DE910222C - Verfahren zur Herstellung von Loesungen von Linearpolymeren mit Amidgruppen in der Kette - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Loesungen von Linearpolymeren mit Amidgruppen in der Kette

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DE910222C
DE910222C DEK7173D DEK0007173D DE910222C DE 910222 C DE910222 C DE 910222C DE K7173 D DEK7173 D DE K7173D DE K0007173 D DEK0007173 D DE K0007173D DE 910222 C DE910222 C DE 910222C
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polyamide
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Dr Rer Nat Paul Schlack
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Bobingen AG fur Textil-Faser
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/48Polymers modified by chemical after-treatment
    • C08G69/50Polymers modified by chemical after-treatment with aldehydes

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lösungen von Linearpolymeren mit Amidgruppen in der Kette Es ist schon vorgeschlagen worden, lineare. Polyamide in sauren Lösungsmitteln mit Formaldehyd umzusetzen. So hat man auf Lösungen des Polyamids aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin in Ameisensäure Formaldehyd bei Raumtemperatur einwirken lassen, wobei aber schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit infolge Vernetzung Gelatinierung eintrat. Solche Gele können zwar im Überschuß der Ameisensäure durch Erhitzen wieder gelöst werden, aber gleichzeitig tritt auch ein erheblicher Abbau ein. Es ist ferner gelungen, Mischpolyamide, die in niederen Alkoholen oder Gemischen von solchen mit Wasser in der Hitze löslich sind, dadurch kalt löslich zu machen, daß man sie, gelöst in Essigsäure oder halogenierten Essigsäuren, mit Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Stoffen, vorzugsweise bei höheren Temperaturen, behandelte: In diesen Fällen konnte die bei ameisensauren Lösungen auftretende Koagulation vermieden «erden. Schließlich hat man auch schon geformte und ungeformte alkohollösliche Mischpolyamide in ungelöstem Zustand im schwachsauren Gebiet mit Formaldehyd in der Wärme behandelt, bis eine wesentliche Verbesserung der Löslichkeit in (wäßrigen) Alkoholen erreicht war. Dabei wurden Gewichtszunahmen bis zu 30 °j" beobachtet.
  • Aus in niederen Alkoholen selbst in der Wärme nicht oder ungenügend löslichen Polyamiden oder Mischpolyamiden sind bisher auf dem Wege der sauren Formaldehydbehandlung noch keine technisch brauchbaren Lösungen in niederen Alkoholen oder Alkohol-Wasser-Gemischen und anderen flüchtigen nichtsauren Lösemitteln, z. B. Pyridin, hergestellt worden.
  • Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, daß man aus Mischpolyamiden, zu denen hier auch gemischte Polyharnstoffe und Polyurethane gerechnet werden, die z. B. in der zehnfachen Menge Methanol oder wäßrigem Methanol selbst in der Hitze nicht oder ganz unvollständig löslich sind, und darüber hinaus auch aus einheitlichen Linearpolymeren mit Amidgruppen in der Kette, insbesondere solchen, die in Faserform eingetaucht eine Wasseraufnahme von mehr als 3 % zeigen, technisch brauchbare Lösungen in Alkoholen, Pyridin und anderen Ringbasen oder Gemischen aus solchen unter sich und bzw. oder mit Wasser, ferner verbesserte Lösungen in Polyamidheißlösern, wie Dimethylformamid, Formylpyrrolidin, Formylmorpholin, N-Methyl-a-pyrrolidon, Dimethylcyanamid, erhalten kann, wenn man die Polyamidverbindungen gelöst oder gequollen in gegebenenfalls verdünnten organischen Carbonsäuren, insbesondere Essigsäure und deren niederen Homologen mit Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Stoffen bei der Stärke der Säure angemessener Temperatur und bzw. oder Verdünnung so lange behandelt, bis die gewünschte Löslichkeit erreicht ist, das Polyamid abscheidet und es, zweckmäßig nach Entfernung der anhaftenden Säure, mit oder ohne Zwischentrocknung bei niederer Temperatur in den Lösemitteln oder Lösemittelgemischen auflöst, erforderlichenfalls in der Wärme. Man kann auch für die Umsetzungen mit Formaldehyd Mischungen aus Carbonsäuren und latenten Polyamidlösern, z. B. Methylenchlorid, Äthylenchlorid oder Alkoholen, verwenden bzw. einen Teil der Säure durch solche Lösemittel ersetzen.
  • Temperatur und Einwirkungszeit sowie die Mengenverhältnisse von Polyamid, Carbonsäure und Formaldehyd bzw. Formaldehyd abspaltenden Stoffen können in verhältnismäßig weiten Grenzen schwanken, müssen aber doch bei der großen Zahl der Veränderlichen für ein gegebenes Ausgangsmaterial durch Vorversuche aufeinander abgestimmt werden, da eine zu intensive Einwirkung, besonders bei Gegenwart von verhältnismäßig starken Säuren, wie Ameisensäure, nach Überschreitung eines Löslichkeitshöchstmaßes wieder 7,u einem Rückgang der Löslichkeit und schließlich zur Koagulation infolge Vernetzung führen kann. Unter Umständen tritt die Vernetzung schon ein, ehe die alkohollösliche Stufe erreicht ist. Es ist dann notwendig, entweder die Temperatur herabzusetzen oder die Lösung stärker zu verdünnen oder auch die Formaldehydmenge zu steigern. Im allgemeinen lassen sich bei niederer Temperatur und erforderlichenfalls verlängerter Reaktionszeit stärkere Formaldehydaufnahmen erzielen als bei höherer Temperatur. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, die Reaktion durch Zugabe von geringen Mengen saurer Katalysatoren, z. B. Phosphorsäure, zu beschleunigen. Man arbeitet dann bei entsprechend niederer Temperatur, um Vernetzung zu vermeiden.
