sein, sofern die eigentliche Aufnahme dadurch nicht
beeinflußt wird. Ebenso ändert die Mitnahme des Hemmwerkes 44 und die eventuelle
Einschaltung des Vorlaufwerkes im Prinzip nichts ,an der Erfindung.