-
Durch Zeichengruppen gesteuertes Fernsprechsystem mit Selbstanschluß
Die Erfindung betrifft ein durch Zeichengruppen gesteuertes System, bei dem die
eingeführten Zeichen in elektrische Stromkreise steuernde Impulse umgesetzt werden,
und insbesondere ein Fernsprechsystem mit Selbstanschluß.
-
Die Erfindung hat den Zweck, die Wirkung des Systems zu verhindern,
wenn in der eingeführten Zeichengruppe ein Fehler vorkommt. Insbesondere soll die
Erfindung bei Fernsprechsystemen das Zustandekommen von falschen Verbindungen verhindern.
-
Falsche Verbindungen «erden meistens dadurch herbeigeführt, daß der
anrufende Teilnehmer bei der Wahl der gewünschten Rufnummer mittels seiner Wahlscheibe
einen Irrtum macht. Der am meisten vorkommende Fehler besteht darin, daß an einer
Stelle der Rufnummer eine falsche Ziffer gewählt wird; dieser Fehler wird nachstehend
mit dem Ausdruck Zifferfehler angedeutet. Daneben tritt ziemlich oft ein Fehler
auf, der darin besteht, daß zwei nebeneinanderstehende Ziffern den Platz gewechselt
haben; dieser Fehler wird nachstehend mit dem Ausdruck Verwechslungsfehler bezeichnet.
-
Bei Anwendung der Erfindung in einem Fernsprechsystem wird nun das
Zustandekommen einer Verbindung beim Auftreten eines Zifferfehlers oder eines Verwechslungsfehlers
mit hundertprozentiger Sicherheit verhindert, und wird außerdem beim Auftreten anderer
Fehler die Verbindung mit etwa go°/o Sicherheit verhindert, so daß insgesamt etwa
990,/, der falschen Verbindungen beseitigt werden.
-
Gemäß der Erfindung erhalten die Zeichengruppen je eine Ziffernreihe
und ein zusätzliches Prüfzeichen,
welches bei vorbestimmter Numerierung
der Ziffern eindeutig den Rest RN(G) bei Division der algebraischen Summe G der
mit ganzzahligen, von der Stelle der Ziffer in der Ziffernreihe abhängigen und zumindest
für nebeneinanderliegende Stellen verschiedenen Faktoren ki multiplizierten Nummern
der Ziffern der Ziffernreihe durch eine ganze Zahl N größer als io angibt, die mit
den Faktoren ki und mit den Differenzen zwischen den Faktoren k; für nebeneinanderliegende
Stellen keine Teiler gemeinsam hat, wobei Mittel vorgesehen sind, welche die Wirkung
des Systems verhindern, wenn das eingeführte Prüfzeichen nicht der eingeführten
Ziffernreihe entspricht.
-
Bei Anwendung der Erfindung in einem Fernsprechsystem wird jeder Rufnummer
ein Prüfzeichen zugeordnet, das zusammen mit der Rufnummer mittels der Wählscheibe
nach dem Amt übertragen wird, wobei im Amt Mittel vorgesehen sind, die das Zustandekommen
einer Verbindung verhindern, wenn das übertragene Prüfzeichen nicht der übertragenen
Rufnummer entspricht.
-
Wie aus dem Obigen hervorgeht, muß der Konstruktion des erfindungsgemäßen
Systems eine Numerierung der Ziffern vorangehen. Grundsätzlich können die Ziffern
dabei in jeder beliebigen Reihenfolge numeriert werden; aus praktischen Gründen
empfiehlt es sich aber, die Ziffern gemäß ihrem Zahlenwert zu numerieren. In einem
Fernsprechsystem werden daher vorzugsweise den Ziffern von i bis o die Nummern von
i bis io zugeordnet.
-
Es wird nunmehr für jede Ziffernreihe, bei einem Fernsprechsystem
also für jede Rufnummer, ein Prüfzeichen festgestellt, das den Rest RN(G) angibt,
der bei Division der nachstehend als die Prüfzahl bezeichneten Zahl G durch eine
gegebene Zahl N erhalten wird. Weil dieser Rest N verschiedene Werte annehmen kann,
braucht man N-Zeichen, um den Rest in eindeutiger Weise anzugeben; die Prüfzeichen
sind somit aus einer Reihe von N-Zeichen zu wählen.
-
Die obengenannte Prüfzahl G entspricht der algebraischen Summe der
mit ganzzahligen, von der Stelle der Ziffer in der Ziffernreihe abhängigen Faktoren
ki multiplizierten Nummern der Ziffern der Ziffernreihe. Die Stelle einer Ziffer
in der Ziffernreihe wird nachstehend immer dadurch festgestellt, daß die Stellen
von rechts nach links abgezählt werden. Nennt man die an der Stelle i der Ziffernreihe
vorkommende Ziffer A i, die Nummer dieser Ziffer ai und den für die Stelle i maßgeblichen
Multiplikationsfaktor ki, so ist die Prüfzahl G der Ziffernreihe
gleich N ki ai .
-
Die Faktoren ki und die Zahl N sind so gewählt, daß sowohl
ein Zifferfehler als auch ein Verwechslungsfehler immer zu einer Veränderung des
zu der Ziffernreihe gehörigen Prüfzeichens führen. Untenstehend wird erörtert, welchen
Anforderungen die Zahl N und @, die Faktoren ki dazu genügen müssen.
-
Bei einem Zifferfehler steht an der Stelle i der Ziffernreihe anstatt
der anfänglich dort vorhandenen Ziffer Ai eine andere Ziffer Ax, deren Nummer mit
ax bezeichnet werden kann. Die Prüfzahl G der Ziffernreihe ist dadurch um einen
Betrag k; (a#, - ai) vergrößert worden. Das Prüfzeichen der Ziffernreihe
hat sich somit durch den Fehler geändert, wenn RN [ki (a. - ai)
] = o ist. Dazu müssen zunächst die Zahlen ki und (äx - ai) durch
N unteilbar sein.
