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Verfahren zur Modifizierung linearer Polyamide Die Erfindung bezieht
sich auf die Herstellung polymerer Stoffe, insbesondere synthetischer Polyamide.
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Die Polyamide, mit denen sich die Erfindung insbesondere befaßt, sind
in den amerikanischen Patentschriften 2 071 250, 2 071 253 und 2 130
948 beschrieben. Sie stellen, allgemein gesprochen, Reaktionsprodukte von amidbildenden
Verbindungen mit zwei reaktionsfähigen Gruppen dar. Diese Polyamide kann man mit
Hilfe der in den obenerwähnten Patentschriften angegebenen Verfahren oder durch
andere Verfahren erhalten, beispielsweise durch Selbstpolymerisation einer Monoaminomonocarbonsäure,
durch Reaktion eines Diaurins mit einer zweibasischen Carbonsäure in im wesentlichen
äquimolaren Mengen oder durch Reaktion eines einwertigen Monoaminoalkohols mit einer
zweibasischen Carbonsäure in im wesentlichen äquimolaren Mengen. Auch amidbildende
Derivate der genannten Verbindungen können verwendet werden. Die aus diesen Verbindungen
erhaltenen Polyamide haben eine wahre Viskosität von mindestens o,q., wobei man
unter wahrer Viskosität -
. versteht. Dabei bedeutet 2.r die Viskosität einer verdünnten Lösung des Polymeren
(z. B. o,5o/oig) in einem bestimmten Lösungsmittel (im Fall von Polyamiden m-Kresol),
dividiert durch die Viskosität des Lösungsmittels, gemessen in derselben Einheit
und bei derselben Temperatur (z. B. 25°), und C die Konzentration des Polymeren
in g/roo cm3 Lösung. Das Grundmolekül besitzt eine Kettenlänge von mindestens 7
C-Atomen. Die durchschnittliche Anzahl der Kohlenstoffatome, durch die die Amidgruppen
in diesen Polyamiden voneinander getrennt sind, beträgt mindestens zwei.
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Der Begriff lineare Polyamide umfaBt auch Polymeren, z. B. die Polyesteramide,
die durch
Mischpolymerisation anderer linearer, polymerisierbarer
Verbindungen, z. B. von Glykol, mit zweibasischen Säuren oder Oxysäuren mit den
erwähnten polyamidbildenden Verbindungen erhalten werden. Sowohl die einfachen als
auch die modifizierten linearen Polyamide enthalten die wiederkehrende Gruppierung
als einen wesentlichen Bestandteil der Hauptkette, wobei X Sauerstoff oder Schwefel
und R Wasserstoff oder einen einwertigen Kohlenwasserstoffrest darstellt. Bei der
Verseifung mit Salzsäure ergeben die Aminosäurepolymeren das entsprechende Aminosäurehydrochlorid,
und die Polymeren aus Diamin und zweibasischer Carbonsäure ergeben das Diaminhydrochlorid
und die zweibasische Carbonsäure. Die Polymeren aus Aminoalkohol und zweibasischer
Carbonsäure ergeben das Hydrochlorid des Aminoalkohols und die zweibasische Carbonsäure.
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Die oben beschriebenen Polyamide finden in verschiedener Weise Verwendung,
insbesondre in Form von Fasern. Die meisten der früheren Polyamide sind jedoch in
den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln unlöslich und können daher nicht gut
zur Herstellung von aus Lösungen gegossenenFilmen und Überzügen verwendet werden.
Man hat früher bestimmte alkohollösliche Polyamide hergestellt, die sich jedoch
alle von komplizierten, aus vielen Bestandteilen zusammengesetzten Systemen ableiten
oder durch Verwendung spezieller und kostspieliger Diamine, wie z. B. Triglykoldiamin,
gebildet werden.
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Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von
Polyamiden mit verbesserten Eigenschaften durch Modifikation leicht zugänglicher
Polyamide, z. B. Polyhexamethylenadipinsäureamid und Polyhexamethylensebacinsäureamid,
wobei schmelzbare und in Methanol lösliche Polyamide, aus denen Filme, Fasern, Überzüge
u. dgl. hergestellt werden, und die in eine in Methanol unlösliche und unschmelzbare
Form umgewandelt werden können, erhalten werden.
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Man stellt neuartige stickstoffsubstituierte Polyamide dadurch her,
indem man ein lineares Polyamid, das eine wahre Viskosität von mindestens 0,4 besitzt
und das als wesentliche Bestandteile der Hauptkette Wasserstoff tragende Amidgruppen
enthält, mit Formaldehyd und einer mit Formaldehyd reagierenden organischen Verbindung,
deren Wasserstoff an Sauerstoff, Schwefel, Stickstoff oder Phosphor gebunden ist,
umsetzt. Die Reaktion findet in Gegenwart eines Katalysators statt, der im wesentlichen
aus einer sauerstoffhaltigen Säure mit einer .Äquivalentleitfähigkeit zwischen 11,3
und 370 Q-1 cm2, gemessen bei 25°-in o,oi n Konzentration, besteht.
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Die Ausgangspolyamide müssen ein ausreichend hohes Molekulargewicht
haben, um eine wahre Viskosität von mindestens o,d. zu haben und damit die Bildung
zäher Produkte zu gewährleisten. Das bedeutet, daß. die Ausgangspolyamide solche
Polyamide sind, die aus polymerisierbaren Verbindungen hergestellt wurden, welche
die Einzelbestandteile in im wesentlichen äquimolaren Mengen enthalten. Wenn also
ein Polyamid aus einem Diamin und einer zweibasischen Carbonsäure verwendet wird,
werden das Diamin und die zweibasische Carbonsäure in einem im wesentlichen äquimolaren
Verhältnis vorhanden sein. Wendet man einen der Reaktionsteilnehmer, z. B. die zweibasische
Säure oder ein amidbildendes Derivat der Säure, z. B. den Diester oder das Diamid,
in einem beträchtlichen Überschuß (über etwa 5 %) an, so führt das zur Bildung eines
Polyamids, das ein zu geringes Molekulargewicht hat, um als Ausgangsprodukt bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung Verwendung finden zu können.
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Die als Katalysator verwendete Säure sollte eine Dissoziationskonstante
von mindestens 9,6 - i0--0 (für das erste Wasserstoffion im Fall mehrbasischer Säuren),
jedoch keine größere Äquivalentleitfähigkeit, gemessen bei 25° in o,oi n Konzentration,
als 370 Q -1 cm2 haben. Das bedeutet, daß diese Säuren mindestens so stark
wie Trimethylessigsäure und nicht stärker als p-Toluolsulfonsäure sein müssen. Die
Äquivalentleitfähigkeit wird zur Kennzeichnung der in diesem Bereich liegenden stärkeren
Säuren zweckmäßiger verwendet als die Dissoziationskonstante, da sie im Fall starker
Säuren genauer bestimmt werden kann. Beispiele von. Säuren, die als Katalysatoren
bei dem Verfahren gemäß der Erfindung angewendet wurden, sind: Ameisensäure, Trimethvlessigsäure,
Trichloressigsäure, Oxalsäure, Chloressigsäure, Benzoesäure, Maleinsäure; p-Toluolsulfonsäure,
Phosphorsäure und Säuren des Phosphors, wie (C H3) H2 P O4 und (C4 H0) H2 P 04.
