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Steuerschaltung für die gleichmäßige Verstellung von parallel laufenden
Schrittschaltwerken Im Patent 712 807 ist eine Schaltung für die gleichmäßige.
Verstellung zweier oder mehrerer parallel laufender Schrittschaltwerke angegeben.
Bei dieser wird zugleich mit dem Einschalten eines jeden Schrittschaltwerkes eine
Einrichtung zur Wirkung gebracht, die zeitlich nach dem Ansprechen der Betätigungseinrichtungen
für die - Schrittschaltwerke durch Schließen oder Öfffnen- von Kontakten die Kommandoeinrichtungen,
unwirksam macht und; sie nach dem Abschalten sämtlicher Schrittschaltwerke durch
Betätigung der Kontakte im entgegengesetzten Sinne wieder zur Durchgabe neuer Kommandos
vorbereitet. Auf diese Weise ist mit ganz besonders einfachen Mitteln verhütet,
daß ein neues Kommando wirksam werden kann, solange noch eines der parallel laufenden,
gemeinsam in Gang gesetzten SchrittschaltNverke seinen Schritt nicht zu Ende geführt
hat.
Es wurde gefunden, daß bei versehentlich gleichzeitiger Abgabe
von Kommandos für die Verstellung der Schrittschaltwerke in verschiedenem Bewegungssinne
dennoch Störungen hervorgerufen werden können, da die verwendeten Steuerorgane (Relais,
Schütze) im allgemeinen nicht völlig übereinstimmende Eigenansprechzeiten haben.
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Diese Schwierigkeit läßt sich erfindungsgemäß auf sehr einfache Weise
dadurch beheben, daß, wenn ein Kommando gegeben wird, bereits vor dem Ansprechen
der Betätigungseinrichtungen, zweckmäßig schon beim Ansprechen der Kommandorelais,
Sperrkontakte zur Wirkung gebracht werden, welche sämtliche für die Verstellung
der Schrittschaltwerke im entgegengesetzten Bewegungssinne vorgesehenen Kommando-
und Betätigungseinrichtungen unwirksam machen..
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Die Erfindung sei im folgenden an Hand des in der Abbildung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Eine Anzahl Schrittschaltwerke in Form
von Verstellmotoren 1I,
die -je mit einem Kontaktapparat K.4 gekuppelt sind und von denen jeder ein zu verstellendes
Organ antreibt, beispielsweise eine nicht mit dargestellte Regeleinrichtung eines
ebenfalls nicht mit dargestellten Motors, sind je mit .einer Steuereinrichtung,
wie sie die Abbildung zeigt, ausgerüstet. Die Steuereinrichtungen aller nebeneinander
angeordneten Verstel@lmotoren M sind, wie durch Pfeile angedeutet, an den Punkten
A, B, C, D miteinander verbunden. Der Einfach.heit halber ist nur ein Verstellmotor
und eine Steuereinrichtung dargestellt.
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Der Verstellmotor 111 wird gespeist von den Phasen R, S, T eines Drehstromnetzes.
Die Steuereinrichtung erhält Spannung von den Speiseleitungen -e, y. Die
Anlage kann für Gleichstrom oder für Wechselstrom ausgebildet sein.
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Für das Ingangsetzen der Verstellmotoren AI nach -der einen. oder
der anderen Drehrichtung sind Kommandotasten T1, T2 vorgesehen. Wird die Taste Ti
betätigt, so erhält das Relais S, Strom über einen Vorschaltwiderstand
VW. Es schließt darauf seine Arbeitskontakte S" 1, Sb 1, s" 1, Sd
1. Über den Kontakt s" 1 hält es sich selbst, sb1 dient zum Einschalten des
Motorschützes u1. s,1 und sdl sind Sperrkontakte, durch die erfindungsgemäß sämtliche
für die Verstellung der Schrittschaltwerke im entgegengesetzten Bewegungssinne vorgesehenen
Kommando- und Betätigungseinrichtungen, also die Relais S2 und die ,Motorschütze
U2, sogleich überbrückt und darnif unwirksam gemacht werden. Die Vorschaltwiderstände
VW sind zur Verhütung von Kurzschlüssen vorgesehen.
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ES wäre an sich auch möglich, die Kommando- und Betätigungseinrichtungen
durch Ruhekontakte gegenseitig zu verriegeln. Dies würde aber eine wesentlich umständlichere
Schaltung ergeben, da dann in Reihe mit jedem Relais so viele Ruhekontakte als Sperrmöglichkeiten
vorgesehen werden müßten, als dem zu sperrenden Relais entsprechende Relais für
die umgekehrte Drehrichtung in sämtlichen an den Punkten A, B, C, D parallel
geschalteten Steuereinrichtungen vorhanden sind. Dadurch, daß die Sperrkontakte
,gemäß der Erfindung als Arbeitskontakte ausgebildet sind, genügt für jedes Kommandorelais
S1 je ein zugeordneter Sperrkontakt s,1, sd 1 zur Sperrung der in sämtlichen
Steuereinrichtungen vorhandenen, der entgegengesetzten Bewegungsrichtung der Schrittschaltwerke
zugeordneten parallel geschalteten Kommandorelais S2 und, Umschaltschütze U.,. Auf
diese Weise lassen sich also zahlreiche Umschaltorgane und Verbindungsleitungen.
die die Schaltung unübersichtlich, schwierig und betriebsunsicher machen würden,
ersparen.
