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Schalteinrichtung für Theaterbeleuchtung Zur Beleuchtung der Theaterbühnen
wird eine Vielzahl von Stromkreisen verwendet, die einzeln oder in Gruppen einschaltbar
sind, um die verschiedensten Lichtwirkungen zu erzielen. Es ist bereits bekannt,
zum Schalten dieser Beleuchtungsstromkreise Schütze zu verwenden, die von dem Beleuchterstand
aus gesteuert werden. Je größer die Anzahl der Beleuchtungsstromkreise ist, desto
größer ist der Wunsch, während des Aläspielens eines Bühnenbildes, für dessen Beleuchtung
je nach Bedarf eine kleine: oder größere Anzahl Beleuchtungsstromkreise eingeschaltet
ist, bereits vorbereitende Mainahmen für die Beleuchtung des nächsten Bühnenbildes
zu treffen; denn oft steht nach dem Abspielen eines Bühnenbildes bis zum Beginn
des darauffolgenden Bühnenbildes nur wenig Zeit für das Schalten der Beleuchtungsstromkreise
zur Verfügung. Besonders schwierig ist es, wenn sofort nach dem Abspielen eines
Bühnenbildes schlagartig ein neuer Beleuchtungseffekt erstehen soll.
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Um ein schnelles Schalten der Beleuchtungsstromkreise zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Bühnenbildern durchführen zu können, ist eine Schaltung mit
Voreinstellschaltung bekanntgeworden, mit der z. B. bis zu zehn aufeinanderfolgende,
in der Verwendung der Beleuchtungsstromkreise voneinander abweichende Einstellungen,
d. h. also zehn Bühnenbilder so weit vorbereitet werden, daß mit einigen Schaltgriffen
die ganze Bühnenbeleuchtung von einem zum anderen Bild umgestellt werden kann. Diese
Schaltung ist sehr verwickelt und erfordert einen großen Aufwand an Spezialeinrichtungen.
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Die Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe, eine Schalteinrichtung
für Theaterbeleuchtung zu
schaffen, die es mit einfachen Mitteln
gestattet, während des Abspielens eines Bühnenbildes die Schaltung für die Beleuchtung
des darauffolgenden Bühnenbildes so vorzubereiten, daß nur wenige Schaltgriffe zu
Beginn des folgenden Bühnenbildes erforderlich sind. Diese Schaltung soll ferner
ermöglichen, daß für die Beleuchtung des folgenden Bühnenbildes auch Beleuchtungsstromkreise
wieder eingeschaltet werden können, die bei der Beleuchtung des vorangegangenen
Bühnenbildes in Betrieb gewesen sind. Diese Aufgabe wird unter Verwendung der an
sich bekannten Schützensteuerung gelöst. Erfindungsgemäß .ist die Schalteinrichtung
so ausgebildet, daß jedes Schütz sich selbsttätig von einer Einschaltleitung auf
eine mit einem Ausschaltorgan versehene Halteleitung umschaltet und die Einschaltleitung
einen Vorenstellschalter enthält, der unabhängig von dem jeweils spielenden Bühnenbild
in diejenige Stellung gebracht werden kann, die in dem später folgenden Bühnenbild
erforderlich ist. Die Vielzahl der vorbereitenden Schaltmaßnahmen wird erfindungsgemäß
noch dadurch erhöht, daß jedem Schütz zwei Einschaltleitungen zugeordnet werden
und der Voreinstellschalter außer einer Ausschaltstellung zwei jeweils eine der
beiden Einschaltleitungen für Stromdurchgang vorbereitende Einschaltstellungen hat.
Zweckmäßig sind jedem Schütz außer den beiden Einschaltleitungen zwei Halteleitungen
zugeordnet: Dabei ist mit dem Voreinstellschalter ein Schalter (Halteleitungsschalter)
gekuppelt, der in der Ausschaltstellung und der einen Einschaltstellung des Vor=
einstellschalters die eine Halteleitung und in der anderen Einschaltstellung des
Voreinstellschalters die andere Halteleitung schließt, wobei beim Umschalten von
einer Halteleitung auf die andere Halteleitung keine Stromunterbrechung erfolgt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Von der Vielzahl der Beleuchtungsstromkreise, die in der Theaterbühne verwendet
sind, ist lediglich ein einziger Beleuchtungsstromkreis mit der zugehörenden Schalteinrichtung
gemäß der Erfindung wiedergegeben. Mit i ist die Leitung des Beleuchtungsstromkreises
bezeichnet, die von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Regelorgan, insbesondere
Wechselstromregler, gespeist wird und zu einem ebenfalls nicht gezeichneten Beleuchtungskörper
führt. In dieser Leitung befindet sich ein Schütz 2, das ferngesteuert wird. Das
Schütz hat erfindungsgemäß außer einer Einschaltleitung 3 eine Halteleitung q..
