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Maschine zum Dosieren und Abpacken von Fetten
Die Erfindung bezieht
sich auf eine Maschine zum Dosieren und Abpacken von Fetten u. dgl. mit einem aus
dem Formmundstück der Presse auf ein Einpackpapierband austretenden Fettstrang,
von dem dosierte Strangstücke abgetrennt werden. Die während der Abtrennung eines
Strangstückes erforderliche Stillsetzung der Strangbewegung erfolgt bei bekannten
Maschinen durch die Auskupplung des Kraftantriebs der Fördervorrichtung oder der
Formmaschine, was als nachteilig angesehen werden muß, weil verhältnismäßig große
bewegte Maschinenmassen in dauerndem Wechsel stillgesetzt und wieder in Bewegung
gesetzt werden müssen. Außerdem vergeht jedes Mal eine gewisse für eine schnelle
Fertigung zu lange Zeit, bis sich der Fettstrang wieder in Bewegung setzt.
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Um diesen Nachteil zu beheben, um also mit einer dauernd laufenden
Presse oder Förder-.vorrichtung arbeiten zu können, ist erfindungsgemäß ein in einen
Formkanal eingreifender gesteuerter Absperrschieber vorgesehen, durch den bei weiterlaufender
Förderung nur der vordere Strangteil stillgesetzt wird.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der neuen Maschine in
schematischer Weise dargestellt, wobei sich die Darstellung auf die notwendigsten
Teile beschränkt.
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Fig. I zeigt in der Seitenansicht bzw. in einem senkrechten Mittelschnitt
die Gesamtanordnung der Maschine; Fig. 2 zeigt eine dem Fühlhebel zugeordnete Schneidenanordnung;
Fig.
3 stellt eine hydraulische Steuerung dar, die in Verbindung mit in Fig. I dargestellten
Teilen Anwendung finden kann.
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Die einzelnen für die Maschine wesentlichen Teile ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung eines Arbeitsspieles unter Bezugnahme auf Fig. I.
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Durch irgendeine geeignete Fördervorrichtung I, beispielsweise eine
Förderschnecke, wird das Fett in den Formkanal 2 gepreßt, an dessen Ende 2' der
Fettstrang a aus tritt und auf ein Papierband -3 gelangt, das von der Papierrolle
4 über eine ortsfeste Rolle 5 abgezogen wird und das über den Tisch 6 verläuft.
In Fig. I hat der Fettstrang gerade den um die Achse 7 drehbaren Fühlhebel 8 erreicht,
der mit einem weiteren auf der gleichen Achse 7 angeordneten Hebel 9 durch eine
Zugfeder 10 verbunden ist. Einer der beiden Hebel 8, 9 trägt einen Anschlag II,
an dem unter der Wirkung der Feder 10 der andere Hebel zur Anlage kommt. Die Ruhestellung
des Fühlhebels 8 ist durch einen ortsfesten Anschlag 12 bestimmt. Durch den sich
vorschiebenden Fettstrang a wird der Fühlhebel 8 mitgenommen, bis durch den Hebel
9 der Kontaktbalken 13 die zweckmäßig in einem Gehäuse 14 angeordneten Kontakte
15 schließt.
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Zu Einstellungszwecken kann das Kontaktgehäuse 14 in der Höhe verstellbar
sein, beispielsweise durch eine auf dem Schraubenbolzen I6 angeordnete Mutter 17,
durch welche der Kontaktgehäusearm I4' entgegen der Wirkung einer Druckschraubenfeder
I8 verstellbar ist. Durch den Kontaktschluß wird über die elektrische Leitung 19
ein Elektromagnet 20 erregt, dessen Anker 21 mit einem Sperrhebel 22 gelenkig verbunden
ist.
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Durch den bei 23 drehbar gelagerten Sperrhebel 22 ist der bei 24
drehbar gelagerte Hebel 25, der mit dem Absperrschieber 26 gelenkig verbunden ist,
in seiner in Fig. I dargestellten Lage gesichert, in welcher er den Durchgang durch
den Formkanal 2 freigibt.
