DE2454120C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/40—Polyamides containing oxygen in the form of ether groups
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydrophiles Blockcopolymer, das
Blöcke aus einem schmelzspinnbaren Polyamid und Blöcke aus einem
hydrophilen Polyamid enthält, sowie eine aus diesem Blockcopolymer
hergestellte Faser.
Es ist bekannt, daß technisch wichtige Polyamide, wie Nylon-6
und Nylon-6,6, in vieler Hinsicht ausgezeichnete physikalische
Eigenschaften haben. Für gewisse textile Anwendungszwecke, wie
zur Herstellung von Stoffen und ähnlichen aus solchen Polyamiden
hergestellten Materialien, ist jedoch ihre Feuchtigkeitabsorption
unbefriedigend. Diese Eigenschaft ist wichtig,
da gemäß "Encycloopedia of Polymer Science and Technology",
Band 10, Section Polyamide Fibers, die Feuchtigkeitsabsorption
die Trocknungsrate, die Bequemlichkeitseigenschaften, die Leichtigkeit
und Wirtschaftlichkeit des Färbens und den Griff des Stoffes
bestimmt. Um diese mangelnde Feuchtigkeitsabsorption zu beseitigen,
wurde bereits zahlreiche Versuche unternommen, von denen
jedoch bis heute keiner technisch erfolgreich war.
Um die Feuchtigkeitsaufnahme von derartigen Polyamiden zu verbessern,
hat man bereits Copolyamide entwickelt, in denen die Monomereinheiten
von Nylon-6 und Nylon-6,6 in statistischer Verteilung
mit hydrophilen Monomereinheiten, wie Di-(γ-aminopropyläther)
oder Bis-(α-aminopropoxy)-äthan polymerisiert wurde
(JA-OS 28337/68).
Auch in der GB-PS 11 69 276 wird ein alternierendes Copolymer mit
verbesserten hydrophilen Eigenschaften beschrieben, das durch
Kombination (a) eine Salzes (I) von
H₂N(CH₂)₃-O-CH₂-C(CH₃)₂-CH₂-CO-(CH₂)₃NH₂
und Adipinsäure mit (b) monomerem Caprolactam
gebildet wird, sowie ein alternierendes Copolymer des vorstehend
genannten Salzes (I) mit Hexamethylendiammoniumadipat
(H₃⁺N(CH₂)₆NHCO(CH₂)₄COO)-,
auch als Nylon-6,6-Salz bezeichnet.
Aus "Chemical Abstract" 4514 h, Band 49, 1955, ist ein alternierendes
Copolymer bekannt, das aus (a) einem Salz (II) von
H₂N(CH₂)₃-O-(CH₂)₃-NH₂
und Adipinsäure und (b) Nylon-6,6-
Salz erhalten wird. Das Salz (II) bildet beim Erhitzen ein cremefarbenes
Material; diese Verfärbung beeinträchtigt seine Anwendbarkeit,
wenn Färbungsfreiheit erforderlich ist. In der US-PS
35 22 329 wird ein alternierendes Copolymer beschrieben, das
aus (a) einem Salz des Diamins von Polyäthylenoxid (HOCH₂CH₂(O-
CH₂CH₂)n OH) und Adipinsäure und (b) ε-Caprolactam (auch einfach
als Caprolactam bezeichnet) hergestellt wird. Aus der US-PS
35 14 498 ist ein alternierendes Copolymer bekannt, das aus
(a) dem Salz des Diamins von Polyäthylenoxid und Adipinsäure und
(b) ε-Caprolactam hergestellt wurde.
Die bekannten statistischen Copolyamide zeigen zwar die gewünschten
Verbesserung der Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit, diese Eigenschaft
wird jedoch durch den Nachteil erkauft, daß ein amorphes
Polymer erhalten wird, welches nur schwierig zu Fasern versponnen
werden kann, weil bereits während des Spinnverfahrens zahlreiche
Faserbrüche auftreten. Wenn ein Verspinnen zu Fasern möglich
ist, dann werden Fasern erhalten, die im Hinblick auf mechanische
Eigenschaften, wie Dehnung und Zugfestigkeit, nicht
zufriedenstellend sind.
In der vorstehend erwähnten US-PS 35 14 498 ist auch ein Blockcopolymer
beschrieben, das aus zwei Polymeren
hergestellt wurde, (a) einem aus dem Salz des Diamins von Polyäthylenoxid
und Adipinsäure und ε-Caprolactam gebildeten Polymeren
und (b) Poly-ε-carbonsäureamid (Nylon-6). In der US-PS
35 49 724 wird außerdem ein Blockcopolymer (mit Blöcken mit
alternierender Sequenz) genannt, das aus (a) einem aus Polyäthylenoxid-
diammoniumadipat und ε-Caprolactam gebildeten Polymer und
(b) Nylon-6 oder Nylon-6,6 erhalten wurde. In der US-PS 31 60 677
wird ein Blockcopolymer beschrieben, das aus (a) einem aus
Dibutyloxalat (COOC₄H₉)₂ und einem Diamin gebildeten Polymer
und (b) Poly-caprolactam hergestellt wurde.
