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Einäugige Spiegelreflex-Kamera mit Objektiv-Verschluß Der 1?rlindung
liegt die technische Aufgabe zugrunde, eine einäugige Spiegelreflex-Kamera mit Objektiv-Verschluß
zu schaffen, die eine einfache und sichere Bedienung gewährleistet und im übrigen
bei kornpencliösern Aufbau allen Ansprüchen an eine moderne liamera genügt, also
insbesondere mit eingebautem Blitzlichtkontakt ausgerüstet ist und zur Durchführung
von Selbstaufnahmen ein Vorlaufwerk besitzt.
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Diese Hauptaufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einer
einäugigen Spiegelreflex-Kamera in Verbindung mit (lern Filmtransport eine Steuervorrichtung
vorgesehen ist, die nacheinander den Sucherspiegel in die Sucherstellung bringt,
hierauf die Verschlußsektoren zum Zweck der Sucherdurchsicht öffnet und gleichzeitig
den Verschluß spannt. In Weiterbildung diese> Gedankens kann außerdem eine weitere,
an sich bekannte, durch das Auslöseorgan betätigte Steuervorrichtung vorgesehen
sein, die die geöffneten Sektoren zur Unterbrechung des Strahlenganges schließt,
hierauf den Sucherspiegel aus dem Strahlengang herausbringt und schließlich den
Verschluß zur Belichtung auslöst.
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Bei der erfindungsgemäßen Spiegelreflex-Kamera ist also mit der Betätigung
des Filmtransports die Ausführung von drei Spannfunktionen verbunden, nämlich während
einer ersten Betätigungsphase das Einschwenken des durch Federkraft hochgeklappten
Spiegels in die geneigte Sucherstellung, in welcher der bildseitige Strahlengang
der Kamera lichtdicht unterbrochen ist, während einer zweiten Betätigungsphase bei
Fortdauer des Filmtransports das Öffnen der
Verschlußsektoren zwecks
Freigabe des Strahlenganges zum Sucherspiegel und als dritte vorteilhaft gleichzeitige
Betätigungsphase das Spannen der Verschlußmechanik.
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Die überragenden Vorzüge der erfindungsgemäßen Spiegelreflex-Kamera
erhellen daraus, daß an der Kamera neben dem Kordelgriff des Filmtransports für
den Benutzer lediglich noch die Auslösetaste für den Verschluß als Bedienungsgriff
vorgesehen ist und in Abhängigkeit von diesen beiden Bedienungsgriffen alle weiteren
Funktionen mit Ausnahme der Blenden- und Geschwindigkeitseinstellung vom Gerät selbsttätig
durchgeführt werden.
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Hierzu ist erforderlich, daß nach Betätigung der Fingertaste für die
Verschlußauslösung auch drei selbsttätig ablaufende Funktionen einander folgen,
nämlich während einer ersten Phase das Schließen der geöffneten Verschlußsektoren,
während einer zweiten Phase das Herausklappen des Reflexspiegels mittels einer Klinke,
die, durch die Fingertaste verschwenkt, den Spiegel zur Bewegung in die ausgeschwenkte
Stellung freigibt ,und während einer dritten Phase die Betätigung einer Einrichtung,
die den Verschluß zum Ablauf freigibt.
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Die Erfindung wird dadurch nicht berührt, daß es bei einäugigen Spiegelreflex-Kameras
an sich bekannt ist, durch Druck auf das Auslöseorgan erstens einen Hebel, der beim
Verschwenken des Spiegels in die Betrachtungsstellung den Objektiv-Verschluß zur
Bildbetrachtung öffnet, zurückzuschwenken und damit den Objektiv-Verschluß zu schließen,
zweitens den Spiegel aus seiner Betrachtungsstellung zu lösen und drittens beim
Weiterdrücken den Verschluß zur Belichtung zu veranlassen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß in Verbindung mit dem
Filmtransport eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, die nicht nur den Spiegel in
Sucherstellung bringt, sondern auch hierauf die Verschlußsektoren zum Zweck der
Bildbetrachtung öffnet und gleichzeitig den Verschluß spannt. Eine wesentliche Weiterbildung
erfährt die erfindungsgemäße Kamera durch Anwendung der obenerwähnten, an sich bekannten
Steuervorrichtung, die durch das Auslöseorgan betätigt wird.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Fig. i zeigt die Draufsicht einer erfindungsgemäßen Spiegelreflex-Kamera;
Fig. 2 ist eine zugehörige Seitenansicht; Fig.3 zeigt in größerem Maßstab den Objektiv-Verschluß
der Kamera von vorn in gespannter Stellung nach vollzogenem Filmtransport; Fig.