5 ist die vom Schütz zur Spannungsquelle 6 (Gleichstromquelle) zurückführende Leitung.
Wird das Schütz 2 über die Einschaltleitung 3 in der weiter unten näher erläuterten
Weise eingeschaltet, so schaltet es sich selbsttätig auf die Halteleitung 4 um.
Erfindungsgemäß ist in der Einschaltleitung 3 des Schützes ein Voreinstellschalter
6 angeordnet, der beliebig geschaltet werden kann. Diesebeliebige Einstellung des
Voreinstellschalters ist vor allem möglich; wenn sich das Schütz 2 bereits in, der
Einschaltstellung befindet. Dies ist dadurch erreicht; daß sofort nach Einschaltung
des Schützes der Haltestrom des Schützes nicht über die Einschaltleitung 3, sondern
über die Halteleitung 4 fließt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind vorzugsweise dem Schütz
2 zwei Einschaltleitungen 3' und 3" zugeordnet, die in die Einschaltleitung 3 übergehen.
Der Voreinstellschalter 6 hat außer seiner Ausschaltstellung (Stellung »Aus«) zwei
Einschaltstellungen (Einschaltstellung I und II). Die Ausschaltstellung des Voreinstellsch.alters
befindet sich, wie die Zeichnung zeigt, zwischen, den beiden Einschaltstellungen.
Inder Ausschaltstellung ist keine der beiden Einschaltleitungen durch den Voreinstelischalter
überbrückt. In der Einschaltstellung I wird die, Einschaltleitung 3' und in der
Einschaltstellung II die Einschaltleitung 3" geschlossen. Jede Einschaltleitung
enthält ein von Hand zu betätigendes Einschaltorgan, insbesondere einen Druckknopf
7 bzw. 8, von denen der eine der Einschaltdruckknopf »Ein I« und der andere: der
Einschaltdruckknopf »Ein II« ist. Außer diesen beiden in jeder Einschaltleitung
liegenden Druckknöpfen ist noch ein mit g. bezeichneter Einschaltdruckknopf »Ein«
vorgesehen; der den beiden einzelnen Einschaltdruckknöpfen 7, 8 übergeordnet ist,
in der Weise, daß durch Betätigen dieses Druckknopfes beide Einschaltleitungen Strom
erhalten.
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Außer den beiden Einschaltleitungen 3', 3" sind erfindungsgemäß dem
Schütz 2 vorzugsweise zwei Halteleitungen 4' und 4" zugeordnet. Beide Halteleitungen
gehen in die Halteleitung 4 über. Ferner ist mit dem Voreinstellschalter 6 ein Halteleitungsschalter
io gekuppelt. Dieser Schalter ist von der Beschaffenheit, daß er in der Ausschaltstellung
und in der einen Einschaatstellung I des Voreinstellschalters die eine Halteleitung
4' und in der anderen Einschaltstellung II des Voreinstellschalters die andere Halteleitung
,4" schließt. Wird er von einer Halteleitung auf die andere Halteleitung umgeschaltet,
so erfolgt keine Stromunterbrechung: In den Halteleitungen.` und 4." befindet sich
je ein Ausschaltorgan, insbesondere ein Ausschaltdruckknopf i i bzw: 12. In der
Halteleitung 4 befindet sich der Ausschaltdruckknopf »Aus I« und in, der Halteleitung
4." der Ausschaltdruckknopf »Aus II«. Diesen beiden Ausschaltdruckknöpfen ist noch
ein mit 13 bezeichneter Ausschaltdruckknopf »Aus« übergeordnet, der bei Betätigung
beide Halteleitungen 4', 4" unterbricht.
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Um den jeweiligen Schaltzustand des Schützes in der Beleuchtungsloge
anzuzeigen; ist das Schütz 2 mit Kontakten 14 für eine Kennlampe 15 versehen. Diese
Kennlampe zeigt bei ihrem Aufleuchten. den Zustand der Einschaltung an. Die Kennlampe
kann im Knebel des Voreinstellschalters untergebracht sein. Sie kann aber auch am
Bühnenstellwerk oberhalb des zu dem betreffenden Beleuchtungsstromkreis gehörenden
Stellhebels angeordnet werden, wodurch erreicht wird, daß mit einem Blick auf die
Stellung des Stellhebels der eingestellte Helligkeitsgrad der Lichtquelle des Beleuchtungskörpers
und an der Kennlampe der Schaltzustand des den betreffenden Beleuchtungsstromkreis
schaltenden Schützes zuerkennen ist. Vorzugsweise ist bei dem
Ausführungsbeispiel
gemäß der Erfindung, das einen Voreinstellschalter mit zwei Einschaltstellungen
zeigt, die Kennlampe 15 über einen Schalter 16 (Kennlampenschalter) angeschlossen,
der wie der Halteleitungsschalter io mit dem Voreinstellschalter 6 gekuppelt ist.