Es sind auch bereits Blockcopolyamide bekannt, die aus Blöcken
aus zwei verschiedenen Polyamiden bestehen.
Um eine Verbesserung der Wasserabsorptionsfähigkeit und gleichzeitig
der physikalischen Eigenschaften, wie der Zugerholung
und Deformationserholung zu erreichen und um die Affinität der
Polyamide zu Farbstoffen zu erhöhen, wird in der US-PS 23 39 237
ein Blockcopolyamid beschrieben, welches durch Schmelzmischen
von mindestens zwei vorgebildeten synthetischen linearen Polyamiden
hergestellt wird. Dabei ist es wesentlich, daß eines der
Polyamide wasserunlöslich ist, während das andere wasserlöslich
ist, wobei die Löslichkeit des wasserlöslichen Polyamids bei 25°C
mindestens 20 Gew.-% beträgt. Als geeignete wasserlösliche Polyamide
sind solche angegeben, die in der Kette Heteroatome der
Sauerstoffamilie enthalten, natürlich vorausgesetzt, daß sie die
angegebene Bedingung der relativ hohen Wasserlöslichkeit erfüllen.
Ein Versuch, der nach der US-PS 23 39 237 durchgeführt wurde, hat
jedoch gezeigt, daß ein so erhaltenes Blockcopolyamid einen hohen
Anteil an nicht kristallisierenden statistischen Ketteneinheiten
enthält, mit der Folge, daß es nicht möglich war, Fasern aus dem
so erhaltenen Blockcopolymer herzustellen (später beschriebener
Vergleichsversuch).
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Blockcopolyamid
zur Verfügung zu stellen, welches einerseits kristallin
ist und sich gut zu Fasern verarbeiten läßt, in denen die vorteilhaften
physikalischen und mechanischen Eigenschaften aufrechterhalten
bleiben, die hydrophoben Blockcopolyamiden zuzuschreiben
sind, welche jedoch andererseits gute Feuchtigkeitsaufnahme zeigt
und in dieser Hinsicht einem natürlichen Material, wie Baumwolle,
gleicht. Diese an sich widersprüchlichen Eigenschaften werden
in dem erfindungsgemäßen Blockcopolyamid vereint.
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein hydrophiles Blockcopolymer
mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 100 000, bestehend
aus folgenden zwei Komponenten:
- (a) einer Komponenten mit alternierender Struktur, aus und und einer der folgenden Einheiten: worin n, m, p und q die relativen Anteile der Einheiten bezeichnen und n=1-10, m=1-10, p=0-10, q=0-10 und mindestens eines der Symbole p oder q für 1 steht, wenn das andere 0 ist, und worin n+q=m, wenn p für 0 steht, R₁, R₂, R₃ Wasserstoffatome oder Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, R₄ Alkylengruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, R₅ Alkylengruppen mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, R₆ Alkylengruppen mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen und R₇ Alkylengruppen mit 5 bis 11 Kohlenstoffatomen bedeuten, und
- (b) einer Blockkomponente wobei A den zweiwertigen Rest von Polyamid-6, Polyamid-6,6 oder PACM-12 bedeutet und das Gewichtsverhältnis von Komponente (a) zu Komponente (b) 0,05 bis 1,5 beträgt.
Erfindungsgegenstand ist außerdem eine Faser, die durch Verspinnen
dieses Blockcopolymers, insbesondere durch Schmelzspinnen,
hergestellt wird.
Wenn das erfindungsgemäße Blockcopolyamid in eine Faser übergeführt
wird, sind deren Feuchtigkeitsabsorptionseigenschaften ähnlich
denen von Baumwolle, einem technischen Vergleichsstandard. Überraschenderweise
führt erfindungsgemäß der Einbau von Blöcken eines
gewissen alternierenden Poly-(dioxa-amids) in ein bestimmtes
Polyamid nicht zu einer Beeinträchtigung der zahlreichen wünschenswerten
Fasereigenschaften des Polyamids und verbessert trotzdem
seine Feuchtigkeitsabsorptionseigenschaften wesentlich. Dieses
Copolymer kann auch durch Extrusion, Spritzgießen und andere
gut bekannten Formverfahren für thermoplastische Kunststoffe zu
der gewünschten Gestalt verformt werden.
Im allgemeinen können Blockcopolyamide durch Schmelzen von zwei
Polyamiden hergestellt werden. Wenn daher zwei verschiedene Polyamide
miteinander vermischt und auf eine Temperatur oberhalb
ihres Schmelzpunktes erhitzt werden, bilden sie Copolymere. Dieses
Verfahren ist auch als Schmelzmischen bekannt. Die
Dauer, während der die Polymeren bei einer Temperatur oberhalb
ihrer Schmelzpunkte gehalten werden, hat jedoch einen ausgeprägten
Einfluß auf die resultierende Struktur. Wenn das Vermischen
bei der erhöhten Temperatur beginnt, ist das Molekül eine Kombination
von Blöcken von alternierendem Poly-(dioxa-amid) und
Blöcken von Polyamid. Allmählich im Verlauf des fortgesetzten
Erhitzens und Mischens, wird die Länge derBlöcke des Polyamids
vermindert, weil Segmente des alternierenden Polymers umamidiert
(transamidiert) werden. Auch Teile des Polyamidblocks gehen
durch Umamidierung in Teile der alternierenden Komponente über
und die Länge der zuletzt genannten Blöcke wird vermindert. Wenn
daher das Vermischen und Erhitzen während ausreichender Dauer
vorgenommen wird, verschwinden sämtliche Blöcke und es liegen
nur noch alternierende Sequenzen vor. Zur Zeit ist kein direktes
Verfahren bekannt, die Kettensequenzen eines Polymers zu bestimmen.