4 zeigt den gleichen Verschluß von vorn während der Auslösung, nachdem die Sektoren
sich geschlossen haben und nun der Reflexspiegel aus dem Strahlengang geklappt wird;
in Fig. 3 und 4 bedeutet im einzelnen i das Verschlußgehäuse, in dem der die Sektoren
3 antreibende Ring 2 angeordnet ist, der durch den unter der Wirkung der Feder 28
stehenden Spannhebel 4 des Verschlusses über eine Schubklinke 411 durch Angriff
an dem Sektorenringstift 2 a hin und her geschwenkt wird.
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Ferner ist aus Fig. 3 und 4 ein Spannring 5 mit einem Lappen g" ersichtlich,
welcher vom Filmtransport her die Bewegung auf den Haupthebel 6 des Hebelmechanismus
überträgt.
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Der Haupthebel 6 wird durch den Rastenhebel 7 in der Spannstellung
nach Fig. 3 dadurch gehalten, daß die Nase 7' in die Kerbe 6' des Haupthebels 6
einrastet. Die Spannstellung von Fig. 3 wird so lange gehalten, bis der Auslösering
8 mit seinem aufgebogenen Lappen 8' den Rastenhebel 7 außer Eingriff mit dem Haupthebel
6 schwenkt. Während 7' die aufgebogene Nase am rechten Arm des bei 9 gelagerten
doppelarmigen Hebels 7 darstellt, besitzt der linke Arm einen schrägen Vorsprung
7", der mit dem Lappen 8' des Auslöserings 8 in der Weise zusammenarbeitet, daß
der sich entgegen dem Uhrzeigersinn bewegende Auslösering 8 den Lappen 7" im gleichen
Sinn gegen den Druck seiner Feder io dreht.
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Die Folge ist, daß der Haupthebel 6 unter der Wirkung seiner Feder
ii in die Ausgangslage von Fig. 4 im Uhrzeigersinn zurückschwingt. Wichtig ist nun,
daß auf der Achse 12 des Haupthebels 6 ein weiterer Hebel, der Ringhebel 13, unabhängig
drehbar gelagert ist, dessen Arm 13' ein gabelförmiges Ende besitzt, das den Sektorenringstift
2 a umgreift.
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Aus Fig. 3 ist weiter der Lappen 6" des Haupthebels 6 zu erkennen,
gegen den sich einerseits der Arm 13' des Ringhebels 13 unter Wirkung der den Sektorenring
2 beeinflussenden Feder 14 legt und der andererseits die Schubklinke 4a außer Eingriff
mit dem Sektorenring-Stift 2 a hält. Beim Zurückschwingen des Haupthebels 6 verläßt
der Anschlag 6" den Hebelarm 13' des Hebels 13, so daß der Sektorenring 2 unter
dem Einfluß seiner Feder 14 in seine Anfangslage zurückkehren kann und damit die
Sektoren schließt. Dies ist das selbsttätige Schließen der Sektoren unmittelbar
vor dem Wegschwenken des Reflexspiegels und der darauffolgenden Verschlußauslösung.
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Dieser Reflexspiegel selbst und die Steuerung seiner Bewegung ist
aus Fig. i und 2 im einzelnen ersichtlich. Das Zahnrad 15 soll je Filmtransport
eine Umdrehung im Uhrzeigersinn machen. Von der Achse dieses Rades mögen durch je
ein Zahnradpaar sowohl Filmtransportrolle als auch Aufwickelspule angetrieben sein
(nicht gezeichnet). Fig. i zeigt die Stellung des Zahnrades 15 vor Beginn eines
Filmtransports und läßt auch erkennen, daß dieses Zahnrad 15 bis über zwei Drittel
seines Umfanges gezahnt ist, während das restliche Drittel eine entsprechende Lücke
besitzt. Das genannte Zahnrad 15 verschiebt mit seinem Stift 15', bevor die Verzahnung
in Eingriff kommt, ein in horizontaler Richtung geradegeführtes Gleitstück 16 (Fig.
