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Verfahren zur Herstellung von Kobaltphthalocyaninen Es wurde gefunden,
daB man durch Alkylmercaptogruppen substituierte Kobaltphthalocyanine erhält, wenn,
man Alkylmercaptophthalsäuren oder deren zur Phthalocyaninbildung geeignete Abkömmlinge
für sich allein, miteinander oder mit solchen o-Arylendicarbonsäuren oder ihren
zur Phthalocyaninbildung geeigneten Derivaten, welche durch hydrophile Gruppen substituiert
sind und die Küpenlöslichkeit erhöhen, in die entsprechenden Kobaltphthalocyanine
überführt.
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Die Kobaltphthalocyanine, welche Alkylmercaptogruppen enthalten, lassen,
sich mit Natriumhyposulfit und Natronlauge oder Ammoniak sehr leicht zur Leukostufe
reduzieren und besitzen in dieser Form eine ausgezeichnete Verwandtschaft zur pflanzlichen
Faser. Mit ihnen läßt sich z. B. Baumwolle in kräftigen, klaren, grünen Tönen färben.
Da diese Leukoverbindungen in der Küpe nur beschränkt löslich sind, empfiehlt es
sich, der Färbeflotte Lösungsmittel zuzusetzen, welche die Küpenlöslichkeit des
Farbstoffes erhöhen. Solche Lösungsmittel sind z. B. basische Verbindungen, wie
Pyridin, oder die im Zeugdruck gebräuchlichen, hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmittel,
wie Glykol, Diglykol oder Thiodiglykol. Weiter können die in der Färberei oder Druckerei
üblichen Hilfsmittel Verwendung finden.
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Durch die Herstellung von Farbstoffen bzw. Farbstoffmischungen, welche
hydrophile Gruppen enthalten, gelingt es, eine vollkommene Küpenlöslichkeit zu erreichen,
so daB diese Farbstoffe nach den Methoden
gemäß Patent 9o8 132
ohne besondere Hilfsmittel gefärbt werden können. Als hydrophile Gruppen sind die
in dem Patent 9o8 132 erwähnten zu nennen, von denen sich besonders die Alkoxygruppen
und die Mercaptogruppe bewährt haben. Namentlich von der letztgenannten Gruppe genügen
bereits sehr geringe Mengen, die weit unter dem molaren Verhältnis liegen, um zu
löslichen Farbstoffen zu gelangen, was für die Naßechtheiten wichtig ist.
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Die Herstellung der Farbstoffe erfolgt am einfachsten nach dem sogenannten
Harnstoffverfahren aus den Dicarbonsäuren oder den Dicarbonsäureimiden, wobei man
vorteilhaft in Gegenwart organischer Verdünnungsmittel, wie Nitrobenzol oder Toluolsulfamid,
arbeitet.
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Die Erfindung ist nicht auf die nachfolgenden Beispiele beschränkt.
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Beispiel i In ein mit einem Rührer versehenes und auf 18o bis 185'
geheiztes Gefäß trägt man in kleinen Anteilen eine Mischung ein, welche aus 77,.2
Gewichtsteilen 4-Methylmercaptophthahmid, 72 Gewichtsteilen Harnstoff, 13 Gewichtsteilen
wasserfreiem Kobaltchlorid, 3 Gewichtsteilen Ammonmolybdat, Zoo Gewichtsteilen o-Toluolsulfamid
und Zoo -Gewichtsteilen p-Toluolsulfamid besteht: Anschließend heizt man langsam
auf Zoo bis 2o5' und hält diese Temperatur 15 bis 16 Stunden lang, wobei man allmählich
noch 72 Gewichtsteile Harnstoff einrührt. Man läßt die Schmelze auf 115' abkühlen,
verdünnt langsam mit Methanol, saugt den ausgeschiedenen Farbstoff ab und wäscht
ihn mit Methanol aus. Zur weiteren Reinigung kann er mit verdünnter Salzsäure und
verdünnter Natronlauge ausgekocht oder (und) mit Eisessig extrahiert werden.
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Man erhält mit sehr guter Ausbeute das 4, 4', 4", 4"'-Tetramethylmercaptokobaltphthalocyanin,
welches sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grünstichig graublauer Farbe löst.
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Beispiel 2 Man arbeitet gemäß Beispiel i, verwendet aber als Ausgangsmaterialien
76,3 Gewichtsteile 4-Methylmercaptophthahmüd und i Gewichtsteil Phthalsäure-4-disulfid.
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Der auf diese Weise hergestellte Farbstoff ist leicht verküpbar und
färbt Baumwolle in kräftigen und klaren Grüntönen.
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Ähnliche Farbstoffe entstehen, wenn man andere, stark hydrophile Gruppen,
wie Trimellitsäure oder 4-Sulfophthalsäure bzw. deren Sulfamidoderivate, an Stelle
des Phthalsäure-4-disulfldes einsetzt.
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Beispiel 3 23,8 Gewichtsteile 4-Äthylthiophthalimid, 22,5 Gewichtsteile
4-Methoxyphthalsäure, 1o,8 Gewichtsteile Kobaltsulfat (Reingehalt 830/,),
6,8 Gewichtsteile Ammonchlorid, 83,4 Gewichtsteile Harnstoff, i Gewichtsteil Ammonmolybdat
und no Gewichtsteile Nitrobenzol werden unter Rühren ii bis 12 Stunden auf 18ö bis
185' erhitzt. Das auf etwa 8o bis ioo' erkaltete Reaktionsgemisch wird mit Methanol
verdümit, der gebildete Farbstoff abgesaugt und mit Methanol gewaschen. Die weitere
Reinigung kann nach Beispiel i erfolgen.
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Man erhält mit sehr guter Ausbeute einen Küpenfarbstoff, welcher aus
konzentrierter Schwefelsäure verpastet werden kann. Er ist gut verküpbar und färbt
aus olivfarbener Küpe Baumwolle oder andere pflanzliche Fasern in klaren, kräftigen
und blaustichig grünen Tönen von guten Naßechtheiten und einer hervorragenden Lichtechtheit.
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Ersetzt man die 22,5 Gewichtsteile 4-Methoxyphthalsäure durch 22 Gewichtsteile
4-Äthoxyphthalimid, so entsteht ein Küpenfarbstoff von ähnlichen Eigenschaften.
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Beispiel 4 Benutzt man entsprechend Beispiel 3 22,i Gewichtsteile
4-Methylthiophthalimid und 22,3 Gewichtsteile 4-Methoxyphthalimid, so bildet sich
gleichfalls ein gut verküpbarer, grüner Küpenfarbstoff.
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Beispiel 5 Man arbeitet gemäß Beispiel 3 mit 3115 Gewichtsteilen 4-Methylthiophthalimid
und 10,15 Gewichtsteilen 4-Methoxyphthalimid. Der erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle
bei sonst gleichen Echtheiten etwas gelbstichiger grün.