  • Besonders unempfindlich gegen die Einflüsse der Arbeitsbedingungen sind die Umsetzungen in Essigsäure. Wenn genügende Mengen Essigsäure und Formaldehyd zugegen sind, läßt sich das Unlöslichwerden leicht vermeiden.
  • Die Arbeitsbedingungen «erden zweckmäßig so abgestimmt, daß die Methylolpolyamide dem Ausgangsmaterial gegenüber keinen Rückgang der relativen Viskosität zeigen. Die Viskosität soll im Gegenteil möglichst eine Zunahme erfahren. Zum Beispiel erhält man aus einem Polyamid aus e-Caprolactam, das in o,5°/piger Lösung in m-Kresol eine relative Viskosität von 1,65 aufweist, beim Arbeiten in Essigsäure ein mechanisch hochwertiges, beim Lagern in orientiertem Zustand nicht versprödendes Methylolpolyamid, wenn bei Erreichung der guten Löslichkeit in Methanol, die einen Formaldehydgehalt von 6 bis 8 °/o voraussetzt, die relative Viskosität auf etwa 1,9 bis 2,1 angestiegen ist.
  • Ausgehend von einheitlichen Polyamiden, z. B. aus s-Caprolactam, adipinsaurem Hexamethylendiamin oder pimelinsaurem Pentamethylendiamin erhält man zähe, in Form von Folien gut durch Reckung orientierbare Methylolverbindungen, während bei zunehmendem Gehalt an zusätzlichen polyamidbildenden Stoffen weichere und elastischere Produkte erhalten werden, namentlich wenn außerdem noch seitliche Substituenten, z. B. Alkylgruppen, zugegen sind. Ähnlich wirken die kettenunterbrechenden Heteroatome oder -gruppen, wie - C -, - S - - N R -.
  • Polyamidverbindungen der letztgenannten Art geben gewöhnlich schon in der Kälte haltbare Lösungen in Methanol oder wäßrigem Methanol, während die Abkömmlinge von Polymeren mit einheitlichem oder nahezu einheitlichem Aufbau nur in der Wärme löslich sind und beim Stehen mehr oder weniger rasch gelieren, auch wenn die Lösetemperatur aufrechterhalten wird. Derartige Lösungen müssen also rasch nach ihrer Herstellung verarbeitet werden.
  • Besonders wertvolle neue, durch ihre Löslichkeit in verhältnismäßig verdünnten Alkohol-Wasser-Mischungen, insbesondere Methanol-Wasser-Mischungen ausgezeichnete Methylolpolyamide erhält man ausgehend von Polyamiden oder Mischpolyamiden, die Tetramethylendiamin und dessen Seitenkettenhomologe, z. B. ß-Methyltetramethylendiamin oder N-Methyltetramethylendiamin ganz oder anteilig als basische Komponenten enthalten, vorzugsweise neben verhältnismäßig kurzkettigen Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure und deren Homologen, wie ß-Methyladipinsäure. Die aus derartigen Polyamiden gewonnenen Methylolverbindungen geben auch meist recht haltbare Lösungen. Zum Beispiel löst sich das Polyamid aus 8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 2o Teilen e-Caprolactam nach Aufnahme von etwa 8 % Formaldehyd in von der Fällung her noch wasserfeuchtem Zustand schon in etwa 3o°/oigem Methanol zu einer konzentrierten, verhältnismäßig niedrigviskosen Lösung, die vielseitiger Anwendung fähig ist. Beim Verdunsten hinterläßt diese Lösung gute Filme. Dieser Befund ist überraschend, weil man, ausgehend von den viel wasserempfindlicheren alkohollöslichen Mischpolyamiden, z. B. dem technisch wichtigen Polyamid, aus 6o Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin und 4o Teilen e-Caprolactam derartige extreme Löslichkeiten nicht erreichen kann. Ähnlich verhalten sich Polyharnstoffe, die Tetramethylendiamin als wesentliche Komponente enthalten und zweckmäßig frei sind von Diaminresten mit einer ununterbrochenen Stammkette von mehr als 7 Kohlenstoffatomen. Als Maß für die Hydrophilie solcher Poly amidverbindungen kann die Fällungstitration der methanolischen Lösungen mit Wasser bis zu einem bestimmten Trübungsgrad herangezogen werden.
  • Für das Verfahren sind allein oder in Mischung unter sich und bzw. oder mit Wasser beispielsweise folgende Säuren geeignet: Ameisensäure, Essigsäure, Monochloressigsäure, Dichloressigsäure, Methoiyessigsäure, Propionsäure, Isobuttersäure, y-Chlorbuttersäure, Glykolsäure. Am wichtigsten sind die Essigsäure und ihre nächsten Homologen. Bei starken Säuren ist besonders vorsichtiges Arbeiten am Platze. Je stärker die verwendete Säure, desto kürzer wird man zweckmäßig die Einwirkungszeit bemessen und desto niedriger die Temperatur wählen, um vorzeitige irreversible Gelierung der Lösungen und Abbauvorgänge zu vermeiden. Auch der Wassergehalt der Ansätze beeinflußt die Gelierung.
