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Verfahren zur Herstellung metallhaltiger Azofarbstoffe der Stilbenreihe
Die Erfindung bezieht sich auf neue metallhaltige Azofarbstoffe deir Stilbenreihe,
welche, wie z. B. die komplexe Kupferverbindung der Zusammensetzung
(worin Z -eine Azo- öder Azoxvgruppe darstellt), der allgemeinen Formel
entsprechen, in welcher Me ein komplex gebundenes Nickel- oder Kupferatom, U ein
Sauerstoffatom
oder die durch -O- an Me gebundene Gruppe
oder Arylrest, R2 ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest, R2 einen sulfonsäuregruppenfreien
Benzolrest, in dem die Gruppen -U-Me-, -N = N- und -Z- in i, 2, 5-Stellung zueinander
stehen, Z eine Azo- oder Azoxygruppe und R4 einen carbo:nsäuregruppenfreien Benzolrest
bedeutet.
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Die metällhaltigen Farbstoffe dieser Zusammensetzung können erhalten
werden, indem man auf Farbstoffe der allgemeinen Formel
worin UV eine Oxygruppe, eine Alkoxygruppe oder eine Carbonsäuregruppe, Z eine Azo--
oder Azoxygruppe, R1 ein Wasserstoffatom, einen Alkylod.er Arylrest," R2 ein Wasserstoffatom
oder eineu Alkylrest, R3 einen sulfonsäuregruppenfreien Benzolrest, in dem die Gruppen
-U-, =N =N-und -Z- in i,2,5-Stellung zueinander stehen, und R4 einen carbonsäuregruppenfreien
Benzolrest bedeutet, unter solchen Bedinzunzen nickel- oder kupferabgebende Mittel
einwirken läßt, daß die entsprechenden "o, o'-Dioxyazo- bzw. o-Oxy-ö -carboxyazoniakel-
oder =kupferkomplexverbindungen entstehen.
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Farbstoffe, die bei dem Verfahren als Ausgangsstoffe dienen können
und die der obenstehenden allgemeinen -Formel entsprechen, lassen sich herstellen,
indem man eine Verbindung der Formel
(worin R4 der eingangs angegebenen Definition entspricht) mit einem Aminoazofarbstoff
der allgemeinen Formel
kondensiert, worin UV, R1, R2 und R3 die angegebene Bedeutung haben.
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Diese Aminoazofarbstoffe können ihrerseits nach an sich bekannten
Methoden erhalten werden, indem in-an eine Diazoverbindung eines Amins der Formel
worin; R3 einen sulfonsäuragruppenfreien Benzolrest, in dem die Substituenten -UV,
H2N-und -X in i, 2; 5-Stellung zueinander stehen, UV eine Oxygruppe, eine Alkoxygruppe
oder eine Cairbonsäüregruppe und X einen in eine Aminogruppe überführbaren Substituenten,
z. B. eine itrö- oder Acylaminogruppe, bedeutet, in alkali-N schem Mittel mit einer
gegebenenfalls in der angegebenen Weise am Stückstoffatom substituierten 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäuneleuppeltbnd
hierauf die Gruppe X in die -NH.- Gruppe umwandelt. -Als sulfansäuregruppenfreie
Amine der Formel (6) können demgemäß 5-L\Titro-2-amino-i-oxybenzode, 5-Nitrö,2-amino:-i-alkoxyben.zole
(vorzugsweise solche mit einer niedrigmolekularen Alkoxygruppe, z. B. einer Methoxygruppe),
5-Acyl-
amino- (z. B. Acetylamino-) -2-amino-i-oxybenzole, |
5-Acylamino-2-amino-i-alkoxybenzole, 5-Nitro- |
2-aminobenzol-i-carbonsäuren oder 5-Acylamino- |
2-aminobenzol-i-carbonsäüren verwendet werden. |
Diese Diazokomponenten können noch weitere Sub- |
stituenten, z. B. Alkylgruppen (insbesondere Äthyl |
oder Methyl), Alkoxygruppen oder Halogenatome |
(insbesondere Chlor) enthalten. |
Als Beispiele seien folgende Amine erwähnt: |