-
Der Absolutwert der Zahl (a" - ai) kann von i bis 9 schwanken;
wählt man also N größer als 9, so ist man sicher, daß (a. - ai) nicht durch
N teilbar ist. Wenn man nun weiterhin die Faktoren k; alle so wählt, daß
sie ebensowenig durch N teilbar sind, so hat man der genannten Bedingung in den
meisten Fällen entsprochen. Die Möglichkeit besteht aber noch, daß N das Produkt
zweier Zahlen p und q ist, wobei k; durch p und («x - ai) durch
q teilbar ist. In diesem Fall ist das Produkt ki (a", - ai) durch
N teilbar, so daß das Prüfzeichen sich durch den Fehler nicht geändert hat.
Um diese Möglichkeit auszuschließen, soll man dafür sorgen, daß N mit den
Faktoren k; keine Teiler gemeinsam hat. Definiert man den Begriff Teiler einer Zahl
derart, daß dieser auch die Zahl selbst mitumfaßt, so daß z. B. die Teiler der Zahl
45 durch die Zahlen 3, 5, 9, 15 und 45 gebildet werden, so schließt diese Bedingung
gleichzeitig die obenerwähnte Anforderung ein, daß die Faktoren ki nicht durch
N
teilbar sein sollen. In diesem Sinne wird der Begriff Teiler nachstehend
aufgefaßt werden.
-
Bei einem Verwechslungsfehler haben die Ziffern Ai und A" die anfänglich
an den Stellen i und j der Ziffernreihe vorkamen, den Platz gewechselt. Die
Prüfzahl G der Ziffernreihe hat sich dadurch um einen Betrag k; (ai - ai)
-E- k, (a; - ai) = (ki - k9) (aj - ai) vergrößert. Das
Prüfzeichen der Ziffernreihe hat sich somit geändert, wenn RN [(ki - k;)
(aj - cai) ] = o ist. Dazu müssen die Faktoren ki und k, verschieden
sein, und es kann außerdem mittels des oben bereits gefolgten Gedankenganges hergeleitet
werden, daß N mit der Differenz (ki - k,) keine Teiler gemeinsam haben soll.
Stellt man die Anforderung, daß eine Verwechslung zweier nebeneinanderstehenden
Ziffern immer zu einer Veränderung des Prüfzeichens führen soll, so müssen demnach
die Faktoren ki für nebeneinanderliegende Stellen verschieden sein, während N mit
den Differenzen zwischen den Faktoren ki für nebeneinänderliegende Stellen keine
Teiler gemeinsam haben darf.
-
Man kommt somit zu dem Ergebnis, daß die Faktoren ki wenigstens für
nebeneinanderliegende Stellen in der Ziffernreihe verschieden sein sollen und daß
N größer als 9 sein soll und mit den Faktoren ki sowie mit den Differenzen der Faktoren
ki für nebeneinanderliegende Stellen keine Teiler gemeinsam haben soll. Gemäß diesen
Bedingungen muß N ungerade sein. Wäre N nämlich gerade, so müßten die Faktoren
ki alle ungerade sein, weil sie sonst mit N den Teiler 2 gemeinsam hätten; die Differenzen
der Faktoren k; wären dann aber alle gerade und hätten datier mit N den Teiler 2
gemeinsam. Der Wert io für die Zahl N fällt somit aus, d. h. N soll immer größer
als io sein.
-
Es wird klar sein, daß man bei der Wahl der Faktoren k; die größte
Freiheit hat; wenn man für N eine Primzahl wählt, z. B. ir, 13, 17, i9 usw.
Aus praktischen Gründen kommt für Telephonsysteme vor allem der Wert ii in Betracht,
weil man in diesem Fall als Prüfzeichen die Ziffern von i bis o sowie einen offenen
Raum (Fortlassung des Prüfzeichens) als elftes
Zeichen gebrauchen
kann, so daß man als Prüfzeichen höchstens eine Ziffer zu übertragen braucht. Vorzugsweise
wird dabei für RN(G) = i die Ziffer i als Prüfzeichen verwendet, für RN(G) = 2 die
Ziffer 2 usw. Für RN(G) = io dient dann die Ziffer o und für RN(G) = o der offene
Raum als Prüfzeichen.
-
Die Apparatur gestaltet sich besonders einfach, wenn man für die Faktoren
k; abwechselnd die Werte i und - i verwendet, also k1 = k3 = k5
= ... = i und k2 = k, = k6 =
... =-i. Für N = 1i entspricht das Prüfzeichen in diesem Fall dem
Rest bei Division der Rufnummer durch ii, vorausgesetzt, daß man die Ziffer o mit
1o bewertet.
-
Für die Rufnummer 36835 findet man dann z. B. G=(5-3 +8-6
+3) =7, also R"(G) = 7; die Nummer erhält demnach das Prüfzeichen 7, das
zusammen mit der Nummer im Teilnehmerverzeichnis abgedruckt wird, also z. B.
368357, so daß es auch zusammen mit der Nummer gewählt wird. Für die Rufnummer
2 9o q.7 ist G = (7-q. -f- io - 9 + 2) = 6, so daß diese Nummer das Prüfzeichen
6 erhält. In gleicher Weise findet man für die Nummer 290q.1 eine Prüfzahl Null,
so daß der offene Raum als Prüfzeichen gilt, und für die Nummer 29o51 eine Prüfzahl-i,
die bei Division durch 1i den Rest 1o ergibt, so daß die Ziffer o als Prüfzeichen
zu verwenden ist. Die betreffenden Nummern werden im Teilnehmerverzeichnis nunmehr
als2 9o q.1, 29 0q.76 und 2905 1o abgedruckt.
-
Findet bei der Wahl einer in der obigen Weise vervollständigten Rufnummer
eine Verstümmelung statt, so entspricht das durch die letzte Ziffer bzw. durch den
offenen Raum dargestellte Prüfzeichen nicht mehr der durch die ersten fünf Ziffern
gebildeten Zahl. Im Fernsprechamt tritt in diesem Fall eine Vorrichtung in Wirkung,
die das Zustandekommen einer Verbindung verhindert.
