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Elektrisch gesteuerte Abfüll- und Dosiervorrichtung für flüssige,
breiige und körnige Stoffe Die Erfindung hat eine elektrisch gesteuerte Abfüll-
und Dosiervorrichtung zum Gegenstand, die es möglich macht, Gefäße und Behälter
von verschiedenstem Fassungsvermögen und Zugang rasch unter Einhaltung eines genauen
Gewichts mit flüssigen, breiigen oder körnigen Stoffen abzufüllen. Diese besteht
darin, daß der Abfüllhahn durch einen Elektromagneten geöffnet wird, dessen Einschaltkontakt
beim Aufsetzen des abzufüllenden Gefäßes auf die Vorrichtung geschlossen wird, und
daß der Abfüllhahn durch einen weiteren Elektromagneten gedrosselt wird, dessen
Einschaltkontakt durch die der Abwägung entsprechende Neigung des Waagebalkens geschlossen
wird.
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Soweit die Stoffe flüssig sind, können sie jede beliebige Dichte und
Viskosität aufweisen; statt körniger Stoffe können auch stückige Waren abgefüllt
werden. Die mittlere Genauigkeit, die mit der Vorrichtung nach der Erfindung erreichbar
ist, beträgt etwa o,50/() des abzufüllenden Gewichts; es können jedoch auch Genauigkeiten
von o,x°/a erreicht werden. Die Genauigkeit ist praktisch konstant, sofern die abzufüllenden
Stoffe homogen sind.
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Gemäß weiterer Erfindung kann eine selbsttätige Drosselung des Abfüllhahnes
in zwei Stufen vorgesehen werden, so daß auch bei spezifisch schwerem Füllgut die
Einhaltung eines genauen Gewichts gewährleistet wird.
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Es ist bekannt, durch die der Abwägung entsprechende Neigung des Waagebalkens
einen elektrischen Kontakt zu betätigen. So hat man bei Wiegevorrichtungen mit einer
Mehrzahl nacheinander zu beschickender Wiegeschalen einen solchen Kontakt dazu benutzt,
die Zuleitung für das ständig fließende Füllgut von der einen Wiegeschale zur anderen
umzusteuern. Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, durch einen derartigen Kontakt
die Feinregelung des Füllgutes zur Wiegeschale abzusperren, während die Grobregelung
durch mechanische Mittel ein- und ausgeschaltet wird. Dagegen ist noch nicht bekanntgeworden,
einen solchen Kontakt zur Drosselung einer Fülleitung zu verwenden, die ebenfalls
elektrisch und selbsttätig freigegeben wird.
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In den beiliegenden Zeichnungen ist der Gegenstand der Erfindung in
mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Abb. z zeigt eine Vorrichtung nach der Erfindung, teilweise in Ansicht,
teilweise im Schnitt, und zwar insbesond'e#e die Mittel zur selbsttätigen Drosselung
des Abfüllhahnes;
Abb. 2 ist ein waagerechter Schnitt in vergrößertem
Maßstabe in Richtung der Linie 11-II der Abb. i ; Abb.3 ist ein Schaltplan der elektrischen
Steuerung für die Drosselung des Abfüllhahnes; Abb. 4 ist eine Seitenansicht der
Waageschale und der die Öffnung des Abfüllhahnes bewirkenden Kontakte in vergrößertem
Maßstabe; Abb. 5 zeigt die von den Kontakten der Abb.4 gesteuerten elektromagnetischen
Mittel zur Öffnung des Abfüllhahnes; Abb.6 ist ein Schaltplan der elektrischen Steuerung
für die Öffnung des Abfüllhahnes; Abb.7 ist eine Gesamtansicht einer abgeänderten
Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, bei der die Waagschale durch einen Trichter
mit Bodenklappe ersetzt i§t; Abb. 8 ist ein aus einer Vereinigung der Schaltpläne
der Abb. 3 und 6 entstandener Schaltplan für die Ausführungsform nach Abb. 7; Abb.
