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Levier- und Kartenschlagmaschine Die Erfindung betrifft eine Levier-
und Kartenschlagmaschine, insbesondere für Verdol- und Jacquardkarten. Das Wesen
der Erfindung besteht darin, daß Taststifte in Platinen eingreifen und daß die Platinen
an Hand einer Musterpatrone oder einer sonstigen @-Iustervorlage unter Verwendung
von Bindunäsvorkarten in Ein- oder Mehrzahl in der Weise bewegt werden, daß diejenigen
Taststifte zum Zweck des Wirksamwerdens der Schlagstößel eine Betätigung erfahren,
die ein Loch oder eine sonstige Markierung in der Bindungsvorlage vorfind-en, während
die anderen Taststifte zufolge der in -den Platinen vorgesehenen, der Nadelstiftlagerung
dienenden, ein Spiel der Taststifte ermöglichenden Schlitze am Bewegungsspiel trotz
der Bewegung der Platinen nicht teilnehmen. Der Vorteil einer derartigen Levier-
und Kartenschlagmaschine besteht vornehmlich darin, daß sie neben verbilligtem und
beschleunigtem Betrieb eine wesentliche Ersparnis an Raum und Bedienung bei der
Herstellung von Verdol- und jacquardkarten ermöglicht.
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Für den angestrebten Erfolg ist es wesentlich, ein Musterband (B.indungsvorkarte)
abzutasten und die damit verbundene Auswahl des zum Schlagen der Dessinkarte erforderlichen
Stößels bereits vor der Voreinlesung der Platinen vorzunehmen.
Zum
Schlagen von webfertigen, endlosen Papierkarten, insbesondere bei mehrfarbigen Patronen,
ist bei den bisher bekannten Verfahren eine schwierige und zeitraubende Leseweise
notwendig. Wenngleich durch die Schaffung der Leviermaschine gegenüber der manuellen
Leseweise schon ein wesentlicher Vorteil, vornehmlich in bezug auf Zeitersparnis,
erzielt worden war, so haftet dem bisher bekannten Levierverfahren der Nachteil
an, daß sehr viele Vorkarten angefertigt werden müssen..
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Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Maschine wird als Bindungsvorkarte
ein endloses Papierband benutzt. Diese Bindungsvorkarten brauchen nicht jeder Farbe
gemäß gewechselt zu werden..
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In der Maschine sind einerseits Rücknahmeschienen zum Anheben aller
Platinen und andererseits Auffangschienen vorgesehen, die die auf sie abgesenkten
Platinen freigeben. Hierbei ist eine Tastatur vorgesehen, mit deren Hilfe die Musterpatrone
manuell abgelesen wird. Im besonderen ist jeder Taste bei einkettigen Geweben eine
Gruppe von mehreren Patronenpunkten und bei mehrkettigen Geweben eine bestimmte
Farbe zugeordnet. Die einzelnen Tasten, die nach der Patrone gewählt werden, haben
also die Bedeutung einer bestimmten Farbe. Das Auswählen der Tastnadeln zum Zweck
der Lochstanzung der webfertigen Karte wird hierbei unmittelbar nach dem Drücken
der Taste vorgenommen. Wesentlich ist, daß nur einmal für alle Farben die Bindungsvorkarte
aufgelegt werden muß und auch nur einmal die eine Schußlinie der Patrone durchzulesen
ist. Die Bindungsvorkarten liegen stets in Arbeitsbereitschaft, was zur Folge hat,
daß zur Vorlage der Bdndungsvorkarten nach der ersten Einstellung derselben weitere
manuelle Betätigungen nicht .erforderlich sind.
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Der Arbeitsvorgang bei der erfindungsgemäßen Maschine gestaltet sich
in der Weise, daß die Platinen um eine festgelegt-- Strecke abgesenkt werden und
mit ihren Nasen auf Auffangschienen haftenbleiben, wodurch die Voreinlegung .erfolgt.