-
Für die Nachprüfung der gewählten Rufnummer im Fernsprechamt lassen
sich verschiedenartige Mittel verwenden. In direkten Systemen, wie z. B. das bekannte
Strowger-System, kann für jeden Teilnehmer ein zehnstelliger Wähler zugefügt werden,
und zwar zwischen der Teilnehmerleitung und den Leitungswählern, über welche die
Leitung erreichbar ist. Die Teilnehmerleitung wird dann nicht in der üblichen Weise
mehrfach mit den zugehörigen Kontakten der betreffenden Leitungswähler verbunden,
sondern statt dessen mit denjenigen Kontakten des zusätzlichen zehnstelligen Wählers,
die dem Prüfzeichen des Teilnehmers entsprechen. Die Schaltarme des zehnstelligen
Wählers sind mit den betreffenden Kontakten der Leitungswähler mehrfach verbunden.
Der zehnstelligeWähler ist mit Ruhekontakten versehen, an welche die Teilnehmerleitung
angeschlossen wird, wenn der offene Raum das Prüfzeichen des Teilnehmers bildet.
Die nicht mit der Teilnehmerleitung verbundenen Kontakte des zehnstelligen Wählers
sind an einen Signalgenerator angeschlossen, der bei der Wahl einer falschen Nummer
ein Warnungssignal abgibt. Es kann sich dabei um das übliche Besetztsignal handeln
oder um ein besonderes Signal, das die Wahl einer falschen Nummer angibt. Der zehnstellige
Wähler wird durch die Impulse gesteuert, die bei der Wahl des Prüfzeichens nach
dem Amt übertragen werden. Wenn der anrufende Teilnehmer die eigentliche Rufnummer
gewählt hat, wird er demnach im allgemeinen nicht in der üblichen Weise direkt mit
der gerufenen Leitung verbunden, sondern statt dessen mit dem zehnstelligen Prüfwähler.
Wählt er nunmehr das richtige Prüfzeichen, so erreicht der die gewünschte Leitung.
Wählt er ein falsches Prüfzeichen, so erhält er ein Warnungssignal.
-
Wählt der anrufende Teilnehmer eine Nummer, die den offenen Raum als
Prüfzeichen hat, so wird die gerufene Leitung unmittelbar über die Ruhekontakte
des Prüfwählers erreicht. Folgt dann auf die gewählte Rufnummer noch ein Prüfzeichen,
so wird die bereits hergestellte Verbindung wieder ausgelöst. In der Zwischenzeit
kann jedoch ein falscher Teilnehmer gerufen worden sein. Die Teilnehmer, die den
offenen Raum als Prüfzeichen haben, sind also einigermaßen benachteiligt, indem
ihr Schutz gegen falsche Verbindungen nicht so wirksam ist als für die anderen Teilnehmer.
Dieser Nachteil läßt sich praktisch vollständig dadurch beheben, daß die Leitungen
der betreffenden Teilnehmer je mit dem zugehörigen Prüfwähler über ein verzögert
ansprechendes Relais verbunden werden, das erregt wird, sobald eine Verbindung zwischen
dem Prüfwähler und einem Leitungswähler zustandekommt. DerTeilnehmerwirddannnurgerufen,
wenn diese Verbindung bereits einige Zeit währt, und diese Verzögerungszeit wird
im allgemeinen dazu ausreichen, die Verbindung im Falle eines falschen Anschlusses
wieder auszulösen.
-
Es können weiterhin Mittel vorgesehen werden, um einen Teilnehmer,
der eine falsche Verbindung hergestellt hat, nach einigen Sekunden abzuschalten,
so daß die Wähler nicht unnötig belegt werden.
-
Ein Schaltbild eines Fernsprechamtes, das in der oben beschriebenen
Weise ausgeführt ist, ist in den Fig. i und 2 dargestellt. Einfachheitshalber sind
alle Verbindungen als Einzelleiter dargestellt.
-
In Fig. i ist T1 der Telephonapparat eines Teilnehmers, der in der
üblichen Weise mit einem Impulskontakt i und einem Hörerkontakt
h versehen und der mittels der Leitung 1l mit dem Fernsprechamt verbunden
ist. In dem Amt ist die Leitung t1 an eine Leitung a1 angeschlossen, die nach den
zugehörigen Kontakten mehrerer Leitungswähler führt, über welche die Leitung t1
erreichbar ist, sowie an eine Leitung b1, die nach dem der Leitung 1l zugeordneten
Vorwähler P führt. Dieser Vorwähler kann in der Form eines 25teiligen Wählers der
üblichen Art ausgeführt sein, von dem jeder Kontakt mit einem anderen ersten Gruppenwähler
S1 verbunden ist. Die ersten Gruppenwähler S1 werden in der üblichen Weise von zweiten
Gruppenwählern S2, dritten Gruppenwählern S3 und Leitungswählern C gefolgt. Entsprechende
Kontakte einer Gruppe von Leitungswählern C, C', C" usw., über welche eine bestimmte
Leitung t2 erreichbar ist, sind mit den Schaltarmen eines der Leitung t2 zugeordneten
Prüfwählers CS verbunden. Dieser Prüfwähler hat einen Ruhekontakt lac und zehn andere
Kontakte, die von i bis o numeriert sind. Der Kontakt 6, von dem angenommen wird,
daß er dem Prüfzeichen der Leitung t2 entspricht, ist über die Leitung a2 mit der
Leitung 12 verbunden.
