DE1694171B2 - Verfahren zur Herstellung mikroporöser, wasserdampfdurchlässiger Flächengebilde auf Polyurethanbasis - Google Patents
Verfahren zur Herstellung mikroporöser, wasserdampfdurchlässiger Flächengebilde auf PolyurethanbasisInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet, daß man zum Auswaschen des Lösungsmittels unter d) an
Stelle von Wasser als Nichtlöser zuerst eine Mischung aus Nichtlösungsmittel und dem Lösungsmittel
verwendet und dann in Bädern ab-Es ist bekannt, wasserdampfdurchlässige Folien
durch Behandlung einer Lösung von Polyätherpolyurethanen in hygroskopischen Lösungsmitteln mit
feuchter Luft und anschließendem Auswaschen des Lösungsmittels herzustellen. Das Verfahren hat den
Nachteil, ungleichmäßige Ergebnisse, Folien mit oft schlechter Oberfläche und geringer Wasserdampfdurchlässigkeit
zu liefern.
Unter Vermeidung der genannten Nachteile erhält man gemäß Hauptpatent 1270 276 Flächengebilde
mit überraschenderweise stark verbesserter Wasserdampfdurchlässigkeit, Oberflächenbeschaffenheit und
ausgezeichneter Eignung zur z. B. Kunstlederher-
stellung oder Spaitleder- bzw. Textilbeschichtung durch Koagulation von Polyurethanlösungen nach Formgebung
mit Wasserdampf und Wasser, wenn man die Mischungen aus
a) 90 bis 70 Gewichtsteilen (bezogen auf Trockensubstanz) eines oder mehrerer NCO-gruppenfreier
Polyurethanharnstoffe, die durch Umsetzung von höhermolekularen im wesentlichen linearen mit Wasser nicht mischbaren PoIyhydroxylverbindungen
mit endständigen OH-Gruppen und einem Molekulargewicht zwischen 500 und 5000 und gegebenenfalls weiteren niedermolekularen
Diolen mit Diisocyanaten zu einem NCO-Gruppen enthaltenden Voraddukt mit mindestens
0,75 Gewichtsprozent freien NCO-Gruppen und anschließender Kettenverlängerung in
hochpolaren, wasserlöslichen Lösungsmitteln mit einem Siedepunkt über 100° C mit Wasser und/
oder einer bifunktionellen Verbindung, die reaktionsfähige Wasserstoffatome an Stickstoffatome
gebunden enthält, erhalten worden sind, und
b) 10 bis 30 Gewichtsteilen (bezogen auf Trockensubstanz) einer oder mehrerer hochmolekularer, überwiegend linearer von NCO-Gruppen freier kationischer Polyurethane, welche 8 bis 30 Gewichtsprozent Urethan- und gegebenenfalls Harnstoffgruppen und 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent quartäre Ammonium-Stickstoff-Atome enthalten, wobei die kationische Polyurethanmasse als wäßrige Dispersion oder kolloide Lösung vorliegt und die Konzentration der Dispersion bzw. Lösung so groß ist, daß die durch sie in die fertige Mischung eingebrachte Wassermenge unter 7 Gewichtsprozent beträgt, in
b) 10 bis 30 Gewichtsteilen (bezogen auf Trockensubstanz) einer oder mehrerer hochmolekularer, überwiegend linearer von NCO-Gruppen freier kationischer Polyurethane, welche 8 bis 30 Gewichtsprozent Urethan- und gegebenenfalls Harnstoffgruppen und 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent quartäre Ammonium-Stickstoff-Atome enthalten, wobei die kationische Polyurethanmasse als wäßrige Dispersion oder kolloide Lösung vorliegt und die Konzentration der Dispersion bzw. Lösung so groß ist, daß die durch sie in die fertige Mischung eingebrachte Wassermenge unter 7 Gewichtsprozent beträgt, in
c) 200 bis 2000 Gewichtsteilen eines wasserlöslichen, stark polaren Lösungsmittels für a) mit einem
Siedepunkt über 1000C löst, so daß die Viskosität
der Lösung 1 bis 30 Minuten, gemessen im Fordbecher mit 6-mm-Auslaufdüse bei 2O0C, beträgt,
diese Lösung
d) nach Formgebung in feuchter Luft gelieren läßt, dann mit Wasser das Lösungsmittel auswäscht
und gegebenenfalls
694
e) vor dem Gelieren der Lösung mindestens 2,5 Gewichtsprozent (als Trockensubstanz bezogen auf
Trockensubstanz b) anionischer, synthetischer Gerbstoffe zusetzt, die im wesentlichen aus gegebenenfalls
substituierten Arylsulfonsäuren, Arylcarbonsäuren, Phenolen und Formaldehyd,
gegebenenfalls mit schwefliger Säure oder ihren Salzen und weiteren mit Formaldehyd rengierenden
Verbindungen in bekannter Weise erhalten worden sind, oder die auskoagulierten Flächengebilde
aus den Komponenten a) und b) mit einer wäßrigen Lösung dieser synthetischen Gerbstoffe
nachbehandelt.