2), bis in einer gespannten Stellung desselben die Klinke i9 einrastet.
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Fig. 2 zeigt weiter, wie durch diese Bewegung mittels eines vom Gleitstück
16 angetriebenen Hebels 17' der Reflexspiegel 17 um 45° abwärts geklappt wird gegen
die Wirkung der Spiegelachsenfeder 18.
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Nach Beendigung dieser Phase des Filmtransports kommt die Verzahnung
des Zahnrades i5 in Eingriff mit dem Zahnrad 2o, auf dessen Achse das Ritzel 2i
sitzt, welches mit dem Zahnsegment 22 kämmt, das einen Hebelarm 22' besitzt, der
mittels eines Stiftes 23 in einen Schlitz eines Schiebers 24 greift.
Dadurch
geht (las freie Ende des Zahnsegments 22 nach vorn und wirkt auf den Schieber 24,
an dessen Vorderseite der Winkelhebel 25 anliegt (Fig. 2). Das andere Ende des "-1nkeIlrebels
25 geht also abwärts. Dieses linde bewegt schließlich; am besten wieder über eine
Geradfülirung 26, den Spannring 5 an dem links herausragenden Arm 5' (Fig. 4) um
etwa 3o-. Der Spannring 5 hat zwei weitere aufgebogene Lappen 5" und 5"'. Der innere
1_appen 5"' (Fig. 4) wirkt während der g@rrizcn 3c@°-Bewegung auf den Spannhebel
4 des Verschlusses und spannt ihn dabei. Der äußere Lappen 5" wirkt nach einem kurzen
Leerweg auf den Haupthebel 6 und dieser wirkt nach einem gewissen Leerweg auf den
Ringhebel 13, der frei und innabhängig vom Haupthebel 6 auf dergleichenAchsei2gelagert
st.
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Der Ringhebel 13 umgreift, wie bereits oben angegeben, den Sektorenringstift
2a und bewirkt so das Öffnern (los Verschlusses zum Zweck der Sucherdurchsicht.
Der aufgebogene Lappen 6" des Haupthebels 6 verschNvenkt rechtzeitig vorher die
Schubklinke 4° einwärts und hist dadurch ihren Eingriff mit dem Sektorenringstift
2a. Auch in der gespannten Endstellung des Haupthebels 6 bleibt die Schubklinke
4a außer Eingriff (Fig. 3); der Spannring 5 kehrt unter der Wirkung einer (leas
Winkelhebel 25 beeinflussenden Feder 27 (Zig. 2) nach vollzogener Spannung des Verschlusses
irr seine @rif:rngsl:ige zurück. Die gesamte «'irkungsweise ist datier folgende:
I. Filmtransportbewegung Erste Phase: In Abhängigkeit vorn Filmtransport wird der
Roflexspiegel 17 selbsttätig in Sucherstellring dadurch eingeschwenkt, daß der auf
dem Zahnrad 15 sitzende Stift 15' bei seiner Bewegung den Schieber 16 so weit mitnimmt,
bis die Klinke r9 @in ihm einrastet.
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Zweite Pliase: In.Abhängigkeit vom Filmtransport werden wich vollzogener
Einschwenkung des Spiegels 17 in die Sucherstelhurg die Sektoren 3 des Verschlusses
dadurch selbsttätig geöffnet, daß über den Winkelhebel 25, den Spannring 5, 5",
den Haupthebel 6 und dessen Anschlagnase 6" der Ringlicbel 13 und mit ihm
der Sektorenring 2 um einen entsprechenden Winkelweg zur Öffnung gedreht "verden,
nachdem die Nase 6" die Schubklinke 4a von (lern Sektorenringstift 2a entkuppelt
hatte (Fig. 3).
