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Besen Die Erfindung betrifft einen Besen, und zwar insbesondere einen
Weichenbesen, wie er bei der Bahn zum Reinigen der Schienen und insbesondere der
Weichen Verwendung findet. Derartige Besen sind gewöhnlich flächenhaft gebaut, d.
h. sie ",eisen in der einen Richtung eine verhältnismäßig große Breite von beispielsweise
2o bis 3o cm auf, während ihre dazu senkrechte Dicke nur wenige Zentimeter, beispielsweise
a bis 3 cm, beträgt. Als :Material bei solchen Besen verwendet man die verschiedensten
Faserstoffe. Besonders bewährt haben sich Bahia- und Piassavafasern verschiedener
Stärke, denen auch Metallborsten, insbesondere Stahlborsten aus Rundstahl und insbesondere
Flachstahl, in einem bestimmten Prozentsatz, beispielsweise ioo/o, zugesetzt sein
können.
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Die Abnutzung derartiger Besen ist verhältnismäßig groß, da durch
die Bearbeitung der eisernen Schienen das Fasermaterial stark angegriffen wird.
Besonders der Umstand, daß der Besen nur eine verhältnismäßig geringe Dicke im Gegensatz
zu der großen Breite aufweist, trägt dazu bei, daß der Verschleiß infolge Abbrechens
der Fasern sehr hoch wird.
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,%Ian hat daher Besen vorgeschlagen, bei denen das Bestückungsmaterial
auswechselbar ist, und zwar wurde durch eine Art Bügel das Bestückungsmaterial in
einen Winkel gepreßt, wobei jedoch an der Einspannstelle das Material um 9o° gebogen
und überdies scharf zusammengepreßt wurde. Dies bedeutete eine äußerst starke Materialbeanspruchung,
da die für Bestückungszwecke verwendeten Stoffe besonders auf Knick äußerst empfindlich
sind.
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Man hat auch eine Schonung des Bestückungsmaterials dadurch zu erzielen
versucht, daß man
als Zwischenlage zwischen Schichten von bestückungsmaterial
elastische Stoffe, beispiels@veise Gummi, einlegte. Man hat jedoch diese Maßnahme
nicht bei Besen getroffen, wie sie Gegenstand der Erfindung sind. Schließlich hat
man auch zur Versteifung von Flachbesen Versteifungsmaterial angewerndet, jedoch
war dessen Wirkung nur sehr bedingt, da infolge fehlenden Schutzes das Bestückungsmaterial
an dem Versteifungsgürtel abzubrechen pflegte.
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Alle diese genannten Mängel werden bei dem Besen nach der Erfindung
vermieden.
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Gemäß der Erfindung ist bei einem Besen, insbesondere einem Weichenbesen,
ein als Klemmvorrichtung ausgebildeter zweiteiliger Bestückungsmaterialhalter vorgesehen,-
an dessen einem .Teil der Halteschiene fest der Stielhalter sitzt, während der andere
Teil als Preßschiene dient; ferner sind zwischen die Flächen des Bestückungsmaterialhalters
und das Bestückungsmaterial selbst Zwischenlagen aus elastischem Material, z. B.
Gummi, gelegt.
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In der Zeichnung ist ein Beispiel eines Besens nach der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Besen in Aufsicht auf die Breit-.seite
und Fig. 2 eine Ansicht der Schmalseite.
