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Schwachstromgesteuerte Stufenschalteinrichtung für Starkstrom Die
Erfindung betrifft eine Stufenschalteinrichtung für Starkstrom, bei der die Stufenschalter,
wenn der Steuerschalter einmal gedrückt wird, selbsttätig nacheinander in die Einschaltstellung
und bei nochmaligem Drücken -des Steuerschalters in umgekehrter Reihenfolge wieder
in die Ausschaltstellung gehen. Selbsttätige Stufenschalteinrichtungen, die in -dieser
oder ähnlicher Weise arbeiten, sind bereits verschiedentlich blekanntgeworden. Sie
arbeiten jedoch sämtlich mit ziemlich umständlichen und daher kostspieligen Sondereinrichtungen
für das schrittweise Fortbewegen der Stufenschalter. Der Erfindung liegt insbesondere
noch die weitere Aufgabe zugrunde, die Betätigung der Stufenschalter mit Schwachstrom
vorzunehmen. In dieser Hinsicht ist bereits früher eine Anordnung vorgeschlagen
wörden, bei der schwachstromgesteuerte Stufenschalter für Starkstrom vorgesehen
sind. Diese gehen der Reihe nach in ihre Ein- bzw. Ausschaltstellung, wenn der Steuerschalter
geschlossen und in dieser Stellung gehalten wird. Die genannte Anordnung arbeitet
mit Stufenschaltern einer besonderen Art. Sie sind nämlich so ausgebildet, @daß
sie bei wiederholtem Erregen ihrer Betätigungsspule mit Schwachstrom abwechselnd
in die Ein- und in die Ausschaltstellung gehen. Die Verwendung derartiger Fernschalter
ist in Verbindung mit einer Stufenschalteinrichtung zwar auch :schon bekanntgeworden,
jedoch stellen bei dieser bekannten Anordnung die genannten Fernschalter nicht die
Stufenschalter dar, sondern dienen nur als Hilfsrelais, um den Stellungswechsel
der Stufenschalter vorzubereiten.
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DieErfindung benutzt ebenfalls als Stufensehalter elektromagnetisch
betätigte Schalter, die bei wiederholtem Erregen ihrer Betätigungsspule mit Schwachstrom
abwechselnd in die Ein- und in die Ausschaltstellung gehen. Gemäß der Erfindung
sind die Betätigungsspulen dieser Stufenschalter mit den Kontakten eines beim Eintreffen
eines Kominandoimpulses
selbsttätig bis zur jeweiligen Ein- bzw.
Ausschaltung sämtlicher Stufenschalter weiterlaufenden Schwachstromschrittschaltwerkes
verbunden. Das Schwachstromschrittschaltw erk stellt einen Apparat dar, der auf
ziem Gebiet der Fernmeldetechnik bereits seit langer Zeit in völlig ausgereifter
Konstruktion vorliegt, infolgedessen unbedingt betriebssicher, billig und leicht
zu beschaffen ist. Da auch die verwendeten besonderen Stufenschalter bereits umfangreichen
Eingang in die Praxis gefunden haben, so löst die Erfindung die ihr gestellte Aufgabe
ausschließlich mit listenmäßig verfügbaren billigen Einzelteilen. Die erfindungsgemäße
Stufenschalteinrichtung ist an Einfachheit, geringem Platzbedarf und niedrigem Preis
allen für diesen Zweck bisher ordenen Einrichtungen überlegen.
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Die Erfindung möge an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. Fig.
i zeigt als Ausführungsbeispiel eine Stufenschaltung zur Regelung von Beleuchtungsstromkreisen.
Der Beleuchtungsstromkreis 13, der aus .dem Starkstromnetz -27 gespeist wird, soll
mit Hilfe der ferngesteuerten Schalter i bis stufenweise ein- und ausgeschaltet
werden. Als Vorschaltwiderstände sind die Widerstände 14 bis 17 vorgesehen, die
durch die Stufenschalter i bis 5 nacheinander in den Beleuchtungsstromkreis 13 eingeschaltet
werden. Die Stufenschalter i bis 5 sind, wie schon erwähnt, so konstruiert, daß
sie mit Schwachstrom gesteuert werden können und daß sie beim Eintreffen aufeinanderfol_gender
Steuerimpulse abwechselnd ein- und ausschalten.
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Die Steuerstromimpulse werden nun aus einem Schwachstromnetz über
den Impulsgeber a9, der als einfaches Wählerrelais mit dem beweglichen Kontaktarm
28 ausgebildet ist, der Reihe nach den einzelnen Steuerleitungen 6 bis io und damit
den daran angeschlossenen ferngesteuerten Schaltern i bis 5 zugeführt. Diei Bewegung
des Kontaktarmes 28 erfolgt durch das Steigrand i9, das mit der elektromagnetisch
betätigten Klinke 2o in Eingriff steht. Jedesmal, wenn die Erregerspule der Klinke
2o einen Stromimpuls erhält, wird das Steigrad eine bestimmte Anzahl von Zähnen,
normalerweise um einen Zahn, weitergedreht. Die Erregerspule der Klinke 2o liegt
in Reihe -mit dem Druckknopfschalter 18 und den Arbeitskontakten eines Relais -z3
an der Steuerspannung. Parallel zu -dem Druckknopfschalter 18 ist noch ein Überbrückungskontakt
21 geschaltet, der in der Nullstellung,des Kontaktarmes 28, d. h. also; wenn dieser
sich auf einem der Blindkontakte i i oder 12 befindet, unter der Einwirkung der
mit dem Steigrad i9 gekuppelten Nase 26 geöffnet ist. Die Erregerspule des Relais
23, der, um ein verzögertes Ansprechen des Relais zu erreichen, in bekannter
Weise ein Kondensator 24. und ge gebenenfalls ein regelbarer Widerstand 25 par ällel
geschaltet sind, liegt in Reihe mit dem Kontakt 22 ebenfalls an der Steuerspannung.