Es existieren jedoch indirekte Methoden, die nachstehend
ausführlich erläutert werden. Die kontrollierte Zersetzung eines
solchen Copolymeren ergibt alle identifizierbaren Komponenten,
aus denen das Copolymer besteht, zeigt jedoch nicht die Sequenz
an.
Das erfindungsgemäße Blockcopolymer umfaßt somit Blöcke des
Polyamids (b) und Blöcke des alternierenden Poly-(dioxa-amids) (a).
Mit "Schmelzspinnen" wird ein Verfahren bezeichnet,
bei dem das Polymere, ein Polyamid, auf eine Temperatur oberhalb
seiner Schmelztemperatur erhitzt wird und im geschmolzenen Zustand
durch eine Spinndüse ausgepreßt wird. Diese Spinndüse
besteht aus einer Platte, die eine bis mehrere tausend Öffnungen
aufweist, durch welche das geschmolzene Polymere unter Druck ausgepreßt
wird. Das geschmolzene Polymer wird in ein kontinuierliches
Filament übergeführt und in Abhängigkeit von der Anzahl
der Öffnungen können gleichzeitig zahlreiche Filamente gebildet
werden. Die geschmolzenen Fäden werden abgekühlt, verfestigt,
zusammengeführt und schließlich auf eine Spule aufgewickelt. Diese
Verfahrensweise wird ausführlicher in "Encyclopedia of Polymer
Science and Technology", Band 8, Man-Made Fibers, Manufacture,
beschrieben.
Wenn eine Einzelfaser extrudiert wird, wie in dem Fall, in welchem
diese Faser zum Verstricken zu Strumpfwaren vorgesehen ist,
wird das erhaltene Produkt als Monofilament bezeichnet. Wenn das
Produkt durch Wirken bzw. Stricken oder Weben in einen Stoff übergeführt
werden soll, liegt die Anzahl der Monofilamente im Bereich
von 10 bis 100. Ein solches Produkt ist als Multifilamentgarn bekannt.
Garne für technische Anwendungszwecke, wie zum Aufbau von
Reifencord, erhalten gewöhnlich mehrere 100 bis 1000 oder mehr
Filamente. Wenn die Fasern zur Herstellung eines gesponnenen
Garns verwendet werden, nähmlich eines Garns, das durch Verzwirnen
kurzer Faserlängen gebildet wird, wie es bei Verwendung von
Baumwolle üblich ist, kann die Anzahl der Öffnungen bis auf zehntausende
erhöht werden. Das extrudierte Material wird in etwa
2,54 bis 12,7 cm lange Stücke geschnitten, um Stapelfaser herzustellen.
Diese Stapelfaser wird in gleicher Weise wie Baumwolle
in versponnenes Garn übergeführt. Das erfindungsgemäße Polymere
kann mit Hilfe der beschriebenen verschiedenen Methoden zu den vorstehend
beschriebenen Formen verarbeitet werden.
Die erfindungsgemäßen Polymere können auch verwendet werden, um
nicht gewebte Materialien oder Faservliese herzustellen. Vliese
sind ein Material, das als Stoff, der ohne Weben hergestellt wurde,
angewendet wird. Diese Vliese enthalten insbesondere Textilfasern,
die mit Hilfe eines Klebeharzes, von Kautschuk oder
Kunststoff miteinander verbunden oder laminiert sind oder die
unter Druck miteinander verfilzt sind. Zahlreiche dieser
Methoden sind ausführlich in "Manual of Nonwovens", Prof. Dipl.-
Ing. Dr. Radko Krema, Textile Trade Press, Manchester, England,
beschrieben.
Das erfindungsgemäße Polymer eignet sich zur Herstellung von
Monofilamenten, die durch Extrudieren des erfindungsgemäßen
Blockcopolymers erhalten werden, Garnen aus verzwirnten Fasern
dieses Copolymers und gewebten, gewirkten oder gestrickten Stoffen
aus Garn oder Monofilamenten, sowie von nicht gewebten Stoffen
aus dem erfindungsgemäßen Blockcopolymeren.