Die übrigen Kontakte des Wählers CS sind mit
einer Leitung W verbunden, die nach einem verzögert ansprechenden Relais R führt-
und die über einem Kondensator K und einen Arbeitskontakt r, des Relais R mit einem
Signalgenerator G verbunden ist. Ein Abschaltrelais D, das mit einer geeigneten
Zeitverzögerung wirkt, ist mit einem zweiten Arbeitskontakt r2 des Relais R in Reihe
geschaltet und ist mit einem Arbeitskontakt d versehen, der der Leitung u, eine
Spannung solcher Art zuführen kann, daß ein Teilnehmer, der eine fälsche Nummer
gewählt hat, dadurch abgeschaltet wird. Mittel, um einen Teilnehmer durch die Zuführung
einer geeigneten Spannung an seinen Verbindungskreis abzuschalten, sind in der Fernsprechtechnik
allgemein bekannt, unter anderem zum Trennen einer Ortsverbindung beim Eingang einer
Fernverbindung, so däß eine nähere Beschreibung dieser Mittel sich erübrigt. T2
ist der mit der Leitung t2 verbundene Telephonapparat, und b2 die Leitung, die nach
dem der Leitung t. zu-
geordneten Vorwählen führt.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Schaltung ist wie folgt. Es sei
angenommen, daß der Teilnehmer T1 eine Verbindung mit dem Teilnehmer T2 herzustellen
wünscht, der die Rufnummer 290476 hat, wobei die 6 das Prüfzeichen ist. T, nimmt
seinen Hörer ab und schließt dadurch seinen Hörerkontakt h, so daß der Vorwählen
P betätigt wird und die Leitung t1 mit einem freien ersten Gruppenwähler S, verbindet.
Der Teilnehmer wählt die erste Ziffer a, und der erste Gruppenwähler macht zwei
Schritte und sucht einen freien zweiten Gruppenwähler S2. Der zweite und dritte
Gruppenwähler werden in ähnlicher Weise bei der Übertragung der Ziffern 9 und o
betätigt, und schließlich werden die Ziffern 4 und 7 von dem Leitungswähler C verarbeitet,
so daß eine Verbindung zwischen der Leitung t, und dem Kontakt 47 des Leitungswählers
C zustande kommt, welcher Kontakt mit dem Prüfwähler CS der gewünschten Leitung
verbunden ist. Der Teilnehmer wählt nunmehr das Prüfzeichen 6, wodurch die Verbindung
vollendet wird.
-
Hätte der Teilnehmer dagegen die Nummer 390477
mit dem Prüfzeichen
; wählen wollen, aber hat er statt dessen irrtümlicherweise die Nummer
290477
gewählt, so wird er nach der Wahl der fünften Ziffer mit dem Prüfwähler
CS der Leitung t2 verbunden. Nach der Wahl des Prüfzeichens 7 wird nun eine Verbindung
mit der Leitung u, hergestellt, wodurch das Relais R erregt wird. Nach einer bestimmten
Verzögerungszeit schließen sich die Kontakte r1 und y. und wird von dem Generator
G dem Teilnehmer T, ein Warnungssignal zugeführt. Gleichzeitig wird das Relais D
erregt, das nach einer zweiten Verzögerungszeit den Kontakt d schließt, so daß der
Teilnehmer T, abgeschaltet wird.
-
Fig. 2 zeigt die Schaltung eines Teilnehmers, der den offenen Raum
als Prüfzeichen hat. In diesem Fall ist die Leitung a3, die die Teilnehmerleitung
mit dem zugehörigen Prüfwähler CS' verbindet, an den Ruhekontakt lcc angeschlossen,
während die Kontakte Z bis o mit der Leitung w verbunden sind. Lm zu verhindern,
daß der Teilnehmer mit falschen Verbindungen belästigt wird, ist die Leitung a3
mit dem Ruhekontakt kc über einen Arbeitskontakt e eines verzögert ansprechenden
Relais E verbunden, das ebenfalls an den Ruhekontakt ltc angeschlossen ist. Sobald
eine Verbindung zwischen einem Leitungswähler und dem Prüfwähler CS' zustande kommt,
wird das Relais E erregt. Wählt der anrufende Teilnehmer nun noch ein Prüfzeichen,
so wird das im allgemeinen stattfinden, bevor das Relais E die Zeit gehabt hat,
um seinen Kontakt e zu schließen, so daß das Relais E abgeschaltet wird, bevor eine
falsche Verbindung zustande gekommen ist. Wird dagegen kein Prüfzeichen gewählt,
so wird der Kontakt e geschlossen, so daß die Verbindung hergestellt wird.
-
Der zehnstellige Prüfwähler CS kann von einfacher und billiger Konstruktion
sein. Die bekannten zehnteiligen Vorwählen können z. B: zu diesem Zweck verwendet
werden.
-
Die Zahl der benötigten Prüfwähler kann weiterhin noch dadurch herabgesetzt
werden, daß man nicht in jede Teilnehmerleitung einen Prüfwähler aufnimmt, sondern
statt dessen die Prüfwähler je einem Leitungswähler zuordnet. Die elf Kontakte des
Prüfwählers werden in diesem Fall mit elf Generatoren verbunden, die Wechselspannungen
verschiedener Frequenzen erzeugen. Die mittels des Prüfwählers gewählte Wechselspannung
wird der Teilnehmerleitung zugeführt, in weiche ein Resonanzrelais aufgenommen ist,
das auf die dem zugehörigen Prüfzeichen entsprechende Frequenz abgestimmt ist. Hat
man das richtige Prüfzeichen gewählt, so wird das Resonanzrelais erregt und die
Verbindung hergestellt. Wählt man ein falsches Prüfzeichen, so wird die Verbindung
nicht hergestellt; der anrufende Teilnehmer kann dann über einen Ruhekontakt des
betreffenden Resonanzrelais ein Warnungssignal erhalten.
-
Bei Selbstanschlußsystemen, die nicht nach dem Dezimalverfahren arbeiten,
und bei denen somit z. B. 3oteilige Wähler verwendet werden, hat man Mittel vorgesehen,
um die durch die Wählscheibe des anrufenden Teilnehmers übertragenen Impulsfolgen
zu speichern und sie in andere Impulsfolgen umzubilden, die zur Steuerung der Wähler
geeignet sind. Derartige Mittel werden gewöhnlich mit dem Ausdruck Speicher bezeichnet.