5-Nitro@-2-amino-i-oxybenzol, 5-Nitro--q.-chlor- |
2-amino-i-oxybenzol, 5-Nitro-q.-methyl-2-amino:- |
i-oxybenzol, 5-Nitro-q.-methoxy-2-amino--i-oxy- |
benzol, 5 - Acetylamino - 2 - amino - i - oxybenzol, |
5 - Nitro - 2-.amino - i - methoxybenzol, 5 - Nitro- |
q. - methyl - 2 - amino - i - methoxybenzol, 5 - Nitro- |
ä-amino-i, q"-dimethoxybenzo@l, 5-Nitro-2-amino- |
benzol-i-carb:onsäure, - 5-Acetylamino-2-aminoben- |
zol-i-carb,onsäure. |
Als N-substituierte 2-Amino-8-oxynaphtha:lin- |
6-sulfo-nsäuren kann man z. B. 2-Alkylamino-- |
oder zweckmäßig 2-Dialkylamino-8-axyn.aphtha,lin- |
6-sulfonsäuren, vorzugsweise aber 2-Ärylamino- |
8-oxynaphthalin-6-sulfonsäuren vertuenden. Unter |
den letzteren ergeben die 2-Phenylaminor8-oxy- |
naphthalin-6-sulfonsäuren besonders wertvolle Er- |
gebnisse, wobei der Phenylrest noch weitere |
Substituenten, vorzugsweise solche mit einer |
löslichmachenden Gruppe, wie einer Sulfonsäure- |
oder Carbonsäuregruppe, enthalten kann. Als |
Beispiele seien erwähnt: |
2 - Phenylamino- 8 - oxynaphthalin - 6-sulfonsäur--, |
2 - Phenylamino- 8-,exynaphthalin-6-sulfonsäure- |
3'- oder -d'-carbonsäure, 2-Ph,enylamino-8-oxy- |
naphthalin - 6; 3' - disulfonsäure, 2 = Phenyliamino - |
8-oxynaphthalin-6, 4-disulfonsäure, 2-Di-(ß-oxy- |
äthylamino)-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
- 3'- sulfonsäureamid, 2--(q'-Carboxymethoxyphenylamino)-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure,
2-- [4'-(8"-Oxynaphthyl- [2"] -aminophenyl]-6-methylbenzthiazol-X, 6"-disulfonsäure
der Formel
Außerdem kann man auch die 2-tAmino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure selbst verwenden.
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.Die für die Herstellung der Aminoazofarbstoffe der Formel (5) erforderlichen
Reaktionen, d. h. die Diazotierung, Kupplung in alkalischem Mittel und Reduktion
der Nitrogruppe bzw. Verseifung der Acylaminogruppe, können nach den an sich bekannten,
für derartige Umsetzungen gebräuchlichen Methoden erfolgen.
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Die Verbindungen der weiter oben erläuterten Formel (4), welche, mit
den Aminoazofarbstoffen der Formel (5) kondensiert, die Ausgangsfarbstoffe des vorliegenden;
Verfahrens ergeben, lassen sich aus diazotierter 4-hTitro-q.'-aminostilben-2, 2
-disulfonsäure und kupplungsfähigen, carbonsäuregruppenfreien Oxybenzolen, insbesondere
mit in p-Stellung zur Oxygruppe kuppelnden Verbindungen dieser Art, wie Oxybenzol
selbst, aber auch 2-Mefihyl-i-oxybenzol und nachträgliche Alkylierung der Oxygruppe,(z.
B. mit einem äthylierenden oder methylierenden Mittel, wie Äthyl-oder Methylbromid
oder -chlorid, Diäthylsulfat oder Dimethylsulfat) herstellen.
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Die Kondensation der Nitroverbindungen der allgemeinen Formel (4)
mit den Aminoazo,farbstoffen der allgemeinen Formel (5) wird zweckmäßig in wäßrigem
Mittel und in Gegenwart von Alkahhydroxyd durchgeführt. Gute Ergebnisse werden beispielsweise
erhalten, wenn man die miteinander umzusetzenden Stoffe in verdünnter, z. B. 2-
bis 8°/oiger Alkalihydroxydlösung längere Zeit, z. B. 5 bis 24 Stunden, bei erhöhter
Temperatur, z. B. im offenen Gefäß bei Siedetemperatur des Reaktionsgemisches und
unter Rückflußkühlung oder bei noch höheren Temperaturen und unter Druck, aufeinander
einwirken läßt.