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Der erregte Magnet 20 dreht den Sperrhebel 22, wodurch der Hebel
25 frei wird und durch irgendwelche Antriebsmittel derart bewegt wird, daß sich
der Absperrschieber 26 nach oben bewegt und den Formkanal 2 sperrt. Die Bewegung
des Hebels 25 kann durch eine Feder, elektromagnetisch oder auch von der Maschinensteuerung
aus, erfolgen.
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Mit der erfolgten Absperrung des Formkanals 2 kommt der Fettstranga
zur Ruhe, der nunmehr unmittelbar im Anschluß an die Absperrung durch eine Abtrennvorrichtung
27 am Ende 2' des Formkanals abgeschnitten oder abgetrennt wird. Die Abtrennungsvorrichtung
besteht zweckmäßig aus einem in waagerechter oder schräger Richtung gespannten Draht.
Die beschriebenen Teile sind derart aufeinander eingestellt, daß das abgetrennte
Fettstück ein bestimmtes Gewicht, beispielsweise 1 Pfund, hat. Gleichzeitig mit
dem Stillstand des Fettstranges a bewegt sich der Gabelhebel 28 nach unten, wodurch
der Fühlhebel 8 unter Spannung der Feder 10 derart ausgeschwenkt wird, daß er die
Weiterbewegung des abgeschnittenen Fettstückes nicht hindern kann. Durch das sich
weiterbewegende Papierband 3 wird das abgetrennte Fettstück auf dem Tisch 6 weiterbewegt.
Ein schon vorher abgetrenntes Fettstück ist in Fig. I mit a' bezeichnet. Die Bewegung
der Abtrennvorrichtung 27 und des Gabelhebels 28 kann entweder von der elektrischen
oder der mechanischen Maschinensteuerung aus. erfolgen.
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Die einzelnen Bewegungen erfolgen derart schnell und schlagartig,
daß die Papierbahn 3 mit gleichbleibender Geschwindigkeit weiterbewegt werden kann,
wobei diese Geschwindigkeit derjenigen des Formstranges im Kanal 2 entspricht. Auch
kann sich die Papierbahn entsprechend den Formstrang-.bewegungen absatzweise bewegen.
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DiePapierbewegung erfolgt durch dieMaschinensteuerung. Hat das abgetrennte
Stück a etwa die Lage bei a' erreicht, dann kehrt der Fühlhebel 8 in seine-in Fig.
I gezeichnete Stellung zurück, wodurch die Kontakte 15 geöffnet werden, so daß der
Sperrhebel 22 seine Sperrlage wieder einnehmen kann, wenn nunmehr gleichzeitig die
Abwärtsbewegung des Sperrschiebers 26 unter Vermittlung des Hebels 25 erfolgt. Die
Teile 27, 28 sind inzwischen gleichfalls in ihre Ruhestellung zurückgekehrt. Mit
der Öffnung des Formkanals 2 durch den Schieber 26 wird der Fettstrang wiederum
vorgeschoben, worauf sich das Arbeitsspiel wiederholt.
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Die beschriebene Fühlersteuerung kann durch das bekannte optischelektrische
Auge ersetzt werden, wobei die Steuervorrichtungen ausgelöst werden, sobald das
ausgetretene Fettstrangende in die Sehlinie des Auges kommt.
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In an sich bekannter Weise wird die Papierbahn zwischen den einzelnen
Fettstücken a' durchgeschnitten, und die überstehenden Papierenden werden zum Einschlagen
des Fettstückes verwendet.
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Vorzugsweise ist vor dem Formkanal 2 ein Speicherzylinder 29 angeordnet,
in dem sich ein Kolben 30 befindet, der durch den Hebel 31 samt Gewicht 32 belastet
ist. Durch diesen Speicherzylinder werden Unstimmigkeiten zwischen den zugeführten
Fettmengen und ihrem Verbrauch am Ende des Formkanals ausgeglichen. Wird zuviel
Fett gefördert, dann kann dieses Fett in den Zylinder 29 eintreten, wobei der Kolben
30 angehoben wird. Das Gleiche ist der Fall, wenn der Sperrschieber 26 aus irgendeinem
Grunde längere Zeit geschlossen bleiben muß. Läßt die Fettförderung nach, so wird
das im Zylinder 29 gespeicherte Fett unter der Einwirkung des Gewichtes 32 in den
Formkanal nachgedrückt.