Der Poly-(dioxa-amid)-Teil der erfindungsgemäßen Blockcopolymeren
kann nach folgendem allgemeinen Schema hergestellt werden:
Ein anderes allgemeines Schema, welches die Stufen 3 und 4 ersetzt,
läßt sich folgendermaßen darstellen:
(IV) + H₂NR₆NH₂ + HOOCR₅COOH→Salz (5)
Die Reaktion (1) wird häufig als Cyanäthylierung bezeichnet, insbesondere
wenn R₁=R₂=R₃=H; außerdem können diese Reste R₁
bis R₃ Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen darstellen,
R₄ ist eine
Alkylengruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen. Die Reaktion (2) ist eine Hydrierung.
Die Reaktionen (3) und (5) stellen die Reaktion zwischen einer
Dicarbonsäure und einem Diamin unter Bildung eines Salzes dar.
R₅ ist eine C₄-C₈-Alkylengruppe.
Die Reaktionen (4) und (6) werden häufig als Kondensationspolymerisationsreaktionen
bezeichnet. R₆ ist eine Alkylengruppe mit
5 bis 8 Kohlenstoffatomen.
In der vorstehend erwähnten Kondensationspolymerisation
enthalten die wiederkehrenden Einheiten
weniger Atome als das Monomere und notwendigerweise ist daher
das Molekurlargewicht des gebildeten Polymeren geringer als die
Summe der Molekulargewichte vor allen ursprünglich eingesetzten
Monomereinheiten, die bei der Reaktion zur Bildung der
Polymerkette kombiniert wurden. Zu Beispielen für geeignete
Alkylgruppen gehören Methyl-, Propyl-, Butyl-, Pentylgruppen
und dergleichen.
Zu Beispielen für Alkylengruppen gehören
die Methylen-, Dimethylen-, Trimethylengruppe.
Eine Variante der Herstellungsreaktionen (1) und (2) ist außerdem
in Chemical Abstracts 3935 K, Band 71 (1969) und der südafrikanischen
Patentschrift 67 04 646 beschrieben.
Zu Beispielen für Glykole der Formel HOR₄OR in Reaktion (1) gehören
folgende Verbindungen: Äthylenglykol, Propylenglykol und
Trimethylenglykol.
Beispiele für Dicarbonsäure HOOCR₅COOH in Reaktion (3) sind folgende:
Adipinsäure,
Pimelinsäure, Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure.
Die erfindungsgemäßen Polymere können auch ein Antioxydationsmittel,
wie 1,3,5,-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-ditert.-butyl-4-
hydroxybenzyl)-benzol, enthalten. Es können geringe Mengen des
Antioxydationsmittels, wie 0,5 Gew.-% eingesetzt werden; jedoch
auch hohe Anteile wie 2,0 Gew.-%, können zufriedenstellende Ergebnisse
zeigen. Auch andere Antioxydationsmittel als das vorstehend
erwähnte können verwendet werden. Das Antioxydationsmittel wird
im allgemeinen vor dem Schmelzmischen in Kombination mit den beiden
Polymeren vermischt. Auch andere geeignete Zusätze für Polyamide,
wie Mattierungsmittel und/oder Lichtstabilisatoren, können
eingemischt werden.
Nachstehend wird die Herstellung von verschiedenen neuen Polymeren
und ihrer Vorläufer beschrieben. Außerdem wird der Einfluß
gewisser Variabler auf ihre Eigenschaften untersucht. Zusätzlich
sind Ergebnisse aufgeführt, die mit Vergleichspolymeren
erhalten wurden.
In einen doppelwandigen (für Wasserkühlung) 5 Ltr.-Glasreaktor
mit Bodenauslaß und Absperrhahn wurden 930 g (15 Mol) Äthylenglykol
und 45,6 g 40%ige wässrige KOH-Lösung gegeben. Dann
wurden tropfenweise unter Rühren etwa 1620 g (30,6 Mol) Acrylnitril
(NC-CH=CH₂) in einer solchen Rate zugesetzt, daß die
Temperatur unter 35°C gehalten wurde. Nachdem die Zugabe beendet
war, wurde das Gemisch eine weitere Stunde gerührt und danach
über Nacht stehen gelassen. Das Gemisch wurde dann durch Zugabe
von 6 molarer HCl auf einen pH-Wert von 7 neutralisiert. Nachdem
dreimal mit gesättigter NaCl-Lösung gewaschen worden war, wurde
das Produkt von der wässrigen Schicht abgetrennt, über CaCl₂
getrocknet und durch eine Al₂O₃-Säule geleitet, um zu gewährleisten,
daß alle basischen Materialien entfernt sind. Die erhaltene
Ausbeute betrug 90% derTheorie.
In einen 800 ml-Hydrierungsreaktor wurden 150 g 1,2-Bis(β-cyanäthyloxyäthan),
230 ml Dioxan und etwa 50 g Raney-Kobalt gegeben.
Nach dem Verdrängen der Luft wurde der Reaktor mit Wasserstoff
bis auf einen Druck von 140,6 kg/cm² gebracht und auf 110°C
erhitzt. Während der Wasserstoff verbraucht wurde, wurde zusätzlicher
Wasserstoff zugeführt, so daß der Druck konstant blieb.