9 ist eine Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform der Mittel zur Öffnung
des Abfüllhahnes; Abb. io ist eine Stirnansicht der Abb. g; Abb. 1i ist eine weitere
abgeänderte Ausführungsform, bei der die Bestimmung des Gewichts nicht durch Wägung,
sondern durch Messung eines Zeitablaufes geschieht; Abb. 12 ist ein Schaltplan der
Vorrichtung nach Abb. 1i.
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Die in beliebiger Form der Vorrichtung zugeleitete Materie wird dem
Abfüllhahn i entweder durch seitliche Kanäle 2 (Abb. i) oder durch einen trichterförmigen
Aufsatz--' (Abb.7) oder über einen kleinen Zwischenbehälter zugeführt, der
mit einem einen gleichbleibenden Spiegel sichernden Schwimmer versehen ist.
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Die Öffnung und die Drosselung des Abfüllhahnes i vollzieht sich unter
Vermittlung von Gelenkhebeln 3 und 3', die am Rahmen der Vorrichtung bei 4 bzw.
am Drehpunkt des Abfüllhahnes bei 5 schwingbar gelagert sind und auf einen mit dem
Abfüllhahn verbundenen Doppelhebel 6 einwirken. Dieser Doppelhebel 6 ist durch einen
Bügel 7 mit dem Gelenkhebel 3 verbunden, wobei der Bügel durch Spannringe 8 auf
beiden Teilen befestigt ist, jedoch nach Lösung der Verspannung an den Hebeln entlangverschobenwerdenkann,
umdie Schwingweite der Offenbewegung des Abfüllhahnes zu ändern, ohne daß eine Änderung
des Hubes für ein-diese Öffnung bewirkendes weiteres Organ erforderlich ist.
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Der Hebel 3 wird vermittels eines Lenkers 9 von einem Kolben io bewegt,
der in einem mit zwei Kugellagern 12 versehenen Kolbengehäuse il längsverschiebbar
ist. Längs des Kolbens io ist eine Schraubenfeder 13 angeordnet, die zwischen dem
Kolbengehäuse 1i und einem auf den Kolben aufgeschraubten Bund 14 eingefügt ist;
diese Feder sucht den Abfüllhahn i zu drosseln. Zwei regelbare Anschläge 15 sind
unmittelbar auf dem Kolben bzw. unter Einfügung einer Stange 15' angeordnet und
gestatten, den Hub des Kolbens zu ändern und zu begrenzen. Diese Anschläge tragen
hohle elastische Ringe 16, welche den Stoß gegen das Kolbengehäuse dämpfen und ein
Wiederansteigen des Kolbens verhindern. Der Kolben und die mit ihm verbundenen Hebel
sind aus Leichtmetall hergestellt, um möglichst wenig Trägheit zu haben und ebenfalls
die Stöße zu dämpfen.
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Die Wiegeeinrichtung enthält eine Waagschale 17 (Abb. i), auf die
das abzufüllende Gefäß oder ein Trichter 17' (Abb. 7) aufgesetzt wird. Die Waagschale
17 oder der Trichter 17' beeinflussen einen bei 1g drehbaren Waagebalken 18, dessen
Schwingungen durch Anschläge 2o begrenzt werden. Das verjüngte Ende des Waagebalkens
18 trägt eine Schraube 21 mit Ebonitspitze, gegen die sich ein kleiner Schwinghebel
22 aus leitendem Metall stützt. Der Schwinghebel ist mit einer elektrischen Stromquelle
verbunden und trägt einen Kontakt 23, der den elektrischen Stromkreis für einen
im Rahmen der Vorrichtung untergebrachten Elektromagneten 25 über einen festen Gegenkontakt
24 schließt. Der Anker 26 des Elektromagneten kann einen federbelasteten Sperriegel
27 mitnehmen, welcher im Kolbengehäuse ii gelagert ist.