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Da nach heutigen Kenntnissen anzunehmen ist, daß bei der Kondensation
primärer Amine mit der 4, 4' Dinitrostilben-2, 2-disulfonsäure nach der oben angegebenen
Methode Azoxy- oder Azogruppen entstehen, können die so erhältlichen, beim vorliegenden
Verfahren als Ausgangsstoffe dienenden Farbstoffe an den in der Formel mit Z bezeichneten
Stellen entweder Azoxy- oder Azogruppen enthalten. Möglicherweise liegt auch ein
Gemisch der beiden Verbindungen dieser Art vor. Deshalb wird hier die durch Umsetzung
der in 4-Stellung zur -C H = C H-Gruppe der Stilbenverbin.dung stehenden Nitrogruppe
mit der Aminogruppe der Aminoazofarbstoffe entstehende Gruppierung der Einfachheit
halber als Azo- oder Azoxygruppe bezeichnet.
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Eine, andere Methode zur Herstellung von Ausgangsfarbstoffen für das
vorliegende Verfahren,, welche der allgemeinen Formel (3) entsprechen, besteht darin,
daß man eine 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfo#nsäure der Formel
worin R1 und R2- die angegebene Bedeutung haben, mit einer Diazoverbindung eines
Aminoazofarbstoffes oder Aminoazoxyfarbstoffes der Formel
kuppelt, worin UV und R4 der angegebenen Definition entsprechen. Die Verbindungen
der Formel (i i) können erhalten werden durch Umsetzung von Nitrostilbenverbindungen
der Formel
mit solchen sulfonsäuregruppenfreien p-Diaminobenzolen, die als. weiteren Substituenten
eine Oxy-, Alkoxy- oder Carbonsäuregruppe aufweisen und bei denen die Kondensation
an der zum Substituenten UV m-ständigen Aminogruppe stattfindet. Als Beispiel eines
solchen Diamins ist die 2, 5-Diaminobenzol-i-carbonsäure zu erwähnen. Bei dem Verfahren
können aber auch solche Farbstoffe der Formel (3) als Ausgangsstoffe verwendet werden,
worin Z eindeutig und ausschließlich eine Azogruppe bedeutet, wenn man anstatt eine
Nitroverbindung der Formel (4) mit einem Aminoazofarbstoff der Formel (5) zu kondensieren,
eine in der angegebenen Weise substituierte
2-Amiria-8=oXynaphthalin-6-sulfönsäüre
der Formel
in alkalischem Mittel -mit 'der Diazoverbinduüg eines Aminoazofarbstoffes kuppelt,
welcher seinerseits durch saure Kupplung einer Mittelkomponente der Benzolreihe,
die in o-Stellung zur Aminogruppe eine Alkoxygruppe oder Carbonsäuregruppe aufweist,
mit einer diazotietten Aminoazoverbindung der Formel
(worin R4 die angegebene Bedeutung hat) erhalten wurde.
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Als Mittelkomponenten für die Kupplung der Diazoverbindung der Aminoverbindung
der Fozmel (s2) zwecks .Herstellung der Aminoazofarbstoffe der Formel
(worin U V eine Alkoxygruppe oder Ca.rbonsäuregruppe darstellt) kommen z. B. ziArnino-2-metho-kybenzol,
z -Amino-2-methoxy-5-mothylbenzol, r-Amino-2, 5-dimethoxy- oder -d.iäthoxybenzöl
oder z Aminobenzol-2-darbonsäure in Betracht.
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Diel Aminoverbindungen der Formel (12) können nach an sich bekannten
-Methoden aus den Nitroverbindungen der Formel (4) durch Reduktion erhalten
werden.
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Als metallabgebende Mittel können beim vorliegenden Verfahren z. B,
nickelabgebende Mittel, vorzugsweise aber kupferabgebende Mittel, wie Salze des
r- oder 2wertigen Kupfers, wie Kupfer (I)-chlorid oder Kupfer (II)-sulfat, in Betracht
kommen, ferner auch Verbindungen, die Kupfer oder Nickel in komplexer Bindung' enthalten.
-Insbesondere sind für diesen Zweck Kupfer- oder Nickelamminkomplexe geeignet, wie
die aus Ammoniak, Alkylaminen, wie Äthylamin, Morpholin, Pyridin oder Piperidin
erhältlichen komplexen Kupferverbindungen. Damit in . dem, orOxy-dalkoxya,zogtiuppen
die vollständige Abspaltung der Alkylgruppen aus den Alkoxygruppen unter Bildung
des Metallkomplexes in den erfindungsgemäß als Ausgangsstoffe zu verwendenden Stilbenazofarbstoffen
erfolgt, ist es in der Regel erforderlich, die, Behandlung mit den metallalbgebenden
Mitteln bei erhöhter Temperatur, z. B, bei etwa 9o° und während mehreren Stunden
vorzunehmen. Zweckmäßig wird hierbei in wäßrigem Mittel gearbeitet. Gegebenenfalls
kann die Behandlung mit den metallabgebenden. Mitteln in Gegenwart geeigneter Zusätze
erfolgen. Als solche seien erwähnt: Basen wie Ammoniak und organische Basen vorzugsweise
ein Überschuß derjenigen B4ase, die bereits im Molekül des gegebenenfalls verwendeten
Kupfer-oder Nickelamminkomplexes enthalten ist.
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Im allgemeinen. werden sehr gute Ergebnisse erzielt, wenn die Behandlung
mit kupferabgebenden Mitteln gemäß Verfahren dein Patentschrift 8,44 771
z.
B. in Gegenwart eines Äthanolamins. erfolgt.
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Die hier für die metallhaltigen. Farihstoffe verwendeten Formulierungen,
z. B.
geben zweifellos die richtigen stöchiometr'ischen Mengen Metall und die richtige
Stellung des Metallatoms im Komplex wieder, dagegen steht die Verteilung von Haupt-
oder Nabenvalenzen in der komplexen Bindung der Metalle noch nicht eindeutig fest.
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Diese metallhaltigen Disazofarbstoffe eignen, sich zum Färben und
Bedrucken der verschiedensten Materialien., z. B. solches' tierischer Heirkunft,
wie Wolle oder Leder. Infolge ihrer guten Affinität zur pflanzlichen Faser sind
sie vor allem zum -Färben und Bedrucken cellulosehaltiger Materialien, wie Leinen.,
Baumwolle; Kuüstseide und Zellwolle aus regenerierter Cellulose, geeignet.
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Die mit den neuen, kupferhaltigen Farbstoffen auf Cellulosefasern
erhältlichen Färbungen: zeichnen sich vor allem durch technilsch interessante Fairbtöne
und gute Lichtechtheit aus.
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Gegenüber dem gemäß Beispiel z der Patentschrift 672 135 erhaltenen
Farbstoff zeigen. die verfahrensgemäß erhaltenen Produkteden Vorzug, auf Baumwolle
besser zu egalisieren.
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In dem. nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile
und die Prozentei Gewichtsprozente.
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Beispiel i 55 Teile des Natriumsalzes des durch Kupplung von diazotierter
4-Nitro-4'-aminostilben-2, 2'-disulfonsäure mit Oxvbenzol in alkalischem Mittel
und
Methylierxng der Oxygruppe mittels Methylchlorid erhältlichen
Monoazofarbstoffes werden mit 51 Teilen des Aminoazofarbstoffes, den man erhält
durch alkalische Kupplung von diazotiertem i Axnino-2-methoxy-4-nitrobenzol mit
2-Phenylamino- 8 - oxynaphthalin-,6- sulfonsäure- 3' - carbo@nsäure und nachfolgende
Reduktion der Nitrogruppe zur Aminogruppe mittels Natriumsulfid, in Soo Teilen 6o/aiger
Natriumhydroxydlö sung 12 Stunden zum Sieden. unter Rückflußkühlung erwärmt. Nach
dem Abkühlen auf Raumtemperatur wird das entstandene, ausgefallene Kondensationsprodukt'
abfiltriert und mit verdünnter Natriumchloridlösung ausgewaschen.