Nach dem Abkühlen wurde der Druck entlastet und der Katalysator
wurde filtriert. Das Dioxan wurde durch Destillation bei Atmosphärendruck
entfernt. Das verbleibende Gemisch wurde mit Hilfe
einer 91,4 cm-Drehband-Destillationseinheit destilliert. Es wurden
etwa 98 g eines 99,95% reinen Materials erhalten. Das Material
kann als Diamin 30203 bezeichnet werden.
Zu einer Lösung von 41,50 g Adipinsäure in einem Gemisch aus
250 ml Isopropanol und 50 ml Äthanol wurden unter Rühren 50 g
des Diamins 30203, gelöst in 200 ml Isopropanol, gegeben. Es
trat eine exotherme Reaktion ein. Nach dem Abkühlen kristallisierte
aus der Lösung ein Polymersalz aus. Das Salz wurde auf einem
Büchner-Trichter gewonnen und anschließend aus einem Gemisch von
400 ml Äthanol und 300 ml Isopropanol-Lösung umkristallisiert.
Das Produkt wurde im Vakuum über Nacht bei 60°C getrocknet. Es
zeigte dann einen Schmelzpunkt von 182°C und der pH-Wert einer
1%igen Lösung betrug 6,9. Das Salz wurde in einer Ausbeute von
85 g (92% der Theorie) erhalten.
Etwa 27 g Caprolactam, 27 g 30203-6-Salz, 0,5 g Wasser und 0,1 g
Essigsäure wurde in ein dickwandiges Polymerisationsrohr gegeben.
Das Rohr wurde von Luft befreit, dicht verschlossen und dann etwa
6 Stunden auf 250°C erhitzt. Dann wurde die Spitze des Rohrs abgebrochen
und ein langes Glasrohr zum Spülen mit Stickstoff eingeführt.
Das gefüllte Rohr wurde 2 Stunden in einem Diphenyl-
Dampfbad auf 255°C erhitzt. Während dieses Erhitzens wurde Stickstoff
durch das Glasrohr geleitet. Nach 2stündigem Erhitzen wurde
das Rohr zerbrochen und das alternierende Polymere entfernt. Der
Erweichungspunkt des Polymeren war niedrig, so daß es von Hand
zerschnitten werden mußte, weil maschinelles Zerschneiden eine
zu hohe Wärmeentwicklung verursachte. Das Polymere hatte eine
inhärente Viskosität von 0,78 in Metacresollösung bei 100°C.
Die niederen Schmelzpunkte zeigten an, daß diese Komponente
amorph war. Amorphe Polymere zeigen keine strukturelle Ordnung
unter den Ketten. Es liegen keine regelmäßig wiederkehrenden Zwischenräume
oder Abstände zwischen den Molekülen vor. Diese Polymeren
sind gewöhnlich aus Molekülen von unregelmäßiger Gestalt
gebildet, die nicht regelmäßig angeordnet werden können und die
man sich wie eine Masse gekochter Spaghetti vorstellen kann. Im
Vergleich dazu ist für kristalline Polymere die Fähigkeit ihrer
Moleküle, oder genauer, die Fähigkeit von Segmenten in diesen
Molekülen, eine dreidimensional geordnete Struktur bilden zu
können, charakteristisch, die charakteristische inter- oder
intramolekulare Zwischenräume bilden kann. Eine Erhöhung der
Kristallinität verursacht im allgemeinen eine Erhöhung der Festigkeit
Geeignete Mengen der getrockneten alternierenden Komponente und
Nylon-6 wurden in ein großes Reagenzrohr gegeben, in dessen Gummistopfen
zwei Öffnungen angeordnet waren. Die Öffnungen waren
für einen Spiralrührer und ein Stickstoffeinleitungsrohr vorgesehen.
Das Gefäß wurde von Luft befreit. Dann wurde das mit Stickstoff
gefüllte Gefäß mit Hilfe eines geeigneten Flüssigkeits-
Dampf-Bads erhitzt. Das Gemisch der beiden Polymeren wurden mit
dem Spiralrührer während der erforderlichen Zeit gerührt, der
mit Hilfe eines Luftmotors betrieben wurde. Bevor das geschmolzene
Polymere der Abkühlung unterlassen wurde, wurde der Rührer angehoben,
damit das Polymere abtropfte. Nach dem Verfestigen wurde
das Material zerbrochen und zum Verspinnen getrocknet.
Nach dem wie vorstehend durchgeführten Schmelzmischen wurde das
Polymere in eine Mikrospinnvorrichtung eingeführt, die aus einem
rostfreien Stahlrohr (0,625 cm Außendurchmesser×30,5 cm) mit
einer Kapillare von 0,094 cm bestand. Das Rohr wurde in einem
Dampfbad auf die für das Polymere geeignete Temperatur erhitzt.
Im allgemeinen wurde eine Temperatur von etwa 245°C angewendet.
Stickstoff wurde durch das Polymere geleitet, bis das Polymere
geschmolzen war und die Kapillare verschlossen hatte. Nach dem
vollständigen Schmelzen des Polymeren, und nachdem eine gleichmäßige
Temperatur erreicht war (etwa 30 Minuten) wurde der Stickstoffdruck
um etwa 3,11 bis 4,52 kg/cm² (30 bis 50 psig) erhöht
(in Abhängigkeit von der Schmelzviskosität des Polymeren), um das
Polymere zu extrudieren.