Es wurde nun gefunden, daß man dieses Verfahren entscheidend verbessern kann, wenn man zum Auswaschen
des Lösungsmittels unter Punkt d) an Stelle von Wasser eine Mischung aus Nichtlösungsmittel,
vorzugsweise Wasser und dem Lösungsmittel, verwendet.
Bevorzugt wird als Lösungsmittel Dimethylfoimamid
benutzt. Im allgemeinen läßt man das Produkt nach der Formgebung 1J2 bis 20 Minuten an feuchter
Luft stehen. Dieser Schritt kann aber auch unterbleiben. Zum Auswaschen des Lösungsmittels kann
man mehrere Bäder aus Lösungsmittel-Nichtlöser-Gemischen
benutzen, wobei die Lösungsmittelkonzentration von Bad zu Bad geringer wird. Das erste Bad
enthält bevorzugt etwa 80% Lösungsmittel und 20% Wasser, das letzte nahezu oder nur Nichtlösungsmittel.
Herstellungsvorschriften
für die Polyurethai.;iarnstoffe a)
Polyurethanharnstoff a/l
35
6500 Teile (es werden immer Gewichtsteile angegeben, so nicht anders vermerkt) eines 1 Stunde bei
130°C/12 Torr entwässerten Mischpolyesters aus Adipinsäure und l,6-Hexandiol/2,2-Dimethylpropandiol-1,3
(Molverhältnis der Glykolmischung 65:35) mit der OH-Zahl 67,75 werden mit 1713 Teilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
(Molverhältnis PoIyester/Diisocyanat = 1:1,75) unter Rühren auf eine
Innentemperatur von 96 bis 980C gebracht und
70 Minuten gehalten. Die heiße NCO-Voradduktschmelze (NCO-Gehalt 3,02%) wird zu 8000 Teilen
in eine etwa 6O0C heiße Lösung von 266 Teilen Carbohydrazid
in 23140 Teilen Dimethylformamid eingetragen, wobei eine homogene Lösung mit einer
Viskosität von 234 P bei 26,3 %iger Feststoffkonzentration entsteht. Der ??<-Wert einer l,Ogewichtsprozentigen
Lösung der Substanz in Hexamethylphosphoramid bei 200C beträgt 0,97. Die Eigenschaften der
Substanz (gemessen an etwa 0,15 bis 0,20 mm starken Folien, die durch Aufstreichen der Lösung auf Glasplatten
und Abdampfen des Lösungsmittels bei 100° C erhalten werden) werden in der Tabelle 1 aufgeführt.
Herstellungsvorschriften
für die kationischen Polyurethane b)
Kationisches Polyurethan b 1
8000 Teile eines aus Phthalsäure, Adipinsäure und Äthylenglykol (Molverhältnis 1:1:2,2) hergestellten
Polyesters der OH-Zahl 64 mit einem Wassergehalt von weniger als 0,3 % werden mit 2160 Teilen Toluylendiisocyanat
(Isomerengemisch 65:35) 90 Minuten bei 1000C umgesetzt. Zu dem erhaltenen zähen Vor-
60 fiddukt gibt man nacheinander 3950 Teile Aceton
(Wassergehalt 0,24%), 800 Teile N-Methyldiäthanolamin
und nochmals 3500 Teile Aceton zu und rührt bei 5O0C bis die Viskosität 20 P beträgt. Man gibt
hierauf eine Lösung von 244 Teilen 1,3-Dimethyl-4,6-bis-chlormethyIbenzoI
in 790 Teilen Aceton und anschließend 3500 Teile Aceton zu. Nach Erreichen einer Viskosität von 40 P werden nacheinander 8 Teile
Dibutylamin in 126 Teilen Atiton, 277 Teile 85%ige
Phosphorsäure und 106 Teile Triäthylphosphat in 1000 Teilen Wasser und 14000 Teile Wasser eingerührt.
Nach Abdestillieren des Acetons wird eine 52%ige opake, viskose, kolloide Polyurethanlösung
erhalten.
Beispiele nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
586 Gewichtsteile einer 50° C warmen 26,6%igen
Lösung des Polyurethanharnstoffs nach Vorschrift a I in Dimethylformamid werden mit 223 Gewichtsteilen
einer Lösung gut verrührt, die aus 89,2 Gewichtsteilen einer 50%igen wäßrigen Dispersion des kationischen
Polyurethans b 1 und 133,8 Teilen Dimethylformamid besteht. Die Mischung wird mit 191 Gewichtsteilen
Dimethylformamid auf 20% eingestellt (1000 Gewichtsteile Mischung; Gewicht;»verhältnis der beiden
Polyurethane 78:22).
