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Lichtbildaufnahmegerät mit Spannverschluß und getrennten Betätigungsorganen
' für Filmvorschub, Verschlußspannen und Verschlußauslösen Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf Lichtbildaufnahmegeräte mit einem als Spannverschluß ausgebildeten
Zentralverschluß und getrennten Betätigungsorganen für Filmvorschub, Verschlußspannen
und Verschlußauslösen. Es ist bei solchen Aufnahmegeräten bereits bekannt, zur Sicherung
gegen Fehlbedienung einerseits eine wechselseitige Sperre zwischen Filmvorschub
und Verschlußauslösung und andererseits eine durch das Verschlußspannorgan gesteuerte
Sperre für den Auslöser vorzusehen. Dabei ist aber trotz dieser Sicherungen nach
dem Auslösen eine beliebige Reihenfolge in der Betätigung des Filmvorschubes und
der Verschlußspannung möglich, woraus sich bei den bekannten Einrichtungen der schwerwiegende
Nachteil einer Unsicherheit über den Zustand des Aufnahmegerätes und damit einer
Beeinträchtigung der Aufnahmebereitschaft ergibt.
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Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
diese Nachteile zu vermeiden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß eine bestimmte Reihenfolge in der Betätigung der drei Organe für Filmvorschub,
Verschlußspannen und Verschlußauslösen zwangsläufig festgelegt ist, indem jedes
dieser Organe erst durch eine wirksame Betätigung des in der Reihenfolge vorhergehenden
entsperrt wird.
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Diese Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Organen lassen sich konstruktiv
in verschiedener Weise verwirklichen. So ist es z. B. der weiteren larfindung gemäß
zweckmäßig, bei Aufnahmegeräten, bei denen ein Auslösegestänge für den Verschluß
im Kameragehäuse verläuft und in der Nähe der Einrichtung für den Filmvorschub endet;
dieses Gestänge zugleich als übertragungsorgan zur Erzielung der Abhängigkeiten
zwischen den Organen zu verwenden. Außerdem ergibt sich eine vorteilhafte Ausbildung,
wenn ein im Verschlußgehäuse angeordnetes Auslöseglied in bekannter Weise beim Spannen
des Verschlusses zwangsläufig bewegt wird, diese Bewegung aber durch ein Sperrglied
verhindert wird, das erst durch den Wechsel des lichtempfindlichen Materials ausgeschaltet
wird, so daß der Verschluß erst dann gespannt werden kann. Eine andere zweckmäßige
Ausführung besteht darin, daß der Auslösehebel des Verschlusses in der Ruhestellung
des letzteren nur eine Teilbewegung des Auslösegestänges erlaubt, durch die die
Sperre für den Materialwechsel noch nicht aufgehoben wird.
In der
Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in schematischer
Weise dargestellt, wobei der größeren Klarheit wegen alle für die Erfindung unwichtigen
Teile weggelassen sind. Es zeigen: Abb. i eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß
ausgeführte Rollfilmkamera mit Objektivverschluß, woraus die Lage der einzelnen
Einrichtungen zu erkennen ist, Abb.2 bis 7 die einzelnen Einrichtungen, teilweise
im Schnitt, in Vorderansicht und Draufsicht itnd in verschiedenen Stellungen.
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In dem Gehäuse i der Rollfilmkamera ist in bekannter Weise eine Abwickelspule
3 und eine Aufwickelspule 5 für den Rollfilm 7 vor-
gesehen: zwischen beiden
liegt das Bildfenster 9 und eine Meßwalze i i, die einen gleichmäßigen Bildabstand
sichert. Vor dem Bildfenster befindet sich ein Objektivverschluß 13, der einen Spannhebel
15 und einen Aus= lösehebe117 trägt. Von dem letzteren geht ein Gestänge i9 in das
Kameragehäuse i zurück und erscheint dort auf der Oberseite der Kamera als Auslöseknopf
21. Das Objektiv der Kamera ist mit 23 bezeichnet. Die Weiterbewegung des
Films geschieht durch Drehen eines Knopfes 25, der mit der Aufwickelspule gekuppelt
ist und zweckmäßig eine Rücklaufsperre hat, die an sich bekannt und deshalb hier
nicht gezeigt ist. Die an dieser Kamera erfindungsgemäß vorgesehenen Einrichtungen
werden im folgenden an Hand der Abb. 2 bis 7 näher beschrieben.