Über diesen Kennlampenschalter wird im eingeschalteten Zustand des Schützes jeweils
der Kennlampe Dauerlicht oder Blinklicht zugeführt. 17 ist die Dauerlichtleitung
und 18 die Blinklichtleitung. Bei dem Ausführungsbeispiel ist die Schaltung für
die Kennlampe derart zweckmäßig ausgebildet, daß die Kennlampe 15 bei eingeschaltetem
Schütz a in der Ausschaltstellung und in der einen Einschaltstellung I des Voreinstellschalters
das Dauerlicht und in der anderen Einschaltstellung II des Voreinstellschalters
Blinklicht erzeugt.
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Zu jedem Beleuchtungsstromkreis der Theaterbühne gehört eine Steuerschalteinrichtung,
wie sie als Ausführungsbeispiel in der Zeichnung für einen Beleuchtungsstromkreis
dargestellt ist. Mit der Schalteinrichtung gemäß der Erfindung lassen sich folgende
vorbereitende Schaltmaßnahmen. für aufeinanderfolgende Bühnenbilder durchführen,
die in Theaterbühnen mit hohen Ansprüchen bezüglich der Beleuchtung immer wieder
vorkommen: i: Während des Abspielens eines Bühnenbildes läßt sich die Schaltung
für die Beleuchtung des folgenden Bühnenbildes vorbereiten, wobei es gleichgültig
ist, ob die in dem darauffolgenden Bühnenbild in Betrieb zu nehmenden Beleuchtungsstromkreise
im ersten Bühnenbild eingeschaltet sind oder nicht.
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a. Bei Verwandlungen auf offener Szene kann man, wie das häufig erforderlich
ist, einen oder mehrere Beleuchtungsstromkreise eingeschaltet lassen und die anderen
schlagartig abschalten, um dann plötzlich die. Verwandlungsszene zuzuschalten, wobei
in der Verwandlungsszene die bis zum Einsatz dieser in Betrieb befindlichen Beleuchtungsstromkreise
je nach Bedarf herausgenommen oder aber auch weiterbetrieben werden sollen.
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3. Es können vorbereitende Schaltmaßnahmen für in kurzen Zeitabständen
ablaufende Bühnenbilder getroffen werden.
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Im folgenden werden diese Schaltungsmöglichkeiten, die durch die Erfindung
gegeben sind, näher erläutert: Um für das erste Bühnenbild die Schaltung derjenigen
Stromkreise vorzubereiten, die in diesem Bühnenbild gebracht werden, werden die
Voreinstellschalter dieser Beleuchtungsstromkreise in die Einschaltstellung I gebracht.
Kurz vor Beginn des ersten Bühnenbildes wird durch Betätigung des Einschaltdruckknopfes
»Ein I« das Bühnenbild eingeschaltet. Die Kennlampen, deren Schütze sich im Einschaltzustand
befinden, zeigen Dauerlicht an. Nun kann sofort oder während des Abspielens des
ersten Bühnenbildes die Schaltung für das darauffolgende Bühnenbild vorbereitet
werden. Hierbei werden die Voreinstellschalter derjenigen Beleuchtungsstromkreise,
die in. dem ersten Bühnenbild in Betrieb sind und auch in dem folgenden Bühnenbild
benötigt werden, in der Einschaltstellung 1 belassen. Dagegen werden die Voreinstellschalter
derjenigen Beleuchtungsstromkreise, die in dem folgenden Bühnenbild nicht mehr verwendet
werden, in die Ausschaltstellung gebracht. Ferner werden die Voreinstellschalter
derjenigenBeleuchtungsstromkreise, die in dem ersten Bühnenbild nicht eingeschaltet
sind, aber in dem zweiten Bühnenbild benötigt werden, in die Einschaltstellung I
eingerückt. Die so vorbereiteten Beleuchtungsstromkreise lassen sich an der Stellung
der Knebel der Voreinstellschalter ohne Schwierigkeit übersehen. Ist nun das erste
Bühnenbild abgespielt, so wird der Ausschaltdruckknopf »Aus I« betätigt, wodurch
das erste Bühnenbild abgeschaltet wird. Alsdann erfolgt die Zuschaltung des nächsten
Bühnenbildes durch Betätigung des Einschaltdruckknopfes »Ein I«.