Nach erfolgter endgültiger Einlesung wird durch einen Bewegungsvorgang der Auffangschiene
die Nase der Platine freigegeben, die nunmehr weiter abgesenkt wird und mittels
eines Ansatzes der Tasteinrichtung diese betätigt. Nach erfolgter Absenkung der
Platinen erfolgt das gemeinsame Anheben aller Platinen durch Rücknahmeschienen.
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In der erfindungsgemäßen Maschine kann weiterhin dafür Vorsorge getroffen
sein, daß jede Einzeltaste der Klaviatur bei Betätigung durch den Kartenschläger
zusammen mit der Beindungs- oder Semperkartenabtastung sogleich eine Schaltung für
den Andruck und den Weitertransport von Zwischenwählerkarten steuert, die die Stromimpulse
in der notwendigen Reihenfolge auf die entsprechenden Platinen verteilt. Zur Erleichterung
der Bedienung ist für die Lagerung der manuell zu betätigenden Tasten ein selbständiger
Einleseapparat mit darin eingeordneten Kontakten und Leitungen vorgesehen. Das Schlagwerkgetriebe
der Schlagplatte erfährt auf elektrischem Wege durch eine von Hand zu betätigende
Taste die Ingarngsetzung. Dies kann erfindungsgemäß vollkommen automatisch zum geeigneten
Zeitpunkt durch Einordnung von Stiftkontakten erfolgen. Zur manuellen Betätigung
des Schlagwerkgetriebes befindet sich in dem Kasten der Einlesetastatur ebenfalls
eine Taste, mit der man die Betätigung des Schlagwerkgetriebes einleiten kann.
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Zur Schaltung bei Wiederholung gleichartiger Bindungsgruppen oder
zur fortlaufenden Weiterschaltung des Schlagwerkgetriebes empfiehlt es sich, besondere
Tasten vorzusehen.
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Weiterhin kann erfindungsgemäß eine Reihenumleseeinrichtung zur Lochung
von Kartenquerreihen dienen, deren Zahl der Anzahl der Reihen der eigentlichen Verdol-
oder Jacquardkarten, also der fertigen Dessinkarte entspricht, mit Überbrückung
der Warzenlöcher oder aus web- und bindungstechnischen Gründen ausgelassener Platinenstellen
(Rumorstellen) und mit Schaltloch zur selbsttätigen Steuerung des Schlagwerkgetriebes.
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Ebenso können Längssammelschienen mit Kopfenden einzelner federnder
Kontaktstifte unter Zwischenlage der Reihenumlesekarte in der Weise zusammenwirken,
daß Lochungen der letzteren Stromübergang schaffen und umgekehrt Kartenfläche Stromübergang
verhindert bei reihenweiser Verbindung der federnden Kontaktstifte je nach der Zahl
der Semper bei mehrkettigen Geweben oder von einer Taste gemeinsam eingestellter
Bindungsfäden bei einkettigen Geweben, ebenso in ähnlicher Weise als Grundbindungsapparat
für einkettige Gewebe mit besonders einstellbarer Grundbindungstaste zum Schlagen
der Grundbindung, also z. B. einer siebzehnten Taste bei sechzehn Bindungstasten.