  • Der Formaldehyd wird vorzugsweise in Form der hochkonzentrierten wäßrigen Lösung angewandt. Man kann aber auch wasserarme Lösungen in Eisessig oder statt des freien Formaldehyds solche in der Wärme abspaltende Stoffe, wie Paraformaldehyd, Methylensulfamidsäure oder Methylendiacetat, benutzen, zweckmäßig in Gegenwart von Wasser. Die Menge des Formaldehyds kann, bezogen auf Polyamid, in weiten Grenzen schwanken, je nach Reaktionsfähigkeit des Polyamids, Verdünnung und der Reaktionstemperatur, z. B. zwischen io und Zoo °/o oder mehr.
  • Im allgemeinen ist es vorteilhaft, dafür zu sorgen, daß das gelöste Polymere sofort mit einem Überschuß an Formaldehyd zusammentrifft.
  • Eine besonders wirtschaftliche Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man an Stelle der Lösungen nur Quellungen der Polyamidverbindungen in Säuren verwendet, zweckmäßig solche, die auf dem Wege über eine Lösung z. B. durch Koagulation oder durch Abscheidung beim Abkühlen erhalten wurden. Sehr reaktionsfähige Gele entstehen erfindungsgemäß, wenn man Lösungen der Polyamide in z. B. Essigsäure durch Zugabe von vorzugsweise alkohollöslichen Elektrolyten, wie Magnesiumchlorid oder Calciumchlorid, z. B. etwa io bis 2o °i0 vom Polyamid im Falle des polymeren e-Caprolactam, oder von Phosphorsäure (etwa ?o bis 40 °/o im erwähnten Fall) koaguliert, den sich als Serum abscheidenden Säureüberschuß abgießt und die rückständige Gallerte gegebenenfalls noch abpreßt. Auf Zusatz von konzentriertem wäßrigem Formaldehyd erhält man dann in vielen Fällen schon bei niederer Temperatur klare Lösungen, aus denen sich nach genügend langer Einwirkung ein alkohollösliches Polyamid ausfällen läßt. Die Auflösung der Gallerte in der Formaldehydlösung wird durch Zugabe von latenten Polyamidlösern, z. B. Alkoholen, wie Methanol oder Chloräthvlalkohol, gefördert. Man kann auch die Polyamidquellungen mit Salze, z. B. Kochsalz oder Natriumacetat, enthaltenden Formaldehydlösungen umsetzen, wobei der Salzumsatz die Auswaschung der Quellungsmittel, z. B. Propionsäure, hintanhalten soll. Wird bei der Abscheidung der Gallerte zuviel Säure abgetrennt, so entstehen unter Umständen alkoholunlösliche vernetzte Produkte. Dies läßt sich vermeiden, wenn man Löser oder latente Löser, z. B. Methanol oder Chloral, der Formaldehydlösung zusetzt. Es kann also ein Teil der Essigsäure durch solche Löser ersetzt werden. Primäre Lösungen, die neben verhältnismäßig wenig Säure noch Formaldehyd und Alkohole enthalten, können auch als solche verwendet werden. Im Falle der Ameisensäure ist es möglich, einen Teil der Säure durch Veresterung und Abdestillieren dieses Esters aus den Lösungen zu entfernen. Gewöhnlich wird man aber die Umsetzung nach Einstellung der Gleichgewichtslage bzw. nach Erreichung des gewünschten Substitutionsgrades durch Fällen mit Wasser, wäßrigen Salzlösungen oder organischen Nichtlösern, wie Benzol oder Tetrachlorkohlenstoff, beenden, die Fällung gründlich auswaschen und sie dann mit oder ohne Zwischentrocknung bei niederer Temperatur, am besten im Vakuum, im gewünschten Lösemittel oder Lösemittelgemisch zur Lösung bringen, erforderlichenfalls in der Wärme. Wird die Fällung mit Wasser vorgenommen, so ist es, wenn ein Wassergehalt nicht stört oder, was die Regel ist, sogar vorteilhaft wirkt, zweckmäßig, die ausgewaschenen und möglichst stark, z. B. bis auf einen Wassergehalt von 3o bis 5o °'r, abgepreßten Polyamide noch feucht aufzulösen.
  • Der Wassergehalt kann auch ohne Trocknung durch Verdrängung mit wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln, die die Methylolverbindung nicht auflösen, z. B. Aceton, Dioxan, Tetrahydrofuran, Glykolformal oder Gemischen dieser Stoffe mit Alkoholen, unter Umständen auch durch kalte Alkohole beliebig herabgesetzt werden. Es ist zweckmäßig, die Lösungsmittel vorher zu neutralisieren. Ferner ist es vorteilhaft, die Lösungsmittel in mit Formaldehyd gesättigtem Zustande anzuwenden. Auch durch Behandlung mit konzentrierter Formaldehydlösung kann man vor der Auflösung in z. B. Methanol die Menge des Wassers im Polyamid wesentlich vermindern.
  • Ein in manchen Fällen sehr nützliches Verfahren zum Auflösen wasserhaltiger Methylolpolyamide besteht darin, daß man sie mit Lösemitteln hoher Lösungsaffinität in beschränkter Menge und geeignetem ':Mengenverhältnis zwischen Polyamid, Wasser und Lösemittel bei noch nicht lösend wirkenden Temperaturen behandelt. Das Polyamid nimmt dann das Lösemittel unter Verdrängung des Wassers auf, so daß dieses durch Abgießen entfernt werden kann. Hierauf wird das gebildete Organogel im gewünschten Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch aufgelöst.