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Bei Verwandlungen auf offener Szene läßt sich die Schalteinrichtung
gemäß der Erfindung, insbesondere wie sie bei dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung
dargestellt ist, wie folgt bedienen: Bevor das erste Bühnenbild durch Betätigung
des Ausschaltdruckknopfes »Aus I« abgeschaltet wird, werden die Voreinstellschalter
der während der Verwandlung zu belassenen Beleuchtungsstromkreise ohne Stromunterbrechung
auf die Einschaltstellung II gebracht, wobei die zugehörigen Kennlampen, da die
Schütze sich im Einschaltzustand befinden, jetzt Blinklicht anzeigen. Ferner werden
bis zu Beginn des neuen Bildes die Voreinstellschalter derjenigen Beleuchtungsstromkreise,
die während der Verwandlung nicht gebracht werden, jedoch in dem neuen Bild erforderlich
sind, in die Einschaltstellung I eingerückt. Der Bedienende hat somit die Möglichkeit,
an. den Dauer- oder Blinklicht anzeigenden Kennlampen festzustellen, welche Beleuchtungsstromkreise
in dem ersten Bühnenbild eingeschaltet sind und welche hiervon während der Verwandlung
weiterhin in Betrieb bleiben, sowie an der Einschaltstellung I der Knebel der Voreinstellschalter,
welche Beleuchtungsstromkreise in dem neuen Bild in Erscheinung treten werden. Ist
das erste Bühnenbild abgespielt, so wird der Ausschaltdruckknopf »Aus I« betätigt,
wodurch sich diejenigen Beleuchtungsstromkreise abschalten, die nunmehr nicht benötigt
werden. Nach Ablauf des ersten Bühnenbildes werden die Voreinstellschalter derjenigen
Beleuchtungsstromkreise, die während der Verwandlung eingeschaltet sind und im neuen
Bild benötigt werden, von der Einschaltstellung II auf die Einschaltstellung I zurückgestellt,
wobei keine Stromunterbrechung erfolgt. Das neue Bild selbst wird dann durch Betätigen
der Ausschaltdruckknöpfe »Aus I« und »Aus II« oder nur des diesen beiden übergeordneten
Ausschaltdruckknopfes »Aus« und dann durch Betätigen des Einschaltdruckknopfes »Ein
I« eingeschaltet.
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Um schnell aufeinanderfolgende Bühnenbilder zu schalten, können, wie
bereits oben beschrieben, während des Abspielens eines Bühnenbildes rasch die Voreinstellschalter
der Beleuchtungsstromkreise in die erforderlichen Stellungen (Einschaltstellung
I bzw. Ausschaltstellung) gebracht werden,
Bei Beendigung des betreffenden
Bühnenbildes erfolgt die Ausschaltung durch Betätigen der Ausschaltdruckknöpfe »Aus
I« und die Einschaltung des nächsten Bühnenbildes durch Betätigen der Einschaltdruckknöpfe
»Ein I«. Während des Abspielens des neuen Bühnenbildes werden wieder die Väreinstellschalter
des darauffolgenden Bühnenbildes in die gewünschten Stellungen gebracht. Es können
aber auch, um schnell aufeinanderfolgende Bühnenbilder zu schalten, die Voreinstellschalte@r
der jeweils einzusetzenden Beleuchtungsstromkreise abwechselnd auf die Einschaltstellung
I und II eingestellt und die Druckknöpfe »Ein I«, »Aus. I«, »Ein II«, »Aus II« usf.
abwechselnd betätigt werden.
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Durch die Erfindung lassen sich auf Theaterbühnen während des Abspielens
eines Bühnenbildes vorbereitende Schaltmaßnahmen verschiedenster Art für das darauffolgende
Bühnenbild mit besonders einfachen Mitteln durchführen. Für jeden Beleuchtungsstromkreis
ist außer den Ein-und Ausschaltdruckknöpfen nur ein. einziger Walzenschalter erforderlich,
der den Voreinstellschalter bildet und zugleich den Halteleitungsschalter und den
Kennlampenschalter entlialte:i kann. Auch ist die Bedienung der Schalteinrichtung
gemäß der Erfindung besonders einfach und übersichtlich, so daß sie rasch, insbesondere
bei schnell aufeinanderfolgende-n Bühnenbildern, durchgeführt werden kann.