Die Faser wurde unmittelbar nach dem Verlassen des Rohrs auf
einer Reihen von Walzen verstreckt und auf eine Spule aufgewickelt.
Die erste Walze oder die Zuführungswalze hatten eine Laufgeschwindigkeit
von 10,67 m/min. Der Faden wurde fünfmal um die Walze
gewickelt. Nachdem der Faden über ein bei etwa 50°C gehaltenes
heißes Rohr geleitet worden war, wurde er um die zweite Walze
oder Zugwalze (fünfmal) gewickelt, deren Geschwindigkeit in Abhängigkeit
von dem gewünschten Verstreckungsverhältnis variierte
(39,62 bis 53,34 m/min). Anders als bei industriellen Zugwalzen
hatte die Faser die Neigung, an sich selbst zu reiben, d. h.
die abgewickelte Faser rieb an der auf die Walze kommenden Faser.
Dadurch wurde es schwierig, hohe Zugverhältnisse zu erzielen.
Die dritte Walze hatte einen abnehmbaren Spule und wurde mit etwas
niedrigerer Geschwindigkeit betrieben als die Zugwalze. Die
Differenz der Geschwindigkeiten verursacht das Verstrecken der
Faser.
Durch das Verstrecken oder Recken werden die Moleküle orientiert,
d. h. in einer einzigen Ebene angeordnet, die in der gleichen
Richtung wie die Faser verläuft. Das Zugverhältnis ist das Verhältnis
der Geschwindigkeit der zweiten Walze oder der Zugwalze
zu der Geschwindigkeit der ersten Walze oder Zuführungswalze.
Wenn daher die zweite Walze mit einer Geschwindigkeit von 53,34 m
pro Minute und die erste Walze mit 10,67 m pro Minute betrieben
wurde, betrug das Zugverhältnis 5 (53,34/10,67). Durch diese
Geschwindigkeitsdifferenz der Walzen wird die Faser verstreckt.
In der beigefügten Tabelle 1 werden die Fasereigenschaften verschiedener
Copolymerer aus alternierendem Poly-(dioxa-amid) und
Blöcken von Polyamid sowie Vergleichsdaten für Nylon-6 und Baumwolle
gezeigt.
Ein Vergleich der Versuche 2 bis 4 mit Versuch 1 deutet an, daß
bei einer Erhöhung der Menge von alternierenden Copolymeren 30203-6
die Nylon-6 einverleibt wird, die Feuchtigkeitsaufnahme bei verschiedenen
relativen Feuchtigkeiten ansteigt. Ein Vergleich der
gleichen Versuche zeigt außerdem an, daß bei Erhöhung des Anteils
an 30203-6 in dem Copolymeren die Zugfestigkeit, Dehnung und der
Anfangsmodul von Nylon-6 nicht störend beeinflußt wird.
Ein Vergleich der Versuche 2 bis 5 mit Versuch 6 zeigt an, daß
dann, wenn die Menge des Poly-(dioxa-amids), die Nylon-6 zugesetzt
wird, erhöht wird, die Feuchtigkeitsaufnahme sich dem Wert der
Baumwolle nähert. Dies ist der Nachweis dafür, daß das neue Copolymere
ausgezeichnete Eigenschaften im Hinblick auf Feuchtigkeitsaufnahme
hat, während die übrigen ausgezeichneten Eigenschaften
von Nylon-6 aufrecht erhalten werden.
Die Zugfestigkeit, Dehnung (Bruchdehnung) und der Angangsmodul
(Textilmodul) sowie Verfahren zur Messung dieser Werte sind in
Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, 2. Auflage,
Band 20, Textile Testing, definiert und beschrieben.
Die Feuchtigkeitsaufnahme bedeutet die Menge der Feuchtigkeit,
die eine getrocknete Faserprobe in einer Atmosphäre mit konstanter
relativer Feuchtigkeit aufnimmt. Die Messung dieser Eigenschaft
wurde unter Verwendung einer Serie von Feuchtigkeitskammern durchgeführt,
die aus Exsikkatoren hergestellt worden waren, welche
geeignete gesättigte Salzlösungen enthielten (65% NaNO₂; 75%
NaCl; 85% KCl; . 95% Na₂SO₃).
Um die Feuchtigkeitsaufnahme zu bestimmen, wurde zuerst eine Probe
der Faser in einem Vakuumexsikkator über P₂O₅ getrocknet. Nach
dem Erreichen eines konstanten Gewichts wurde die Probe in eine
der geeigneten Kammern gegeben. Die Kammer wurde dann evakuiert,
um das Erreichen des Gleichgewichts zu beschleunigen. Die Faserprobe
blieb in der Kammer, bis Gewichtskonstanz erzielt war. Die
Erhöhung des Gewichts der Probe gegenüber der getrockneten Probe
entsprach der Menge der aufgenommenen Feuchtigkeit.