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Ferner kann erfindungsgemäß ein bei z. B. vier Kettenfäden jeder Bindungstaste
vierpoliger Umschalter zum Umschalten von positiver auf negative Kartenschlagweise
dienen, derart, daß die Klav iaturtasten den Strom über Stromleitungen der einen
oder anderen Webpatronenfarbe unter Zwischenschaltung des Grundbindungsapparates
auf gesonderte Leitungen übertragen, die in einem Umschalter zusammenlaufen zur
Übertragung auf den Reihenumleseapparat, bei Zusammenbau dieser Teile auf gemeinsamem
Tischgestell und elektrischer Steckverbindung mit dem eigentlichen gesonderten,
für beliebige Teilung und Lochzahl auszuwählenden Kartenschlagapparat.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch
dargestellt, und es bedeutet Fig. r einen Einleseapparat im Schaltschema; Fig. z
zeigt eine schaubildliche Darstellung des Einleseapparates, Fig. 3 eine schaubildliche
Darstellung des Reihenumleseapparates ; Fig.4 ist ein Schaltschema des Reihenumleseapparates,
Fig. 5 ein um go° gewendetes Teilschema, gemäß Fig. 4,
Fig. 6 eine
schematische Darstellung der Steuerorgane der Lochungseinrichtung, Fig.7 eine schaubildliche
Darstellung einer Lochungseinrichtung in abgewandelter Ausführungsform; Fig.8 ist
die Darstellung einer Reihenumlesekarte, Fig.9 ein Gesamtschaltplan einer vereinfachten
Ausführungsform; Fig. io bis 13 sind Einzelheiten, insbesondere Skalen und
Kontrollampen, und Fig. 14 ist ein Ausschnitt aus einer Musterpatrone.
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Während in den Fig. i, 4 und 5 die Schaltschemata der Einlese- und
Reihenumleseeinrichtung und in Fig. 9 ein Schaltplan für die Gesamtanlage in einer
vereinfachten Ausführungsform gezeigt sind, ist in Fig.6 der Einfachheit halber
die Lochungssteuereinrichtung für nur einen Schlagstößel im Aufbauschema dargestellt,
wobei eine doppelte Anordnung der Platinen und deren Betätigungsglieder entsprechend
Fig. 7 zur Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit der Einrichtung vorgesehen ist.
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Der Einleseapparat nach den Fig. i und 2 weist sechzehn nebeneinander
angeordnete Tasten i auf. Diese Tasten i sind so ausgebildet, daß durch einen leichten
Druck eine der Semperzahl entsprechende Anzahl voneinander getrennter Kontakte 2
geschlossen werden kann. Auf dieser Kontaktklaviatur, werden bei mehrfarb gen :Mustern
die Farben entsprechend der Musterpatrone ohne Rücksichtnahme auf die Bindung eingelesen
und getippt. Bei einfarbigen Patronen hingegen stellt jede Taste i eine bestimmte
Bindungsart einer Gruppe von nebeneinanderfolgenden Kettenfäden dar. Zur Übersicht
der Einteilung der Tasten kann über diesen ein Farben- oder Bindungsbild mit Nummernskala
angebracht sein. Von der Kontaktklaviatur aus führen Verbindungen 3 nach der automatischen
Bindungseinlesevorrichtung. 2#i#es;t@t fürjeden Semper je Y ein Abteil mit _ sechzehn
_federzlden__Kontaktstiften 4 zum 'Abtä#sten_ der indungsvorkarten . . Hierbei weist
jede Semperäbteilung eine separate Bindungsvorkarte 5 auf, insbesondere eine kurze
endlose Papierkarte, durch welche der Bindevorgang entfällt, der bei einzelnen Kartenblättern
notwendig ist.
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Die-durch die Schließung der Klaviaturkontakte 2 hervorgerüfenenStromstöße
werden über die zuge ö gen federnden Kontaktstifte 4 bei Andruck der Bindungsvorkarte
5 und Auftreffen auf ein Kartenloch auf die dahinterliegenden, für diese sechzehn
Stifte 4 eines Sempers gemeinschaftliche Sammelschiene 6 übergeleitet. Bei Nichtvorfinden
eines Loches in der Bindungsvorkarte 5 hingegen werden die Stromstöße auf die Sammelschiene
6 nicht übergeleitet, weil das zwischen den Kontaktstiften 4 und der Sammelschiene
6 befindliche Kartenpapier 5 die Kontaktstifte von der Sammelschiene 6 bei Andruck
isoliert und den Stromübergang ausschließt. Der Einleseapparat ist so eingerichtet,
daß die nicht benötigten einzelnen Semperabteilungen des Apparates je nach Bedarf
durch einen einfachen Schalter 7 ein- oder abgeschaltet werden können.