Im Fall von Oxycarbonsäüren, Mercaptocarbonsäuren und anderen Carbonsäuren, die
mit Formaldehyd reagierende Gruppen enthalten, können diese Carbonsäuren sowohl
als Säurekatalysator als auch als die obenerwähnte, mit Formaldehyd reagierende
organische Verbindung dienen.
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In dem Reaktionsgemisch sollte keine wesentliche Menge einer Säure
vorhanden sein, die eine größere Äquivalentleitfähigkeit als 37o ,S2 -1 cm2, gemessen
bei 25° in einer Konzentration von 0,o1 n, besitzt. Wenn Salzsäure (äquivalente
Leitfähigkeit bei 25° in einer Konzentration von o,oi n = 412 S'J -1 cm2) anwesend
ist, findet beispielsweise ein Abbau des Hochpolymeren zu einem niedrigerpolymeren
Produkt statt. Salpetersäure (Äquivalentleitfähigkeit bei 25° bei einer Konzentration
von o,oi n = 407,3) ist infolge ihrer Oxydations- und Abbauwirkung ebenfalls ungeeignet.
Schwefelsäure (Äquiv alentleitfähigkeit bei 250 in einer Konzentration von
0,01 n = 336) kann verwendet werden, wird jedoch weniger verwendet als Phosphorsäure
und die obenerwähnten Carbonsäuren.
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Der in der Beschreibung und den Ansprüchen gebrauchte Ausdruck sauerstoffhaltige
Säure soll
Gemische von sauerstoffhaltigen Säuren sowie eine einzelne
sauerstoffhaltige Säure umfassen.
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Die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten, mit Formaldehyd
reagierenden Verbindungen enthalten reaktionsfähige Wasserstoffatome, die nach Z
e r e w i t i n o f f bestimmt werden. Bevor= zugte Verbindungen dieser Art sind
Alkohole und Mercaptane. Es können jedoch auch Amide, Sulfonamide, Amine und Phosphine
verwendet werden.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht z. B. darin, daß man das
Polyamid in Ameisensäure löst und die Lösung bei mäßiger Temperatur mit einem Alkohol
und Formaldehyd reagieren läßt. Die Ameisensäure hat vorzugsweise eine Konzentration
von 7o bis ioo%, es kann jedoch eine beliebige Konzentration verwendet werden, bei
der das Polyamid in Lösung geht. Ein bevorzugtes Verfahren dieser Art besteht in
der Herstellung einer Lösung eines aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure erhaltenen
Polyamids in Ameisensäure bei 60° und Zugabe einer Lösung von Paraforma'Idehyd in
Methanol. Die gebildete Lösung läßt man etwa 30 Minuten bei 6o0 stehen und
isoliert darauf das Reaktionsprodukt. Es können verschiedene Arten der Isolierung
angewendet werden. Wenn beispielsweise das Reaktionsgemisch zu einer Lösung von
Aceton und `Nasser (im @"olumenverhältnis i : i) zugegeben wird, entsteht eine klare
Lösung, aus der sich das X-llethoxymethyipolyhexainethylenadipinsäureainid nach
Zugabe von wäßrigem Ammoniak im Überschuß abscheidet. Eine andere Art der Isolierung
besteht darin, daß man das Reaktionsgemisch zu einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung
zugibt oder daß man ein nichtlösendes Mittel, z. B. Wasser oder Ameisensäuremethv
lester. zu dem Reaktionsgemisch hinzufügt.
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Die Lösung kann innerhalb eines großen Temperaturbereiches hergestellt
werden. Die Mindesttemperatur kann bei o' liegen, während die Höchsttemperatur nur
durch die Beständigkeit des Polymeren begrenzt wird. Wenn man längere Zeit auf eine
Temperatur von ioo° erhitzt, wird ein Abbau der Polyamidkette stattfinden. Bei einer
geeigneten Abkürzung der Reaktionszeit können jedoch Temperaturen in einer Höhe
von i5or angewendet «-erden. Die bevorzugte Temperatur liegt zwischen 2; und 75
Wenn die Reaktion in der beschriebenen Weise durchgeführt wird, werden alle Wasserstoff
tragenden Amidgruppen des ursprünglichen Polyamids in N-:llethoxymethylamidgruppen
umgewandelt. Der Grad der Substitution kann leicht geregelt und auch innerhalb großer
Bereiche geändert werden. Er ändert sich praktisch mit jeder Reaktionsbedingung,
z. B. der Zeit, der Temperatur u. dgl. Er wird jedoch am stärksten durch die Menge
des angewendeten Formaldehyds und die Menge des in dem Reaktionsgemisch vorhandenen
Wassers beeinflußt. Ein Ansteigen der Forinaldehydmenge ergibt eine Erhöhung des
Substitutionsgrades, während eine Verminderung der Menge des anwesenden Wassers
ebenfalls den Substitutionsgrad erhöht. Wenn beispielsweise ein Verfahren, das unter
Verwendung von go%iger Ameisensäure durchgeführt wird, ein N-Methoxymethylpolyhexamethyletiadipinsäureamid
ergibt, bei dem i,5 bis Zo% der Amidgruppen substituiert sind, so ergibt ein vollkommen
analoges Verfahren bei Verwendung von wasserfreier Ameisensäure eine 3o- bis 35%ige
Substitution. Die Tatsache, daß der Grad der Substitution geändert und geregelt
«,-erden kann, ist ein wesentlicher Vorzug des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die
Eigenschaften der N All:oxvmethylpolyamide variieren stark, wenn der Substitutionsgrad
geändert wird. N-Methoxymethylpolyiiexamethylenadipinsäureamid mit einem geringen
Substitutionsgrad (15 bis 30'/0) ist dein Mischpolymerisat sehr ähnlich,
das man aus einem Salz der Hexamethylendiaminadipinsäure, einem Salz der Hexamethylendiaminsebacinsäure
und Caprolactam in Verhältnissen von 400i0, 30% bzw. 30% erhält, während solche
mit höheren Substitutionsgraden (d.o bis 6o%' niedrigschmelzeilde, elastische Produkte
sind, die auf den gebräuchlichen Walz- und Kaianderanlagen verarbeitet werden können.
Es ist im allgemeinen zweckmäßig, eine ausreichende Substitution durchzuführen,
uni den Erweichungspunkt des ursprünglichen Polyamids urn mindestens 2o= zu erniedrigen.
Vom Standpunkt der Löslichkeit aus werden die Produkte. in denen der Substitutionsgrad
größer als ioo/o ist, bevorzugt. Stoffe, in denen nur eine so kleine Menge wie i
% der Amidgruppen substituiert ist, unterscheiden sich jedoch darin beträchtlich
von dem ursprünglichen Polyamid, daß sie durch Wärmeeinwirkung unlöslich gemacht
werden können.
