DE915549C - Belastungsvorrichtung fuer Streckwerke von Spinnereimaschinen - Google Patents
Belastungsvorrichtung fuer Streckwerke von SpinnereimaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Belastungsvorrichtung für Streckwerke von Spinnereimaschinen
mit einem über den Oberwalzen liegenden, auf einer rückwärtigen Tragstange des Streckwerkes
drehbar gelagerten, den Drucksattel tragenden Tragarm.
In den Streckwerken für Spinnereimaschinen muß auf die Oberwalzen der verschiedenen Walzenpaare
ein Druck ausgeübt werden, um das. zu verziehende Faserband oder Vorgarn in geeigneter Weise zwischen
den Walzenpaaren hindurchzuführen.
Zu diesem Zweck sind mannigfaltige Einrichtungen vorgesehen worden, durch die der Druck auf die
Oberwalzen der verschiedenen Walzenpaare mittels Gewichte oder Federn ausgeübt sowie durch Hebel
und Zugstangen auf den Drucksattel übertragen wird.
Diese Übertragungsmittel liegen im allgemeinen unter den Walzenlagern, wobei die Zugstangen
zwischen Streckwerkbank und Walzen hindurchgeführt sind. Eine solche Anordnung stört das Arbeiten
und erschwert die Druckentlastung der Walzen, wenn die Maschine gereinigt, eine gebrochene Lunte
wieder angelegt oder wenn verhindert werden soll, daß die Walzen während einer längeren Ruhepause
unter Druck bleiben.
Es sind bereits Ausführungen bekanntgeworden, bei denen die Druckübertragung auf den Sattel ohne
störende Gestängeteile zwischen Streckwerkbank und Walzen hindurchgeführt sind. So hat man z. B.
auf der hinteren Tragstange der Maschine, auf der die Träger für die Oberwalzen befestigt sind, einen
kniehebelartig gestalteten Tragarm vorgesehen, an
dessen einem Schenkel der Drucksattel angelenkt ist,
während auf den anderen Schenkel unter Zwischenschalten einer als Blattfederpaket ausgebildeten
Druckfeder eine Lenkvorrichtung einwirkt, die mittels eines besonderen, von Hand zu betätigenden
Hebels das Heben und Senken dieses einen schweren Maschinenteil bildenden Kniehebels mit Drucksattel
ermöglicht. Eine solche Einrichtung hat den Nachteil, daß sie baulich verhältnismäßig verwickelt und
ίο schwer zu bedienen ist. Hinzu kommt, daß die
Druckfeder beim Abheben des Drucksattels jedesmal entspannt wird, was ihre Lebensdauer beeinträchtigt.
Andere Einrichtungen, die ebenfalls das störende
Gestänge zwischen Streckwerkbank und Walzen vermeiden, zeigen auch eine verhältnismäßig verwickelte
bauliche Gestaltung und Lagerung auf der hinteren Tragstange. Sie verwenden entweder in der
hohlen Tragstange gelagerte Druckplatten, auf die ac hydraulisch oder pneumatisch eingewirkt wird, um
den notwendigen Satteldruck auf die Oberwalzen zu erzielen, oder aber es werden Druckfedern verwendet,
die aus mehrfach abgebogenem Federdraht bestimmter Elastizität bestehen, deren Herstellung
Schwierigkeiten bereitet. Dazu kommt, daß diese Einrichtungen betriebsmäßig empfindlich und einem
frühen Verschleiß ausgesetzt sind.
Diese Mängel werden erfindungsgemäß nun dadurch beseitigt, daß der drehbare Tragarm an seinem
hinteren Ende lösbar mit der Tragstange verbunden ist und nahe seinem vorderen Ende einen Doppelhebel
trägt, an dessen vorderem Ende der zweiteilige Drucksattel beweglich gelagert ist und auf
dessen hinteres Ende eine Druckfeder wirkt. Der drehbare Tragarm ist mit der Tragstange derart
lösbar verbunden, daß nach Lösen der Verbindung ein Anheben des Drucksattels unter Drehen des
Armes um die Tragstange zwecks Entlastens aller Walzen möglich ist. Diese Anordnung schafft eine
außerordentlich leicht bedienbare Belastungsvorrichtung. Auch ist ein Ändern der normalen Bauart
und Lagerung der Walzen nicht erforderlich.