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Ein an die Einzelleitungen angeschlossenes Kontrollampensystem 8 ermöglicht
dem den Apparat bedienenden Kartenschläger eine einwandfreie und leichte Kontrolle
über den Arbeitsvorgang des Einleseapparates.
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Der Andruck der gemeinschaftlichen Sammelschiene 6 für die sechzehn
Stifte 4 eines jeden Sempers und der Weitertransport der Bindungsvorkarten 5 wird
gleichzeitig durch das Tippen der Kontaktklaviatur eingeleitet, wobei das Einkuppeln
des Kartenanpreß- und Schaltgetriebes mittels eines Elektromagneten 9 erfolgt.
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Um ein und dasselbe Muster mit verschiedenen Bindungen oder Farben
ohne nochmaliges Tippen der Farben nach der Patrone herstellen zu können, kann ein
Apparat angebaut werden, der das Tippen bei Wiederholung des Musters mechanisch
mittels einer vorher geschlagenen Mustervorkarte vornimmt.
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Außerdem ist es durch die Vereinigung mehrerer Einlese-, Umlese- und
Schlagapparate mit einer gemeinschaftlichen Kontaktklaviatur möglich, durch einmaliges
Tippen des Musters nach der Patrone sämtliche Karten für einen Schußkurs bei mehrsc
üssigen Waren gleichzeitig zu schlagen.
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Mit dem beschriebenen Einleseapparat (Fig. i und 2) hängt ein Reihenumleseapparat,wie
er in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist, baulich zusammen. Durch die Sammelschienen
6 (Fig. i) der Semperabteilungen werden die aufgenommenen Stromstöße in diesen übergeleitet.
Der Reihenumleseapparat gleicht in seinem Aufbau der in den Fig. i und 2 beschriebenen
automatischen Bindungseinlesevorrichtung, nur die Abwicklung des Arbeitsvorganges
erfolgt entgegengesetzt. Bei der automatischen Bindungsvorrichtung (Fig. i) liegen
die Semper nebeneinander, beim Reihenumleseapparat dagegen, wie in Fig. 3 und 4
und insbesondere in Fig. 5 gezeigt ist, untereinander. Infolgedessen ergibt sich
der Vorteil, daß für den Reihenumleseapparat (Fig. 3, 4 und 5) keine semperweise
getrennten Karten notwendig sind. Der Strom wird in die der Semperzahl entsprechenden
Anzahl gemeinschaftlicher Längssammelschienen io, vom Einleseapparat (Fig. i) kommend,
geleitet. Diesen Schienen io gegenüber befinden sich federnde Kontaktstifte i i,
die in der Querrichtung mit gemeinschaftlichen Stromsammelschienen 12 stromleitende
Verbindung aufweisen. Diese in der Querrichtung angeordneten Stromsammelschienen
12 mit den federnden Kontaktstiften i i sind in der doppelten Anzahl der Schlagstößel
18 bei der später beschriebenen Steuereinrichtung für die Lochungseinrichtung nach
Fig. 6 und 7 vorhanden. Von den Quersammelschienen 12 aus führt je eine Verbindung
13 nach den Magnetapparaten 17' bzw. i7" der Steuereinrichtung für den Schlagapparat.
Zwischen den Längssammelschienen io und den federnden Kontaktstiften ii wird ähnlich
den Bindungsvorkarten 5 der automatischen Bindungseinlesevorrichtung (Fig. i) eine
Papierkarte
14 zum Reihenumlesen geführt. Bei Andruck dieser Karte 14 und Vorfinden eines Loches
wird der von dem Einleseapparat (Fig. r) auf die Längssammelschienen io übergeleitete
Strom von dem -durch das betreffende Loch die Sammelschiene ro berührenden Kontaktstift
ir abgenommen. Von da fließt der Strom über die Quersammelschienen 12 dieses Kontaktes
nach dem Magnetapparat r7' bzw. 17" der in den Fig. 6 und 7 gezeigten Steuereinrichtung.