  • Aktive Lösungsmittel, die sich für diese Arbeitsweise eignen, sind z. B. Pyridin, Trichloräthanol und Phenole. Erwärmt man z. B. die Methylolverbindung aus polymerem e-Caprolactam mit beschränkten Mengen Pyridin gelinde, so bildet sich eine pastenartige Quellung, während sich ein Teil des Wassers rasch abscheidet und durch Abgießen oder Abschleudern entfernt werden kann. Das Pyridingel löst sich nun sehr leicht in Methanol. Ähnlich verläuft der Vorgang bei Trichloräthanol und Resorcin. Sehr brauchbar sind auch Mischungen aus Methanol oder anderen niederen Alkoholen und Chlorkohlenwasserstoffen, wie Methylenchlorid, Chloroform oder Äthylenchlorid.
  • Es ist zweckmäßig, die Methylolverbindungen während oder unmittelbar nach der Fällung m:@glichst fein in Zerfaserern zu zerkleinern oder sie wenigstens intensiv mechanisch durchzuarbeiten, z. B. auf Waschwalzen, wenn sie in teigiger oder schleimiger Form vorliegen, damit die anhaftende Säure rasch und vollständig entfernt wird. Ferner ist es vorteilhaft, die Umsetzungserzeugnisse gegebenenfalls schon bei der Fällung mit Säure abstumpfenden bzw. alkalisch reagierenden Stoffen zu behandeln. So empfiehlt es sich, beim Arbeiten mit Ameisensäure während der Fällung bzw. während des Zerkleinerns oder Auswaschens Alkaliacetat zuzufügen, um die Wirkung der verhältnismäßig starken Säure nach Entfernung des Aldehyds möglichst schnell aufzuheben. Der Zusatz von alkalisch reagierenden Stoffen, wie Kaliumacetat, Alkaliphenolaten, Triäthanolamin oder N-Methyla-pyrrolidon, verbessert nicht nur die Lagerbeständigkeit der Produkte an sich, sondern auch die Haltbarkeit der Lösungen, z. B. in Methanol oder Gemischen von Methanol und Halogenkohlenwasserstoffen, wie Methylenchlorid, Chloroform, Tricbloräthylen. Besonders wichtig ist eine solche Stabilisierung durch Basen oder Puffersubstanzen, wenn die Methylolverbindungen getrocknet werden sollen, zumal die Trocknung auch bei vorsichtiger Durchführung fast immer einen gewissen Rückgang der Löslichkeit mit sich bringt, während bei feuchter Lagerung die säurefreien Methylolverbindungen ziemlich lange unverändert löslich bleiben.
  • Die Haltbarkeit der Lösungen der Methylolverbindungen in flüchtigen Lösungsmitteln und ihre Verarbeitbarkeit kann wesentlich verbessert werden durch Zusatz höhersiedender wirksamer Löser. Solche sind z. B. Chloral, Trichloräthanol, Glycerinmonochlorhydrin, Äthylencyanhydrin, p-Kresol, Resorcin. Diese Stoffe können z. B. in Mengen von io bis 5o °/o, gegebenenfalls aber auch mehr, bezogen auf Polyamid, zugegen sein, je nach Flüchtigkeit und der beabsichtigten Weiterverarbeitung. Besonders günstig wirkt von den Halogenverbindungen das Trichloräthanol. Gegenüber leicht flüchtigen Alkoholen, insbesondere Methanol, können auch verhältnismäßig niedrigsiedende Stoffe, wie Äthylenchlorhydrin oder Pyridin, gegebenenfalls auch in größerer Menge, die Rolle des schwerflüchtigen wirksamen Lösers übernehmen. Methazol-Pyridin-Lösungen lassen sich besonders gut verarbeiten, z. B. nach dem Trockenspinnverfahren verspinnen. Zu erwähnen ist, daß auch Lösungen in Gemischen aus niederen Alkoholen, insbesondere Methanol, etwas Wasser und latent lösenden Chlorkohlenwasserstoffen, wie Methylenchlorid, Chloroform, Äthylenchlorid, Trichloräthylen, Perchloräthylen, Tetrachloräthan, im allgemeinen bessere Haltbarkeit zeigen als rein alkoholische Lösungen. Auch ein Gehalt der Lösungen an freiem, zweckmäßig vor Zusatz neutralisiertem Formaldehyd hat einen vorteilhaften Einfluß auf die Stabilität der Lösungen.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Lösungen der Methyiolverbindungen können in an sich üblicher Weise zu geformten Gebilden, wie Fäden, Bändchen, Folien, oder auf Überzüge weiterverarbeitet werden. Beispiel i 30 g polymeres E-Caprolactam in Form von Borstenabfall erhitzt man mit 5oo ccm Eisessig bis zur vollständigen Lösung, läßt dann auf 65° abkühlen, fügt 85 ccm 4o%iges Formalin hinzu und läßt 2o Stunden bei 65° stehen. Beim Ausgießen in Wasser fällt die Methylolverbindung zunächst in schmieriger Form aus, erhärtet aber bei längerem Wässern bis zur völligen Säurefreiheit zu einer schwammartigen Masse. Das gewässerte Produkt löst sich, besonders wenn Zwischentrocknung vermieden wird, in warmem Methanol leicht auf. So lassen sich hochkonzentrierte Lösungen mit etwa 25 bis 28 °/o an Polyamid herstellen. Die konzentrierten Lösungen gelatinieren bei 45° ziemlich rasch, verdünntere nur langsam.
  • Die o,5°/oige Lösung in m-Kresol zeigt eine relative Viskosität von 2,oi gegenüber einer solchen von 1,64 beim Ausgangsstoff.
  • Die Methanollösung hinterläßt beim Eintrocknen einen zähen, leicht trüben Film, der sich durch Recken um das Mehrfache seiner Länge bleibend verstrecken läßt. Er enthält etwa 7,2 % gebundenen Formaldehyd.