-
Der oben beschriebene Prüfkreis für direkte Systeme kann natürlich
auch bei Speichersystemen Anwendung finden. Es treten dabei aber einige Verwicklungen
auf, weil die Speicher dann auch die dem Prüfzeichen entsprechende Impulsfolge aufnehmen
und übertragen müssen. Vorzugsweise wird daher in Speichersystemen ein anderer Prüfkreis
angewendet.
-
Bei dieser Prüfschaltung für Speichersysteme ist zu jedem Speicher
ein zehnteiliger Prüfwähler parallel geschaltet, der nacheinander durch die von
dem anrufenden Teilnehmer herrührenden Impulsfolgen gesteuert wird, und zwar für
jede Impulsfolge mittels eines anderen Schrittmagneten, der den Wähler je Impuls
über eine Anzahl Schritte verdreht, die dem für die betreffende Stelle der Rufnummer
festgestellten Faktor k; entspricht. Wird z. B. das obenerwähnte System angewendet,
bei dem der Faktor k; für alle ungeraden Stellen z und für alle geraden Stellen
- z
ist, so wird der Prüfwähler abwechselnd in entgegengesetzter
Richtung angetrieben, und zwar von zwei verschiedenen Schrittmagneten, die beide
den Wähler um einen Schritt je Impuls verdrehen. Der Prüfwähler wird nun durch die
von dem Teilnehmer empfangenen Impulse derart gesteuert, daß er das zu der gewählten
Rufnummer gehörige Prüfzeichen ermittelt. Die Prüfzeichen deuten in einer solchen
Reihenfolge den Rest Rv(G) an, daß die Prüfzahl einer mit dem Prüfleichen vervollständigten
Rufnummer immer gleich Null ist. In einem System, in dem nur die Faktoren i und
- i angewendet werden, entspricht man dieser Anforderung automatisch, wenn man den
Rest immer durch die zugehörige Ziffer andeutet. Die vervollständigte Rufnummer
290q.76 hat in diesem System z. B. die Prüfzahl Null.
-
Wird die Rufnummer richtig gewählt, so wird der Prüfwähler somit immer
in die Nullage zurückgeführt, während eine falsch gewählte Rufnummer den Prüfwähler
in eine andere Lage bringt. Das Zustandekommen falscher Verbindungen kann nun dadurch
verhindert werden, daß man den Ruhekontakt des Prüfwählers mit einem verzögert ansprechenden
Relais verbindet und einen Arbeitskontakt dieses Relais in den Kreis. aufnimmt,
mittels dessen die letzte Impulsfolge von dem Speicher nach dem Leitungswähler übertragen
wird. Die übrigen Kontakte des Prüfwählers können mit einem zweiten Relais verbunden
werden, das ebenfalls mit einer gewissen Zeitverzögerung arbeitet und das dem anrufenden
Teilnehmer nach der Wahl einer falschen Nummer ein Warnungssignal zuführt und ihn
gegebenenfalls nach einigen Sekunden abschaltet, wie das auch bereits für die Schaltung
nach den Fig. i und 2 beschrieben wurde.
-
Ein Schaltbild eines derartigen Prüfkreises ist in Fig. 3 dargestellt.
T1 ist wieder der Telephonapparat eines Teilnehmers mit dem Hörerkontakt h und dem
Impulskontakt i. Dieser Apparat ist mit dem Amt über eine Leitung t1 verbunden,
von der eine Abzweigung b1 nach dem der Leitung 1l zugeordneten Vorwähler P führt.
Die Kontakte des Vorwählers P sind je mit einem anderen Impulsrelais IR verbunden.
Diese Impulsrelais sind je einem anderen Speicher zugeordnet. Das Impulsrelais IR
betätigt die Relais U und l', die einen Schrittmagneten Ml steuern und dadurch einen
Steuerschalter SW betätigen. Der Steuerschalter S W dient an erster Stelle dazu,
die nacheinander von dem anrufenden Teilnehmer übertragenen Impulsfolgen über die
Kontakte i bis 5 des Schaltarmes SW, den verschiedenen Teilen des Speichers TR zuzuführen,
so daß sie in dem Speicher in der üblichen Weise in andere Impulsfolgen umgesetzt
werden können. Die Schaltarme SW, und SW3 sind für Nachprüfungszwecke vorgesehen.
-
Die von dem Speicher umgeformten Impulsfolgen werden mittels eines
zweiten Steuerschalters SX nacheinander einem ersten Gruppenwähler S1, einem zweiten
Gruppenwähler S2 und einem ,Leitungswähler C zugeführt, wodurch die erwünschte Verbindung
hergestellt wird.
-
Die Kontakte i bis 6 des Schaltarmes SW, sind abwechselnd mit zwei
Schrittmagneten M2 und M3 verbunden, die einen Prüfwähler CH in entgegengesetzter
Richtung antreiben. Dieser Wähler wird z. B. von dem Magneten M, im Uhrzeigersinne
und von dem Magneten M3 im Gegenuhrzeigersinne angetrieben. Der Schaltarm SW, ist
dem Schaltarm SW, parallel geschaltet, so daß die dem Speicher TR zugeführten Impulse
auch den Schrittmagneten M2 und M3 zugeführt werden.
-
Der Schaltarm SW, ist geerdet, und die Kontakte 6 und 7 dieses Schaltarmes
sind mit einem Relais X verbunden, das die Nachprüfung der von dem anrufenden Teilnehmer
gewählten Nummer einleitet.