Die Schaltung dieser Reihenumlesekarte 14 erfolgt zwangläufig mit den Bindungsvorkarten
5 der automatischen Bindungseinlesevorrichtung gemäß der Fig. i. Im Reihenumleseapparat
nach Fig. 3 bis 5 befinden sich noch weitere einzelne Stiftkontakte 15 zur automatischen
Betätigung weiterer beliebiger Schalt- und Steuerungsvorgänge, z. B. für Vorrichtungen
zur Vorkartenersparnis. Diese einzelnen Stiftkontakte 15 stehen in direkter Verbindung
mit dem Hauptstromleiter und sind daher nach Anschluß der Apparate an die Stromquelle
immer unter Spannung. Der Stromschluß über die einzelnen Stiftkontakte i5 erfolgt
ebenfalls durch entsprechende Lochung und Andruck der Reihenumlesekarte 14.
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Zu jeder einzelnen Verriegelung der Schlagstößel gehören zwei Magnetapparate
17' und i7", die in zwei abwechselnd arbeitenden Reihen angeordnet sind und durch
ihre doppelte Anordnung ein fortlaufendes Tippen des Musters ermöglichen. Der Kartenschläger
braucht also nicht auf den Schlagvorgang zu achten, weil die benötigten Schaltungen
zur Verriegelung des Stößels i8 und Schlagen einer Lochreihe des Kartenblattes nach
erfolgter Einlesung durch den Reihenumleseapparat automatisch eingeleitet werden.
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Der Steuerapparat ist ferner so ausgebildet, daß die eine Reihe der
Magnetapparate 17' für die Stößelverriegelung von dem linken Abteil und somit der
linken Kartenseite und die andere Reihe der Magnetapparate i7" von dem rechten Abteil
und somit der rechten Kartenseite des Reihenumleseapparates betätigt wird. Nach
Tippen und Einlesen einer der Zahl der Stößel 18 der Steuereinrichtung entsprechenden
Zahl Patronenpunkte ist die eine Reihe der Magnetapparate 17' der Stößelverriegelungen
16 dem Muster entsprechend eingelesen, jedoch wird die Verriegelung der Stößel 18
noch nicht beeinflußt. Nachdem die Platinen ig' bzw.ig" derjenigen ausgelösten Magnetapparate
i7'bzw. i7", `durch welche Stromimpulse geflossen sind, nür-üm eine auf_dg5-
Verriegelungsgestänge 20" und 2ö"' und den daran angelenkten Taststift 2ö'-wirltüngslose
Bewegung bis zur Auflage ihrer Nasen 2i' bzw. 2I" auf der Auffangschiene 22' bzw.
22" durch den Druck der in ihrem unteren Ende befindlichen Druckfeder 23' bzw. 23"
gesenkt worden sind und hierbei durch ein in der Reihenumlesekarte 14 befindliches
Schaltloch der Abzug der Auffangschiene z2' bzw. 22" ausgelöst wird, senken die
Druckfedern 23' bzw. 23" die Platinen ig' bzw. ig" in ihre unterste Stellung. Im
Steuerapparat sind die Platinen ig' bzw. ig" mit einem Schlitz 24' bzw. 24" versehen,
in welchen je ein Ansatz 25' bzw. 25" des Taststiftes 2ö eingreift und durch die
Bewegung der Platinen i g' bzw. i g" nach Abzug der Auffangschienen 22' bzw. 22"
über die Gestänge 2o" und 2o"' die entsprechenden Stößel 18 verriegelt.
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Dabei wird gleichzeitig das Schlagwerkgetriebe mittels eines Elektromagneten
27 eingekuppelt. Nach dem Verriegelungsvorgang erfolgt das Schlagen der betreffenden
Lochreihe im Kartenblatt, wobei die auf dieser Reihe gesenkten und hiermit die Verriegelung
betätigten Platinen ig' bzw. ig' nach beendetem Schlagvorgang wieder durch eine
Rücknahmeschiene 26' bzw. 26" in ihre Ursprungsstellung unter Entriegelung der Stößel
18 gehoben werden.