  • Der Film bleibt beim Liegen methanollöslich. Auch nach vierzehntägigem Einlegen in starkes, wäßriges Ammoniak ist die Löslichkeit in 85 °/oigem Methanol nach Vorquellung in der Kälte erhalten geblieben. Das chemisch veränderte Polyamid erweicht gegen 25o°. Beispiel 2 30 g polymeres a-Caprolactam (Faser- oder Borstenabfälle) löst man in der Wärme in i5o ccm Essigsäure, gibt dann bei 50° 1o ccm 4o°/oiges Formalin hinzu und erhitzt il-/, Stunden auf 6o°. Auch in diesem Falle läßt sich die beim Fällen mit Wasser erhaltene Methylolverbindung in wasserfeuchtem Zustand in warmem Methanol oder ioo °/o Pyridin, berechnet auf das Polyamid, zu einer konzentrierten Lösung auflösen.
  • Der Vergleich der Beispiele i und 2 zeigt, daß die Arbeitsbedingungen hinsichtlich Zeit und Menge der einwirkenden Stoffe in weiten Grenzen abgeändert werden können. Beispiel 3 Polymeres e-Caprolactam mit der relativen Viskosität 1,64 wurde in der fünffachen Menge Eisessig bei 95° gelöst, mit der doppelten ,Menge 4o°/oigem Formalin versetzt und 4 Stunden bei verschiedenen Temperaturen zur Reaktion gebracht. Die Ergebnisse sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich:
    Reaktions Viskosität FormaIdehyd-
    temperatur der r /Qigen Lösung gehalt in Prozent
    in konzentriertem H2S04
    40° 1,98 7,83
    6o° 2,04 7,43
    75 0 2, 22 6,84
    90° 2,30 6,4
    Die vier verschiedenen Methylolverbindungen lösen sich in fällungsfeuchtem Zustande leicht in Methanol. Die Lösungen werden durch einen Zusatz von z. B. 3o bis 5o 0!0 Trichloräthanol oder Pyridin in der Stabilität verbessert.
  • Beispiel 4 io g polymeres s-Caprolactam werden in ioo ccm Eisessig bei 95° gelöst und dann mit einer Lösung von 2 g Calciumchlorid in 2o ccm Eisessig versetzt. Das Polyamid scheidet sich hierauf als schleimiges Gel ab. Von der überstehenden Flüssigkeit gießt man 7o ccm ab, fügt 30 ccm 40%ige wäßrige Formaldehydlösung zu und hält drei Stunden auf 6o°. Die nun mit Wasser gefällte Methylolverbindung ist in Methanol leicht löslich. Gießt man statt 7o ccm 9o ccm ab, so entsteht ein in Methanol nicht mehr löslicher, anscheinend vernetzter Stoff.
  • Beispiel 5 Man arbeitet wie im vorhergehenden Beispiel 4, gießt die überstehende Essigsäure (etwa ioo ccm) vollständig ab, gibt dann 2o ccm Methanol und 30 ccm 40o/oigen wäßrigen Formaldehyd zu und läßt zwei Stunden bei 65° reagieren. Die gefällte Methylolverbindung ist in Methanol gut löslich.
  • Beispiel 6 Polymeres s-Caprolactam wird, wie in Beispiel 2 beschrieben, in die Methylolverbindung übergeführt. Die wasserfeuchte Methylolverbindung (Wassergehalt etwa 500/,) wird mit dem fünffachen Volumen konzentrierter wäßriger Formaldehydlösung bis zur Bildung einer teigigen Masse unter Erwärmen auf 6o° durchgearbeitet. Nach dem Abkühlen wird die überstehende Formaldehydlösung abgegossen. Der teigige Rückstand löst sich schon in der Kälte in Methanol zu einer konzentrierten Lösung glatt auf. Der Ansatz gelatiniert beim Stehen bei Raumtemperatur zu einem durchsichtigen Gel, das sich beim Erwärmen wieder leicht zu einer zähen fadenziehenden Lösung verflüssigt. Beispiel 7 7oo g feuchte Methylolverbindung, hergestellt nach den Angaben des Beispiels 2, werden mit 420 ccm Methanol und 46o ccm Methylenchlorid 4 Stunden bei Zimmertemperatur unter gelegentlichem Durchschütteln stehengelassen. Dann wird abgepreßt. Die ablaufende Flüssigkeit besteht aus etwa 25o ccm Methylenchlorid und 25o ccm einer wäßrigen, wenig Methanol enthaltenden Schicht. Man gibt dann nochmals 300 ccm Methanol zu und erwärmt im Wasserbad bis zur homogenen Lösung. Bei 40° hält sich die Lösung etwa 24 Stunden.
  • Erwärmt man von vornherein, so bildet sich eine Paste, von der die überstehende Flüssigkeit (bestehend aus einer Methylenchloridschicht und einer wäßrigen Schicht) abgegossen werden kann. Das Abpressen erübrigt sich also in diesem Falle.
