DE1170982B - Kleinbogenweiche mit einem Halbmesser von 35 bis 100 m fuer Vollspur - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. KL: EOIb

Nummer: Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:

Deutsche KL: 19 a-7/02

1170 982
M 44019 V/19 a
18. Januar 1960
27. Mai 1964

Die Erfindung betrifft eine Kleinbogenweiche mit einem Halbmesser von 35 bis 100 m für Vollspur unter Verwendung von Zungen aus einem im Querschnitt gedrungenen Profil mit dickem Steg, das niedriger als die Backenschiene ist.

Die wichtige Rolle dieser Weichen in beengten Werksanlagen ist bekannt. Um ihre geometrischen Möglichkeiten für die Gestaltung des Gleisplans voll auszunutzen, gibt man schon der Zungenvorrichtung einen Halbmesser von 100 m und darunter. Bei derartig kleinen Halbmessern sind jedoch nur kurze Drehzungen möglich, deren Nachteile die Gesamtgüte der Weichen beeinträchtigen, denn die Drehlager an den Zungenenden unterliegen einem raschen Verschleiß. Dies gilt insbesondere für das Drehlager am Ende der geraden Zunge, die regelmäßig im Hauptstrang liegt und damit stärker belastet ist.

Daneben ist es bekannt, bei Weichen mit kleinem Halbmesser—kurzer Weichenlänge — beide Zungen als federnde Zungen auszubilden. Derartige Weichen ao sind insbesondere für Grubenbahnen und Abraumbetriebe gedacht. Will man sie dort einsetzen, wo Fahrzeuge der Deutschen Bundesbahn, Lokomotiven oder Waggons, verkehren und bildet sie dementsprechend aus, so sind zum Umstellen der federnden Zungen große Umstellkräfte erforderlich.

Um diese Nachteile zu beheben oder doch wenigstens zu verringern, wird erfindungsgemäß für Kleinbogenweichen der eingangs angegebenen Art mit einem Halbmesser von 35 bis 100 m vorgeschlagen, die gerade Zunge als federnde Zunge und die gebogene Zunge als Drehzunge auszubilden. Letzteres ist weniger schwerwiegend, da der scharfgebogene Abzweigstrang nur mit geringer Geschwindigkeit befahren werden darf und im allgemeinen auch weniger stark belastet ist.

Durchgeführte Versuche haben ergeben, daß bei einer Kleinbogenweiche der eingangs angegebenen Art mit 50 m Halbmesser, bei der beide Zungen als federnde Zungen (Federschienenzungen) ausgebildet waren, die Umstellkraft 112 kg betrug und damit um etwa 50 ^fl/o höher lag als bei normalen Bundesbahnweichen mit federnden Zungen, bei denen eine Umstellkraft von 75 kg nicht überschritten werden darf, während bei einer entsprechenden Weiche nach der Kleinbogenweiche mit einem Halbmesser von
35 bis 100 m für Vollspur

Anmelder:

Maschinenfabrik Deutschland Aktiengesellschaft, Dortmund, Borsigstr. 22

Als Erfinder benannt:

Gustav Wulfert, Mülheim/Ruhr

Erfindung die Umstellkraft 94 kg betrug und damit die für Bundesbahnweichen zugelassene Umstellkraft um nur etwa 25 % überschritten wurde.

Die Gegenüberstellung der gemessenen Ergebnisse zeigt eindeutig, daß eine Zungenvorrichtung mit dem kombinierten Zungensystem — Federschienenzunge mit Gelenkzunge — eine wesentlich geringere Umstellkraft erfordert als eine Zungenvorrichtung mit zwei Federschienenzungen.

Eine Kleinbogenweiche nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch wiedergegeben.

In der Zeichnung ist mit 1 die gebogene Drehzunge, mit 3 ihr Drehlager, mit 4 die gerade federnde Zunge und mit 5 die verschwächte Federstelle bezeichnet.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kleinbogenweiche mit einem Halbmesser von 35 bis 100 m für Vollspur unter Verwendung von Zungen aus einem im Querschnitt gedrungenen Profil mit dickem Steg, das niedriger als die Backenschiene ist, dadurch gekennzeichnet, daß die gerade Zunge als federnde Zunge und die gebogene Zunge als Drehzunge ausgebildet ist.