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Weiche mit Schienenfederzungen, insbesondere für Grubenbahnen und
Abraumbetriebe Für die Herstellung von Zungen werden grundsätzlich zwei Ausbildungen
verwendet, nämlich: Zungen aus besonderen Vollzungenprofilen oder Zungen aus dem
Schienenprofil der Weichen selbst, also aus sogenannten Regelschienen.
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An Vollzungenprofilen werden für Grubenweichen verwendet: Vollzungen
70 mm hoch für Weichen aus Schienen 93 und ioo mm hoch, Vollzungen 9o mm
hoch für Weichen aus Schienen i o8 und i 15 mm hoch (Preußen 5), Vollzungen ioo
mm hoch für Weichen aus Schienen Form 6 134 mm und Form 8138 mm hoch, Vollzungen
i 15 mm für Weichen aus Schienen S 49 148 mm hoch. Die Vollzungen sind niedriger
als die Weichenschienen und werden daher auf Gleitstühlen gelagert, die einerseits
den inneren Fuß der Backenschienen niederhalten, andererseits durch ihre Höhe die
Zungen auf die Höhe der Backenschienen bringen.
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Es gibt bisher für Weichen fünf Ausführungen von Zungenvorrichtungen,
nämlich kurze Vollzungen in Gelenkzungen- oder Drehstuhlzungenkonstruktion, Federzungen
aus dem Zungenprofil, Federschienenzungen, d. h. kurze Vollzungen, elektrisch oder
autogen mit einem Stück Regelschiene zusammengeschweißt, Schienenzungen aus dem
Regelschienenprofil der Weiche als Drehstuhlzungen, Schienenzungen aus dem Regelschienenprofil
der Weiche als federnde Zungen.
Die kurzen Vollzungen in Gelenkzungen-
oder Drehstuhlzungenkonstruktion haben den Nachteil, daß das Gelenkstück oder der
Drehstuhl ein ständiger Reparaturpunkt in der Weiche ist und dauernde Unterhaltung
verlangt.
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Die Federzungen aus Vollprofil können nur bei langen Weichen, also
nicht bei den kurzen Grubenweichen verwendet werden, da die starre Federzunge sich
nur dann stellen läßt, wenn sie über eine genügende Länge verfügt. Da Grubenweichen
in der Regel nur 6 m lang sind, konnte bisher keine Federzunge für Grubenweichen
verwendet werden. Außerdem ist die Herstellung dieser Federzunge aus Vollprofil
sehr kostspielig, da das Profil zum Anschluß an die Weichenschiene warm aasgeballt
werden maß.
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Die Schienenfederzungen vermeiden zwar die Starre der Federvollzunge,
da die Federstelle in dem anschließenden Regelschienenstück liegt. Die kurzen Vollzungenstücke
müssen aber ebenfalls aasgeballt werden, um die Abmessung des Profils der Weichenregelschienen
zu erreichen; Zungenstück und Regelschiene werden dann autogen oder elektrisch miteinander
verschweißt. Diese Schweißstelle ist nachteilig, da sie ungünstig beansprucht wird
und bei nicht ganz sorgfältiger Schweißung brechen kann, weshalb z. B. die Bundesbahn
bei jeder derartigen Schweißverbindung -die zusätzliche Anbringung von Notlaschen
verlangt.
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Schienenzungen als Drehstuhlzungen, aus dem Regelschienenprofil durch
Hobeln ausgearbeitet, können nur in leichten Feldbahnweichen verwendet werden, da
der Fuß der Backenschiene weggehobelt werden maß, um ein Anliegen der Schienenzungen
zu ermöglichen, die j a die gleiche Höhe haben wie die Backenschienen.
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Federnde Schienenzungen aus dem Regelschienenprofil der Weichen brauchen
zwar nicht aasgeballt zu werden, haben auch genügend Federung, aber sie haben den
gleichen Nachteil wie die kurzen Drehstuhlschienenzungen, nämlich, daß der innenliegende
Fuß der Backenschiene weggehobelt werden maß, um ein Anliegen der Zungen zu ermöglichen.
Die Backenschiene kann also an einer Seite nicht befestigt werden und maß deshalb
zusätzlich außen auf der Schwelle mit Gegenstützen auf der von der Zunge abliegenden
Seite abgestützt werden.
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Neuerdings sind zwei weitere Lösungen vorgeschlagen worden. Um die
Vorteile einer federnden Schienenzunge zu erreichen, aber das Verwenden eines vorderen
Stückes einer Vollzunge, die aasgeballt und angeschweißt werden maß, zu vermeiden,
hat man bei diesen Lösungen, um den Unterschied in der Höhe zwischen der niedrigen
Vollzunge und der Backenschiene auszugleichen, bei der einen Lösung die Backenschiene
in der Länge des früheren Vollzungenstückes in- -Stegmitte aufgetrennt, den Kopftei1
warm hochgepreßt und in den Steg zwischen dem auseinanderklaffenden Kopf- und Fußteil
ein Zwischenstück eingeschweißt und bei der anderen Lösung aus dem Steg der federnden
Regelschienenzunge in der Länge des früheren Vollzungenteiles einen Streifen aasgetrennt,
Kopf- und Fußstück zusammengedrückt und zusammengeschweißt.