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Ein anderes Verfahren zur Herstellung der in Rede stehenden Polyamide
besteht darin, daß man ein festes Polyamid mit einem Alkohol oder einer anderen,
mit Formaldehyd reaktionsfähigen Verbindung der vorher erwähnten Art und mit Formaldehyd
in Gegenwart einer kleinen Menge Phosphorsäure, Oxalsäure, Oxyessigsäure, Ameisensäure
oder eines anderen geeigneten sauerstoffhaltigen Säurekatalysators bei einer Temperatur
zwischen -2o und 25o° behandelt. Bei diesem Verfahren, das als direktes Verfahren
bezeichnet wird, da es mit ungelöstem Polyamid beginnt, ändert sich die Konzentration
der angewendeten Säurekatalysatoren mit der Natur der Säure. Bei vielen Säuren sind
i bis 2% (bezogen auf das Polyamid) zur Durchführung der Reaktion ausreichend, während
bei anderen io% notwendig sein können. Die Reaktionsbedingungen sind auch von der
Natur des behandelten Polyamids abhängig. So erfordert Polyhexametllylenadipinsäureamid
im allgemeinen eine etwas höhere Temperatur oder längere Zeit als Polyhexamethylensebacinsäureainid
und Polyamide mit vielen Bestandteilen, wie das in dein vorhergehenden Abschnitt
erwähnte Mischpolymere, reagieren bei Zimmertemperatur. Im allgemeinen ist es jedoch
zweckmäßig, bei Temperaturen zwischen ioo und i gor zu arbeiten und die Reaktionszeit
zu verkürzen, wenn man die Teniperatur
erhöht. Der bevorzugte Katalysator
bei dem direkten Verfahren ist Phosphorsäure.
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Bei diesem direkten Verfahren besteht eine Neigung zum Abbau der Polyamidkette,
insbesondere wenn man bei erhöhter Temperatur arbeitet. Dieser Abbau wird weitgehend
durch ein Verfahren verhindert, bei dem der Säurekatalysator erst dann, wenn alle
anderen Reaktionsteilnehmer die gewünschte Temperatur erreicht haben, in das Reaktionsgemisch
eingebracht wird. Eine andere Möglichkeit, den Abbau bei dem direkten Verfahren
zu verringern, besteht in der Pufferung des verwendeten Säurekatalysators mit Stoffen,
wie Pyridin, Dinatriumphosphat oder Natriumacetat.
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Für bestimmte Verwendungszwecke ist es nicht notwendig, das Reaktionsprodukt
in fester Form zu isolieren. Wenn das Polymere in Lösung verwendet werden soll,
so kann der nicht verbrauchte Formaldehyd durch Destillation entfernt werden. Besonders
geeignet ist hierbei das Verfahren der Gegenstromdestillation, bei dem man das Reaktionsgemisch
durch eine Kolonne abwärts fließen läßt, durch welche ein Lösungsmittel, z. B. Methanol
oder Äthanol, destilliert wird. Auf diese Weise wird der Formaldehyd in dem flüchtigen
Stoff konzentriert, und man erhält am Boden der Kolonne eine Lösung des im wesentlichen
von Aldehyd freien Polymeren.
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Die hier beschriebenen Verfahren wandeln die funktionelle Gruppe
um, worin A ein Element der Gruppen V und VI und deren Untergruppen :2 und 3 des
Periodischen Systems und R einen organischen Rest bedeuten. In der bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens, in der die vorher erläuterte, mit Formaldehyd reaktionsfähige Verbindung
ein Alkohol oder Mercaptan ist, enthält das neue Polyamid die obige Gruppe, in der
A Sauerstoff oder Schwefel, d. h. ein Atom mit einem Atomgewicht von weniger als
33 ist. Die erhaltenen Produkte sind im Fall von einfachen Alkoholen N-Alkoxymethylpolyamide
und im Fall von einfachen Mercaptanen N-Alkylthiomethylpolyamide. Die Reaktion verläuft
möglicherweise zuerst über ein N-Methylolpolyamid, das dann unter Ätherbildung mit
dem Alkohol oder Mercaptan reagiert.
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Wenn man die erhaltenen Produkte sehr schnell erhitzt, werden sie
gewöhnlich weich und schmelzen bei Temperaturen, die beträchtlich unter denen des
ursprünglichen Polyamids liegen. Wenn man diese Polymere jedoch einer Wärmebehandlung
bei einer Temperatur oberhalb roo° aussetzt, werden sie in den üblichen Lösungsmitteln
unlöslich und auch unschmelzbar, und zwar selbst bei einer Temperatur um 285'°.
Diese Umwandlung in eine unlösliche, unschmelzbare Form ist offenbar eine Folge
einer Vernetzung der verschiedenen Molekülketten, da die erhitzten Produkte selbst
in Lösungsmitteln, wie Phenol, die das ursprüngliche Polyamid lösen würden, nicht
mehr löslich sind. Ferner ist der Alko4ygehalt der erhitzten Produkte nur wenig
niedriger als der des löslichen, nicht erhitzten Stoffes. Diese Fähigkeit, unlöslich
zu werden, hat große praktische Bedeutung, da sie die Möglichkeit bietet, Gegenstände,
wie Filme, Fasern u. dgl., durch gebräuchliche Verfahren herzustellen und sie dann
in den unlöslichen, unschmelzbaren Zustand überzuführen, wodurch sie natürlich viel
widerstandsfähiger gegen die schädigende Einwirkung von Lösungsmitteln sind. Dieses
T-Tnlöslichmachen hat auch zur Folge, daß z. B. Filme, geformte Gegenstände oder
Überzüge, erheblich hruch-, riß- und wasserfester werden.
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Die relativen Konzentrationen der bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
verwendeten Reaktionsstoffe können innerhalb weiter Grenzen geändert werden. Wenn
man mit kleinen Mengen Formaldehyd, z. B. 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polyamid,
arbeitet, ergeben sich bestimmte Änderungen der Eigenschaften des Polyamids. Will
man ein alkoholunlösliches Polyamid in .ein alkohollösliches Produkt umwandeln,
so beträgt die Formaldehydmenge zweckmäßig etwa 5o bis zooo/o des Gewichtes des
Polyamids. Da die Anwesenheit eines großen Überschusses an Formaldehyd keine nachteilige
Wirkung hat, besteht keine obere Grenze für die Formaldehydkonzentrationen, mit
denen man arbeiten kann. Das bezieht sich auch auf die Mengen des verwendeten Alkohols.
Bei den besten Arbeitsbedingungen ist das Molverhältnis von Alkohol zu Formaldehyd
mindestens r Mol Alkohol je Mol Formaldehyd, und es liegt zweckmäßig bei etwa 2
Mol Alkohol auf r Mol Formaldehyd. Die benötigte Mindestameisensäuremenge ist die,
welche zur Bildung einer homogenen Lösung des Ausgangspolyamids ausreicht. Man kann
bei dem Lösungsverfahren kleine Mengen von Ameisensäure, etwa 5o% des Polyamidgewichtes,
anwenden, und da die Reaktion in sehr verdünnten Lösungen verläuft, besteht keine
obere Grenze für die angewendete Menge. Die nicht verbrauchten Reaktionsteilnehmer,
wie Alkohole, Formaldehyd und Ameisensäure, können nach Isolierung des Polymeren
durch Destillation und andere geeignete Verfahren zurückgewonnen werden.