Die Verbindung zwischen Tragarm und Tragstange erfolgt erfindungsgemäß durch eine amTragarm
angelenkte Klinke, die in ein auf der Tragstange sitzendes Sperrglied lösbar eingreift. Zum Anheben
des Drucksattels bedarf es nur eines Lösens der Sperrklinke, beispielsweise durch einen einfachen
Druckknopf. Alsdann läßt sich mit wenig Kraftaufwand der Drucksattel von den Oberwalzen abheben,
da sich nunmehr der Tragarm, an dem der Drucksattel angelenkt ist, leicht auf der Tragstange
zu drehen vermag.
Erfindungsgemäß wird ferner das Sperrglied auf der rückwärtigen Tragstange gleichzeitig als Lager
für die auf den Doppelhebel wirkende Druckfeder benutzt, was eine sehr einfache Lagerkonstruktion
für die Belastungsvorrichtung auf der Tragstange, die gleichzeitig die Lagerung für die Oberwalzen
trägt, ergibt. Diese als Schraubenfeder ausgebildete Druckfeder wirkt zweckmäßig auf einen
Stößel, der auf das hintere Ende des am Tragarm angelenkten Doppelhebels drückt und an ihm beim
Anheben und Senken entlang gleitet. Die Spannung der Druckfeder, gleichgültig ob der Drucksattel aufliegt
oder gehoben wird, bleibt dadurch immer dieselbe.
Ein besonderer Vorteil der Belastungsvorrichtung nach der Erfindung liegt darin, daß die Streckwalzen
beliebig und leicht entlastet werden können. Es ist ermöglicht, die Lieferwalzen in einfacher Weise zu
entlasten und abzunehmen, um gebrochene Lunten wieder anzulegen, während der Druck auf die
übrigen Walzen bestehenbleibt. Andererseits können sämtliche Walzen gleichzeitig mit einer leichten Bewegung
entlastet werden. Ferner können die Lagerrahmen der oberen Walzen angehoben werden, wenn
dies z. B. zum Reinigen der Maschine erforderlich wird. Für alle diese Arbeitsvorgänge sind keine
Hebel, Haken, Zugstangen oder andere zusätzlichen Teile erforderlich. Der Drucksattel bleibt beim Entlasten
und Anheben der Walzen mit der Maschine verbunden. Er kann durch eine einfache Drehbewegung
in seine Arbeitsstellung zurückgebracht werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstands an einem einfachen Streckwerk
für eine Spinnmaschine dargestellt. Es kann ebensogut für irgendwelche anderen Spinnereivorbereitungsmaschinen
Verwendung finden.
Fig. ι stellt einen Schnitt senkrecht zur Walzenrichtung
dar;
Fig. 2 ist eine rückwärtige Ansicht der Einrichtung, in der Richtung des Pfeiles II in Fig. 1 gesehen.
Das Streckwerk enthält vier Walzenpaare 1, 2; 3,4; 5,6 und 7,8. Die Walzen 1, 2, 3, 5 und 7
werden in irgendeiner bekannten Weise angetrieben. Die oberen Walzen 2, 4 und 5 sind durch eine Belastungsvorrichtung
belastet, die den Gegenstand der Erfindung bildet. Die obere Walze 6 ist eine
lose Walze von geringem Durchmesser und dient zum Führen der Luntenfasern.
Die Einrichtung besitzt in bekannter Weise Mittel zum Fortbewegen der Lunte, die zwischen den
Walzenpaaren 3, 4 und 5, 6 angeordnet sind. Die Walzen 3 und 6 können auch fehlen, und die Fördermittel
können dazu dienen, die Luntenfasern dem Lieferwalzenpaar 7, 8 zuzuführen.
Der Druck auf die Walzen wird durch einen Drucksattel ausgeübt, der aus zwei Teilen 11 und 12
besteht, die durch einen Bolzen 13 gelenkig miteinander verbunden sind. Der Teil 11 drückt auf die
obere Lieferwalze 8 und hat vorn einen Haken 14, um den Sattelteil 11, falls erforderlich, anheben zu
können. Der Teil 12 des Drucksattels drückt auf die zwei rückwärtigen oberen Walzen 2 und 4.
Erfindungsgemäß ist dieser Doppelsattel 11, 12
an einem Doppelhebel 15 angelenkt, der über den Walzen angeordnet ist. Er ist um einen Bolzen 16
schwenkbar. An seinem vorderen Ende ist er mit dem Sattel teil 11 durch den Bolzen 17 gelenkig verbunden.
Auf das hintere Ende des Hebels 15 wirkt eine Druckfeder 18.