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Beide Lösungen erfordern ziemlich hohe Löhne für das Auftrennen, Erwärmen,
Pressen und Verschweißen, da die zu behandelnde Schienenlänge bei den kürzesten
Grubenweichen bereits mindestens 45 m beträgt. Die zweite Lösung hat außerdem noch
den Nachteil, daß die Zunge auf der gedrückten Länge ein geringeres Widerstandsmoment
hat.
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Die Erfindung schlägt nun -vor, die Backenschiene aus einer Regelschiene
mit gegenüber den Regelschienen der Weiche höherem Profil zu bilden, dessen Enden
auf der kurzen zur Anbringung der Verbindungslaschen notwendigen Länge durch Aasschlitzen
des Steges, Zusammendrücken und Verschweißen auf die Höhe der Weichenregelschienen
gebracht sind.
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Die Erfindung ist nachstehend an dem Beispiel einer Grubenweiche erläutert.
Die Figuren zeigen im einzelnen: Fig. i einen Grundriß, Fig. 2 eine Backenschiene,
Fig. 3 bis 6 Schnitte durch Backenschiene und Zunge nach den Linien III-III, IV-IV,
V-V und VI-VI, Fig. 7 ein Backenschienenende vor der Bearbeitung.
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Mit i und 2 sind die geraden und die gebogenen Backenschienen bezeichnet,
mit 3 und 4 die zugehörigen Weichenzungen, die in bekannter Weise auf Gleitstühlen
oder Zungenkloben 5 aufliegen, wobei der Fuß der Backenschiene durch den Hakenteil
dieses Gleitstuhles gehalten wird.
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An die Backenschienen schließen sich die Weichenschienen 6 und 7 mit
normalen Laschenverbindungen an.
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Die Zungen 3, 4 sind in bekannter Weise aus Regelschienen 8, 9 ausgearbeitet,
die Federstelle liegt im hinteren Teil der Regelschienen 8, 9, die selbst in üblicher
Weise mittels Laschen mit dem Herzstück bzw. mit den Flügelschienen verbunden sind.
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Für die Anschlußschienen 6, 7 und die Regelschienen 8, 9, aus denen
die Weichenzungen 3, 4 ausgearbeitet sind, wird ein handelsübliches Regelschienenprofil
verwendet.
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Auch für die Backenschienen i, 2 wird ein handelsübliches Schienenprofil
benutzt.
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Nach der Erfindung hat aber das Profil, welches für die Backenschienen
benutzt wird, eine höhere Form als die übrigen Weichenregelschienen 6, 7 und auch
der Regelschienen 8, 9, aus denen die Zungen 3, 4 ausgearbeitet sind.
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Die für die Backenschienen i, 2 benutzten Schienenstücke werden an
ihren Enden, wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, entlang dem strichpunktierten Linienzug
aasgeschlitzt, der Fußteil in Richtung des Pfeiles P an dem Kopfteil angedrückt
und beide Teile durch eine Schweißnaht io verbunden, so daß die Schiene i, welche
die Backenschiene bildet, im Bereich der Zungen ein gegenüber den
übrigen
Weichenschienen höheres Profil beibehält, an den Anschlußenden aber das niedrigere
Profil der Weichenregelschienen erhalten hat.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel haben die Schienen 6, 7,
8, 9 die durch die Fig. 3 gezeigte Profilhöhe h, während die Backenschienen 1, 2
mit Ausnahme ihrer Endteile die Profilhöhe H entsprechend Fig. 5 aufweisen. Die
Backenschienenendenhaben durch ihre Bearbeitung auf der für die Anbringung der Laschen
notwendigen Länge die kleinere Höhe h der Weichenregelschienen.
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Ausführungsbeispiele Es kommen in Frage für Grubenweichen aus Regelschienen
93 und ioo mm hoch, Backenschienen aus dem Regelschienenprofil 5, 115 mm hoch, Grubenweichen
aus Regelschienen io8 und 115 mm hoch, Backenschienen aus dem Regelsch:ienenprofil
6, 134 mm hoch, Grubenweichen aus Regelschienen Form 8, 138 mm hoch, S 49 148 mm
hoch, Backenschienen aus dem Regefschienenprofil K 64, 172 mm hoch.
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Sämtliche aufgeführten Schienenprofile sind Walzprofile.