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Die so erhaltene Farbstoffpaste wird in i5oo Teilen heißem Wasser
gelöst, mixt 3,o Teilen Äthanolamin und einer Lösung aus 25 Teilen kristallisiertem
Kupfersulfat, 6o Teilen 25o/oi,gem Ammoniak und ioo Teilern. Wasser versetzt und
das Ganze 6 Stunden bei 25° unter Rückfluß verrührt. Die entstandene Kupferkomplexverbindung
wird nun ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet. Sie löst sich in Wasser mit gelboliver
Farbe und färbt Biaumwolle in lichtechtem. Khakitönen. Beispiel e 50,3 Teile des
Farbstoffes, erhalten durch Kupplung von diazotie.rter 4-Nitiro-4'-amino.stilben-2,
2'-disulfonsäure mit Oxybenzol in alkalischem Mittel, Äthylierung der Oxygruppe
mittels Äthylchlorid und Reduktion der Nitrogruppe zur Aminoverbindung, werden mit
15 Teilen 3oo/oiger Natriumhydroxydlösung und 5oo Teilen Wasser gelöst. Nach Zugabe
von 7 Teilen Natriumnitrit diazotiert man bei 15 bis-2o' durch Eingießen von ioo
Teilen einer31o/oigena-N,aphthalinsulfonsäurelösung. Nach 2 Stunden Rühren ist die
Diazotierun:g beendet. 25 Teile w-Methansulfonsäure der 2-Aminobenzoesäure werden
in Zoo Teilen heißem Wasser, gelöst, abgekühlt und mit obiger Diazolösung vereinigt.
Die Kupplung wird in Gegenwart von N.atriumacetat bei einer Anfangstemperatur von
2o° und einer Endtemperatur von 3o° durchgeführt und dauert 40 bis 50 Stunden.
Zur Abspaltung der urMethansulfonsäuregruppe wird Natriumhydroxydlösung bis zur
alkalischen Reaktion auf Brillantgelbpapier hinzugefügt, auf 85° erwärmt und noch
so viel Natriumhydroxydlösung zugegeben, da,ß eine 4- bis 5o/oige Natriumhydroxydlösung
vorliegt. Nach io bis 15 Minuten. Rühren bei 85 bis 9o° ist die Verseifung beendet.
Man gibt pro ioo Volumteile Reaktionsgemisch io Teile N atr iumchlorid hinzu, filtriert
den ausgefallenen Aminodisazofarbstoff 'nach dem Erkalten ab und wäscht auf dem
Filter mit i5o/oiger Natriumchloridlösung aus. Diese Farbstoffpaste wird in iooo
Teilen heißem Wasser gelöst, durch Zusatz von Eis auf 15 bis 2o° abgekühlt und nach
Zugabe von 7 Teilen Natriumnitrit durch Eingießen einer Mischung von 35 Teilen 31oo/oiger
Salzsäure und 3o Teilen Wasser diazotiert. Man rührt einige Stunden bei Raumtemperatur
und vereinigt dann bei o bis 5° mit einer .natriumcarbonatalkalischen Lösung von
39e5 Teilen 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6, 3'-disulfonsäure. Nach beendeter Kupplung
erwärmt man auf 5o bis 6o°, gibt pro ioo Volumenteile Kupplungsgemisch 15 Teile
Natriumchlorid zu und filtriert den ausgefallenen Trisazof;arbstoff ab. Zue Bildung
der Kupferkomplexverbindung wird obige Farbstoffpaste in 14oo Teilen Wasser gelöst
und bei, 9o° mit einer alkalischen Kupferlösung aus 25 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat,
i2o Teilen Wasser und 4o Teilen einer 2.4o/oigen Ammoniaklösung versetzt. Man rührt
1/z Stunde, kühlt auf Raumtemperatur äb, filtriert die gebildete Kupferkomplexverbindung
ab und trocknet bei 7o bis 8o°. Man erhält ein schwarzbraunes Pulver, das sich in
konzentrierter Schwefelsäure mit blauvioletter, in verdünnter Natriumcarbonatlösung
mit brauner Farbe löst .und das Baumwolle in bräunen Tönen färbt.
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Ersetzt man in diesem Beispiel die 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6,
3'-disulfonsäure durch die 2@Amino-8-o@xynaphthalin-6-sulfonsäure und kupfert wie
oben engegeben, so erhält man nach dem Filtrieren und Trocknen ein braunes Pulver.
Dieses löst sich in konzentrierter Schwefelsäwre mit vior letter, in verdünnter
Natriümcarbonatlösung mit gelbbrauner Farbe und färbt Baumwolle in gelbbraunen Tönen.