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Der Schaft des Sperriegels 27 ist durch einen Bowdenzug 28 und einen
Hebel 29 oder durch sonstige geeignete Mittel mit einem zweiten federbelasteten
Sperriegel 3o verbunden, der in der gleichen waagerechten Ebene liegt wie der Sperriegel
?,7, jedoch um go° in Richtung des Umfangs des Kolbens io versetzt ist (Abh. 2).
Der Sperriegel 30 wird somit gleichzeitig mit dem Sperriegel ?,7 bewegt;
er dient dazu, eine Drosselung des Abfüllhahnes in zwei Stufen zu bewirken, falls
das Abfüllen mit großer Genauigkeit vorgenommen werden soll.
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Der Kolben io trägt in Längsnuten drei Schieber; zwei von diesen,
31 und 32, liegen den Riegeln 27 bzw. 3o gegenüber und haben je eine Rast 31' bzw.
32', die sich in verschiedener Höhe befinden und in die die Sperriegel 27 bzw. 3o
einschnappen können. Die Rast 31' entspricht dabei der völligen Offenstellung des
Abfüllhahnes i, während die Rast 32' einer verminderten Öffnung des Abfüllhahnes
entspricht. Der dritte Schieber 33 ist mit einem Vorsprung 33' versehen (Abb. i)
oder einerVerdickung 33" (Abb.3), welche einen federbelasteten Druckkontakt 34,
35 bewegen und dadurch den Stromkreis für den Elektromagneten 25 öffnen, nachdem
dieser die Sperriegel angezogen und die Drosselung des Abfüllhahnes bewirkt.
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Die Abfüllung eines Gefäßes oder Behälters geht mit Hilfe der vorbeschriebenen
Einrichtung wie folgt vor sich
Nachdem der Abfüllhahn vollkommen
geöffnet ist, wird er in dieser Lage durch den Sperriegel 27 festgehalten, der in
die Rast 3i' einschnappt und den Kolben io entgegen der Wirkung der gespannten Feder
13 festhält. Der Kontakt 35 ist geschlossen und bereitete damit einen Stromweg für
den Elektromagneten 25 vor, der vorläufig noch über die Kontakte 23, 2.4 offen ist.
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Der Waagebalken i8 nimmt nunmehr eine geneigte Lage an, und zwar sowohl
durch das auf die Waagschale 17 aufgebrachte -Mehrgewicht des abgefüllten Stoffes
als auch durch dessen dynamische Wirkung, wie sie beim Auftreffen eines kräftigen
Strahles des abzufüllenden Stoffes auf die Waagschale entsteht. Der Kontakt 23,
24 wird somit bereits geschlossen, bevor das genaue Gewicht erreicht worden ist.
Der Strom fließt durch den Elektromagneten 25, der Anker a6 wird angezogen und der
Riegel 27 aus der Rast 31' entfernt. Der Kolben io ist auf diese Weise freigegeben
und steigt alsbald unter der Wirkung der sich entspannenden Feder 13 empor und erteilt
dem Abfüllhahn i seine Drosselbewegung. Diese Drosselung vollzieht sich jedoch nicht
völlig, da die dynamische Wirkung eines kräftigen Strahles nicht mehr vorhanden
ist und das genaue Gewicht noch nicht erreicht ist. Der Waagebalken 18 steigt infolgedessen
wieder etwas und läßt dabei den Schwinghebel 22 zurückfallen, der seinerseits den
Kontakt 23, 2:4 öffnet. Der Anker 26 wird freigegeben, und der zweite Sperriegel
3o kann nunmehr in die Rast 32' einschnappen, sobald diese vor ihn gelangt ist.
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Das Gefäß oder der Behälter wird nunmehr von einem dünnen Strahl,
der aus dem zu drei Viertel gedrosselten Abfüllhahn i Heraustritt und dessen dynamische
Wirkung vernachlässig-'bar ist, bis zur Erreichung des gewünschten Gewichtes gefüllt.