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Der Objektivverschluß ist ein Spannverschluß- mit einem ringförmigen
Spannorgan 27, das den Handgriff 15 trägt und an diesem gegen die Wirkung einer
Hauptfeder 31 im Uhrzeigersinn gespannt wird, bis ein: Sperrhebel 33 in eine Rast
35 des Ringes 27 einfällt. Dieser Sperrhebel sitzt auf einer Achse 37 und
greift in den Auslösehebel 17 ein, der unter der Wirkung einer verhältnismäßig starken
Feder 39 steht; durch diese Feder wird gleichzeitig der Sperrhebel 33 an
die Außenkante des Spannringes 27 angelegt. Bei abgelaufenem Verschluß liegt der
Sperrhebel in einer Einbuchtung 41 des Spannringes und erlaubt damit, daß der Auslösehebel
17 in seine äußerste Lage schwingen kann (Abb. 2). Bei gespanntem Verschluß dagegen
liegt der Haken des Sperrhebels in der Rast 35, die weniger tief ist als die Einbuchtung
41, so daß der Auslösehebel 17 weniger weit nach außen schwingen kann (Abb.2a).
Mit dem aus dein Verschlußgehäuse herausragenden Teil des Auslösehebels arbeitet
eine Schiene 43 zusammen, die in ihrer Längsrichtung geführt und über ein nicht
näher gezeigtes Gestänge (i9 in Abb. i) mit dem Auslöseknopf 21 auf der Oberseite
des Kameragehäuses -ekuppelt ist und durch Niederdrücken dieses Knopfes senkrecht
nach abwärts bewegt werden kann; sie gelangt dabei entweder (bei abgelaufenem Verschluß)
in einen Schlitz 47 des Hebels 17 oder (bei gespanntem Verschluß) auf die schräge
Außenseite 49 dieses Hebels, wie aus den Abb. 2, .4 und 6 deutlich zu entnehmen,
ist.
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Auf der Achse der Meßwalze i i ist eine Scheibe 51 befestigt, die
einen Stift 53 trägt; zugleich sitzt auf dieser Achse beschränkt drehbar eine Scheibe
55, die den Stift 53 mit einer (Öffnung 57 umgibt und mittels einer Zugfeder 59
mit diesem Stift verbunden ist. Die Scheibe 55 hat einen Vorsprung 61; mit diesem
arbeitet ein Haken 63 einer dreiarmigen Klinke zusammen, die bei 65 gelagert ist
und durch eine an ihrem zweiten Arm angreifende Feder 67 im Uhrzeigersinn geschwenkt
wird. Auf den dritten Arm 69 dieser Klinke wirkt eine am Gestänge des Auslöseknopfes
21 sitzende Fläche 71 mit einer schrägen Kante 73 derart ein, daß beim Niederdrücken
des Auslöseknopfes die genannte Klinke gegen den Uhrzeigersinn geschwenkt wird (Abb.
.4 und 5). Eine schwache Feder 75 sorgt dafür, daß die Kante ; 3 stets an dein Arm
69 anliegt. Die beschriebenen Einrichtungen arbeiten folgendermaßen: Bei der Weiterbewegung
des Films nach einer Aufnahme dreht sich die 1-Ießwalze i i (von der Stellung nach
Abb. 6 und 7 aus) im Uhrzeigersinn und nimmt dabei mittels des Stiftes 53 und der
Feder 59 die Scheibe 55 mit, bis der Vorsprung 61 derselben von dein Haken 63 der
Klinke aufgehalten wird (Abb. 3). Dabei legt sich der Stift 53 an die Innenseite
der Öffnung 57 und wird ebenfalls aufgehalten, wodurch der Filmvorschub auf eine
Bildlänge begrenzt ist. Zugleich drückt der Arm 69 der Klinke auf die schräge Kante
73 und hebt so das Auslösegestänge in seine oberste Lage (Abb. 2). Wenn jetzt versucht
würde, den Auslöseknopf 21 niederzudrücken, bevor der Verschluß gespannt ist, so
würde die Schiene 43 in den Schlitz 47 gelangen und dort (infolge der geringen Tiefe
desselben) schon auf halbem Weg aufgehalten werden, so daß der Haken 63 nicht von
dem i Vorsprung 61 abgleiten könnte. Der Verschluß würde also hierdurch nicht ausgelöst
und der Filmvorschub noch nicht freigegeben werden. Der einzig mögliche Bedienungsvorgang
ist das Spannen des Verschlusses durch i Betätigen des Handgriffes 15 im Uhrzeigersinn.