Beispiel 3 53 Teile des Trisazofarbstoffes der Formel
werden in der Wärine in Soo Teilen Wasser gelöst und bei 9o° mit einer Nickellösung
aus 14,5 Teilen kristallisiertem Nickelsulfat, 6o Teilen Wasser und z5 Teilen einer
24o/oigen Ammoniaklösung versetzt, Man rührt 1/_ Stunde, kühlt auf Raumtemperatur
ab und trocknet bei 7o bis 8o°. Man erhält ein braunes Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit violetter, in verdünnter Natriumcarbonatlösung mit gelbbrauner
Farbe löst und Baumwolle in gelbbraunen Tönen färbt.
Beispiel 4
48,9 Teile der Verbindung der Formel
werden nach den Angaben in Beispiel 2 dianotiert. Die Diazoverbindung wird mit 25.
Teilen 2-Aminobenzoesäure-co-methansulfonsäure in Gegenwart von Natriumacetat gekuppelt
und der 00-Methansülfonsäurerest in natriumhydroxydalkalischem Mittel in der Wärme
abgespalten.
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Der :so erhaltene Aminodisazofarbstoff wird weiterdiazotiert und natriumcarbonatalkalisch
mit 39,5 Teilen 2-Phenyl-amino-8-oxynaphthalin-6, 3'-disulfonsäure- gekuppelt. Dieser
Trisazofarbstoff' wird zur Bildung der Kupferkomplexverbindung in i4oo Teilen Wasser
verrührt und bei go° mit einer alkalischen Küpferläsung aus 25 Teilen kristallisiertem
Kupfersulfat, i2o-Teilen Wasser und 45 Teilen einer 24o/oigen Ammonia:klösung versetzt.
Man rührt 1/2 Stunde bei go bis 95°, kühlt auf Raumtemperatur ab, filtriert die
ausgefallene Kupferko-mplexverbindung ab und trocknet im Vakuum bei 7o bis 8o°.
Sie bildet ein schwarzbraunes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure mit
blauvioletter, in , verdünnter Natriümcarbonatlösung mit brauner Farbe löst und
Baumwolle in braunen Tönen färbt.
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An Stelle der 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6, 3'-disulfonsäure kann
man auch 2-Amino-oxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-(N-Methyl-N-phenylamino)-8-oxynaphthal'in-6-sulfonsäure,
2 Dimethylaminö-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure oder 2-(ß-Ox-,äthylamino) -8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure
als Azokomponente verwenden. ' Beispiel 5-48,9 Teile der Verbindung der- Formel
werden auf üblicheWeise dianotiert, und dieDiazoverbindung wird, nach Abstumpfen
.der überschüssigen Mineralsäure mit Nätriumcarbonat mit 24 Teilen des Natriümsalzes
der i-Amino-2-methoxybenzol-w-metharisulfonsäure in Gegenwart von überschüssigem
Natriumacetat oder Natriumbicarbonat gekuppelt. Der Disäzofarbstoff wird isoliert
und zwecks Abspaltung des w-Methansulfonsäurerestes mit 4o/oiger Natriumhydroxydlösung
1/2 Stunde auf. go bis '95° erwärmt. Nach der Neutralisation der überschüssigen
Natriumhydroxyd'lösung wird der Aminodis@azofarbatoff ausgesalzen und abfiltriert.
Diese Farbstoffpaste wird in ioöoTeilen Wasser verrührt, mit 7,5 Teilen Natriumnitrit
versetzt und mit 4o Teilen Salzsäure angesäuert. Nach beendeter Diazötierung kuppelt
man mit 35,9 Teilen 2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure-3'-carbonsäure in
natriumcarbonatalkalischer Lösung in Gegenwart von 5o Teilen Pyridin. Der Trisazofarbstoff
wird ausgesalzen, filtriert und durch sechsstündiges Erwärmen auf go bis 95° mit
2ooo Teilen Wasser, 25 Teilen kristallisiertem Kupfersulfat, 6o Teilen 25o/oigem
Ammoniak- und 2o Teilen Monoäthanolamin in die Kupferkomplexverbindung übergeführt.
Diese bildet eindunkles Pulver, das sich in Wasser mit oliver - Farbe löst und Baumwolle
in oliven Tönen. färbt.