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Erhält, wie oben beschrieben, das Schütz U1 über den Kontakt
Sb 1 des Kommandorelais S 1 Strom, so betätigt es die ihm zugeordneten
Kontakteual,ubl,ucl. Der Kontaktu"1 schließt einen Haltestromkreis für das Schütz
über den Kontaktapparat KA. Die Kontakte ubl schalten den Verstellmotor 111 in der
gewünschten Drehrichtung ein. Durch den Öffnungskontakt u"1 wird ein, gleichzeitiges
Ansprechen des Schützes U2, das der umgekehrten Drehrichtung zugeordnet ist, zwecks
vollkommen sicherer Vermeidung von Kurzschlüssen im Netz R, S, T verhindert.
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Die Verstellmotoren iW laufen nun so lange, bis der Abschaltschlitz
am zugehörigen Kontaktapparat KA überfahren. wird und den Haltestromkreis
des zugehörigen Schützes U1 unterbricht, worauf alle Kontakte von U1 wieder in die
Ruhestellung gelangen.
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Dieselben Vorgänge spielen sich gleichzeitig auch in den an den Punkten
A, B, C, D parallel geschalteten, im wesentlichen gleichartigen Steuereinrichtungen
ab, die nicht mit dargestellt sind.
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Damit kein neues Kommando, das durch Drücken der anderen Tasten T2
in einer der nebeneinander angeordneten Einrichtungen gegeben wird, zur Wirkung
gelangen kann, bevor sämtliche Verstellmotoren ihren Schaltschritt beendet haben,
ist dem Erfindungsgedanken des Hauptpatents entsprechend die Abgabe weiterer Kommandos
zur Verstellung der Schrittschaltwerke 31 von t'berwächungskontakten hr abhängig
gemacht, welche zeitlich nach den Betätigungseinrichtungen U für die Schrittschaltwerke
M geschlossen oder geöffnet werden und erst nach dem Abschalten sämtlicher Schrittschaltwerke
M wieder in die
Ruhestellung gelangen. Die Sperrkontakte s" sd der
Kommandorelais S können demnach durch die Überwachungskontakte hr nach dem Abfallen
der Kommandorelais hinsichtlich ihrer sperrenden Wirkung abgelöst werden.
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In den Stromkreisen der Kommandorelais S1, S2 sind noch Endschalter
Ei, E2 vorgesehen, die von der Stellung der durch die Verstellmotoren 1vI angetriebenen
Organe, z. B. Regeleinrichtungen für Motoren, abhängig sind. Werden . gegebenenfalls
an verschiedenen örtlich getrennten Stellen der Anlage eine Taste Ti und eine Taste
T2 gleichzeitig betätigt, so sprechen die zugeordneten Kommandorelais S1, S2 gleichzeitig
an, fallen aber sofort wieder ab, da sie sich gegenseitig mittels der Kontaktes"
sd sperren. Werden die Kommandotasten während einer längeren Zeit gedrückt, so können
allenfalls die Kommandorelais S ins Flattern geraten, jedoch kann nicht der Fall
eintreten, daß die Motorschütze U zum Ansprechen kommen und dadurch Verwirrung anrichten.
Die Sicherheit hierfür läßt sich noch dadurch erhöhen, daß die zur Steuerung der
Schütze U dienenden Kontakte sb gegenüber den zur Sperrung der Kommando- und Betätigungseinrichtungen
vorgesehenen Kontakte sc, sd verzögert arbeiten. Die Sicherheit gegen das Ansprechen
der Schütze U in Fällen, in denen es unerwünscht ist, läßt sich auf diese Weise
so erhöhen, daß die gegenseitige elektrische Verriegelung der Schütze mittels der
Kontakte i4, entbehrlich wird.
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Es kann von besonderem Vorteil sein, gemäß der weiteren Erfindung
die bei Beginn der Kommandogabe zur Wirkung kommenden Sperrmittel nur für die Kommando-
und Betätigungseinrichtungen vorzusehen, die der Verstellung der Schrittschaltwerke
im einen Bewegungssinne zugeordnet sind, so daß bei gleichzeitiger Kommandogabe
für Verstellung in verschiedenem Bewegungssinne das Kommando im einen Bewegungssinne
den Vorrang erhält, während das andere Kommando sich überhaupt nicht auswirken kann.
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Die Erfindung ist von besonderer Wichtigkeit für Mehrmotorenantriebe,
bei denen die Regeleinrichtungen der einzelnen Antriebsmotoren durch parallel laufende
Verstellorgane bzw. Schrittschaltwerke betätigt werden. Gerade hier kommt es in
besonders hohem Maße auf eine zuverlässig gleichmäßige und störungsfrei--, Verstellung
an.