Von dieser Lösung werden auf 8 Glasplatten je 1,3 mm starke Filme aufgerakelt und sofort ohne
Gelieren in Mischungen Wasser-Dimethylformamid verschiedener Mischungsverhältnisse eingelegt (1. Bad)
und nach 10 Minuten in Wasser gebracht (2. Bad) und dort 20 Minuten belassen, dann 5mal mit dazwischenliegendem
Tränken mit Wasser abgequetscht und bei 65° C getrocknet. Die erhaltenen Folien wiesen folgende
Wasserdampfdurchlässigkeit auf:
1. Bad | Wasserdampfdurchlässigkeit (IUP 15) |
DMF % | mg/cm* · h |
0 | 0,6 |
20 | 3,0 |
30 | 2,2 |
40 | 3,3 |
50 | 4,2 |
60 | 5,3 |
70 | 3,4 |
80 | 12,3 |
Der obige Versuch wurde auf 7 Glasplatten wiederholt, aber als 2. Bad nach 10 Minuten eine 10%ige
Dimethylformamidlösung in Wasser benutzt (10 Minuten) und als 3. Bad Wasser (20 Minuten).
2. Bad | Wasserdampf | |
1. Bad | durchlässigkeit | |
DMF % | (IUP 15) | |
DMF % | 10 | mg/cm* · h |
20 | 10 | 3,9 |
30 | 10 | 2,3 |
40 | 10 | 4,4 |
50 | 10 | 2,6 |
60 | 10 | 8,4 |
70 | 10 | 7,8 |
80 | 21,0 | |
Claims (2)
1. Verfahren zui Herstellung mikroporöser, wasserdampfdurchlässiger Flächengebilde durch
Koagulation von Polyurethanlösungen nach Formgebung mit Wasserdampf und Wasser, indem man
gemäß Patent 1 270 276 Mischungen aus
a) 90 bis 70 Gewichtsteilen eines oder mehrerer NCO-gruppenfreier Polyurethanharnstoffe,
die durch Umsetzung von höhermolekularen, im wesentlichen linearen mit Wasser nicht
mischbaren Polyhydroxyverbindungen mit endständigen OH-Gruppen und einem Molekulargewicht
zwischen 500 und 5000 und gegebenenfalls weiteren niedermolekularen Diolen mit Diisocyanaten zu einem NCO-Gruppen
enthaltenden Voraddukt mit mindestens 0,75 Gewichtsprozent freien NCO-Gruppen und anschließender Kettenverlängerung in
hochpolaren, wasserlöslichen Lösungsmitteln mit einem Siedepunkt über 100° C mit Wasser
und/oder einer bifunktionellen Verbindung, die leaktionsfähige Wasserstoff atome an Stickstoffatome
gebunden enthält erhalten worden sind, und
b) 10 bis 30 Gewichtsteilen (bezogen auf Trockensubstanz) eines oder mehrerer hochmolekularer,
überwiegend linearer, von NCO-Gruppen freier kationischer Polyurethane, welche
8 bis 35 Gewichtsprozent Urethan- und gegebenenfalls Harnstoffgruppen und 0,5 bis
2,0 Gewichtsprozent quartäre Ammonium-Stickstoffatome enthalten, wobei die kationische
Polyurethanmasse als wäßrige Dispersion oder kolloide Lösung vorliegt und die Konzentration der Dispersion bzw. Lösung
so groß ist, daß die durch sie in die fertige Mischung eingebrachte Wassermenge untei
7 Gewichtsprozent beträgt, in
c) 200 bis 2000 Gewichtsteilen eines wasserlöslichen, stark polaren Lösungsmittels für a)
mit einem Siedepunkt über 100° C löst, so daß die Viskosität der Lösung 1 bis 30 Minuten,
gemessen im Fordbecher mit 6 mm Auslaufdüse bei 20° C, beträgt, diese Lösung
d) nach Formgebung in feuchter Luft gelieren läßt, dann mit einem Nichtlöser das Lösungsmittel
auswäscht und gegebenenfalls
e) vor dem Gelieren der Lösung mindestens 2,5 Gewichtsprozent (als Trockensubstanz bezogen
auf Trockensubstanz b) anionischei, synthetischei Gerbstoffe zusetzt, die im wesentlichen
aus gegebenenfalls substituierten Arylsulfonsäuren, Arylcarbonsäuren, Phenolen und Formaldehyd, gegebenenfalls mit
schwefliger Säure oder ihren Salzen und weiteren mit Formaldehyd reagierenden Verbindungen
in bekannter Weise erhalten worden sind, oder die auskoagulierten Flächengebilde
aus den Komponenten a) und b) mit einer wäßrigen Lösung dieser synthetischen Gerbstoffe nachbehandelt,
nehmender Lösungsmittelkonzentration und zuletzt mit im wesentlichen reinem Wasser das
Lösungsmittel auswäscht und gegebenenfalls das Produkt nicht gelieren läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Nichtlöser Wasser ist.
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