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Durch fortlaufendes Tippen während des Schlagvorganges werden die
eingelesenen Magnetapparate 17' bzw. 17" einer Parallelreihe von der zweiten Auffangschiene
22' bzw. 22" festgehalten und erst wiederum durch ein entsprechendes Schaltloch
in der Reihenumlesekarte 14 von der Auffangschiene 22' bzw. 22" zur Verriegelung
der Stößel 18 freigegeben, wobei gleichzeitig auch der Schlagvorgang für die nächste
Reihe der Musterkarte erfolgt.
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Die Kupplung des Schlagwerkgetriebes wird von einem der im Reihenumleseapparat
befindlichen einzelnen Stiftkontakte 15 mittels des Magneten 27 (vgl. Fig. 6) automatisch
betätigt. Der Lochungssteuerapparat nach Fig. 6 und 7 ist auswechselbar zum Einlese-
und Reihenumleseapparat angeordnet, so daß Schlagapparate für die verschiedenen
Sticharten je nach Bedarf angeschlossen werden können.
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Zum Schlagen der Karten eines Kartenspieles sind als Vorbereitung
nur eine Bindungsvorkarte 5 (Fig. r) für jeden Semper und eine Reihenumlesekarte
14 (vgl. Fig. 4, 5 und 8) zu schlagen. Die Schlagweise der Bindungsvorkarten 5 (Fig.
r) ist durch die vorher gewählte Bindungsart eines jeden Sempers bestimmt. Das Schlagen
dieser Bindungsvorkarten beansprucht außerordentlich wenig Zeit, da für jeden Semper
nur ein Bindungsrapport zu schlagen ist. Diese Bindungsvorkarten können bei gleichen
Bindungen eines anderen Kartenspieles wieder Verwendung finden.
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Die Schlagweise der Reihenumlesekarte 14 (Fig.4, 5 und 8) wird durch
die Einteilung der Dessinkartenlochreihen bestimmt, wobei die eventuellen Unterbrechungen
in den Lochreihen durch Warzenlöcher, Zwischenräume der Feldereinteilung usw. die
Schlagweise ergeben. Die Lochung der Karten 14 ist in zwei Abteile oder Straßen
14a, 14b unterteilt, von denen jede Straße auf je eine Magnetreihe 17' bzw.
17" einwirkt, wodurch das fortlaufende Einlesen und Schlagen der Dessinkarte
möglich wird. Zur automatischen Steuerung des Schlagwerkgetriebes sowie zur Betätigung
weiterer beliebiger Schalt- und Steuerungsvorgänge sind in diese Karten 14 Löcher
15a, i5b für die Stiftkontakte 15 geschlagen. In jeder Querreihe befindet sich pro
Semper nur ein Loch, wodurch ein schnelles und einfaches Schlagen dieser Karte 14
ermöglicht wird. Da in derselben nur die Einteilung einer einzelnen Dessinkarte
geschlagen wird, ist ihre Länge ebenfalls sehr gering; sie kann zum Schlagen jeder
Dessinkarte
mit gleicher Reiheneinteilung Verwendung finden. Sowohl die an sich bekannten Bindungsvorkarten
5 als auch die Reihenumlesekarten 14 brauchen also nicht für jedes Dessin neu angefertigt
zu werden. Das Einlesen und Schlagen der Dessinkarten ist insofern einfach, als
dieses nach Auflegen der oben beschriebenen Bindungsvorkarten 5 und Reihenumlesekarten
14 lediglich durch das Tippen der Farben nach der in der Fig. 14 dargestellten Musterpatrone
ohne Berücksichtigung der Bindung erfolgt. Da die Steuerung des Schlagwerkgetriebes
sowie die Betätigung weiterer eventuell notwendiger Schalt- und Steuerungsvorgänge
durch die in die Reihenumlesekarte 14 geschlagenen Sonderlöcher i5a, 15b automatisch
erfolgt, braucht der Kartenschläger nur die fertiggeschlagene Dessinkarte gegen
eine ungeschlagene Karte im Schlagwerk auszutauschen, oder die endlose Papierkarte
rückt von Hand oder selbsttätig um eine Kartenlage weiter. Diese Handhabung gilt
für die schnurenlose, elektrische Lev ierschlagmaschine mit Sempereinrichtung für
mehrkettige Gewebe, während für einkettige Gewebe die Bindungsvorkarteneinrichtung
4, 5, 6 nach Fig. i und 2 unbenutzt bleibt.
