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Verfahren zur Herstellung von Abkömmlingen der Anthrachinonreihe Es
wurde gefunden, daß man neue wertvolle Abkömmlinge der Anthrachinonreihe erhält,
wenn man i-Aminoanthrachinone, die in der 2-Stellung eine Aldehyd- oder Ketogruppe
enthalten und noch weitere beliebige Substituenten besitzen können, mit Verbindungen
der allgemeinen Formel R-CO-CH2-R' in der R - Halogen, O H, O-Alkyl oder O-Acyl
und R' - H oder einen beliebigen Substituenten bedeuten, kondensiert. Hierbei bilden
sich vermutlich Verbindungen, die der allgemeinen Formel
entsprechen, wobei R" = H, Alkyl oder Aryl bedeutet.
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Da die erwähnten i-Aminoanthrachinone sich mit den Verbindungen der
Formel R - C O - C H2 - R' vielfach zunächst unter Bildung der entsprechenden N-Acylverbindung
umsetzen, kann man z. B. auch die entsprechenden i-Acylaminoanthrachinone als Ausgangsstoffe
verwenden, die Umsetzung also in zwei Stufen durchführen. Aus den erhaltenen NrAcylverbindungen
entstehen dann durch Weiterkondensation unter Wasseraustritt ebenfalls die Verbindungen
mit dem erwähnten Ringsystem.
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Die Kondensation wird zweckmäßig in organischen Verdünnungsmitteln
bei Gegenwart basisch reagierender Stoffe, wie Alkaliacetat oder -carbonat, ausgeführt.
Vorteilhaft ist es in manchen Fällen, solche Verdünnungsmittel zu verwenden, die
wie Pyridin oder Anilin selbst schon basisch sind. Bisweilen kann ein Zusatz von
Katalysatoren, z. B. Piperidin, die Kondensation erleichtern.
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Die neuen Verbindungen kommen z. B. als Ausgangsstoffe für die Herstellung
von Farbstoffen in Betracht.
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Beispiel x 2o Teile i-Acetylaminoanthrachinon-2-aldehyd und 2o Teile
Kaliumacetat werden mit aoo Teilen Trichlorbenzol unter Rühren in einem Gefäß mit
Rückflußkühler so lange zum Sieden erhitzt, bis in einer entnommenen
Probe
kein unverändertes Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist. .
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Nach dem Abkühlen wird das ausgeschiedene Anthrachinon-i-(N)-2-pyridon
ab, g9.-# saugt, mit Alkohol und Wasser gewaschen und getrocknet; es löst sich in
konzentrierte Schwefelsäure mit gelber Farbe, die Küpenfarbe ist kirschrot.
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Bei Verwendung von i-Acetylamino-4-chloranthrachinon-2-aldehyd erhält
man das Anthrachinon-4-chlor-i-(N) -2-pyridon.
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Beispiel 2 io Teile i-Acetylamino-2-acetyl-4-chlöranthrachinon werden
in ioo Teilen Trichlorbenzol mit ro Teilen Kaliumcarbonat so lange zum Sieden erhitzt,
bis in einer entnommenen Probe kein unverändertes Ausgangsmaterial mehr festzustellen
ist. Nach dem Abkühlen wird das ausgeschiedene Py-i-lMethylanthrachinon-4-chlor-i-(N)-2-pyridon
abgesaugt, mit Alkohol und Wasser gewaschen und getrocknet. Es wird durch Umkristallisieren
aus Trichlorbenzol gereinigt und löst sich in konzentrierter Schwefelsäure mit grünlichgelber
Farbe; die Küpenfarbe ist rotbraun.
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Beispiel 3 Man erhitzt 5 Teile i-Aminoänthrachinon-2-aldehyd, 5 Teile
Cyanessigsäiireäthylester, i Teil Piperidin und 5o Teile Pyridin etwa i/2 Stunde
lang zum Sieden und saugt dann das entstandene Kondensationsprodukt heiß ab. Durch
Umkristallisieren aus Nitrobenzol erhält man braune Nadeln.
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Beispiel 4 Man erhitzt 5 Teile i-Aminoanthrachinon-2-aldehyd, 5 Teile
Malonsäurediäthyleester, i Teil Piperidin und 5o Teile Pyridin etwa 4 Stunden lang
zum Sieden. Nach dem Erkalten saugt man das in braunen Nädelchen kristallisierende
Kondensationsprodukt ab. Dieselbe Verbindung kann man erhalten, wenn man eine Mischung
von i Teil - i-Aminöanthrachinon-2-aldehyd mit io Teilen Malonsäurediäthylester
3 bis 4 Stunden lang zum Sieden erhitzt.
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Beispiel 5 In eine Mischung von i i Teilen Malonsäure, ioo Teilen
Eisessig und #ioo Teilen Essigsäureanhydrid trägt man bei etwa ioo° 2o Teile i-Aminoanthrachinon-2-aldehyd
ein. Diese Mischung erhitzt man dann etwa 5 Minuten lang zum Sieden und saugt bei
8o° die gebildete Verbindung ab. Nach dem Auswaschen mit Wasser wird sie in verdünntem
Ammoniak aufgenommen, von den unlöslichen Verunreinigungen abfiltriert und dann
aus der ämmoniakalischen Lösung mit SalztsAtire wieder ausgefällt. Die so in einer
Aus-
b'te von etwa 7004 erhaltene Carbonsäure |
``;;n den meisten niedrigsiedenden organi- |
hschezi Lösungsmitteln so gut wie unlöslich, in |
`hochsiedenden Lösungsmitteln leichter löslich. Sie bildet beim Umlösen aus Trichlorbenzol
gelbe Nadeln, die bei 355 bis 357° schmelzen. Der Analyse nach hat sie folgenden
Aufbau
Beispiel 6 Man erhitzt eine Mischung von io Teilen i -Amino - 2- (4'-methylbenzoyl)
- anthrachinon, io Teilen Malonsäurediäthylester, i2o Teilen Trichlorbenzol und
io Teilen wasserfreiem Kaliumacetat etwa i Stunde lang zum Sieden, saugt nach dem
Erkalten die gebildeten gelbbraunen Kristalle ab und wäscht sie mit Alkohol und
Wasser aus. Beispiel 7 Eine Mischung von 3o Teilen i-Acetamino-2-(q.'-methylbenzoyl)-anthrachinon,
65o Teilen Trichlorbenzol und 3o Teilen wasserfreiem Kaliumacetat wird 3. Stunden
lang zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten saugt man das in Form gelbbrauner Nadeln
ausgeschiedene Pyridon- ab und wäscht es mit Äthanol und Wasser aus. Auf dieselbe
Weise kann man auch das i-Acetamino-2-(2'-4'-dimethylbenzoyl)-anthrachinon in ein
Pyridon umwandeln.