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Da Fälle eintreten können, da der Inhalt des Zylinders 29 nicht ausreichend
ist, so ist am Anfang des Formkanals 2 ein Zweiwegehahn 33 angeordnet und ein entsprechender
Auslauf 34 vorgesehen. Bei Umstellung des Hahnes 33 tritt das geförderte Fett bei
34 aus und kann beispielsweise in Kübeln oder Fässern verpackt werden.
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Um die Kontakte 15 schlagartig zu schließen, kann die aus Fig. 2
ersichtliche Schneidenvorrichtung vorgesehen sein. Das Ende des Hebels g ist
zur
Schneide g' ausgebildet und befindet sich in der Ruhestellung unter der parallel
liegenden Schneide eines federbeeinflußten Schneidenbolzens 35, der sich in einem
ortsfesten Gehäuse 36 befindet. Bei der Drehung des Fühlhebels 8 drückt der Hebel
g den Schneidenbolzen 35 zurück, bis sich die Schneiden auf gleicher Höhe befinden.
In diesem Augenblick drückt die Feder den Bolzen 35 vor, durch den nunmehr der Hebel
9 plötzlich nach oben bewegt wird. Abgesehen von der dadurch erreichten schnellen
Kontaktschließung wird auch der Fühlhebel 8 schnell von der Fettmasse entfernt,
so daß durch ihn eine ungewollte Verformung des Fettstückes nicht eintreten kann.
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An die Stelle der oben beschriebenen elektromechanischen Steuerung
kann auch eine hydraulische Steuerung treten, für die in Fig. 3 schematisch ein
Beispiel angegeben ist. In Fig. 3 sind von den in Fig. 1 dargestellten Teilen nur
die Fühlhebel 8, 9 und der Sperrhebel 22 angegeben.
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Dargestellt ist der Augenblick, in dem der Fettstranga den Fühlhebel
8 zurückgedreht hat, wodurch der Hebel 9 die Kolbenstange 45 in dem Vorsteuerzylinder
46 verschoben oder angehoben hat.
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Das durch die von der Druckölpumpe kommende Leitung 47, 48 zufließende
Drucköl ist durch den Vorsteuerzylinder 46 über die Leitung 49 in den Zylinder 50
gelangt, wo es den Kolben 51 nach unten bewegt hat. Der Kolben 51 ist durch die
Stange 52 mit den Steuerkolben 53 im Steuerzylinder 54 verbunden. Das Drucköl aus
der bei tung 47 fließt durch den Zylinder 54 und die Leitung 55 in den Arbeitszylinder
56, wo es den mit dem Sperrhebel 22 verbundenen Kolben 57 angehoben hat.
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Wird der Fühlhebel 8 wieder zurückgeschwenkt, so wandern die Kolben
im Vorsteuerzylinder 46 nach unten, so daß durch das Drucköl nunmehr die weiteren
Kolben 51, 53, 57 in umgekehrter Richtung bewegt werden. Durch die nicht besonders
bezeichneten Leitungen ist für den Abfluß des Öls in die Rückführungsleitung 58
gesorgt.
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In die Druckleitungen47, 48 sind zweckmäßig Drosselventile 59, 60
eingebaut, unter deren Einfluß der zeitliche Ablauf der Fühlbewegung verändert werden
kann.
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Der Formkanal 2 ist vorzugsweise doppelwandig ausgebildet oder von
einem besonderen Kühlmantel umgeben, durch den ein Kühlmittel stets gleichbleibender
Temperatur hindurchgeleitet wird, um dem Formstrang des Fettes stets die gleiche
Temperatur zu geben. Dadurch kann dafür gesorgt werden, daß das austretende Fett
stets die gleiche Konsistenz aufweist.