Der Waagebalken 18 neigt sich nun ein zweites Mal allmählich, bis er die Kontakte
23, 2.4 abermals schließt. Der Elektromagnet 25 zieht nochmals seinen Anker an und
löst den Sperriegel 30 vom Kolben io. Der Abfüllhahn kann sich nunmehr vollständig
schließen, und der elektrische Stromkreis wird von dem Kontakt 35 geöffnet, der
durch die Verdickung 33" zurückgedrückt worden ist.
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L m die Trägheit des Waagebalkens nach der ersten Auslösung des Kolben§
unschädlich zu machen und das Einschnappen des Riegels 3o in die Rast 32' unter
allen Umständen sicherzustellen, wird auf dem Schieber 33, außer der Verdickung
33", noch ein Vorsprung 33' angeordnet (Abb.3). Dieser Vorsprung trennt den Kontakt
35 unverzüglich auf, sobald der Riegel 27 durch den ersten Zug des Elektromagneten
25 ausgelöst worden ist. Der Vorsprung 33' verhindert jedoch nicht die zweite Schließung
des Stromkreises für den Elektromagneten, wenn der zweite Riegel 3o einschnappen
soll.
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Die Drosselung in zwei Stufen ermöglicht es, die Füllung während der
ersten Stufe sehr rasch vorzunehmen und doch eine große Genauigkeit zu erzielen.
Wenn es sich jedoch um Abfüllen von Behältern -oder Gefäßen mit enger Offiiung oder
um Wägung von Stoffen mit geringer Dichte handelt oder wenn eine geringere Genauigkeit
ausreicht, so kann eine einstufige Abfüllung vorgenommen werden; in diesem Falle
fällt der zweite Riegel 3o und der Schieber 32 mit der Rast 32' fort.
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Nachdem der Behälter oder das Gefäß abgefüllt worden ist, erfolgt
seine Fortnahme von der Waagschale und sein Ersatz durch einen leeren Behälter.
Der Abfüllhahn öffnet sich alsdann selbsttätig für einen neuen Arbeitsgang, und
zwar geschieht dies mit Hilfe folgender Mittel: Der Schaft 36 der Waagschale 17,
der sich über eine> Kugel 37 gegen den Waagebalken 18 abstützt (Abb. 6), ist hohl
ausgeführt und trägt in seinem Innern einen darin gleitbar gelagerten Zapfen 38,
dessen Spitze um ein Weniges über die Waagschale Hervorsteht. Der Zapfen 38 ist
mit einer schwacher, Rückholfeder 39 versehen, die ihn aufwärts drängt. Der Zapfen
38 trägt an seinem unteren Ende einen Kontakt .4o, der zwei federnde Kontakte ..}i
überbrückt, sobald der Zapfen 38 unter dem Gewicht des Behälters oder Gefäßes sich
senkt. Die Kontakte 41 liegen in Reihe mit einem ringförmigen Kontakt .12, der mit
dem Schaft 36 sich zusammen bewegen kann. Der Gegenkontakt .I3 für diesen Kontakt
ist fest angeordnet, so daß die Kontakte 4.2 und 4.3 geschlossen sind, wenn die
Waage unbelastet ist, und sich erst dann öffnen, wenn die Abfüllung begonnen hat.
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Am Ende des Kolbens io ist ein Tauchkern 44 (Abb. 5) kugelgelenkartig
angesetzt, der an seinem unteren Ende einen zweiten Kolben 45 als Dämpfer trägt.
Dieser gleitet in der Spule eines mit Gleich- oder Wechselstrom gespeisten Elektromagneten,
dessen Mittelbohrung eine pneumatische Dämpfungskammer bildet. Am unteren Ende derselben
befindet sich ein regelbarer Luftaustritt .4; sowie ein Lufteintrittsventil 48.