  • Beispiel 8 Polymeres e-Caprolactam wird nach Angaben des Beispiels 2 in die Methylolverbindung (Formaldehydgehalt etwa 7 0/0) übergeführt und diese mit etwa 50 % Wassergehalt zu einer 28%igen Lösung in Methanol gelöst. Die Haltbarkeit dieser Lösung (Grenzkonzentration) beträgt bei 45° nur etwa i Stunde. Ersetzt man einen Teil des Methanols durch Chloralhydrat, Trichloräthanol und p-Oxyphenylmethylsulfon, so wird die Haltbarkeit bei 45° bis zur Gelierung entsprechend folgender Tabelle verbessert
    Zusätze Haltbar-
    in keit der
    Zusätze Prozent, Lösungen Bemer-
    bezogen in kungen
    auf Stunden
    Polyamid
    Chloralhydrat ...... 12,5 5
    Chloralhydrat ...... 50 > 5 über Nacht
    geliert
    Trichloräthanol .... 25 > 8 über Nacht
    geliert
    p-Oxyphenyl- 12,5 -
    methylsulfon ..... 50 22 über Nacht
    geliert
    Beispiel 9 2o g Polyamid aus 9o Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin und io Teilen s-Caprolactam werden in Zoo ccm Essigsäure bei ioo° gelöst, dann die Lösung mit 40 ccm 40%igem Formalin versetzt und 4 Stunden bei 95° gehalten. Man fällt mit Wasser, zerfasert das gefällte Polyamid und wäscht gründlich bis zur Säurefreiheit. Die Methylolverbindung wird dann nach Abpressen auf 40 ",', Feuchtigkeit in der dreifachen Menge Methanol bei 45° gelöst.
  • Der Formaldehydgehalt beträgt 6,o 0/0. Kühlt man nach Zugabe des Formaldhyds auf Zimmertemperatur ab und läßt 4 Stunden stehen, so erhält man ein noch besser lösliches Produkt mit einem Formaldehydgehalt von 7,10,%0.
  • Ersetzt man das Mischpolyamid durch ein solches aus 8o Teilen adipinsaurem Hexamethylendiamin und 2o Teilen e-Caprolactam, so entsteht bei vierstündiger Umsetzung bei 95° ein methanollösliches Polyamid mit einem Formaldehydgehalt von 7,3 0/0. Die 23%ige Lösung in 85%igem Methanol hinterläßt einen zähen Film.
  • Beispiel io 7,5 Teile Polyamid (Drehspäne) aus s-Caprolactam läßt man in 5o ccm Propionsäure i Stunde bei 95° quellen, setzt dann 20 ccm 40%ige wäßrige Formaldehydlösung zu und rührt 4 Stunden bei 95°. Bereits nach i Stunde ist Lösung eingetreten. Das mit Wasser gefällte Polyamid wird wasserfeucht in warmem Methanol gelöst. Das Polyamid muß vor der Umsetzung mit Formaldehyd gut durchgequollen sein. Die Dauer der Quellbehandlung richtet sich also nach der Zustandsform und der Quellbarkeit des eingesetzten Ausgangsstoffes.
  • Beispiel ii 5 g polymeres s-Caprolactam läßt man in Form von Spänen 14 Stunden bei Zimmertemperatur in 50 ccm 88%iger Essigsäure quellen. Dann setzt man 15 ccm 4o°j,ige wäßrige Formaldehydlösung hinzu und erhitzt g Stunden auf 6o- unter Rühren. Bis auf wenige Flocken geht alles in Lösung. Das mit Wasser gefällte Umwandlungsprodukt wird in warmem Methanol gelöst. Verringert man die Dauer der Vorquellung auf i Stunde bei gleichzeitiger Erhöhung der Temperatur auf 6o', so ist auch bei doppelter Menge 88°/oiger Essigsäure die Quellung nicht ausreichend. Das Polyamid geht nach Zusatz des Formaldehyds nicht in Lösung, und das beim Durcharbeiten mit Wasser abgeschiedene veränderte Polyamid löst sich nicht in «armem Methanol.
  • Beispiel 12 Polymeres a-Caprolactam wird in der zehnfachen Menge Eisessig in der Wärme gelöst und dann die Lösung mit io °,'o Calciumchlorid, bezogen auf Polyamid, in der z,%c"anzigfachen Menge Eisessig versetzt. Es bildet sich eine schleimige Masse, aus der sich das gelöste Polyamid allmählich als Gallerte abscheidet. Man gießt die überstehende Essigsäure ab, gibt die dreifache Menge vom Polyamidgewicht an 4o°/Qigem Formalin zu und erhitzt 14 Stunden unter Rühren auf 6o'. Schon nach 3 Stunden ist die Gallerte wieder in Lösung gegangen. Das mit Wasser gefällte Methylolpolyamid wird in warmem Methanol gelöst.
  • An Stelle von Calciumchlorid kann mit demselben Erfolg die gleiche Menge Magnesiumchlorid oder die vierfache Menge 85°/oige Phosphorsäure verwendet SO-erden. In jedem Fall kann man einen wesentlichen Teil der ursprünglich eingesetzten Essigsäure von dem ausgefallenen Gel abgießen.
  • Ersetzt man das Calciumchlorid durch Ammoniumacetat, so erfolgt keine Fällung. Im übrigen verläuft die Reaktion aber normal bis zur Bildung der alkohollöslichen Methylolverbindung.
  • Beispiel 13 Zu einer Lösung von 5 g polymerem E-Caprolactam in 5o ccm Eisessig gibt man 2,5 g Paraformaldehyd und rührt 1/2 Stunde bei ioo'. Dann wird mit Wasser gefällt, gründlich ausgewaschen und das noch etwa 3o °%o Wasser enthaltende Polyamid in warmem Methanol gelöst.
  • Beispiel 14 Man löst 7,5 Teile Polyamid aus adipinsaurem Hexamethylendiamin in 250 ccm Eisessig in der Hitze, fügt 20 ccm 4o°/Qige wäßrige Formaldehydlösung zu und läßt i Stunde bei 6o' reagieren. Das mit Wasser gefällte Polyamid wird in warmem Methanol gelöst. Auch wenn die Dauer der Umsetzung auf 26 Stunden ausgedehnt wird, lassen sich noch Lösungen in Methanol herstellen.
