-
Schienenlasche Die Herstellung von isolierenden Schienenlaschen aus
Kunstharzpreßholz ist, so wertvolle Eigenschaften dieser Werkstoff auch besitzt,
in verschiedenerHinsicht schwierig. Die hohen undweitgehend unkontrollierbaren Beanspruchungen,
die beim Überfahren von Schienenstößen; an und in den Laschen auftreten, können
zwar durch Maßnahmen, wie sie beispielsweise im Patent8,r885r beschrieben sind,
in bestimmter Hinsicht ausgeglichen werden. Bei längerem Gebrauch erweist es sich
aber, .daß im Innern der Lasche auch bei unverletztem äußerem Gefüge eine Zerstörung
des Furnierverban:des stattfindet, die nicht so sehr auf Biegekräfte als vielmehr
auf Schubbeanspruchungen zurückzuführen ist, welche ein Abscheren einzelner Furniere
oder Furnierbündel im Bereich des Schienenstoßes nach sich ziehen. Zweck der Erfindung
ist, diese gefährliche, weil nicht ohne weiteres kontrollierbare Erscheinung zu
beseitigen. Es erweist sich, -daß dies in überraschend günstiger Weise dadurch erreicht
werden kann, daß die Schienenlasche, in Längsrichtung gesehen, aus einem harten
Mittelabschnitt spezifisch hohen Kunstharzgehaltes in weichere Seitenabschnitte
übergeht. Dies hat nämlich zur Folge, daß die Laschen dort, wo sie der unmittelbaren
Einwirkung des Schienenstoßes unterliegen, ein absolut hartes, festes Gefüge aufweisen
und einen hohen Elastizitätsmodul besitzen, wogegen sie in den anschließenden Nachbarzonen
:biegeweicher sind und daher den auftretenden Kräften mindestens so weit nachgeben
können, .daß keine Abscherung der Furniere oder ein Aufplatzen. des Furnierverbandes
durch übermäßige Querkräfte eintritt.
Für die besondere Verfestigung
,der Mittelzone im Vergleich zu den Seitenabschnitten ergeben sich verschiedene
Möglichkeiten. Ihre vorteilhafteste wird .darin bestehen, daß die Furniere im Mittelabschnitt
unter Verwendung von Einschießlingen stärker .als in den Seitenabschnitten verdichtet
werden, so daß also eine relative Harzanreicherung eintritt. Man könnte aber natürlich
auch so vorgehen, daß die Lasche im Mittelbereich mit effektiv höherem Kunsbharzgehalt
versehen wird als an den Seiten.
-
Im Zusammenhang mit dem Erfindungsgedanken erweisen sich zwei weitere
Maßnahmen als besonders zweckmäßig. Drie eine: besteht darin, daß die Furniere,
und zwar vorzugsweise wechselnd, um einen geringen Winkel von z. B. 15° zur Längsachse
der Lasche geschränkt sind. Diese Schränkung hat für den Erfindungsgegenstand deshalb
besondere Bedeutung, weil hierdurch die Schubfestigkeit des Materials ganz erheblich
gesteigert werden kann, z. B. in der Größenordnung von 8o °/o, obwohl die hierbei
eintretende Verminderung der Biegefestigkeit nur etwa io bis 15 % beträgt.
-
Die andere Hilfsmaßnahme besteht darin, daß die Lasche mit einem ihrer
Querschnittskontur folgendenFurniermantel umkleidet wird. Es zeigt sieh nämlich,
daß im Zusammenhang mit den Schubbeanspruchungen namentlich .die Schmalseiten der
Lasche besonders stark der Gefahr einer Auflockerung und Zerstörung durch eindringendes
Wasser (Quellung) ausgesetzt sind. Die Umhüllung der Lasche mit einem Furniermantel
ist daher hervorragend geeignet, die Lebensdauer der Lasche zu erhöhen.
-
Zur weiteren Verdeutlichung ist die Erfindung in der Zeichnung beispielhaft
erläutert.
-
Fig. i zeigt im Querschnitt eine Eisenbahnschiene 5 mit den beiden
ihr im Bereiche des Schienenstoßes zugeordneten Laschen 6 und 7 aus Kunstharzpreßholz.
Die Lasche 6 läßt in allgeme;iner Weise den Furnierverlauf erkennen. Jede der Laschen
ist mit einem vorzugsweise stark kunstharzgetränkten Außenmäntel 8 aus Furnierstücken
versehen; so daß also, insbesondere an den Stirnkanten 9 der Furniere, kein Wasser
eindringen kann,: In Fig. 2, die eine schematische Seiten-ansieht einer Schienenlasche
zo aus Kunstharzpreßholz nebst den ihr zuggeordneten Schdenenenden i r und 12 veranschaulicht,
ist bei 13 ein Mittelbereich angedeutet, an den sich seitliche Abschnitte 14 und
15 anschließen. Der Mittelabschnitt weist gemäß der Erfindung einen spezifisch höheren
Kunstharzgehalt auf; indem er beispielsweise unter Zwischenschaltung von Einschießlingen
stärker verdichtet ist. Auf diese Weise besitzt die Lasche im Bereiche des Schienenstoßes
16 die notwendige Härte und Festigkeit, um die beim Überfahren des Schienenstoßes
auftretenden Beanspruchungen aufnehmen zu können, während die Seitenabschnitte 14
und 15
eine gewisse Elastizität besitzen.
-
Fig. 3 veranschaulicht einen schematischen Schnitt nach Linie A-&
idürch idie Lasche 6 gemäß Fig. i. Die gestrichelten Bereiche deuten an, wie die
aufeinanderfolgenden Furniere 17, 18, i9 usw. jeweils entgegengesetzt schwach zur
Längsachse der Lasche geschränkt sind.
-
Einzelheiten des Erfindungsgegenstandes, können auch anders als vorstehend
beschrieben und in der Zeichnung dargestellt ausgebildet sein. So ist es insbesondere
nicht in allen Fällen notwendig, .daß sämtliche Furniere einer Lasche geschränkt
oder abwechselnd geschränkt angeordnet werden. Auch braucht der Furniermantel; der
die Lasche umibt, keine zusammenhängende Bahn darstellen,' er könnte gegebenenfalls
auf die Schmalseiten der Laschen :beschränkt sein. Zweckmäßig geht man im übrigen
so vor, daß zunächst aus einer entsprechend zusammengesetzten Kunstharzpreßholzplätte
ein Laschenrohling hergestellt, dann der letztere erneut geharzt und schließlich
zusammen .mitden Mantelfurnieren stark gepreßt wird.