DE571043C - Gelenkzungenvorrichtungen fuer Weichen mit grossen Kruemmungshalbmessern - Google Patents

Description

in Berlin

Mit Rücksicht auf die erhöhten Fahrgeschwindigkeiten ist man neuerdings bestrebt, die Weichen in' den durchgehenden Hauptgleisen mit möglichst großen' Krümmungshalbmessern und flachen Neigungen auszubilden. Bei solchen Weichen werden die Zungenschienen aber sehr lang, und es besteht keine Gewähr dafür, daß sie in ihrer ganzen Länge genügend sicher an der Backenschiene anliegen, weil sie nur an der Wurzel und an der Spitze festgehalten werden. Schon die im Betriebe auftretenden Verbiegungen der Zungenschienen und die Reibungswiderstände auf den Gleitstühlen können zur Folge haben, daß die Zungen nicht mehr satt an den Backenschienen anliegen und erst beim Befahren vollends angedrückt werden. Durch

- die schlecht anliegenden Zungen werden aber die Unterhaltungskosten für die Weichen sehr erhöht, weil die unter den Betriebslasten ständig auftretenden Bewegungen der Zungen einen' vorzeitigen Verschleiß der Zungenvorrichtungen zur Folge haben. Außerdem haben aber Weichen mit sehr langen Zungen bei

■· teil, daß sie sich schlecht auffahren lassen. Es ist bereits eine Zungenvorrichtung mit zwei Umstellvorrichtungen bekanntgeworden, bei der im mittleren Teil der Zunge ein zweites Gelenk vorgesehen ist. Dieses zweite Gelenk verursacht aber wesentlich höhere An lage- und Unterhaltungskosten und verringert ■ die Betriebssictierheit.

Außerdem ist eine Federzungenvorrichtung· mit einer zweiten' Umstell vorrichtung in Zungenmitte bekannt, deren Umstellweg wesentlich kleiner ist als der an der Zungenspitze. Die Nachteile dieser Anordnung bestehen ' darin, daß die verschieden' großen Umstellwege zwei verschiedene Bauarten der Umstellvorrichtungen erfordern, daß zum Umstellen von Federzungen in dieser Länge eine erhebliche Kraft notwendig ist und daß der verhältnismäßig kleine Zungenaufschlag in der Mitte kein sicheres Auffahren von der Zungenwurzel her gewährleistet.

• Gegenstand der Erfindung ist eine Gelenkzungenvorrichtung für Weichen mit großen Krümmungshalbmessern und zwei Umstellvorrichtungen an den ungeteilten, mit ihren Laufflächen in gleicher Höhe mit den Backenschienen liegenden Zungen, bei der an einzelnen Stellen zwischen dem Drehpunkt und der diesem zunächst liegenden Umstellvorrichtimg der Zungenquerschnitt verringert ist.

sich beim Umstellen federnd durchbiegt und daß infolgedessen an der etwa in Zungenmitte angebrachten Umstellvorrichtung der Aufschlag ebenso groß sein kann wie an der 6a Zungenspitze. Ein Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß für beide Umstellvorrich-

tüngeri die gleichen. Teile verwendet werden können. Außerdem bietet der vergrößerte Umstellweg in Zungenmitte die Gewähr für, ein sicheres Auffahren' der Weiche von der Zungenwurzel aus. Beide Umstelrvorrichtungen eines Zungenpaares können gekuppelt sein.

In den' Abb. ι und 2 der beiliegenden Zeichnung ist eine Zungenvorrichtung nach der Erfindung in zwei verschiedenen Stellungen und in verzerrtem Maßstabe dargestellt. Die .Zungen U₁ und a₂ sind an ihren, Spitzen und in der Mitte mit Verschlußvorrichtungen b und c verseben. Die Abstände zwischen. Zunge

15' und Backenschiene sind bei ^d₁ und e_x bzw. bei d₂ und e₂ gleich groß. Die Zurigengelenke sind bei /_x und /₂ durch; Kreise angedeutet. Die Kupplung der UmsteUvorrichtungen ist bei g schematisch dargestellt. Bei A₁ und A₂

ao ist der Schienenfuß abgearbeitet, um die Biegsamkeit der Zungen zu erhöhen.

Gegenüber den' bekannten Anordnungen, die wegen technischer Nachteile und aus wirtschaftlichen Gründen bisher nicht eingeführt wurden, .bietet die Neuerung den Vorteil, daß sie den Bau von flach geneigten Weichen mit bedeutend größeren Halbmessern als bisher ermöglicht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Gelenkzungenvorrichtung für Weichen mit großen Krümmungshalbmessern und zwei Urnstellvorrichtungen an den ungeteilten, mit ihren" Laufflächen in gleicher Höhea mit den Backenschienen liegenden ^3S Zungen', dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Drehpunkt der Zunge und der ihm zunächst liegenden Umstellvorrichtung der Querschnitt der Zungenschiene an einzelnen Stellen verringert ist, um eine federnde Durchbiegung dieses Zungenteils zu ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen