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Photographischer Objektivverschluß Die Erfindung geht aus von einem
photographischen Obj ektivversehluß mit zwei hintereinander angeordneten Verschluß.bl,attsystemen,
von denen jedes aus mehreren Blättern besteht -und die zur Erzielung von besonders
kurzen Belichtungszeiten, in der Weisse verwendet werden, daß die Belichtung durch
Öffnen des einen und Schließen des anderen Systems erfolgt.
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Bei den bekannten Ausführungen dieser Art von Verschlüssen hergibt
sich der Nachteil, daß ein Verschlußblattsystem fast dauernd offen ist, so daß die
mit solchen Verschlüssen ausgerüsteten Aufnahmegeräte gegen Kriechlicht, das an
den ffiberdeckungsstellen der Ver$chlußblätter durchdringen kann und eine unerwünschte
Belichtung des Aufnahmematerials hervorruft, praktisch ebenso, ungenügend gesichert
sind wie durch die allgemein verwendeten Verschlüsse mit nur einem Versehlußblattsystem.
Selbst wenn ein Verschluß in der Weise ausgebildet würde, daß das eine Verschlußblattsystem
erst beint Spannen des Verschlusses geöffnet wird, so wäre damit z. B. bei Aufnahmegeräten,
bei denen der Verschluß unmittelbar nach jeder Aufnahme wieder
gespannt
wird (Reih.enbildkameras), e benfä,lls kein Schutz gegen Kriechlicht erreicht.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diesen Nachteil zu vermeiden,
also bei einem solchen Verschluß, wie er zum Ausgang genommen ist, einen in jedem
Zustand des Verschlusses vor und nach der Belichtung voll wirksamen Schutz gegen
Kriechlicht zu erzielen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das öffnen
der beiden Versch:lußblattsysteme, erst durch den: Auslösevorganig in die Wege geleitet
wird und das Schließen derselben während des Verschlußablaufes erfolgt, so daß unmittelbar
vor und nach der Belichtung beide Systeme geschlossen sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt,
und zwar zeigt.
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Abb. i den '#7erschluß in gespanntem Zustand, Abb. -2 den Verschluß
während des Auslösev organges, Abb. 3 bis 6 die Objektivöffnung des Verschlusses
mit den Stellungen der Verschlußblattsyste:me während der verschiedenen Phasen des
Auslösevorganges.
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Gemäß Abb. i und -2 ist in einem Versehlußgehäuse i i ein Spannring
13 angeordnet, der beim Spannen mittels eines an ihm sitzenden Hebels
15 im Uhrzeigersinn gegen die Wirkung einer Hauptfeder 17 gedreht wird, bis
eine bei 18 gelagerte, Klinke i9 hinter einem Haken 21 des Spannringes einfällt.
Von dem ersten Verschlußbla,t-tsystem, das aus zwei Blättern besteht, in der Zeichnung
ist nur eins gezeigt, ist das Blatt 23 bei 25 schwenkbar gelagert und wird durch
einen um Punkt 27 drehbaren Hebel 29 in der Weise bewegt, daß ein an diesem Hebel
sitzender Stift 3i in einen Schlitz 33 des Verschl.ußblattes eingreift und beim
Schwenken des Hebels 29 im Uhrzeigersinn -das Versehlußblatt von der Lage in Abb.
i zu der in Abb.2 ausschwenkt; das zweite Verschlußblatt dieses Systems liegt in
bekannter Weise spiegelbildlich zu dem Blatt 23, es ist bei 27 drehbar gelagert
und wird ebenfalls durch den Stift 3 1 angetrieben. Eine Feder 35 versucht
dieses erste @erschlußblattsystem in der in Abb. 2 gezeigten geäffneten Lage zu
halten.
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Das zweite, hinter dem ersten liegende \'erschlußblattsvstem besteht
aus einer Anzahl von Sektoren 37, in den Abb. i und 2 ist nur einer gezeigt, die
auf Stiften 38 gelagert sind und in bekannter Weise durch einen Ring 39 bewegt werden.
Dieser Ring trägt an einem Vorsprung einen Stift 41, der in der Gabel 43 eines bei
45 gelagerten Winkelhebels 47 geführt ist. Eine. Feder 49 bewegt diesen Winhe@lh@ebel
gegen den Uhrzeigersinn und drückt ihn auf einen Anschlag 5i, wodurch der Ring 39
die Sektoren 37 in der in Abb. i gezeigten geschlossenen Stellung hält.
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Der Spannring 13 trägt an seiner Rückseite zwei als Gleitschuhe
ausgebildete Teile 53 und 55, die mittels ihrer schrägen Seiten 54 bzw. 56 auf Vorsprünge
57 und 59 der Hebel 29 und' .I7 wirken können. Der Gleitschuh 53 ist mit dem Spannring
fest verbunden, während der Schuh 55 um einen Drehpunkt 61 nach außen geschwenkt
werden kann. Eine Feder 63 hält diesen Schuh in der durch einen Anschlag 65 gegebenen
inneren Lage.