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Der Stromdurchgang durch den Elektromagneten j6 wird von einem Relais
mit zwei Spulen .19, 50 gesteuert, die beide von einem Transformator 51 unter
Erniedrigung der Netzspannung gespeist werden (Abb. 6). Zur Stromersparnis ist noch
ein Widerstand 5z vorhanden, dessen einzelne Stufen nacheinander selbsttätig mittels
eines am Kolben io befestigten Armes 53 eingeschaltet werden.
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Die selbsttätige Öffnung des Abfüllhahnes i geht, wie sich aus dem
Schaltplan der Abb. 6 ergibt, im einzelnen wie folgt vonstatten.
Nachdem
der Behälter oder das Gefäß auf die Waagschale z7 aufgestellt worden ist (Abb. 4),
wird der Zapfen 38 nach unten gedrückt und dadurch der Kontakt 40, 41 geschlossen.
Da der Kontakt 42, 43 ebenfalls noch geschlossen bleibt, so fließt in der Relaisspule
49 Strom; der Anker 54 des Relais wird angezogen und der Kontakt 55 für den Stromkreis
des Magneten 46 damit geschlossen. Der Tauchkern 44 wird angezogen und der Abfüllhahn
geöffnet. Wenn sich die Waagschale und der Waagebalken unter dem Gewicht der abgefüllten
Menge neigen, so wird der Stromkreis für die Relaisspule 49 am Kontakt 42 unterbrochen.
Man kann den Abfüllhahn dadurch für die ganze Dauer der Füllung offen halten, indem
man den Anker 54 selbst nach Öffnung des Kontaktes 42, 43 durch ein Gesperre festhält.
Die Drosselung des Abfüllhahnes erfolgt dann dadurch, daß der durch den Schwinghebel
22 geschlossene Kontakt 23, 24 den Stromkreis für die Relaisspule 50 schließt,
welche den Anker 54 zurückholt und damit den Elektromagneten 46 ausschaltet. Um
jedoch den während der ganzen Abfüllzeit und Wägung auf diese Weise verbrauchten
Strom zu sparen, und um ferner eine zweistufige Drosselung möglich zu machen, wird
diese selbsttätige Öffnungseinrichtung erfindungsgemäß mit der bereits oben beschriebenen
Drosselungseinrichtung kombiniert, wie aus Abb. 8 ersichtlich. Der Kolben =o, der
dabei mit den Schiebern versehen ist, wird durch den Riegel 27 gesperrt, sobald
er vom Elektromagneten 46 angezogen wird, und verbleibt somit in seiner Tieflage
auch dann, wenn der Strom im Elektromagneten 46 unterbrochen ist. Die Drosselung
erfolgt durch den Elektromagneten 25, der nach Schließung der Kontakte 23, 24 erregt
wird.
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Wenn die Waagschale durch einen Trichter =f ersetzt wird (Abb. 7),
so wird die selbsttätige Öffnung in ähnlicher Weise, wie vorbeschrieben, durch einen
Kontakt bewirkt, der durch die Mündung des unter den Trichter gestellten Gefäßes
geschlossen wird; statt dessen kann auch ein gewöhnlicher Druckknopfkontakt 38'
(Abb. 8) vorhanden sein, der von der Bedienungsperson betätigt werden kann. Der
von dem Waagebalken 18 getragene Trichter 17' besitzt eine Bodenklappe 56, deren
Öffnung ebenfalls elektrisch gesteuert ist und sich nur dann vollziehen kann, wenn
die vorbestimmte Menge abgefüllt worden ist. Zu diesem Zweck ist die Bodenklappe
56 mit einem Gegengewicht 57 versehen, das die Klappe bei leerem Trichter geschlossen
hält. Ferner ist noch ein Riegel 58 vorhanden, der der Wirkung eines Elektromagneten
59 untersteht. Dieser Riegel dient dazu, die Bodenklappe so lange geschlossen zu
halten, bis die Abfüllung das gewünschte Gewicht erreicht hat. Gleichzeitig mit
der Freigabe der Bodenklappe wird auch der Kolben =o für seine Aufwärtsbewegung
freigegeben. Zu diesem Zweck liegt im Stromkreis des Elektromagneten ein Kontakt
61, der dem vorerwähnten Kontakt 35 entspricht. Dieser Kontakt wird durch einen
dem Schieber 33 entsprechenden Kontaktschieber 6o geöffnet.