Der Kontakt 22 wird von der Klinke 2o betätigt, und zwar wird er geschlossen, sobald
die Klinke ihre Anzugslage erreicht hat. Wird nun also durch Schließen des Druckknopfschalters
i8 der Stromkreis -derKlinkenerregung geschlossen, so geht die Klinke in ihre Anzugsstellung,
nimmt dabei das Steigrad i9 um eine gewisse Zähnezahl mit und schaltet den Kontaktarm
28 des Wählers 29 auf :den ersten Kontakt. Damit kommt die Nase 26 außer Eingriff
mit dem Kontakt 21 und der Stromkreis bleibt auch nach Öffnen des Druckknopfschalters
18 geschlossen. Sobald die Klinke -2o heruntergegangen ist, schließt sie den Kontakt
22 und bringt dadurch .das Relais 23 zum Anziehen. Dadurch wird der Erregerstromkreis
für die Klinke 2o unterbrochen. Diese kehrt durch Federkraft in ihre Ruhelage zurück
und trennt durch Öffnung -des Kontaktes 22 dabei die Erregerwicklung des Relais
23 von .dem Steuerstromnetz. Das Relais 23 fällt jedoch nicht sofort wieder ab,
sondern bleibt unter der Einwirkung des Entladestrornes des Kondensators 2.4 noch
eine an dein Widerstand 25 einregelbare Zeit angezogen. Nach Ablauf dieser Zeit
schließt es wiederum den Erregerstromkreis für die Klinke 20 und diese dreht wiederum
das Steigrad i9 ein Stück weiter, so daß -der Kontaktarm 28 auf den nächsten Kontakt
der Wählerscheibe kommt. Dieses Spiel wiederholt sich so lange, bis der Kontaktarm
28 auf der nächsten Nullstellung angekommen ist und somit die zweite Nase
26 den Kontakt 21 geöffnet hat. Bei nochmaligem Schließen des Schalters 18
wiederholt sich der Vorgang und der Kontaktarm a8 schickt nacheinander, jedoch in
umgekehrter Reihenfolge Steuerimpulse in die Steuerleitungen io bis 6. Dadurch werden
die Stufenschalter 5 bis i in umgekehrter Reihenfolge wie beim Einschalten wieder
ausgeschaltet. An Stelle des mit einem Kondensator verzögerten Schrittrelais 23
kann auch eine andere bekannte verzögerte Relaiseinrichtung treten, z. B. ein Bimetallstreifen.
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Während es für Kinosaalbeleuchtungen im allgemeinen erwünscht ist,
daß die Verminderung der Helligkeit mit der gleichen Geschwindigkeit vor sich geht
wie die Steigerung, wird man bei Anlaßschaltungen für Motoren im allgemeinen bestrebt
sein, die Ausschaltung in einer geringeren Anzahl
von Stufen durchzuführen
als -den Anlaßvorgang. Eine Schaltung, die diesem Zweck ,dient, zeigt als weiteres
Ausführungsbeispiel Fig. 2. Der größere Teil der auf der Wählerscheibe 29 angeordneten
Kontakte, nämlich die unmittelbar mit den Steuerleitungen 30 bis 36 verbundenen
Kontakte, dient zum Einschalten beispielsweise eines Motors, während ein wesentlich
geringerer Teil, nämlich die Kontakte 38, 39 und 40, zum Ausschalten dient. 37 und
41 sind die beiden Leerkontakte, auf denen der Kontaktarm von selbst wieder zur
Ruhe kommt. In jedem der Kontakte 38 bis 40 sind nun mehrere der Steuerleitungen
3o bis 36 zusammengefaßt, und zwar in der Weise, daß jeder der genannten Kontakte
mit der Erregerwicklung eines Relais verbunden ist, das eine der Anzahl der zugeordneten
Steuerleitungen entsprechende Anzahl von Kontakten besitzt. So sind beispielsweise
in dem Relais 42, welches anspricht, wenn,der Kontaktarm 28 den Kontakt 38 berührt,
die Steuerleitungen 34, 35 und 36 zusammengefaßt. Diese Steuerleitungen werden also
durch das Relais 4-2 an Spannung gelegt, solange der Kontakt 28 den Kontakt 38 berührt.
Entsprechend können in den Relais 43 und 44 weitere Steuerleitungen zusammengefaßt
sein, beispielsweise je zwei, so -daß die Ausschaltung der Stufenschalter, die über
die Leitungen 30 bis 36 gesteuert werden, in nur drei Stufen erfolgt.