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Zum Offnen des ersten VerschlußNattsystems und zum-Auslösen des zweiten
dient ein Aus.l5sehebel 67, der bei 69 am Gehäuse i i gelagert ist. Er wirkt einerseits
mittels eines Armes 71 über einen bei 73 gelagerten Winkelhebel 75 auf das
Ende 77 des Hebels 9, andererseits mittels eines Armes 79 auf das rückwärtige Ende
81 der Klinke i9. Eine an dem Winkelhebel 75 befestigte Feder 73 hält diesen und
den Auslösehebel67 in der in den Abbildungen gezeigten Ruhelage, in welcher der
Arm 79 des letzteren an der Wand des Gehäuses i i anliegt.
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Die Wirkungsweise- der beschriebenen Ausführung ist folgende: Bei
entspanntem Verschluß liegt der Vorsprung 57 des das erste Versch lußblattsystem
betätigenden Hebels 29 auf der Außenfläche des Gletischuhes 53 auf, wodurch dieser
Hebel gegen die Wirkung der Feder 35 in seine äußerste, denn Uhrzeigersinn entgegengesetzte
Lage gebracht ist und die Verschlußblätter 23 geschlossen hält. Das zweite Verschlußblattsys.t)em
ist durch die ungehinderte Wirkung der Feder 49 auf den Sektorenring 39 ebenfalls
geschlossen (Abb.3).
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Beim Spannen dies Verschlusses, das durch Bewegen des Hebels
15 im Uhrzeigersinn erfolgt, wird der Schuh 53 von dem Vorsprung 57 des Hebels
29 wegbewegt, wobei aber dieser Hebel durch dn auf seinem Ende 77 liegenden Winkelhebel
7-3 in seiner das erste Versichlußblattsystem schließenden Lage gehalten
wird. Zugleich gleitet der Schuh 55 mit seiner der Objektivöffnung zugewendeten
Seite an dem Vorsprung 59 des. Hebels 47 entlang und wird dabei etwas nach außen
geschwenkt, kehrt aber dann unter der Wirkung der Feder 63 in seine innere Lage
zurück. Da hierbei der Winkelhebe147 nicht bewegt wird, bleiben die Sektoren 37
in ihrer geschlossenen Stellung.
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Wie in den Abb. i und 3 dargestellt, sind also bei gespanntem Verschluß
die leiden Verschlußli,lattsysteme geschlossen.
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Beim Auslösen des Verschlusses. das durch Druck auf den Hebel
6- erfolgt, bewegt zuerst
der Arm 71 dieses Hebels den:
Hebel 75 im Uhrzeibersinn, wodurch der eine Arm desselbein von dem Ende 77 des Hebels
29 abgleitet. Der Hebel29 schwingt nun unter dem: Einfluß der Feder 35 im Uhrzei:gersinn
und öffnet dabei das ers@tie Verschlußblattsystem (Abt. 4). Bei der weiterem Bewegung
des Auslösehebels hebt der Arm 79 desselben die Klinke r9 von dem Haken 21 des Spannringes
ab, wodurch sich der letztere unter der Wirkung der Hauptfeder 17 gegen den
Uh.rzeige@rsinn drehen kann. Dabei schiebt sich zuerst die schräge Fläche des Gleitschuhes
55 unter den Vorsprung 59 des Winkelhebels 47 und hebt den ersteren auf die Außenfläche
des Schuhes 55, wodurch der Winkelhebel 47 eine Drehung im Uhrzeigersinn erfährt
und dabei durch Drehen des Sektorenringes 39 das zweite Verschlußblattsysbem öffnet.
Wie in den Abb. 2 und 5 dargestellt, ist nun der Verschluß zur Belichtung geöffnet.
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Während noch der Vorsprung 59 auf der Außenseite des Gleitschuhes
55 liegt drückt beim weiteren Ablauf des Spannringes die schräge Fläche des Schuhes
53 gegen den Vorsprung 57 des Hebels 29 und hiebt ihn auf die Außenseite dieses
Schuhes. Der Hebel 29 erfährt dabei eine zwangsläufige Drehung gegen den Uhrzeigersinn
und schließt das erste Verschlußblattsys@tem, wodurch die Belichtung beendet ist
(Abt-. 6). Bei dieser Bewegung des Hebels 29 dreht das Ende 77 desselben den Hebel
75 im Uhrzeigersinn, bis in der Schließstellung des Hebels 29 derHeb°-175 unter
der Wirkung der Feder 83 zurückschwingt und mit seinem einen Arm eine Rückbewegung
des Hebels 29 verhindert.
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Kurz vor dem Ende der Ablaufbewegung des Spannringes verläßt der Schuh
55 den Vorsprung. 59 des den Sektorenring betätigenden Hebels 47, wodurch derselbe
unter der Wirkung der Federq.9 den Sektorenring 39 in die Schließstellung bewegt,
so daß nach Beendjgung des Verschlußablaufes wieder beide Verschlußblattsysteme
geschlossen sind. Da sie auch, wie oben beschrieben, während des Spanners des Verschlusses
nicht geöffnet werden, bietet ein solcher Verschluß sowohl in Aufnahmegeräten der
üblichen. Art, wo er im Ruhezustand urgespannt ist, als auch in Rei:henbildgeräten,
wo er nach jeder Aufnahme sofort wieder gespannt wird, einen voll wirksamen Schutz
gegen Lichtdu.rchtritt.