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Der Abfüllbahn i kann entweder mit einem einzigen Verscblußkörper
(Abb. i) oder mit deren zwei (Abb.7) versehen sein, die symmetrisch zueinander liegen.
In diesem Falle werden die beiden Verschlußkörper i und i' durch zwei Keile 62 seitlich
auseinandergetrieben, welche durch den Hebel 3 über zwei Gelenkschieber 63 bewegt
werden. Ein oder zwei Federn 64 sind dabei ständig bestrebt, die Verscblußkörper
gegeneinanderzuführen und sie in ihre Drossellage zu bringen, sobald die Keilflächen
abwärts gehen.
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Beim Abfüllen von Flüssigkeiten kann die Vorrichtung noch mit Mitteln
versehen sein, die bei der Drosselung des Abfüllhahnes i sein Tropfen verhindern.
Zu diesem Zweck wird sein Mundstück mit einem kleinen senkrechten Rohr versehen,
in dem die letzten Tropfen abgesaugt und in einen Separator geführt werden. Der
Saugzug wird dabei durch .die selbsttätige Öffnung eines Vakuumhahnes eingeschaltet,
und zwar auf elektrischemWege mittels einesweiteren Steuerschiebers mit einem Vorsprung,
ähnlich dem Schieber 33. Dieser weitere Steuerschieber befindet sich ebenfalls auf
dem Kolben =o und wirkt einen Bruchteil einer Sekunde später als die Drosselung
des Abfüllhahnes i.
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In einigen Sonderfällen, z. B. dann, wenn man einen langen Kolbenhub
für die Öffnung des Abfüllhahnes erhalten will, wird der Elektromagnet 46, der unmittelbar
einen mit dem Kolben =o verbundenen Tauchkern 44 anzieht, durch einen Elektromagneten
65 mit einem Anker 66 ersetzt. Dieser Elektromagnet 66 wird in genau der gleichen
Weise dadurch erregt, daß eine Relaisspule 49 über Kontakte 40, 41 und 42, 43 (Abb.
4) geschlossen gehalten wird. Durch das Anziehen des Ankers 66 wird ein Elektromotor
68 um eine Achse 69 verschwenkt, und zwar unter Vermittelung einer kräftigen Zugfeder
67. Beim Schwingen werden zwei mit dem Motor verbundene Scheiben 7o mit zwei anderen
Scheiben 71 gekuppelt. Auf der Achse der Scheiben 71 sitzt ein gezabntes Rad 72,
um das eine Kette 73 geschlungen ist; das eine Ende der Kette ist am unteren Ende
des Kolbens =o befestigt. Durch die Verschwenkung des Motors 68 wird der Kolben
=o abwärts bewegt und damit der Abfüllhahn geöffnet. Ein mit dem Kolben =o verbundener
Schieber öffnet in ähnlicher Weise, wie vorher beschrieben, beim Niedergang des
Kolbens den Stromkreis für den Elektromagneten 65. Dieser wird alsdann stromlos.