Dabei ändert sich nur die Stellung des Auslösehebels 17 gegenüber der Schiene 43
(Abb.2a): die Teile der Filmvorschub- und der Auslöseeinrichtung bleiben unbeeinflußt.
i Wenn jetzt der Auslöseknopf 21 niedergedrückt wird, trifft die Schiene 43 auf
die
schräge Außenkante 49 des Hebels 17 und schwenkt diesen gegen
den Uhrzeigersinn, was zur Folge hat, daß der zum Festhalten des gespannten Spannringes
dienende Sperrhebel 33 aus der Rast 35 herausgezogen wird und; der Spannring des
Verschlusses unter der Wirkung seiner Feder 31 ablaufen kann, wobei er die Verschlußblätter
für die eingestellte Belichtungszeit öffnet und schließt. Durch das Niederdrücken
des Auslöseknopfes 21 wurde zugleich der Arm 69 der dreiarmigen Klinke zur Seite
geschwenkt und damit der Haken 63 von dem Vorsprung 61 gezogen, wodurch .die Feder
59,die Scheibe 55 so weit im Uhrzeigersinn drehen kann, daß. der Haken 63 beim Zurückschwingen
auf die Außenkante des Vorsprunges 61 trifft, diesen also nicht mehr aufhalten kann.
Der Filmvorschub ist damit freigegeben. Um ein vorzeitiges Bewegen des Films während
der Aufnahme zu verhindern, kann an der Scheibe 55 eine radiale Kante 77 vorgesehen
sein, welche nach der Freigabe des Vorsprunges 61 auf dem Arm 69 der Klinke trifft
und so den Filmvorschub noch sperrt, solange der Auslöseknopf niedergedrückt ist.
Ein Zusammentreffen der Kante 77 mit dem Haken 63 wird dadurch vermieden, daß der
diesen Haken tragende Arm der Klinke sich mit einer Verlängerung 79 am Umfange der
Scheibe 55 abstützt, wie Abb. 5a zeigt.
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Bei der Rückkehr des Verschlußspannringes 27 in seine Ruhestellung
(Abt. 2) kann der Auslösehebel 17 dank der Einbuchtung 41 wieder in seine äußerste
linke Stellung zurückschwingen, wobei er mit seiner Kante 49 die Schiene 43 hochdrückt,
bis sie unter der Wirkung der Feder 75 in den. Schlitz 47 einfällt (Abt. 6) ; da
hierdurch der Auslösehebel 17 in seiner äußersten Stellung festgehalten und somit
der Sperrhebel 33 an einer Drehung im Uhrzeigersinn, gehindert, also in die
Einbuchtung 41 hineingedrückt wird, läßt sich auch der Spännring 27, 15 nur um einen
ganz geringen Winkel drehen; der Verschluß kann also nach dem Auslösen nicht sofort
wieder gespannt werden. Der Sperrhebel 33
wirkt somit in diesem Fall als Sperrorgan
für den Spannring. Das Spannen ist erst möglich, wenn der Film weiterbewegt wird,
und zwar erst nach dem Einfallen des Hakens 63 vor dem Vorsprung 61, denn hierbei
kann die Feder 67 die dreiarmige Klinke im Uhrzeigersinn drehen und dabei mittels
ihres Armes 69 das Auslösegestänge i9 (durch Druck auf die schräge Kante
73 der Fläche 71) in seine höchste Stellung (Abb.2) zurückbringen, wodurch die Schiene
43 aus dem Schlitz 47 entfernt und so der Verschluß zum Spannen freigegeben wird.
Jetzt kann also, wie oben beschrieben, eine neue Aufnahme gemacht werden.
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DieAufnahmebereitschaft derKamerawird dadurch angezeigt, daß sich
der Verschlußspannhebel i5 in der gespannten Stellung befindet und der Auslöseknopf
21 ganz aus dem Kameragehäuse herausragt (Abt. 2) ; solange der Film noch nicht
weitergeschaltet ist, steht dieser Knopf nur in etwa halber Höhe (Abt. 6).