Der Bolzen 16 des Hebels 15 ist zwischen seitliehen
Stegen des U-förmigen Tragarmes 21 ge-
lagert. Dieser Tragarm 21 lagert seinerseits auf der
rückwärtigen Tragstange 20, auf der die ganze Belastungsvorrichtung befestigt ist. Die Tragstange
20 liegt parallel zu den Walzenachsen und ruht, gehalten durch die Schraubbolzen 23, in den Lagern
22 auf der Stanze 10.
Vorzugsweise wird die Tragstange 20 mit einer an ihr längs verlaufenden Abflachung 24 ausgeführt,
um die Befestigung der verschiedenen Elemente der
ίο Belastungsvorrichtung mit Hilfe von einfachen
konischen Bolzen 25 zu ermöglichen. Der flache Tragarm 21 ruht lose auf der Tragstange 20. Zwischen
den beiden seitlichen Stegen des Trägarmes 20 ist ein Lagerblock 26 angeordnet, der mittels des
Bolzens 25 auf der Tragstange 20 befestigt ist. Dieser Block 26 ist mit einer Nut 27 versehen, in
die eine Klinke 28 eingreift, die am Tragarm 21 angelenkt ist und einen Druckknopf 29 trägt. In der
dargestellten Lage ist die Klinke 28 im Eingriff mit
ao der Nut 27, so daß der Tragarm 21 mit dem Lagerblock
26 und demzufolge auch mit der Tragstange 20 verbunden bleibt. Beim Niederdrücken des
Knopfes 29 wird die Klinke 28 ausgelöst, und der Tragarm 21 kann aufwärts schwingen. Dabei hebt
er den Doppelhebel 15 mit dem Drucksattel 11, 12,
so daß alle Streckwerkwalzen entlastet werden.
Der fest mit der Tragstange 20 verbundene Block 26 liegt in einem Endausschnitt des Tragarmes 21
und hat eine Verlängerung 30, in die die Druckfeder 18 gebettet ist. Diese Feder 18 drückt auf
einen Stößel 31, der auf den rückwärtigen Teil des Doppelhebels 15 wirkt. Die Tragstange 20 trägt
ferner die Träger 34 und 35 für die Lager der Oberwalzen 2, 4, 6 und 8. Die die Oberwalzenlager aufnehmende
Stange 35 ist mittels eines an ihrem hinteren Ende befindlichen Lagerauges 32 und einer
Schraube 33 auf der Stange 20 zwischen den Wangen des Walzenlagers 22 befestigt, wie aus Fig. 2 erkenntlich.
Der flache Tragarm 21 trägt an seinem vorderen
Ende eine Sperrklinke 36, hinter die beim Anheben des Drucksattels 11, 12 eine an diesem vorgesehene
Sperrnase 37 einrastet, so daß der vordere Teil 11 des Drucksattels in angehobener Stellung bleibt und
die obere Lieferwalze 8 entlastet ist.
Die Tragstange 20 kann ein über die ganze Länge der Maschine verlaufendes Rundeisen sein. Sie kann
aber auch aus mehreren Teilen bestehen. Sie trägt mit Hilfe eines Bolzens 25 an einem dieser Teile
einen Ring 40 mit einem Anschlaglappen 41, der zusammen mit einer Stellschraube 42 ein Widerlager
bildet. Dieser Anschlaglappen41, 42 wirkt mit einer hinten an der Stanze 10 auf einem Bolzen 44 frei
schwenkbar gelagerten Sperrklinke 43 zusammen.
Diese Klinke 43 hat ein Gegengewicht 45. Die Anordnung ist derart getroffen, daß in der normalen
Lage infolge der Wirkung des Gegengewichtes 45 die Klinke 43 gegen den rückwärtigen Maschinenteil,
wie in Fig. 1 dargestellt, drückt. Die als Widerlager dienende Stellschraube 42 verhindert, daß die
Tragstange 20 sich drehen kann. Wenn aber aus irgendeinem wünschenswerten Grunde nicht nur die
Druckentlastung, sondern auch das Abheben der Lagerrahmen der Walzen gewünscht wird, wird
nach dem Zurückziehen der Walzen die entsprechende Sperrklinke 43, 45 ausgeschwenkt, so daß
sich die Tragstange 20 drehen kann. Dabei nimmt sie die Träger 32, 34, 35 der Oberwalzenlager mit,
so daß die Oberwalzen freigelegt werden, ohne die Belastungsvorrichtung entfernen zu müssen. Bei der
Belastungsvorrichtung nach der Erfindung ist es ferner möglich, durch leichtes Anheben des vorn am
Drucksattel 11 vorgesehenen Hakens 14 bis zum Einrasten der Klinke 36 über die Sperrnase 37 die
obere Lieferwalze 8 zu entlasten. In dieser Lage bleiben die hinteren Walzen 2 und 4 belastet. Sollen
alle Walzen von dem auf ihnen ruhenden Druck befreit werden, wird der Knopf 29 niedergedrückt.