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Die gemäß der Erfindung behandelten Polyamide müssen eine Wasserstoff
tragende Amidgruppe enthalten. Das bedeutet aber nicht, daß alle Amidstickstoffatome
in dem Polyamid ein daran gebundenes Wasserstoffatom haben müssen. Es kann auch
ein Polyamid, das sowohl Wasserstoff tragende als auch keinen Wasserstoff tragende
Amidstickstoffatome enthält, bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden.
Ein derartiges Polyamid
kann man beispielsweise durch Reaktion
einer zweibasischen Säure mit einem Gemisch von diprimären und disekundären Diaminen
erhalten.
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Bevorzugte Polyamide sind die Polycarbonsäureamide einschließlich
der Polyliarnstoffe, z. B. Polydekamethylenharnstoff. Andere brauchbare Polyamide
erhält man bei der Polymerisation von Diaminen mit zweibasischen Carbonsäuren oder
bei der Polymerisation von °Aminosäuren. Polysulfonamide, die man durch Umsetzung
von Diaminen mit aliphatischen oder aromatischen Disulfonsäurelialogeniden erhält,
z. B. das Polysulfonamid, das sich von Dekamethylendiamin und m-Benzoldisulfonsäurechlorid
ableitet, können jedoch ebenfalls Verwendung finden. Weitere Polymere, die verwendet
werden können, sind die Polyurethane und Polythiourethane, die aus Glykolen und
Diisocyanaten bzw. aus Thioglykolen und Diisocyanaten hergestellt werden, z. B.
das Polymere, das sich von Del.:amethylendiisocyanat und Dekamethylenglykol ableitet,
Polythioharnstoffe aus Diaminen und Diisothiocyanaten, z. B. Polydel;amethylenthioharnstoff,
Polyhydrazide aus Hydrazin und zweibasischen Carbonsäuren, z. B. das Polyhydrazid,
das sich von Hydrazin und Sebacinsäure ableitet.
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Unter der Bezeichnung Formaldehyd sind hier nicht nur die üblichen
Handelsformen, z. B. Paraformaldehyd und wäßrige Formaldehydlösungen, sondern auch
andere Formen von Formaldehyd, wie z. B. Trioxymethylen und Formaldehyd abspaltende
Verbindungen zu verstehen.
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Alkohole, insbesondere einwertige Alkohole, die weniger als 8 Kohlenstoffatome
enthalten, sind die bevorzugten, mit Formaldehyd reaktionsfähigen organischen Verbindungen,
deren Wasserstoffatom an eines der Elemente der genannten Gruppen des Periodischen
Systems gebunden ist. Beispiele von Alkoholen, die an Stelle der in den vorhergehenden
Beispielen erwähnten Verwendung finden können, sind u. a. Äthylalkohol, Propanol-1,
Propanol-2, die Butanole, Cyclohexanol, Furfurylalkohol, 1,letlioxyäthanol, Metlioxymetlioxyäthanol
(C H3 O C H2 O C H2 C H2 OH), Methylisobutylcarbinol, Octylalkohol, Laurylalkohol,
Stearylalkohol, ungesättigte Alkohole, wie Allylalkohol und Olevlalkohol, Alkohole,
die zusätzliche funktionelle Gruppen enthalten, z. B. Äthanolformamid, ß-Oxypropionsätirenitril,
l%lercaptoäthanol, 2-Nitro-i-butanol, Glykolsäurenitril, Äthylenchlorhydrin, Diacetonalkohol,
quaternäre Salze von Dimethyl-ßoxyäthylamin, di- und polyfunktionelle Alkohole,
wie z. B. Äthylenglykol, i;onamethylenglykol, Diäthylenglykol, i, io-Dioxyoctadekan,
Dioxytriäthylensulfid, 2-Nitro-2i-metliyl-1, 3-propandiol. Glycerin und Triäthanolamin.
Die Verwendung von langkettigen einwertigen Alkoholen (mindestens 12 Kohlenstoffatome)
ist zweckmäßig, wenn man modifizierte Polyamide mit guter Wasserbeständigkeit erbalten
will.
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Die Mercaptane bilden ebenfalls mit Formaldehyd reaktionsfähige Verbindungen,
die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung Verwendung finden können. Geeignete Mercaptane
sind Äthylmercaptan, Butylmercaptan, Octylmercaptan, Äthandithiol, i-Thiosorbit,
Allylniercaptan und Mercaptoessigsäure.
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Weniger bevorzugte, mitFormaldehyd reaktionsfähige Verbindungen sind
Amide (einschließlich Sulfonsäureamide), Amine und Phosphine. Beispiele derartiger
Verbindungen sind: Formamid, Acetamid, N-Methylacetamid, Adipinsäureamid, Benzamid,
Acetanilid, p-Toluolsulfonsäureamid, Butylsulfonamid, N-Methylbenzolsulfonamid,
Diäthylamin, Methylamin, Dimethylamin, Piperazin, Hexamethylendiamin, Äthanolamin,
Allylamin, Morpholin, Methylphosphin, Dimethylphosphin, Phenolphosphin, Allylphosphin
und Cyclohexylphosphin.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung hat eine sehr starke Wirkung auf
die Eigenschaften der Polyamide, insbesondere auf ihre Erweichungsteinperatur, Löslichkeit,
Elastizität und Biegsamkeit. Dies ergibt sich aus der folgenden Tabelle, in der
ein Film aus Polyhexamethylenadipinsäureamid mit Filmen aus drei verschiedenen Proben
von N-Methoxymethylpolyhexamethylenadipinsäureamid verglichen wird. In der Tabelle
ist der Reißwiderstand in Elmendorff-Einheiten je Mil (1 Mil =
2,59 - 1o-3
cm) der Dicke angegeben, und die Faltfähigkeit beruht auf der Zug-Druck-Kurve, die
man auf einer Zerreißmaschine erhält. Zur Bestimmung der Faltbarkeit wird dabei
los durch den aus dieser Zug-Druck-Kurve berechneten Elastizitätsmodul dividiert.
DieElastischeDehnung ist die Gesamtdehnung, abzüglich der bleibenden Dehnung.
Tabelle |
1110 Amid- Löslichkeit Schmelz- _ Elastische |
Polymeres 1Vlethoxy- gruppen in heißem punkt gei Dehnung Faltfähigkeit |
methyl substi- 8o°/oigem ° C Widerstand °/o |
tuiert Athylalkohol |
Polyhexamethylenadipinsäure- |
amid...................... 0 0 0 264 5 45 10 |
N-MethoXymethylpolyhexa- |
methylenadipinsäureamid . . . . 5.77 22 25 185 27 285 52 |
N-Methoxymethylpolyhexa- |
methylenadipinsäureamid .... 7,81 32 5o 130 15 bis 2o
370 220 |
N-Methoxymethylpolyhexa- |
metliylenadipinsäureamid .... io,5 45 50 iio 15 bis
2o 5oo bis 6oo 30o bis 400 |
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von Polyamiden,
die in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln löslich sind, insbesondere
in wäßrigem Methanol und Äthanol, Gemischen aus Alkoholen. und chlorierten Kohlenwasserstoffen,
z. B. Mthanol - Chloroform - Gemischen, Gemischen aus Aceton, Wasser und Chloroform.