-
Der Prüfwähler CH ist mit einem Ruhekontakt he und mit zehn
anderen, von i bis o numerierten Kontakten versehen. Der Ruhekontakt hc ist über
einen Arbeitskontakt x1 des Relais X mit einem Relais F verbunden, von dem ein Arbeitskontakt
f1 in den Kreis aufgenommen ist, über den die von dem Speicher umgeformten Impulsfolgen
dem Leitungswähler C zugeführt werden. Die übrigen Kontakte i bis o des Prüfwählers
sind über einen Arbeitskontakt x2 des Relais X mit einem Relais R verbunden, das
dazu dient, dem Teilnehmer bei der Wahl einer falschen Nummer ein Warnungssignal
zuzuführen und ihn gegebenenfalls einige Sekunden nachher abzuschalten, wie das
oben bereits für die Schaltung nach Fig. 3 beschrieben wurde.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Schaltung ist wie folgt. Wenn
der Teilnehmer T1 die Nummer 290476 anzurufen wünscht, nimmt er seinen Hörer ab,
so daß der Hörerkontakt h geschlossen und der Vorwähler P betätigt wird. Der Vorwähler
sucht einen freien Speicher. Das Impulsrelais IR dieses Speichers wird erregt, so
daß der Ruhekontakt irl geöffnet und der Arbeitskontakt irz geschlossen wird. Das
Relais V wird nun erregt, schließt seinen Kontakt v1 und öffnet seine Kontakte v2
und v3. Das Relais V bleibt erregt, solange der Teilnehmer T1 seinen Hörer abgehoben
hält.
-
Der Teilnehmer wählt nun die erste Ziffer 2 und führt dadurch zwei
aufeinanderfolgende Unterbrechungen seiner Leitung herbei, so daß das Impulsrelais
IR zweimal abfällt: Das Relais V ist zu träge, um während einer Unterbrechung abzufallen
und bleibt daher in derselben Lage. Bei der ersten Unterbrechung wird das Relais
U über die Kontakte irl und v1 erregt, wodurch der Kontakt u geschlossen
und der Schrittmagnet Ml erregt wird. Das Relais U ist zu träge, um zwischen zwei
Impulsen abzufallen, und bleibt daher bis zum Schluß der ersten Impulsfolge in derselben
Lage. Die erste Impulsfolge wird über den ersten Kontakt des Schaltarmes SW, dem
Speicher TR zugeführt, um darin aufgenommen und in eine andere Impulsfolge umgesetzt
zu werden. Gleichzeitig wird der Schrittmagnet M2 über den ersten Kontakt des Schaltarmes
SW, zweimal erregt; so daß der Prüfwähler CH zwei Schritte im Uhrzeigersinne
macht.
-
Am Schluß der ersten Impulsfolge fällt das Relais U ab, so daß der
Kontakt u geöffnet und der Schrittmagnet M, aberregt wird. Der Steuerschalter SW
geht dadurch in die zweite Stellung, in der der Schaltarm SW, mit dem Schrittmagneten
M3 verbunden ist. Die zweite Impulsfolge wird nun über den Kontakt 2
des
Schaltarmes ST', dem Speicher zugeführt und steuert über den Kontakt 2 des Schaltarmes
SIf"2 den Schrittmagneten 1473. Der Prüfwähler CH macht nun neun Schritte im Gegenuhrzeigersinne.
Am Schluß der zweiten Impulsfolge wird erneut der Schrittmagnet :4I1 aberregt, so
daß der Steuerschalter SII' in die dritte Stellung geht.
-
Die aufeinanderfolgenden Impulsfolgen werden demnach den verschiedenen
Teilen des Speichers TR zugeführt und steuern dabei gleichzeitig den Prüfwähler
CH in entgegengesetzter Richtung.
-
Inzwischen sind über die Kontakte i und 2 des Steuerschalters SX den
ersten und den zweiten Gruppenwähler umgeformte Impulsfolgen zugeführt worden, und
wenn die fünfte Ziffer der Rufnummer gewählt worden ist, ist der Speicher dazu bereit,
über den Kontakt 3 des Steuerschalters SX dem Leitungswähler C eine letzte Impulsfolge
zuzuführen, sobald dazu eine Verbindung mit dem Leitungswähler hergestellt wird.
Der Steuerschalter SW hat nun die sechste Stellung erreicht, so daß das Relais X
über den Kontakt 6 des Schaltarmes SW, erregt worden ist und den Prüfkreis vorbereitet
hat.
-
Der Teilnehmer wählt nun die letzte Ziffer, so daß der Steuerschalter
S11' in die Stellung 7 gelangt. Das Relais X bleibt über den Kontakt 7 des Schaltarmes
5N'3 erregt. Wenn die richtige Nummer gewählt worden ist, befindet der Prüfwähler
CH sich wieder in der Nullage, so daß das Relais F über den Ruhekontakt lzc und
den Arbeitskontakt x1 erregt wird. Nach einer bestimmten Verzögerungszeit schließt
das Relais F seinen Kontakt f1, so daß die letzte Impulsfolge nach dem Leitungswähler
C übertragen wird. Dann schreitet der Steuerschalter SX nach der Stellung 4 und
verbindet den Teilnehmer über den Kontakt f2 mit der gewünschten Leitung.
-
Wenn eine Rufnummer gewählt wird, die den offenen Raum als Prüfzeichen
hat, wird das Relais F bereits nach der Wahl der fünften Ziffer erregt. Die Verzögerungszeit
des Relais F ist jedoch hinreichend groß, um den betreffenden Teilnehmer gegen falsche
Verbindungen zu schützen, wie das oben schon anläßlich der Fig. i beschrieben wurde.
-
Hätte der anrufende Teilnehmer die Nummer390477 wählen wollen, aber
hat er irrtümlicherweise die Nummer 290477 gewählt, so bleibt der Prüfwähler
CH nach der Wahl der letzten Ziffer in der Stellung i stehen, und es wird
über den Kontakt x2 das Relais R erregt. Nach einer bestimmten Verzögerungszeit
schließt das Relais R die Kontakte y1 und r2, so daß dem Teilnehmer ein Warnungssignal
zugeführt und gleichzeitig das Abschaltrelais D erregt wird. Nach einer zweiten
Verzögerungszeit schließt das Relais D seinen Kontakt d, wodurch der Teilnehmerleitung
eine Spannung zugeführt wird, die ihre Abschaltung herbeiführt.
