DE704572C - Verfahren zum Haerten von Weichholzschwellen fuer Eisenbahn-, insbesondere Baggergleise - Google Patents

Description

• Verfahren zum Härten von Weichholzschwellen für Eisenbahn-, insbesondere Baggergleise Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Härten und Verfestigen von Weichholzschwellen für Eisenbahn-, insbesondere Baggergleise. Heimische, billige Weichhölzer, z. B. von Kiefern, werden in Braunkohlentagebauen, in Abraum-, Tiefbau- und ähnlichen Betrieben zum Bau ortsveränderlicher Baggertraggleise an Stelle von Hartholzschwellen bevorzugt verwendet.
• Während man früher ohne weiteres große Mengen solcher Schwellen vom Auslande (Rußland, Finnland) dazukaufen konnte, um den gewaltigen Bedarf in deutschen Gruben-, Abraum-, Tiefbau- und anderen Betrieben zu decken, wo jährlich viele Zehntausende solcher 4 bis 6 m langen Schwellen als Unterlage für die Baggergleise gebraucht werden, d. h. für solche Schienengleise, die außergewöhnlich hohen Raddrücken von Io bis zo t und darüber ausgesetzt sind, außerdem höchst strapazierender Behandlung beim gewaltsamen Verrücken durch Gleisrückmaschinen, so daß die Schwellen schnell verschleißen und etwa alle 3 bis 6 Jahre durch neue ersetzt werden müssen, ist man heute wegen des Mangels an fremden Zahlungsmitteln gezwungen, mit der geringen Menge von Weichholzschwellen auszukommen, die aus deutschen Wäldern stammen, oder eiserne Schwellen zu verwenden. Die Erfindung bezweckt, Eisenbahnschwellen obiger Art und andere auf Druck, Biegung usw. hochbeanspruchte Schwellen aus Weichholz zu härten, d. h. sie druck-, biegungs-, spalt- und verschleißfester zu machen. Dies wird durch die Verwendung von Cumaronharz als Tränkungsmittel_ erreicht.
• Was den bisherigen Stand der Technik auf diesem Sondergebiete betrifft, so ist aus der deutschen Patentliteratur lein Verfahren bekanntgeworden, Grubenstempel dadurch knickfester zu machen, daß man sie mit reiner kollodiale Kieselsäure enthaltenden Flüssigkeit tränkt, die später im Holz verhärtet, dieses gleichsam versteinert.
• Weiterhin ist ein Verfahren bekanntgeworden, Buchenholz (Hartholz) dem Eichenholz in bezug auf dessen Härte und Farbe anzugleichen, indem man Kolophonium schmilzt, mit Mineralöl mischt und das Holz mit der heißen Masse tränkt.
• Neben diesen Tränkungsmitteln wurden auch schon Kunstharze bzw. Kunstharzlösungen zum Härten von Papier, Pappe, Geweben oder anderen Werkstoffen verwendet.
• Im Gegensatz dazu dienen bei dem Härtungsverfahren für Weichholz gemäß vorliegender Erfindung als Tränkungsmittel sog. Cumaronharze, d. h. aus Ölen des Steinkohlenteeres durch Reaktion mit Schwefelsäure gewonnene Kohlenwasserstoffe, die Harzähnliche Eigenschaften zeigen, ohne Harze im chemischen Sinne zu sein.
• Versuche haben ergeben, dar das zum Härten von Weichholzschwellen bisher noch nicht verwendete Cumaronharz den gleichen Beanspruchungen standhält wie Kunstharze o. dgl. Diese sind aber zum Tränken für Eisenbahnschwellen wegen des relativ hohen Preises nicht geeignet.
• Das beanspruchte Verfahren besteht darin, daß man die Schwellen aus Weichholz mit sog. Cumaronhatrzen. deren Erweichungspunkt zwischen rund 4o und 7 o Krämer-Sarnow-Graden liegt. nach bekannten Tränkverfahren, z. B. durch Eintauchen der Schwellen in das geschmolzene Harz, imprägniert.
• Das Verfahren kann mit Vorteil bei Unterdruck ausgeführt werden.
• Nach dein vorliegenden Verfahren behandelte Baggergleisschwellen aus Weichholz vertragen, wie Messungen und die Erfahrung gezeigt haben, eine um etwa 9o % höhere Druckbelastung als unbehandelte und trotzen auch gut den starken Biegungsbeanspruchunen, die bekanntlich dadurch auftreten, daß Baggergleise in der Kegel nicht gestopft werden. Die Sehwellen berühren daher, statt mit ihrer ganzen Unterseite auf einer ordnungsmäßigen Bettung satt aufzuliegen wie die Schwellen ortsfester Eisenbahngleise. mir an einzelnen Punkten den Boden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Bärten von Weichholzschwellen für Eisenhahn-, insbesondere Baggergleise durch Tränkung mit geschmolzenem Harz, dadurch gekennzeichnet, daß als Tränkungsmittel Cumaronharze dienen, deren Erweichungspunkte zwischen rund 4o und 7o Krämer-Sarnow-Graden liegen.