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Der Besen besteht im wesentlichen aus dem Bestückungsmaterialhalter,
welcher zweiteilig ausgebildet ist, und der eigentlichen Bestückung. Hinzu kommen,
wie sich aus dem folgenden ergibt, Versteifungen bzw. Einlagen, welche die Festigkeit
erhöhen bzw. den Verschleiß herabsetzen sollen. Der Bestiickungsmaterialhalter besteht
aus einer Halteschiene i, welche beispielsweise winkelförmig ausgebildet ist und
an welcher der Stielhalter, -o zur Aufnahme des nicht gezeichneten Stieles am Schenkel
3 angeschweißt ist. Mittels einer durch den Stielhalter 2 hindurchgehenden Schraube
q. mit Flügelmutter 5 kann der nicht gezeichnete Stiel angeschraubt werden. Der
BestückungsmaterialhaIter ist als Klemmvorrichtung ausgebildet, und zwar steht der
bereits erwähnten winkelförmigen Halteschiene i eine Preßschiene 6 gegenüber, die
beispielsweise durch Schrauben 7 mit Muttern 8 mit der Halteschiene i verbunden
ist. Das eigentliche Bestückungsmaterial 9, welches, wie eingangs erwähnt, beispielsweise
aus Bahia-oder Piassavafasern nebst einem Zusatz von beispielsweise ioo/o Rund-
oder Flachstahlborsten besteht, wird zwischen den Schenkel io und die Preßschiene
6 festgeklemmt. Erfindungsgemäß erfolgt jedoch dieses Festklemmen nicht in bisheriger
Weise, sondern durch Beilagen von elastischen Zwischenlagen, beispielsweise Gummiplatten
i i. Bei dem in den Figuren dargestellten Beispiel ist das Bestückungsmaterial in
drei Schichten 12, 13 und 14 unterteilt. Durch die elastische Wirkung dieser Gummiplatten
i i wird ein sicheres Festklemmen in die durch den Schenkel ro und die Preßschiene
6 gebildete Klemmvorrichtung erreicht. Ein weiterer großer Vorteil dieser Anordnung
liegt jedoch noch darin; daß die verhältnismäßig empfindlichen Faserstoffe an: den
Stellen, wo sie aus der Klemmvorrichtung herausragen, nicht mehr in Berührung mit
dem Metall kommen können, so daß sie nicht beschädigt bzw. angeknickt werden.
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Um dem Besen weiter eine größere Festigkeit zu geben, ist ein Versteifungsgürtel
15 vorgesehen, welcher .die Fasern im Abstand von etwa ein Drittel bis zur Hälfte
ihrerLänge von der Einspannstelle weg zusammenhält. Der Versteifungsgürtel 15 liegt
nun ebenfalls nicht unmittelbar auf den eigentlichen Fasern 9 auf. Zwischen Versteifungsgürtel
15 und Fasern ist eine elastische Zwischenlage 16 angeordnet, beispielsweise eine
Gummischicht. Das Halten des Versteifungsgürtels. in seiner Stellung erfolgt durch
Streben 17, die einerseits durch die Schrauben 7, 8, andererseits durch Splinte
18 befestigt Bind.
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An Stelle einer elastischen Zwischenlage r6 kann man die Ränder Lies
Versteifungsgürtels 15 auch nach außen leicht abbiegen, so daß sich das Metall des
Gürtels 15 nicht mit den Kanten gegen die Fasern preßt und diese beschädigt.
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Durch die beschriebene Konstruktion wird einerseits eine erhebliche
Schonung des Materials erzielt, so daß ein Verschleiß infolge Beschädigung der Fasern
durch den Anpreßdruck nicht mehr auftreten kann und der Verschleiß auf ein normales
Maß zurückgeführt ist. Durch die eingelegten Stahlborsten findet überdies eine weitere
Versteifung der Fasern statt, da durch die natürliche Festigkeit dieser verteilten
Stahlborsten ein Abknicken der Faserborsten kaum noch erfolgt. Die Hauptaufgabe
dieser Stahlborsten liegt jedoch darin, etwa beim Reinigen von Weichen verhärtete
Öl- und Fetteile mechanisch zu lockern und abzukratzen, wobei die Faserstoffborsten
die Aufgabe haben, die so gelockerten Schmutzteile abzukehren.
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Neben den. im vorstehenden beschriebenen rnechanischen Vorteilen des
Besens nach der Erfindung wird eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit derartiger
Besen dadurch erreicht, daß nach erfolgtem Verschleiß, d. h. dann, wenn etwa die
Faserstoffborsten bis in die Nähe des Versteifungsgürtels 15 abgenutzt sind, das
vorhandene Gestell ohne große Mühe in der Fabrik neu bestückt werden kann, so daß
ein Besen nach der Erfindung mehrfach Verwendung finden kann.