Ein Gegengewicht 64 nebst einer Feder 65
führen den Motor 68 in
seine Anfangslage zurück und entkuppeln dadurch die Scheiben j i von den Scheiben
7o, während der Motor leer weiterläuft. Nach der Wägung und der Drosselung desAbfüllhahnes
läßt dasZahnrad 72 den Kolben frei emporsteigen. Hierbei schließt sich der von dem
vorerwähnten Steuerschieber bewegte Kontakt, jedoch bleibt der Stromkreis für den
Elektromagneten offen, da das Relais 49 infolge der Öffnung der Kontakte 42, 43
nicht anspricht. ;r-Nachstehend ist noch beschrieben, wie die Vorrichtung nach der
Erfindung unter Belassung der gleichen Mittel zur Öffnung und Drosselung des Abfüllhahnes
die Mengenbestimmung statt durch Wägung durch Messung eines bestimmten Zeitintervalls
bewirkt. Dies ist besonders dann wertvoll, wenn es sich darum handelt, Gefäße von
gleichbleibender Fassung mit Stoffen von konstanter Dichte unter konstantem Ausfluß
zu füllen, wie es insbesondere bei Flüssigkeiten vorkommt. Zu diesem Zweck wird
die Waagschale durch eine feste Plattform ersetzt, die mit einem Zapfen zur selbsttätigen
Auslösung entsprechend dem Zapfen 38 versehen ist. Hierdurch wird Strom in die Relaisspule
49 geschickt und dadurch dAr Stromkreis für den Elektromagneten 46 geschlossen,
der den Abfüllhahn i in vorbeschriebener Weise öffnet. Infolge seines Sonderkontaktes
wird der Strom in der Spule 49 sofort unterbrochen, der Anker 54 jedoch bleibt trotzdem
in der gleichen Lage wie vorher, damit der Elektromagnet 46 erregt bleibt. Zu der
Vorrichtung gehört noch ein kleiner Elektromotor 76, der mit einem Vorgelege, einer
Geschwindigkeitsbegrenzung und einem Potentiometer versehen ist, das ihm einen sehr
gleichmäßigen Gang verleiht. Der Motor nimmt mit geringer Geschwindigkeit über eine
Reibungskupplung 77 eine kleine Achse 78 mit, welche in einem Isolierring 79 einen
kleinen Kontaktfinger 8o trägt. Ein im Nebenschluß zur Relaisspule 49 und gleichzeitig
mit ihr erregter Elektromagnet 81 zieht einen gleitenden Anschlag 82 an, der den
Finger 8o zurückhält und an der Drehung verhindert. Ferner liegen zwei Kontakte
83, die von der zweiten Relaisspule 5o abgezweigt sind, in der Bahn des Kontaktfingers
8o, der dergestalt den Stromkreis für die Spule 5o auf seinem Wege schließt und
damit den Rückgang des Ankers 54 bewirkt sowie ferner auch die Ausschaltung des
Elektromagneten 46 und die Drosselung des Abfüllhahnes. Diese beiden Kontakte 83
liegen auf einer Stütze, welche mittels eines außen angebrachten gekordelten Handgriffs
84 konzentrisch um die Achse 78 gedreht werden können. Auf diese Weise kann der
Winkel zwischen diesen Kontakten und dem Anschlag 8-2 und infolgedessen auch die
Zeit geändert werden, welche zwischen der Freigabe des Fingers 8o durch- den von
der Spule 81 angezogenen Anschlag 82 bei der Öffnung des Abfüllhahnes und dem Augenblick
verstreicht, in dem der Finger 8o gegen die Kontakte 83 trifft und damit die Drosselung
des Abfüllhahnes bewirkt.
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Auf diese Weise kann somit die Zeitdauer der Offenstellung des Abfüllhahnes
und dementsprechend auch die Menge des abgefüllten Stoffes geändert werden. Statt
die Öffnung des Hahns durch das Gewicht des Gefäßes oder Behälters zu bewirken,
kann auch der Strom für die Spulen 49 und 81 durch einen von der Bedienungsperson
betätigten Druckknopf eingeschaltet werden. In diesem Falle können von ein und demselben
Druckknopf aus mehrere Maschinen in Gang gesetzt werden, von denen jede mit einer
gesonderten Zeitbestimmungseinrichtung ausgestattet ist; es kann auch eine Reihe
von Maschinen mit einer gemeinsamen einzigen Zeitbestimmungsvorrichtung ausgerüstet
sein.