-
Wenn der Teilnehmer nach der' Wahl eines Teiles der Ziffern einer
Rufnummer feststellt, daß er sich geirrt hat und den Hörer niederlegt, so wird der
Prüfwähler CH, falls dieser an diesem Zeitpunkt nicht in der Nullage steht,
automatisch in die Nullage zurückgeführt. Dasselbe erfolgt, wenn der Teilnehmer
nach Empfang eines Warnungssignales den Hörer niederlegt oder wenn er automatisch
abgeschaltet wird. Zu diesem Zweck sind zwei Relais Y und 7. vorgesehen,
von denen das Relais Y derart ausgebildet ist, daß es träge zieht und schnell abfällt,
während das Relais Z gerade schnell zieht und träge abfällt. Das Relais Y ist über
den Ruhekontakt v3 des Relais V mit den Kontakten i bis o des Prüfwählers verbunden
und hat einen Arbeitskontakt y, der im Erregungskreis des Relais Z liegt. Das Relais
T. hat einen Ruhekontakt z,
der mit dem Ruhekontakt v2 des Relais V in Reihe
geschaltet ist, derart, daß der Schrittmagnet 31, über die Kontakte z und
v2 erregt werden kann.
-
Sobald nun die Teilnehmerleitung unterbrochen wird, fällt das Relais
y' ab und schließt seine Kontakte v., und v3. Der Schrittmagnet M3 wird über die
Kontakte z und v2 erregt. Das Relais Y wird erregt über v3 und schließt
seinen Kontakt y, wodurch das Relais 7. erregt wird und seinen Kontakt z öffnet.
Der Schrittmagnet 14T3 wird nun aberregt, so daß der Prüfwähler CH um einen
Schritt im Gegenuhrzeigersinne verdreht wird. Sobald der Schaltarm des Prüfwählers
CH dabei den Kontakt verläßt, mit dem er in Berührung war, wird der Erregungskreis
des Relais Y geöffnet, so daß dieses Relais sofort abfällt. Das Relais 2 kann jedoch
nicht so schnell abfallen, daß die Wirkung des Schrittmagneten M" noch unterbrochen
werden kann, so daß die Bewegung des Prüfwählers CH weitergeht, bis dieser
in die nächste Stellung gelangt ist. Dann fällt das Relais Z ab, so daß der Magnet
ilT3 aufs neue erregt wird. Inzwischen ist das Relais Y über den gerade erreichten
Kontakt des Prüf-Wählers CH aufs neue erregt, so daß dieses Relais verzögert
anspricht und nach einiger Zeit das Relais Z wieder betätigt, so daß die beschriebene
Wirkung sich wiederholt. Der Prüfwähler CH wird so jeweils um einen Schritt
weitergedreht, bis die Nullage erreicht wird und das Relais Y nicht mehr erregt
wird.
-
Entsprechende Mittel müssen natürlich vorgesehen sein, . um die Steuerschalter
5I4' und SX in die Nullage zurückzuführen. Weil diese Mittel aber bekannt sind,
erübrigt sich eine nähere Beschreibung.
-
Bei der Schaltung nach Fig. 3 ist der Faktor k; für alle ungeraden
Stellen i und für alle geraden Stellen - i. Fig. 4 zeigt eine Variante der Schaltung
nach Fig. 3, bei der andere Faktoren k, zur Anwendung i kommen. Im Prinzip können
diese Faktoren ganz beliebig gewählt werden, vorausgesetzt, daß sie nicht durch
ii teilbar sind und daß die Differenzen zwischen den Faktoren k; für nebeneinanderliegende
Stellen ebensow enig durch ii teilbar sind. Es sei z. B. angenommen, daß k1 = i,
k2 = 4, k3 = 5, k4 = 9 und k5 --. 3. Es sind dann fünf Schrittmagneten erforderlich,
die in der Zeichnung mit den Bezugszeichen M2 bis M6 bezeichnet sind und die je
mit einem der Kontakte des Schaltarmes SNr, verbunden sind. Beim Empfang der ersten
Impulsfolge ist nun der MagnetM.= eingeschaltet, beim Empfang der zweiten Impulsfolge
der Magnet M3 usw. Jeder der Magneten treibt mittels einer Sperrklinke p1 ein Sperrad
prl an, das um eine feste Welle A3 frei drehbar ist. Mit jedem der Sperräder prl
ist ein Zahnrad trl gekuppelt, das mit
einem um eine Welle A2 frei
drehbaren Zahnrad tr, im Eingriff ist. Die Zahnräder tr, sind je mit einer federnden
Sperrklinke P2 versehen, die mit einem fest auf der Welle A 2 angeordneten Sperrad
py2 im Eingriff ist. Bei Erregung einer der Magneten M2 bis MB oder gegebenenfalls
bei der Aberregung des betreffenden Magneten wird nun durch die Sperrklinke P1 das
zugehörige Sperrad pyl verdreht, welche Bewegung durch die Zahnräder tr, und tr,
und die Sperrklinke Pr2 auf die Welle A2 übertragen wird. Wird die Welle A2 in dieser
Weise von einem der Magneten verdreht, so laufen die zu den übrigen Magneten gehörigen
Sperrräder py, frei über die Sperrklinken P2. Die Winkelverdrehung je Schritt des
Sperrades pyl, das Übertragungsverhältnis der Zahnräder tr, und tr, und die Winkelverdrehung
je Schritt Ales Sperrades pr, sind nun für jeden Magneten verschieden gewählt worden,
und zwar derart, daß die Welle A2 bei Erregung des Magneten M2 um 3/11, bei Erregung
des Magneten M3 um 9/l1, bei Erregung des Magneten M4 um b/11, bei Erregung des
Magneten M, um 4/1l und bei Erregung des Magneten M8 um 1/1l ihres Umfanges verdreht
wird. Die Welle A 2 treibt den Schaltarm des Prüfwählers CH
an. Es wird klar
sein, daß der Prüfwähler CH somit bei der Wahl einer Rufnummer um eine der
Prüfzahl G dieser Nummer entsprechende Anzahl Schritte verdreht wird. Die Prüfzahl
der Nummer 29047 ist z. B. gleich (6 -f- 81 -f- 5o + 16 -f- 7) = i60, so daß der
Prüfwähler CH i60 Schritte macht und in der Stellung (r60 - i54) = 6 zu stehen
kommt. Man gibt nun den Rest 6 mit dem Prüfzeichen (ii - 6) = 5 an, so daß die vervollständigte
Rufnummer die Gestalt 290475 erhält. Der Prüfwähler CH wird dann bei der
Wahl des Prüfzeichens mittels des Magneten Mg, der hierzu auch mit dem Kontakt 6
des Schaltarmes SW2 verbunden ist, um fünf Schritte verdreht und dadurch in die
Nullage zurückgeführt.