  • Beispiel 15 Man läßt einen Teil Polyamid aus adipinsaurem Hexamethylendiamin in der fünffachen Menge Eisessig 2 Stunden bei ioo' quellen, gibt dann die dreifache Menge 40°,.'oige wäßrige Formaldehydlösung zu und behandelt weiter 2 Stunden bei ioo unter Rühren. Nach kurzer Zeit tritt Lösung ein. Das anschließend mit Wasser gefällte Polyamid wird in warmem Methanol zu einer etwa 25%igen Lösung gelöst.
  • Beispiel 16 2o Teile Polyamid aus adipinsaurem Hexamethylendiamin läßt man in 7o Teilen Eisessig 21/z Stunden bei 95' vorquellen, gibt dann 4o Teile wäßrige Formaldehydlösung von 40 °/o zu und behandelt noch 4 Stunden bei ioo' unter Rühren. Es entsteht allmählich eine klare Lösung. Nach dem Fällen mit Wasser und Auswaschen wird das scharf abgepreßte, roch feuchte Polyamid in warmem Methanol gelöst. Beispiel 17 2o Teile des Polyamids aus sebacinsaurem Hexamethylendiamin werden in 250 Volumteilen Ameisensäure von 98()1, kalt gelöst und die Lösung mit 5o Teilen 4o°/Qigem wäßrigem Formaldehyd versetzt. Nach 61/2stündigem Erwärmen des Ansatzes auf 40' wird mit Wasser gefällt und das abgeschiedene Methylolpolyamid unter Zerfaserung rasch und gründlich mit Wasser ausgewaschen. Das scharf abgepreßte noch wasserfeuchte Polyamid löst sich trotz der hydrophoben Natur des Ausgangsstoffes in warmem Methanol. Der Formaldehydgehalt beträgt 8,05 °/o.
  • Mit Essigsäure statt Ameisensäure erhält man auch nach längerer Vorquellung bei roo' kein methanollösliches Methylolpolyamid. Die Quellung ist hier nicht ausreichend.
  • Beispiel 18 25 Teile des in 85°/oigem Methanol ganz ungenügend löslichen Mischpolyamids aus 8o Teilen adipinsaurem Tetramethylendiamin und 2o Teilen a-Caprolactam löst man in 62,5 Teilen Eisessig in der Wärme und setzt mit 75 Teilen 4o°/oigem wäßrigem Formaldehyd 2 Stunden unter Rühren bei 65' um. Beim Fällen mit Wasser entsteht ein schleimiges Produkt, das auch nach längerem Wässern nicht fest wird. Das auf dem Waschwasser schwimmende Polyamid wird abgetrennt und im Vakuum getrocknet. Während der Ausgangsstoff selbst in 85°/oigem Methanol nur sehr wenig löslich ist, löst sich das Umsetzungserzeugnis in diesem Lösungsmittel schon in der Kälte zu konzentrierten Lösungen; in der Wärme ist es sogar in 33,3"/aigem Methanol löslich. Die Methanollösung hinterläßt beim Eintrocknen auf Glasplatten einen «>eichen hochelastischen Film.
  • Beispiel ig 7,5 g polymeres E-Caprolactam löst man in ioo ccm Ameisensäure von 98 °/o und gibt 20 ccm wäßrigen Formaldehyd von 40 °/o zu. Nach i Stunde fällt man mit stark verdünntem (etwa o,4°/oigem) Ammoniak und wäscht gründlich mit Ammoniaklösung derselben Konzentration nach. Das erhaltene Polyamid wird dann wasserfeucht in Methanol gelöst. Wird die Behandlungszeit auf 5 Stunden erhöht, so ist die Löslichkeit in Methanol bereits geringer. Beim Stehen über Nacht geliert die saure Lösung infolge Vernetzung.
  • Beispiel 20 Man löst i Teil des alkoholunlöslichen Polvurethans aus 3 Mol Butan-i, 4-diol, i Mol N-Methyldiäthanolamin und 4 Mol Hexamethylendiisocvanat in .der sechsfachen Menge Eisessig, fügt bei 40' einen Teil 4o"/"iger wäßriger Formaldehydlösung hinzu und hält 45 Minuten auf 40°. Dann wird in überschüssige 5""ige Sodalösung gegossen. Das Methylolpolvurethan fällt als schmierige Masse aus und ist in go°"igem `Iethanol gut löslich.
  • Ähnlich verhält sich das Mischpolyurethan aus .4 Mol Butan-i, 4-diol, i Mol N-Methyliminodipentanol-i, 5 und 5 Mol Butan-i, 4-diisocyanat.
  • Beispiel 21 5o g feuchte, nach Beispiel 2 hergestellte Methylolverbindung mit einem Wassergehalt von 5o ";/" wird mit 15 ccm Methanol und 15 ccm Methylenchlorid unter Durcharbeitung auf dem Wasserbad erwärmt. Es bildet sich eine weiche, milchig trübe Paste und ein Teil des Wassers (12 ccm) scheidet sich ab. Die Paste geht nun auf Zusatz von wenig Methanol leicht in Lösung.
  • Beispiel 22 Man löst einen Teil der in Gegenwart von Phenol aus Butan-i, 4-diisocyanat und Tetramethylen-bisy-aminopropyl-äther oder y, y'-Diaminopropyläther gewonnenen Polyharnstoffe in 6 Teilen Eisessig, gibt 2 Teile 4o°/"ige wäßrige Formaldehydlösung hinzu und erhitzt 3 Stunden auf 6o°. Die abgeschiedenen Methylolverbindungen sind in wäßrigem Methanol leicht löslich.