Auf Grund ihrer guten Löslichkeit können die modifizierten Polyamide zur Herstellung
von klaren, zähen Filmen Verwendung finden, sowie zum Aufbringen von Überzügen auf
verschiedene Stoffe, um ihnen glatte Oberflächen mit guten Eigenschaften zu verleihen.
Der nicht auf eineTrägersubstanz aufgetragene Film ist ganz allgemein als Verpackungsmaterial
verwendbar. Folien des Polymeren können auf den üblichen W=alzen hergestellt werden.
Gewebe, die mit pigmentierten N-Alkoxymethylpolyamiden überzogen sind, können wiederholt
gebogen werden, ohne zu brechen. Aus diesem Grund können sie als Lederersatz,. z.
B. bei Schuhen, Koffern und Polstermöbeln, Verwendung finden. Überzüge aus N-Alkoxymethylpolyamiden
und nicht auf eine Trägersubstanz aufgetragene Filme dieses Stoffes sind gegen das
Eindringen von Benzin und Benzin-Benzol-Gemischen widerstandsfähig und können daher
bei der Herstellung von selbstabdichtenden Treibstofftanks verwendet werden.
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Bei der Einwirkung verdünnter wäßriger Lösungen (z bis 5 °/a) starker
Mineralsäuren, z. B. Salzsäure, auf die N-Alkoxymethylpolyamide findet eine Verseifung
der Alkoxygruppe unter Rückbildung der nichtsubstituierten Amidgruppe statt. Durch
eine geeignete Regelung der Temperatur und der Zeit der Säurebehandlung kann das
Verhältnis der entfernten Gruppen in beliebigem gewünschtem Maß geregelt werden.
Die Alkoxymethylgruppen sind gegen die Einwirkung von wäßriger Natronlauge oder
anderen Alkalien beständig, die nicht verätherten N-Methylolgruppen werden dagegen
durch diese Reagenzien leicht verseift. ,So kann ein N-Alkoxymethylpolyamid, das
einige N-Methylolgruppen enthält, durch Behandlung mit 'Stoffen, wie Natriumhydroxyd
oder Natriumsulfid, von den Methylofsubstituenten befreit werden.
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Die nach dem Verfahren der Erfindung erhalte= nen Produkte umfassen
Polyamide, in denen eine oder mehrere der Amidgruppen in der Molekülkette folgende
Struktur besitzen:
R bedeutet einen -zweiwertigen organischen Rest und R' Wasserstoff oder eine Gruppe,
die fähig ist, sauren Wasserstoff zu ersetzen, z. B. eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe,
ein Metall, einen basischen, organischen oder den Ammoniumrest. Produkte, in denen
R' ein Metall ist, sind die in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Natrium-
und- Kaliumsalze. Andere Salze sind solche, in denen eines oder mehrere der Wasserstoffatome
in den Carboxylgruppen, d. h. R', durch Lithium, Calcium, Barium, Wismut, Blei,
Eisen oder komplexe organische Ammoniumgruppen,wie z. B. die Trimethylbenzylammoniumgruppe,
ersetzt sind.
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Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte können durch die üblichen
Verfahren zum Spinnen von Polyamiden, z. B. durch Trocken-, Naß- oder Schmelzspinnen,
wie in der amerikanischen Patentschrift 2 130 948 beschrieben ist, zu Fäden,
Garnen, Borsten od. dgl. versponnen werden. Die N-Alkoxymethylpolyamide, wie sie
gewöhnlich hergestellt werden, enthalten einige N-hlethylolgruppen. Diese Gruppen
können jedoch, wie oben angegeben, durch Behandlung mit Alkali entfernt werden.
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Wie im Beispiel 13 angegeben, können die Ester, d. h. die Produkte,
in denen R' ein Kohlenwasserstoff- oder ein substituierter Kohlenwasserstoffrest
ist, zur Herstellung von Filmen Verwendung finden. Es können aber auch Fasern und
Überzüge daraus erzeugt werden. Die wasserlöslichen Produkte können zur Herstellung
von Filmen Verwendung finden. Man kann sie auch als Gelatineersatzstofte, Dickungsmittel
für wäßrige Lösungen und als Modifizierungsstoffe für Viskose- und Proteinspinnlösungen
gebrauchen. Für diese und andere Verwendungszwecke können die Produkte einzeln oder
in Verbindung mit anderen Stoffen, z. B. Pigmenten, Farbstoffen, Weichmachern, Harzen,
Füllmitteln u. dgl., Verwendung finden.
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Weitere Anwendungsgebiete für die Produkte sind die Herstellung geformter
Gegenstände, elektrische Isoliermittel, z. B. Isolierüberzüge von hoher Abriebfestigkeit
auf elektrischen Leitern, z. B. Drähten, Kabeln und Kondensatorplatten, ferner die
Herstellung von Haftstoffen, Zwischenschichten bei Sicherheitsglas und Imprägnierungsmitteln.
Bei diesen und anderen Verwendungszwecken können die modifizierten Polyamide mit
Weichmachern, z. B. aliphatischen und aromatischen Sulfonamiden, Phenolen und anderen
Polyamidweichmachern, ferner mit Proteinen, Harzen, wie Phenolformaldehyd-, Formaldehydharnstoff-
und Sulfonamidformaldehydharzen, mit Pigmenten wie Titandioxyd, Kohlenruß, Farbstoffen,
ferner mit Cellulosederivaten, Antioxydationsmitteln und anderen modifizierenden
Mitteln gemischt werden.
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Diese Produkte und insbesondere N-Methoxvmethylpolyhexamethylenadipinsäureamid,
können auch als Appreturmittel für verschiedene Garne Verwendung finden, auf die
sie aus einer Lösung oder wäßrigen Dispersion aufgebracht werden. Eine derartige,
in geeigneter Weise in dispergierter Form oder aus einer Lösung aufgebrachteAppretur
kann eine geringe bleibende Klebrigkeit haben und wirkt als ein das Gleiten -verhindernder
Überzug, was besonders für die Herstellung von laufmaschenfesten Nylonstrümpfen
wertvoll ist. Der Überzug zeigt auch eine bemerkenswerte Waschfestigkeit.
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Die Erfindung wird ferner durch die folgenden Beispiele näher erläutert,
in denen die angegebenen Teile Gewichtsteile bedeuten.
Beispiel
1 Eitle Lösung aus i Teil faserbildendem Polyliexanietliylenadipinsäureamid (wahre
Viskosität = 1,o) in 3,7 Teilen Ameisensäure (handelsübliche Qualität, Dichte =
i,2o) wurde bei 6o° in einem Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl hergestellt, das
mit einem mechanischen Rührwerk und einer Oifnung zum Einbringen der Ausgangsstolte
versehen war. Hierzu wurde bei 6o° eine Lösung aus i Teil Paraformaldehyd in 1,33
Teilen Methanol gegeben, das o.ooo6 Teile Natriumhydroxyd enthielt, um den Paraformaldehyd
zu depolymerisieren und ihn in Methanol löslich zu machen. Die Lösung wurde 3o Minuten
auf 6o° erwärmt. Während dieser Zeit wurden nochmals 0,3 Teile Methanol zugegeben
und die Lösung unter Rühren in ein Gemisch aus 9 Teilen Aceton und 11.5 Teilen kaltem
Wasser gegossen. Darauf machte man die erhaltene Lösung durch Zugabe von konzentriertem
wäßrigem Ammoniak gegen Lackmus alkalisch, wobei das Gemisch unter 40=' gehalten
und kräftig umgerührt wurde. Das Reaktionsprodukt, N-Methoxymetliylpolyhexamethylenadipinsäureamid,schied
sich als ein weißer, körniger Feststoff aus dem Gemisch ab, wurde abfiltriert, gut
mit Wasser gewaschen und im Vakuum bei 5o° getrocknet.