In Tabelle 2 ist der Gewichtsverlust während des Kochens aufgeführt,
den das neue Copolymere im Vergleich mit Nylon-6 erleidet.
Die Daten der Tabelle 3 zeigen an, daß durch das Kochen die
Feuchtigkeitsaufnahme des alternierenden Copolymeren sowie auch
die von Nylon-6 erhöht wird.
Kochen bedeutet das Einlegen der Faser in siedendes Wasser während
festgelegter Dauer. Danach wurde der Gewichtsverlust bestimmt.
Auch nach dem Verfahren, das zur Bestimmung der Feuchtigkeitsaufnahme
beschrieben wurde, wurde der zusätzliche Anstieg der
prozentualen Feuchtigkeitsaufnahme bei 65% relativer Feuchtigkeit
bestimmt. Das Kochen kann als Behandlung angesehen werden,
die einer Färbebehandlung entspricht.
Es wird angenommen, daß die Erhöhung der Feuchigkeitsaufnahme
als Ergebnis des Kochens am besten durch die nachstehende Erläuterung
verständlich wird. Durch Einlegen der Faser in siedendes
Wasser entspannen sich Teile der Faser und die orientierten
amorphen Bereiche neigen somit dazu, sich zu öffnen.
Durch das Sieden wird die Entspannung des unnatürlichen Zustands
beschleunigt. Dieses Öffnen ermöglicht, daß die Faser mehr
Feuchtigkeit aufnimmt, als sie sonst aufnehmen könnte. Durch Erhitzen
der Faser mit Hilfe anderer Methoden als Einlegen in siedendes
Wasser wird die Faser ebenfalls entspannt.
In der beiliegenden Tabelle 4 wird der Einfluß des prozentualen
Anteils von 30203-6 in 30203-6/6 auf die Farbstoffaufnahme gezeigt.
Die Daten geben an, daß bei einer Erhöhung des prozentualen
Anteils von 30203-6 in 30203-6/6 die Farbstoffaufnahme erhöht
wird. Im Vergleich mit Wassermolekülen haben Farbstoffe
größere Moleküle und können nicht in die Kristallstruktur der
Nylonfaser eindringen. Die Farbstoffaufnahme kann daher mit dem
Anteil amorpher Bereiche in der Faser in Zusammenhang gebracht
werden.
Die Menge des aufgenommenen Farbstoffes wurde in folgender Weise
bestimmt. Die vorgewogenen Fasern wurden bei Raumtemperaturen in
geeigneten Gefäßen gefärbt. Die Konzentration des Farbstoffes
Direktgelb 28 in der wässrigen Farbstofflösung wurde vorher
und nachher spektrophotometrisch gemessen. Das Färben wurde
als vollständig angesehen, wenn über mehrere Stunden hinweg keine
Verminderung der Farbstoffkonzentration mehr beobachtet wurde.
Vor dem Färben wurde festgestellt, daß die Anfangskonzentration
des Farbstoffes in dem Bad mehr als 5,8×10-5 g/ml betragen
mußte, so daß die gemessene Farbstoffabsorption unabhängig von
der anfänglichen Farbstoffkonzentration war.
Analoge Ergebnisse wurden erhalten, wenn Nylon-6,6 oder
PACM-12 (Bis(paraaminocycloheyl)methan-dodecanamid) anstelle von Nylon-6 in der
Stufe des Vermischens der Polymeren (5) verwendet wurden. Analoge
Ergebnisse wurden außerdem erzielt, wenn in Stufe (3) Adipinsäure
durch eine der folgenden Säuren ersetzt wurde:
Pimelinsäure,
Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure.
Wenn
Äthylenglykol in Stufe (1) durch einen der folgenden Glycole:
Trimethylenglykol, Propylenglykol oder Tetramethylenglykol und
dergleichen ersetzt wird, werden ebenfalls analoge Ergebnisse
erzielt.
Um das erfindungsgemäße Blockcopolymer, dessen Eigenschaften
in Tabelle 1 bis 4 beschrieben sind, mit dem Blockcopolymer des am nächsten kommenden Standes der
Technik zu vergleichen wurde der folgende Versuch nach der
US-PS 23 39 237 durchgeführt.
In Abweichung von dem erfindungsgemäßen Versuch enthielt das
Vergleichs-Blockcopolymer einen geringfügig höheren Anteil
an Blöcken des Polyetheramids von 30% (gegenüber 20% gemäß
der vorliegenden Patenanmeldung).
Zunächst wurde versucht, Poly-(4,7-dioxadecamethylen-
adipamid) mit einer Wasserlöslichkeit von mindestens
20 Gew.-%, wie es gemäß US-PS 23 39 237 gefordert wird,
herzustellen.
Um das Molekulargewicht festzustellen, bei dem N-30203-6
die in der US-PS 23 39 237 geforderte Wasserlöslichkeit
von mindestens 20% aufweist, wurde zunächst ein Versuch
zur Polymerisation des Adipaminsäuresalzes von
30203-Diamin in einem mit Rührer versehenen Autoklaven
durchgeführt, der außerdem mit Einrichtungen zum Abdestillierten
von Wasser unter erhöhtem Druck versehen
war.