Dadurch wird die Sperrklinke 28 freigegeben, wor- · auf sich der Tragarm 21 hebt und dabei alle daran
hängenden Teile mitnimmt.
Claims (8)
1. Belastungsvorrichtung für Streckwerke von Spinnereimaschinen mit einem über den Oberwalzen
liegenden, auf einer rückwärtigen Tragstange des Streckwerkes drehbar gelagerten, den
Drucksattel tragenden Arm, dadurch gekennzeichnet, daß der drehbare Tragarm (21) an
seinem hinteren Ende lösbar mit der Tragstange (20) verbunden ist und nahe seinem vorderen
Ende einen Doppelhebel (15) trägt, an dessen vorderem Ende der zweiteilige Drucksattel (11,
12) beweglich gelagert ist und auf dessen hinteres Ende eine Druckfeder (18) wirkt.
2. Belastungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der drehbare Tragarm
(21) an seinem hinteren Ende eine Klinke (28) trägt, die in ein auf der Tragstange (20)
sitzendes Sperrglied (26, 27) lösbar eingreift.
3. Belastungsvorrichtung nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sperrglied (26) auf der rückwärtigen Tragstange (20) gleichzeitig als Lager für die auf
den Doppelhebel (15) wirkende Druckfeder (18) dient.
4. Belastungsvorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckfeder (18) auf einen Stößel (31) wirkt, der gleitend auf das hintere Ende des Doppelhebels
(15) drückt.
5. Belastungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorn am
Doppelhebel (15) angelenkte Drucksattel (11,12)
mit seinem vorderen Teil (11) auf die obere Lieferwalze (8) und mit einer an seinem hinteren
Ende angelenkten Brücke (12) auf die obereEinzugwalze
(2) sowie auf die erste obere Mittelwalze (4) drückt. .120
6. Belastungsvorrichtung nach den Ansprüchen ι und 5, gekennzeichnet durch eine am
vorderen Ende des drehbaren Tragarmes (21) angelenkte Sperrklinke (36), hinter die beim
Anheben des Drucksattels (11, 12) eine an 12.5
diesem vorgesehene Sperrnase (37) einrastet, so
daß der vordere Teil (ii) des Drucksattels in
angehobener Stellung bleibt und die obere Lieferwalze (8) entlastet ist.
7. Belastungsvorrichtung nach Anspruch i,
dadurch gekennzeichnet, daß mit dem auf der rückwärtigen Tragstange (20) drehbar gelagerten
Tragarm (21) ein Träger (34, 35) für die
Lager der Oberwalzen (2,4,6 und 8) des Streckwerkes
verbunden ist.
8. Belastungsvorrichtung nach den Ansprüchen i, 2 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
rückwärtige, drehbar in den Stanzen (10) des Streckwerkes gelagerte Tragstange (20) einen
mit einer Stellschraube (42) versehenen Anschlaglappen (41) hat, der mit einer hinten an
der Stanze (10) schwenkbar gelagerten Sperrklinke (43, 45) derart zusammenwirkt, daß die
Tragstange (20) bei eingeschwenkter Sperrklinke (43,45) mittels des Anschlaglappens (41)
verriegelt ist, bei ausgeschwenkter Sperrklinke (43, 45) dagegen freigegeben wird und so ein
Anheben des Tragarmes (21) nebst sämtlichen an diesem hängenden Teilen ermöglicht.
Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 525 647;
schweizerische Patentschriften Nr. 220 995,
500.
USA.-Patentschrift Nr. 2 525 647;
schweizerische Patentschriften Nr. 220 995,
500.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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|---|---|---|---|
| ES296985X | 1950-10-25 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE915549C true DE915549C (de) | 1954-07-22 |
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ID=8245015
Family Applications (1)
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|---|---|---|---|
| DEB17176A Expired DE915549C (de) | 1950-10-25 | 1951-10-17 | Belastungsvorrichtung fuer Streckwerke von Spinnereimaschinen |
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