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Das erhaltene Produkt enthielt 5,77 Gewichtsprozent Metlioxylgruppen.
Das bedeutete, daß 220/0 der Amidgruppen in N-Methoxymethylamidgruppen umgewandelt
waren. Es hatte eine wahre Viskosität von 1,13 (gemessen in Kresol), war zu mindestens
25% in heißem, 8o%igen wäßrigem Äthylalkohol löslich und schmolz bei etwa 185°.
Ein Film, der durch Gießen aus einer Lösung dieses Polymeren in 8o%igem Äthylalkohol
hergestellt wurde, war durchscheinend, hatte eine Zugfestigkeit von 448 kg/cm-'
und eine Bruchdehnung von 532%. Gegebenenfalls kann man kleine 1Zengen Seife (i
bis 5%) der Gußmasse zugeben, um eine unerwünschte Klebrigkeit des frisch gegossenen
Films zu beseitigen. Beispiel e In ein Reaktionsgefäß aus rostfreiem Stahl, das
mit einer äußeren Heizquelle und einer Einrichtung zum Kippen versehen war, brachte
man ioo Teile des im Beispiel i verwendeten Polyhexamethylenadipinsäureamids, 75
Teile Paraformaldehyd, 16o Teile Methanol und 2 Teile Phosphorsäure. Das geschlossene
Gefäß wurde etwa i Stunde bis auf 125° erhitzt, 30 Minuten zwischen 115 bis
125° gehalten und dann innerhalb 45 Minuten auf Zimmertemperatur abgekühlt. Das
Reaktionsprodukt stellte ein durchsichtiges Gel dar. Es wurde in heißem 95%igem
Äthylalkohol gelöst, der eine ausreichende Menge Ammoniak enthielt, um die anwesende
Phosphorsäure zu neutralisieren. Man goß dann die alkoholische Lösung in Wasser,
worauf sich das modifizierte Polyamid als eine weiche, plastische@lasse abschied.
Es enthielt 6,87% Methoxylgruppen. Das bedeutet, daß etwa 27% der Arnidgruppen des
ursprünglichen Polyamids in N-hlethoxymetllylami dg ruppenumgewandelt waren. Beispiel
3 i Teil eines faserbildenden Mischpolymerisats aus Hexamethvlendiammoniumammoniumadipat
(3o Teile) und Hexamethylendiammoniumsebacat (7o Teile) (wahre Viskosität etwa
0,8) wurde bei 70 bis 80' in 4TeilenAmeisensäure (Dichte= i,2o) gelöst.
Zu dieser Lösung wurde ein Gemisch aus o,66 Teilen Paraformaldehyd und 1,75 Teilen
Benzylalkohol gegeben und die Mischung 2o Minuten gerührt. Die Lösung wurde dann
mit 2,7 Teilen 95%igem Äthylalkohol verdünnt und in wäßriges Natriumhydroxyd gegossen.
N-Benzyloxymethylpolyamid schied sich als ein weißer fasriger Feststoff ab, der
in heißen Alkoholen leicht löslich war. Beispiel 4 Bei 70 bis 8o'i wurde
eine Lösung aus 3o Teilen des im Beispiel 3 verwendeten Mischpolymerisats in i2o
Teilen Ameisensäure (Dichte = 1,2o) hergestellt und zu dieser Lösung ein Gemisch
aus 2o Teilen Paraformaldehyd und 112 Teilen Glykolsäuremethylester (H O C H2-C
O O C H3) hinzugegeben und dann das Gemisch etwa 30 Minuten auf ungefähr
75° erhitzt. Diese Lösung wurde dann in wäßriges Natriumhydroxyd gegossen, worauf
sich N-Carbomethoxymethoxymethylpolyamid als ein weißer, fasriger Feststoff abschied.
Es war in wäßrigern Alkohol leicht löslich und Filme, die durch Vergießen einer
derartigen Lösung hergestellt wurden, zeigten eine Zugfestigkeit von 28o kg/cm=
und eine Bruchdehnung von 4551/o. Dieses Polyamid ließ sich in Methanollösung bei
65° mit alkoliolischerKalilauge zum entsprechendenwasserlöslichen Kaliumsalz verseifen.
Beispiel s Bei 6o° wurde eine Lösung aus i Teil faserbildendem Polyhexamethylenadipinsäureamid
(wahre Viskosität = i,o) in 3,6 Teilen Ameisensäure (Dichte = 1,2o) hergestellt.
Hierzu gab man 3.-# Teile einer wäßrigen Lösung, die 37% Formaldehyd und 15 % Methanol
enthielt und erhitzte das Gemisch 30 Minuten auf 6o°. In diese Lösung wurden
25 Teile Ameisensäuremethylester gegossen, wobei sich das Endprodukt in Form eines
feinen weißen Pulvers abschied. Es enthielt 3,1% Methoxyl- und 2,2% Methylolgruppen.
Das bedeutet, daß i i % der Amidgruppen des Polyamids in N - Methoxymethylamidgruppen
und 81/o in N-Methylolamidgruppen umgewandelt wurden. Beispiel 6 L2i 6o° wurde eine
Lösung aus 6o Teilen faserbildendem Polvliexatiietliylenadipilisäurea.triid (ivahre@'iskosität=
i,o) ili iSoTeilenAmeisensäure (Dichte = i,2o) hergestellt. Darauf wurde die
Lösung
auf Zimmertemperatur abgekühlt und eine Lösung von 6o Teilen Paraformaldehyd in
12o Teilen Äthylmercaptan, das eine Spur Natriumhydroxyd enthielt, zugegeben, worauf
man das Gemisch 62 Minuten bei Zimmertemperatur stehenließ. Zu dieser Lösung gab
man 95o Teile Aceton und fällte das Polymere mit wäßrigem Ammoniak aus. Dieses I\T-Äthyithiomethylpolyhexamethylenadipinsäureamid
enthielt 7,39% Schwefel. Das bedeutet, daß etwa 31,4% der Amidgruppen in C O N C
H2 S C2 H5 Gruppen umgewandelt wurden. Das Produkt war in heißen Alkoholen leicht
löslich, und aus solchen Lösungen konnten Filme oder Fasern hergestellt werden,
die sehr zäh waren. Beispiel ? Bei 6o° wurde eine Lösung aus 2 Teilen faserbildendem
Polyhexamethylenadipinsäureamid in 9,6 Teilen Ameisensäure (Dichte = 1,2o) hergestellt.
Hierzu gab man 3 Teile Anilin und i Teil Paraformaldehyd. Nach 30 Minuten
wurde die Lösung in wäßriges Natriumhydroxyd gegossen, worauf sich das Polymere
als ein rötlicher Feststoff abschied. Beispiel 8 Bei 6o° wurde eine Lösung von 2
Teilen faserbildendem Polyhexamethylenadipinsäureamid in 9,6 Teilen Ameisensäure
(Dichte = 1,2o) hergestellt. Hierzu gab man 3 Teile Acetamid und i Teil Paraformaldehyd.