-
Es wird bemerkt, daß die Schaltung nach Fig. i und 2 ohne weiteres
für alle beliebigen Faktoren k2 geeignet ist.
-
Wie aus dem Obigen hervorgeht, bringt die Verwendung des offenen Raumes
als Prüfzeichen bei der automatischen Nachprüfung von Telephonrufnummern einige
Verwicklungen mit sich. Man könnte diesen Verwicklungen natürlich dadurch entgehen,
daß man die Rufnummern, die dieses Prüfzeichen haben, einfach nicht verwendet. Das
ist jedoch im allgemeinen nicht zulässig, weil die Kapazität des Fernsprechamtes
dadurch um etwa 9 °/" verringert wird. In einem neuen Telephonnetz kann man aber
die erwähnten Verwicklungen dadurch vermeiden, daß man die Telephonapparate mit
einer Wählscheibe mit elf Öffnungen versieht, so daß der Rest o durch die Wahl der
elften Ziffer angedeutet werden kann, wobei dann elf Impulse übertragen werden..
Die elfte Öffnung kann z. B. mit dem Zeichen X angedeutet werden, so daß die Rufnummer
2,8347 in einem System, bei dem der Faktor k; für alle ungeraden Stellen
i und für alle geraden Stellen - i ist, in 28347 X geändert wird. Bei der Schaltung
nach den Fig. i und 2 ist der Prüfwähler CS in diesem Fall mit einem elften Kontakt
zu versehen, der an der Stelle des Ruhekontaktes hc tritt, während das Relais E
sich erübrigt. Bei der Schaltung nach Fig. 3 könnte das Relais X nur mit dem Kontakt
7 des Schaltarmes SW, verbunden werden und könnte das Relais F mit einer kleineren
Zeitverzögerung arbeiten.
-
Das oben bezeichnete System mit elfteiliger Wählscheibe hat außerdem
den Vorteil, daß man erwünschtenfalls die erste Ziffer der Rufnummer als Prüfzeichen
verwenden kann. Das Prüfzeichen geht dann der eigentlichen Rufnummer voran. Man
kann dann z. B. den Prüfwähler C.5 in der Fig. i vor dem ersten Gruppenwähler anordnen
und mittels dieses Prüfwählers dem Verbindungskreis eine bestimmte, dem Prüfzeichen
entsprechende Frequenz zuführen, die nach Herstellung einer Verbindung mit dem Leitungswähler
ein Resonanzrelais in der gewählten Teilnehmerleitung betätigt und dadurch den Anschluß
zustande bringt. Wird bei der Wahl ein Fehler gemacht, so spricht das Resonanzrelais
nicht an, und der anrufende Teilnehmer kann dann über einen Ruhekontakt des Resonanzrelais
ein Warnungssignal erhalten. Die Zahl der benötigten Prüfwähler entspricht in diesem
Fall derjenigen der ersten Gruppenwähler.
-
Es wird bemerkt, daß die automatische Nachprüfung von Telephonrufnummern
außer dem Vorteil, daß die Teilnehmer nicht mit falschen Verbindungen belästigt
werden, auch den Vorteil bietet, daß die Wähler für falsche Verbindungen während
einer kürzeren Zeit belegt werden, weil keine mündliche Verständigung erforderlich
ist, um festzustellen; daß eine falsche Verbindung gemacht wurde. Bei einer gegebenen
Verkehrsdichte kann man somit mit einer kleineren Anzahl Wähler auskommen. Die Schaltung
nach Fig. 4 hat in diesem Zusammenhang noch den besonderen Vorteil, daß die Leitungswähler
praktisch nie für eine falsche Verbindung belegt werden, so daß die Zahl der Leitungswähler
hier noch weiter herabgesetzt werden kann. Die Kosten der Nachprüfungsapparatur
werden daher durch eine Beschränkung der Kosten der übrigen Apparatur weitgehend
ausgeglichen.
-
Gegebenenfalls kann die oben beschriebene Nachprüfung von Telephonrufnummern
sich auf eine bevorzugte Gruppe von Teilnehmern beschränken, z. B. indem man nur
diese Teilnehmer an eine mit Prüfwählern nach Fig.3 versehene Speichergruppe anschließt.
Diese Teilnehmer müssen dann natürlich auch mit einem besonderen Teilnehmerverzeichnis
beliefert werden.
-
Bei Anwendung der Schaltung nach den Fig. i und 2 kann man andererseits
eine Gruppe bevorzugter Teilnehmer gegen falsche Verbindungen schützen, indem man
nur diese Teilnehmer mit einem zehnteiligen Prüfwähler versieht. Die betreffenden
Teilnehmer erhalten dann eine Rufnummer, die eine Ziffer mehr als die übrigen Rufnummern
enthält.
-
Die Schaltung nach den Fig. i und 2, bei der in jeder Teilnehmerleitung
ein Prüfwähler liegt, eignet sich praktisch nur für Fernsprechsysteme, weil das
die einzigen Systeme sind, bei denen für jede eingeführte Zeichengruppe eine besondere
Leitung vorhanden ist. Dagegen ist die Schaltung nach den Fig. 3 und 4; bei der
die eingeführte Zeichengruppe am Eingang geprüft
wird, auch bei
allen anderen durch Zeichengruppen gesteuerten Systemen anwendbar.