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Für diese eignet sich zur Herstellung von Jacquardkarten eine vereinfachte
Ausführungsform nach Fig. g. Es ergeben sich dadurch geringerer Raumbedarf und niedrigere
Herstellungskosten, Wegfall der automatischen Bindungseinlesevorrichtung, automatisches
Einlesen der Grundbindung durch Drücken einer zusätzlich vorhandenen (siebzehnten)
Grundbindungstaste ig (Fig. g) mittels eines kleinen später beschriebenen Grundbindungsapparates
32. Somit sind die für jede einzelne Semperabteilung notwendigen Bindungsvorkarten
5 durch Betätigung der Tasten ia bis ig (Fig. g) und durch eine Karte 34 dieses
Grundbindungsapparates 32, 34 ersetzt.
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Der vereinfachte Einleseapparat nach Fig. g weist sechzehn nebeneinander
angeordnete Gruppenbindungstasten ja bis iu und eine siebzehnte Grundbindungstaste
ig in der üblichen Anordnung wie bei Klaviaturschlagmaschinen auf. Die Tasten i
sind so ausgebildet, daß durch einfachen Druck eine der nach der Patrone gegebenen
Bindungsart entsprechende Anzahl von einander isolierten Kontakten 2 geschlossen
werden können. Jede Taste i stellt also eine andere Bindungsanordnung dar, und zwar
beim Ausführungsbeispiel bezogen auf jeweils vier Punkte der Musterpatrone, wie
Fig. 14 zeigt, in der die Tasten mit g, g, g, p, t, p, e, t, i,
zz, n, g, g, g bezeichnet sind. Diese siebzehn Tasten umschließen durch diese Ablesungsweise
sämtliche vorkommenden Bindungsarten, wie aus Abb. g zu ersehen ist. Durch Drücken
einer der Tasten ja bis iu werden also gleichzeitig vier Punkte der Musterpatrone
eingelesen. Hierdurch ist ein schnelles Einlesen des Musters möglich. Beim Einlesen
und Tippen des Musters wird durch Schließen der Kontakte 2 der gewählten Taste ia.
. . eine der Bindungsart entsprechende Anzahl Stromleiter 3 mit Strom durchflossen
und wiederum in die entsprechenden Längssammelschienen io (Fig.4 und 5) des Reihenumleseapparates
übergeleitet.
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Eine der siebzehn Tasten, die Grundbindungstaste, ist mittels vier
voneinander isolierter Stromleiter 31 mit dem Grundbindungsapparat 32 verbunden.
Dieser besitzt bei nur positiver Schlagweise vier, bei positiver und negativer Schlagweise
acht Festkontakte 32d, an die je ein von der Grundbindungstaste ig kommender Stromleiter
31 angeschlossen ist. Diesen Festkontakten 32a gegenüber sind in Abstand vier bzw.