Nach 2o Minuten wurde die Lösung in wäßrige Natronlauge gegossen, worauf sich das
modifizierte Polymere in Form eines lockeren weißen Pulvers abschied. Im Gegensatz
zu dem Polyhexamethylenadipinsäureamid war dieses Produkt in heißem 95%igem Äthylalkohol
und bei Zimmertemperatur in Essigsäure löslich. Beispiel 9 Bei 6o° wurde eine Lösung
von i Teil faserbildendem Polyhexamethylenadipinsäureamid in 3 Teilen Ameisensäure
(Dichte = 1,2o) hergestellt, 3,5 Teile Oxyessigsäure, i Teil Paraformaldehyd und
i Teil Wasser zugegeben und das -Gemisch 35 Minuten auf 6o° erhitzt. Diese Lösung
wurde zu einem Aceton-Wasser-Gemisch gegeben und mit wäßrigem Ammoniak das modifizierte
Polyamid in Form eines weißen Feststoffes abgeschieden. Es war in heißem, wäßrigem
Alkohol leicht löslich und enthielt 4,8% gebundenen Formaldehyd. Das bedeutet, daß
etwa i5 % der Amidgruppen substituiert waren. Beispiel io In. einen mit einem Rührwerk
versehenen Druckautoklav brachte man 5oo Teile faserbildendes Polyhexamethylensebacinsäureamid
(wahre Viskosität etwa o,9), 5oo Teile Paraformaldehyd und 725 Teile Methanol. Dieses
Gemisch wurde (bei geschlossenem Autoklav) unter Rühren auf 138°' erhitzt und ein
aus 17,i Teilen 85%iger Phosphorsäure in 5o Teilen Methanol bestehender Katalysator
in das Reaktionsgemisch eingebracht. 8 Minuten nach Einbringen des Katalysators
(die Durchschnittstemperaturwar während dieserZeit i39,8°) wurde der gesamte Inhalt
des Autoklavs schnell in ein Gemisch aus Zoo Teilen Wasser und 64o Teilen Methanol
abgelassen, das eine ausreichende Menge Ammoniak zur Neutralisation des Katalysators
enthielt. Die gebildete Lösung wurde unter Druck und Verwendung eines Diatomeenerdefilters
filtriert und das klare Filtrat in Wasser gegossen. Das N - Methoxymethylpolyhexamethylensebacinsäureainid
schied sich in Form einer weichen, plastischen Masse ab. Diese Masse wurde während
der Bearbeitung auf Gummiwalzen durch Waschen in einem Wasserstrom von Verunreinigungen
befreit. Man trocknete das weiße Polymere schließlich bei 5o°. Dieses Produkt enthielt
9,65 Gewichtsprozent Methoxylgruppen. Das bedeutet, daß annähernd 51% der Amidgruppen
in Methoxymethylamidgruppen umgewandelt waren. Dieses Polymere war in warmen Alkoholen
leicht löslich, und ein aus einer derartigen Lösung gegossener Film zeigte eine
Festigkeit von etwa 140 kg/cm2, eine Dehnung von 4000/0 und eine elastische Rückbildung
von 9o % bei einer Streckung von ioo %. Bei Befeuchtung mit Wasser erhöhte sich
das Gewicht eines Films aus diesem Stoff um etwa 6,5 %. Beispiel ii In einen emaillierten
Autoklav brachte man 65 Teile faserbildendes Polyhexamethylenadipinsäureamid (wahre
Viskosität = i,o), 65 Teile Paraformaldehyd, 165 Teile Isobutylalkohol und 25 Teile
Wasser. Das Gemisch wurde sodann unter Bewegung auf i47° erhitzt, und es wurden
2,56 Teile 85%ige Phosphorsäure zugegeben. Man hielt dieTemperatur 21 Minuten auf
etwa 147° und ließ die Lösung darauf in Isobutylalkohol, der eine zur Neutralisation
der Phosphorsäure ausreichende Menge Ammoniak enthielt, ab. Die Lösung wurde durch
Filtration geklärt und das Polymere durch Eingießen des Filtrates in Wasser ausgefällt.
Die sich abscheidende, weiche plastische Masse wurde auf Waschwalzen gewaschen,
bis sie frei von Formaldehyd und Alkohol war und schließlich bei 5o° getrocknet.
Dieses N-Isobutoxymethylpolyhexamethylenadipinsäureamid enthielt 9,8% gebundenen
Formaldehyd. Das bedeutet, daß 52% der Amidgruppen durch N-Isobutoxymethylgruppen
substituiert waren. Beispiel 12 Bei 6o° wurde eine Lösung aus ioo Teilen faserbildendem
Polyhexamethylenadipinsäureamid (wahre Viskosität = 1,o) und 3oo Teilen Ameisensäure
(Dichte = 1,2o) hergestellt. Hierzu gab man eine Lösung aus ioo Teilen Paraformaldehyd
in 194 Teilen Allylalkohol. 2o Minuten später wurden weitere 194 Teile Mylalkohol
zugegeben, und man ließ die Reaktion weitere io Minuten bei 6o° verlaufen. Diese
Lösung wurde sodann in ein Gemisch aus iooo Teilen Eiswasser und 79o Teilen Aceton
gegossen und durch Zugabe einer zur Neutralisation
der vorhandenen
Säure ausreichenden MengewäßrigenAmmoniakswurde das modifizierte Polymere aus dieser
Lösung abgeschieden. Das weiche, plastische Polymere wurde 30 Minuten lang
auf Walzen gewaschen und darauf im Vakuum getrocknet. Dieses Produkt, N-Allyloxymethylpolyhexamethylenadipinsäureamid,
war in heißen Alkoholen leicht löslich. Beispiel 13 3o Teile Hexamethylendiammoniumadipat
und 7o Teile Hexamethylendiammoniumsebacat wurden mit 2o Teilen Wasser 1,5 Stunden
im Autoklav auf 265° erhitzt. Dann ließ man den Wasserdampf langsam entweichen,
wobei die Temperatur auf 265° gehalten wurde. Nachdem aller Wasserdampf entfernt
war, wurde die Reaktionsmischung noch weitere etwa 2 Stunden auf 265° gehalten.
Man erhielt so ein faserbildendes Polymere mit hohem Molekulargew icht.