  • Beispiel 23 Man ersetzt die Polyharnstoffe in Beispiel 22 durch den Polyharnstoff aus Butan-i, 4-diisocyanat und N-Methyl-N, N'-di-y-aminopropylamin und erhitzt nach Zusatz von 2 Teilen wäßriger Formaldehydlösung von 40 °;" 6 Stunden auf 45°. Der abgeschiedene Methylolpolyharnstoff ist in verdünntem Methanol sehr gut löslich. Ähnlich verhält sich der gemischte Polyharnstoff, in dem ein Teil des Triamins durch i, 6-Diamino-3-methylhexan ersetzt ist.
  • Beispiel 24 ioo g polymeres E-Caprolactam (relative Viskosität 1,64) wurden in 5oo ccm Eisessig bei g5° gelöst und dann nach Zusatz verschiedener von io bis 300 ccm gesteigerten :Mengen an 4o°/oigem wäßrigem Formaldehyd 4 Stunden auf 6o' erwärmt. Der Verlauf der Formaldehydaufnahme ist aus folgender Tabelle ersichtlich
    Angewandte Relative
    Menge Viskosität
    Formaldehyd- der i /eigen Gebundener Löslichkeit
    Lösung I-ösung in Formaldehyd in
    konz. Methanol
    in Kubik- Schwefel-
    zentimeter säure in Prozent
    10 2,39 3,01 unlöslich
    50 2,40 5'3
    ioo 2,25 7,47 gut
    200 2,20 8,i6 löslich
    300 2,16 8,5
    Die Formaldehydaufnahme steigt mit zunehmender Menge an Formaldehyd an, oberhalb eines Zusatzes von ioo ccm nur noch langsam.
  • Wenn im vorstehenden stets von Methylolverbindungen gesprochen wurde, so soll damit nicht ausgedrückt sein, daß der gebundene Formaldehyd, dessen Menge bei Polyamiden von Stickstoffgehalt zwischen io und 14",.!" einem Grenzwert von etwa g °/" zustrebt, ausschließlich in Form von -Gruppen vorliegen muß. Die Möglichkeit, daß er wenigstens zum Teil in Polyoxymethylenresten gebunden ist, wird offengelassen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Lösungen von Linearpolymeren mit Amidgruppen in der Kette, dadurch gekennzeichnet, daß man in Alkoholen selbst in der Wärme ungenügend lösliche Polyamidverbindungen 'gelöst oder durchgequollen in organischen Carbonsäuren oder starken wäßrigen Lösungen von solchen oder in Mischungen dieser Säuren mit Lösern oder latenten Lösern für die Polyamide mit Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Mitteln bei einer der Stärke der Säuren und ihren Lösungs- oder Quellungsvermögen angepaßten Temperatur so lange behandelt, bis das mit Wasser gefällte, noch wasserfeuchte Methylolpolyamid sich in Methanol, notfalls in der Wärme, zu einer mindestens io°/"igen Lösung auflösen läßt, die Methylolverbindung abscheidet und sie dann in Alkohol oder alkoholhaltigen Lösemittelgemischen oder in Pyridin zur Auflösung bringt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Quellungen der Polyamide verwendet, die auf dem Wege über eine Lösung gewonnen wurden, insbesondere durch Koagulation mit alkohollöslichen Salzen, wie Calciumchlorid.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzungen mit Formaldehydlösungen durchgeführt werden, die latente Polyamidlöser, wie Äthylenchlorid oder Methanol, enthalten.
  4. 4. Verfahren gemäß Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man alkoholunlösliche Polyamidverbindungen verwendet, welche in Faserform geprüft beim Benetzen mindestens 3 °/o Wasser aufnehmen.
  5. 5. Verfahren gemäß Ansprüchen z bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die löslichen Methylolverbindungen während oder nach der Fällung mit alkalisch reagierenden Stoffen stabilisiert werden.
  6. 6. Verfahren gemäß Ansprüchen z bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß alkoholunlösliche Mischpolyamide verwendet werden, deren basische Bausteine ganz oder zu einem wesentlichen Teil aus Tetramethylendiamin und dessen Seitenkettenhomologen bestehen, vorzugsweise in Verbindung mit Säuren der Adipinsäurereihe.
  7. 7. Verfahren gemäß Ansprüchen z bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Lösemitteln für die Methylolverbindungen noch höher als die leicht flüchtigen Hauptkomponenten siedende wirksame Löser zugesetzt sind. B. Verfahren gemäß Ansprüchen r bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die abgeschiedenen Methylolverbindungen ohne Zwischentrocknung in wasserfeuchtem Zustand auflöst. g. Verfahren gemäß Ansprüchen z bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man feuchte Methylolverbindungen vor dem Trocknen mit Mischungen aus Alkoholen und wasserunlöslichen organischen Lösemitteln, insbesondere latenten Lösern, vorbehandelt und die sich abscheidende restliche Phase vor dem Auflösen der Methylolverbindung im gewünschten Lösemittel entfernt.
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EP4116364A1 (de) * 2021-07-05 2023-01-11 Covestro Deutschland AG Verfahren zur herstellung von monomeren und/oder oligomeren aus einem polymer

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EP4116364A1 (de) * 2021-07-05 2023-01-11 Covestro Deutschland AG Verfahren zur herstellung von monomeren und/oder oligomeren aus einem polymer
WO2023280768A1 (de) * 2021-07-05 2023-01-12 Covestro Deutschland Ag Verfahren zur herstellung von monomeren und/oder oligomeren aus einem polymer

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