acht wiederum voneinander isolierte federnde Kontaktstifte 33 angeordnet. Durch
den Zwischenraum der Festkontakte 32'
und der federnden Kontaktstifte 33 wird
die Grundbindungskarte 34 geführt. Der Transport urld Andruck dieser Grundbindungskarte
34 sowie der Reihenumlesekarte 14 des Reihenumleseapparates (Fig. 4 und 5) erfolgt
zwangläufig durch Schließen eines Kontaktes 28. Die federnden Kontaktstifte 33 besitzen
ebenfalls voneinander isolierte Stromleiter 35, wovon jeder mit einer entsprechenden
Längssammelschiene io des Reihenumleseapparates (Fig. 4 und 5) verbunden ist. Beim
Drücken der Grundbindungstaste ig fließt durch alle vier Stromleiter 31 zu den Festkontakten
32a Strom. Die Grundbindungskarte 34 ist der Grundbindung entsprechend gelocht.
Ist beim Andruck der Karte 34 kein Loch vorhanden, so sind sämtliche Festkontakte
32a und federnde Kontaktstifte 33 voneinander isoliert, so daß kein Stromübergang
möglich ist. Bei Vorfinden eines Loches in der Grundbindungskarte 34 wird der betreffende
Kontakt durch Berührung des entsprechenden Festkontaktes 32a und der federnden Kontaktstifte
33 geschlossen und der Strom in die dem Kontakt entsprechende Längssammelschiene
io des Reihenumleseapparatesübergeleitet. Der Reihenumleseapparat und der Schlagapparat
arbeiten auch hier in der oben beschriebenen Weise.
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Es ist ferner noch eine Einrichtung zum Umschalten von positiver auf
die negative Kartenschlagweise vorgesehen, bei der die Klaviaturtasten i die Stromleitungen
3 der einen oder anderen Webpatronenfarbe oder Bindungstaste unter Zwischenschaltung
eines Grundbindungsapparates 32 auf gesonderte Leitungen übertragen. Diese laufen
in dem Umschalter 36 zusammen, zwecks Übertragung auf den Reihenumleseapparat.
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Die Ausführung der Klaviatur nach Fig. io und i i soll eine vorlagegemäße
Einlesung durch Kenntlichmachung der einzelnen Tasten i in bezug auf deren Bindungsteil
bei einkettigen und deren Farbwirkung bei mehrkettigen Geweben gewährleisten. Zu
diesem Zweck ist eine Leuchtröhre 37 in Länge der gesamten Tastenreihe mit wechselweiser
Abdeckung der Bindungsangaben 38 oder Farbenangaben 39 für jede Taste, je
nach Benutzung für ein- oder mehrkettige Gewebe, nebst abgeschirmter Gesamtbeleuchtung
4o der Tasten vorgesehen.
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Die in den Fig. 12 und 13 dargestellte Kontrolllampeneinrichtung besteht
aus einer dem Bindungsbild bei einkettigen und der Semperzahl bei mehrkettigen Geweben
entsprechenden Menge Glühlampen
in einfacher oder mehrfacher Anzahl
und einer oder verschiedener Färbung. Diese können einzeln oder gruppenweise unter
Signalaugen angeordnet sein, so daß nach Einschalten des Stromes jedes Auge in der
Farbe der darunter befindlichen und eingeschalteten Lampe aufleuchtet.
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Bei einkettigem Gewebe sind unter jedem Signalauge 41a bis 41d zwei
Lampen 42 und 43 angeordnet, und zwar je eine weiße 43 und eine rote 42. Durch Drücken
einer Taste i der Bindungsklaviatur leuchtet nun das betreffende Bindungsbild, das
getippt worden ist, auf, z. B. die Augen 4ia, 4,b und 4i1 weiß und das Auge 4ic
rot. Die gewählte Anordnung gewährleistet, daß stets alle Augen aufleuchten, also
das ganze wirkliche Bindungsbild erscheint. Bei mehrkettigen Geweben würde unter
jedem Auge nur eine Lampe vorgesehen und jedes Auge mit einer anderen Farbe ausgerüstet
sein. Hier leuchten dann nur die Lampen des betreffenden Sempers auf, der Stromdurchgang
erhält bzw. dessen Stromdurchgang unterbrochen wird.