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Man löste 3o Teile dieses Mischpolymerisats in 12z Teilen loo%iger
Ameisensäure bei 7o bis 8o°' auf und gab zu dieser Lösung 2o Teile Paraformaldehyd
hinzu, der in 117 Teilen Methylglykolsäureester suspendiert war. Nach lo Minuten
wurden bei 7o bis 8o° 28 Teile vergällter Äthylalkohol hinzugegeben und das Gemisch
in eine Lösung aus loo Teilen Natriumhydroxyd in 170o Teilen Wasser gegossen, wobei
das durch N-Carbomethoxymethoxymethyl substituierte Mischpolymerisat ausfiel. Nach
dem Waschen mit Wasser zur Entfernung von Alkali und Salzen erhielt man das modifizierte
Polyamid in Form eines weißen, fasrigen Feststoffes. Im Gegensatz zu dem ursprünglichen
Polymerisat war dieses in heißem Äthylalkohol löslich. Aus seinen Lösungen ließen
sich leicht klare, zähe Filme gießen, die kalt gereckt werden konnten. Das Produkt
unterschied sich von dem ursprünglichen Polyamid darin, daß es substituierte Amidgruppen
von folgender Struktur enthielt:
Beispiel 1q. Bei 6o° wurde eine Lösung aus 6o Teilen Polyhexamethylenadipinsäureamid
(wahre Viskosität etwa i,o) in einem Gemisch aus i8oTeilen go%iger Ameisensäure
und 6o Teilen Glykolsäure hergestellt. Zu dieser Lösung gab man eine Suspension
von 6o Teilen Paraformaldehyd, 15o Teilen Glykolsäure und 5o Teilen Wasser. Im Verlauf
der nächsten 35 Minuten hielt man die Mischung auf 6o° und fügte 2o Teile Wasser
hinzu. Das Reaktionsgemisch wurde darauf in annähernd i8ooTeile eines Gemisches
aus i Volumteil Wasser und 1 Volumteil Aceton gegossen. Es entstand eine klare Lösung,
aus der das modifizierte Polymere durch Zugabe von wäßrigem Ammoniak ausgefällt
wurde. Das ausgefällte N-Carboxymethoxymethylpolyhexamethylenadipinsäureamid war
in wasserhaltigem Äthylalkohol leicht löslich, während das Polyhexamethylenadipinsäureamid
in wasserhaltigem Äthylalkohol unlöslich war. Die Analyse ergab, daß das Produkt
4,83% gebundenen Formaldehyd enthielt. Das bedeutet, daß 15 % der Amidgruppen in
dem ursprünglichen Polyamid in Gruppen der Formel
umgewandelt wurden. Beispiel 15 EinGemisch aus iooTeilen faserbildendem Polyhexamethylenadipinsäureamid,
loo Teilen Paraformaldehyd, q.oo Teilen Methylglykolsäureester, 15 Teilen Wasser
und 3,4 Teilen 85%iger Phosphorsäure wurde in einen abgedichteten Kessel gebracht.
Das Gemisch wurde unter Bewegung auf 1a5° erhitzt und 15 Minuten zwischen 125 und
1350 gehalten. Darauf kühlte man die Mischung schnell auf Zimmertemperatur ab. Die
entstandene klare viskose Lösung wurde mit q.oo Teilen 8o volumprozentigem Äthylalkohol
verdünnt, der eine zur Neutralisation der Phosphorsäure ausreichende Menge Ammoniak
enthielt. Darauf wurde die gebildete Lösung filtriert. Das klare Filtrat goß man
in etwa 7ooo Teile Wasser, worauf sich das N-Carbomethoxymethoxymethylpolyhexamethy
lenadipinsäureamid in Form einer weichen, plastischen Masse abschied, die während
des Waschens mit Wasser erhärtete.
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Bei 6o° stellte man eine Lösung aus 5o Teilen des oben erhaltenen
substituierten Polyamids in loo Teilen Methanol her. Zu dieser Lösung wurden 7 Teile
Kaliumhydroxyd gegeben, worauf die Lösung unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft
wurde, um das N-Carboxymethoxymethoxymethylpolyamid in das entsprechende Kaliumsalz
umzuwandeln. Das trockene, nach der Verdampfung des Methanols zurückbleibende polymere
Salz löste sich leicht in Wasser. Beispiel 16 Bei 6q.° stellte man eine Lösung aus
35o Teilen Polyhexamethylenadipinsäureamid in 140o Teilen eines Gemisches aus i,2
Teilen go%iger Ameisensäure und o,8 Teilen Essigsäureanhydrid her. Zu dieser Lösung
wurde im Verlauf von q. Minuten eine Suspension aus q.30 Teilen Paraformaldehyd
in 133o Teilen Methylglykolsäureester, die eine Spur Natriumhydroxyd enthielt, gegeben.
15 Minuten nach Beginn der Aldehydzugabe fügte man 133o Teile Methylglykolsäureester
hinzu und hielt das Gemisch weitere 15 Minuten auf 6o bis 6q.°'. Darauf wurde die
Lösung in eine Lösung aus 280o Teilen Aceton in 350o Teilen eiskalten Wassers gegossen.
Die Zugabe von wäßrigem Ammoniak zu dieser Lösung bewirkte die Ausfällung des modifizierten
Polymeren in Form einer weichen plastischen Masse. Nach dem Waschen mit Wasser und
dem Trocknen hatte das N-Carbomethoxymethoxymethylpolyärüid
'
eine Verseifungszahl von 141. Das bedeutet, daß' etwa 4:2"/o -der Amid= gruppen
in dem ursprünglichen Polyamid in N-Carbomethoxymethoxymethylgruppen umgewandelt
wurden. , ._ Das erhaltene N=Carbomethoxyfnethöxymethylpolyhexamethylenadipinsäureainid
wurde . durch Erhitzen einer 2oo/oigen Lösung des Esters in Methanol bei 6o bis
65° mit der berechneten Menge Natriumhydroxyd in Methanol leicht in das entsprechende
Natriumsalz-umgewandelt, d. h. in ein polymeres Salz, das Gruppen der-folgenden
Struktur enthielt: ,
Die Verseifung war nach 2o Minuten 'langem Erhitzen im wesentlichen -beendet. Darauf
wurde Wasser hinzugegeben und der' Methylall-,ghol und das Wasser durch Vakuumdestillation-
entfernt. Das als Rückstand "verbleibende Salz war in Wasser leicht löslich. ' .
Beispiel 17-
Bei-6o' - wurde eine. Lösung aus 15 Teilen faserbildendem Polyhexamethylenadipinsäureamid
in einem Gemisch aus 30 .Teilen goo/oiger Ameisensäure und 15 Teilen Essigsäureanhydrid
hergestellt. Hierzu gab man eine Suspension aus 15 Teilen Paraformaldehyd in 75
Teilen - Milchsäuremethylester und 6o Teilen Ameisensäure. Nachdem die Lösung 45
Minuten auf 6o° gehalten war; wurde sie in ein Gemisch aus etwa q.oo Teilen Aceton
und 60o -Teilen Wasser gegossen. Das modifizierte Polymere wurde mit einer zur Neutralisation
der vorhandenen Säure ausreichenden Menge Ammoniak ausgefällt. Der gebildete fasrige,
weiße Feststoff hatte eine Verseifungszahl von 79. Das bedeutet, daß etwa
221/o der Amidgruppen in dem ursprünglichen Polymeren zu: Gruppen der folgenden
Formel umgewandeltwurden: --:
Dieses Produkt kann durch Einwirkung von Alkali- nach dem im vorhergehenden - Beispiel
beschriebenen Verfahren in- ein" -wasserlösliches Salz umgewandelt werden.
-
= .Obgleich einige der obigen Beispiele ein diskori tinuierliches
Verfahren beschreiben, sei bemerkt, daß . dieses Verfahren auch -kontinuierlich
durch Hindurchschicken 'des Reaktionsgemisches durch erhitzte Rohre oder andere
geeignete - Anlagen durchgeführt werden kann.