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Dritte Phase: Gleichzeitig mit dem Öffnen der Sektoren (zweite Phase)
wird vom Filmtransport her selbsttätig der Objektiv-Verschluß in der Weise gespannt,
daß über (leas aasgebogenen Lappen 5"' des Spannrings 5 der Spcrnihebel 4 entgegen
dem Uhrzeigersinn gespannt wird, bis der Winkelhebel 2() an ihm einrastet. If. Versclilrrßcrrislöseliewegung
Erste Phase: Bei Alnvürtsbewegung der Auslösetaste 3o werden über den \#'irikellrebel
3r und die an dem Arm S" des Auslöserings 8 angreifende Schuhstange 32 die
Sektoren 3 des Verschlusses dadurch geschlossen, daß der Auslösering 8 mit
seiner Nase 8' den Rastenliebel 7 so weit verschwenkt, bis der Haupthebel 6 freigegeben
ist und dieser unter (lern Einfluß seiner Feder ii in seine Arif@rirgslage zurückschwingt,
wobei die Feder 14 doll Ringlielicl 13 de'- Anschlagnase 6" folgen
läßt und den Sektorenring 2 zum Schließen der Sektoren 3 verdreht. Gleichzeitig
ist die Schubklinke 4a vom Haupthebel 6, 6" freigegeben worden und umgreift nun
den Sektorenringstift 2 a.
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"Zweite Phase: Durch die Fingertaste 3o wird nach dem selbsttätigen
Schließen der Sektoren 3 die Sperrklinke i9 (Fig. 2) außer Eingriff mit dem Sperrschieber
16 gebracht, so daß der Spiegel unter Wirkung seiner Feder 18 in seine Freigabestellung
zurückklappen kann.
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Dritte Phase: Durch die Fingertaste 3o wird nach dem selbsttätigen
Schließen der Sektoren 3 und nach dem Zurückklappen des Reflexspiegels
17 in seine Freigabestellung durch den Lappen S' des Auslöserings 8 ein Arm
des Winkelhebels 29 so verschwenkt, daß er mit seinem anderen Arm den Spannhebel
4 und damit den Verschluß zum Ablauf freigibt.
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Soll auch eine mit dem Verschluß synchronisierte Kontaktmechanik für
Blitzlichtaufnahmen eingebaut werden, so wird an dem Haupthebel 6 mittels des Stiftes
35 eine Klinke 33 aasgelenkt, die die Bewegung des Haupthebels 6 mitmacht, so daß
beim Spannen des letzteren die auf ihr sitzende Kontaktfeder 36 außerhalb des Schwingbereichs
des Armes 13" des Ringhebels 13 gelangt. Ferner ist die Klinke 33 durch den Stift
38 und ihren Schlitz geführt.
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Nach erfolgter Auslösung schwingt der Haupthebel 6 in die in Fig.
4 dargestellte Lage zurück. Dadurch gelangt die -ruf der Klinke 33 sitzende und
drehbar gelagerte Kontaktfeder 36 in den Schwingbereich des Hebelarmes 13" des Ringhebels
Z3, der nun bei der Belichtung über die Schubklinke 4a entgegen dem Uhrzeigersinn
gedreht wird und die Kontaktfeder 3f> im Uhrzeigersinn verschwenkt, wobei er sie
gegen den Kontaktstift 37 des Anschlußnippels 34 anlegt und dadurch den Blitzlichtstromkreis
schließt.
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Gleichzeitig ergibt sich hieraus, daß eine ungewollte Kontaktgebung
während des Verschlußspannens dadurch vermieden wird, daß der Antriebsarm der Kontaktfeder
36 außerhalb des Schwingbereichs (los lIebelarmes 13" des Hebels 13 sich befindet
(Fig. 3).
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Welche Ausführungsform der Erfindungsgedanke im einzelnen annehmen
mag, wesentlich ist stets, daß bei einer einäugigen Spiegelreflex-Kamera die zum
Zweck der Sucherdurchsicht nötige Öffnung der Sektoren des Verschlusses vom Filmtransport
aus erfolgt und (laß die Schließung der Sektoren zum Zweck der Unterbrechung des
Strahlenganges, das \Vegschwenken (los Sucherspiegels aus dem Strahlengang und die
Auslösung des Verschlusses erst durch Betätigen der Auslüsetaste bewirkt wird.