6 kg einer 60%igen wässrigen Lösung des Adipaminsäuresalzes
von N-30203 wurden in das Reaktionsgefäß gegeben.
Das Reaktionsgefäß wurde mit Stickstoff gespült, mit
10 Upm gerührt und erhitzt. Proben des gebildeten Polymeren
wurden zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen und
die Viskosität und die Wasserlöslichkeit der Proben wurde
bestimmt.
Durch Auftragen der erhaltenen Werte wurde die beigefügte
Fig. 1 erhalten. Es ist ersichtlich, daß die Wasserlöslichkeit
des Polymeren sehr stark von der inhärenten
Viskosität η inh abhängt. Durch Extrapolation wurde
festgestellt, daß eine Wasserlöslichkeit des N-30203-6-
Polymeren von 20% erst bei einer sehr niederen inhärenten
Viskosität von η inh von 0,34 oder weniger erreicht wird.
Aufgrund der Kinetik bei der Polymerisation von N-30203-6
und der thermodynamischen Eigenschaften des gebildeten
Polymeren ist es erforderlich, zur Herstellung eines
sehr niedermolekularen Polymeren einen hohen Dampfdruck
oberhalb der Schmelze während des Schmelzmischvorgangs
aufrechtzuerhalten.
Wegen der auftretenden apparativen Schwierigkeiten
wurde daher in diesem Versuch ein Vergleichspolymeres
mit einer inhärenten Viskosität η inh =0,35 entsprechend
einer Wasserlöslichkeit von 17% hergestellt.
Die beiden Polymeren wurden in Form von Chips unter einer
Stickstoffatmosphäre mechanisch gemischt. Das Gemisch der
Polymerchips wurde in ein mit Rührer versehenes verschlossenes
Reaktionsgefäß, das unter einer Stickstoffatmosphäre
gehalten wurde, gegeben und 30 Minuten lang bei 270°C
dem Schmelzmischen unterworfen.
Nach dem Schmelzmischen wurde das erhaltene Blockcopolymere
gekühlt, zerkleinert, eventuell vorliegende niedermolekulare
Bestandteile durch Extraktion entfernt, und das
Blockcopolymere der Analyse durch Differential-Scanning-
Kalorimetrie und durch Prüfung der Lösungsviskosität
analysiert.
Dabei wurden die nachstehenden Werte für Schmelzpunkt,
Rekristallisationsprodukt und inhärente Viskosität des
erhaltenen Blockcopolymeren aufgefunden:
Die Messung durch Differential-Scanning-Kalorimetrie
zeigte, daß das erhaltene Blockcopolymere
einen relativ niederen Schmelzpunkt und verminderten
Rekristallisationspunkt besitzt (bei Verwendung eines
Ausgangpolymeren N-30203-6, das nicht wasserlöslich ist
und dementsprechend eine inhärente Viskosität von 0,93
hat, wird ein Schmelzpunkt von 203°C und ein Rekristallisationspunkt
von 188°C erreicht).
Die Schmelzpunktsverminderung ist jedoch ein Maß für
das Vorliegen von nicht kristallisierenden statistischen
Ketteneinheiten, die unerwünscht sind, da sie die Eigenschaften
der aus dem Polymeren hergestellten Fasern verschlechtern.
Daraus ist ersichtlich, daß die Verwendung
einer niedermolekularen N-30203-6-Komponente zur Herstellung
des Blockcopolymeren zu einem höheren Anteil
an statistischer Verteilung in der Polymerkette führt
und damit zu einer Verminderung des Schmelzpunkts und
Rekristallisationspunkts.
Schmelzpunkt und Rekristallisationspunkt sind jedoch
ein direktes Maß für den Zugmodul der Faser und somit
für die Dimensionsbeständigkeit des Garnes und damit
der daraus hergestellten Textilien.
Es ist auch nicht möglich, diese Erhöhung an statistischer
Verteilung dadurch zu kompensieren, daß man die Dauer
des Schmelzmischens verkürzt, weil dadurch ein höherer
Anteil an freiem, nichtumgesetztem Homopolymeren N-30203-6
resultiert.
Es wurde versucht, Fasern aus dem vorstehend beschriebenen
Blockcopolymeren in einer Mikrospinnvorrichtung herzustellen.
Wegen des Klebens der Fasern aneinander und zahlreicher
Fadenbrüche, die durch den hohen statistischen
Polymeranteil des Polymeren verursacht sind, wurde jedoch
der Spinnversuch abgebrochen.
Demgegenüber ist festzuhalten, daß - wie die in Tabelle 1
der Anmeldungsunterlagen zusammengefaßten Ergebnisse zeigen -
erfindungsgemäß für Textilien ausgezeichnet geeignete verstreckbare
Fasern erhalten werden konnten, die zu Garnen
führten, welche nicht nur gute Feuchtigkeitsaufnahme zeigten
(Tabelle 1, Zeile 19, rechte Spalte) sondern auch ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften besaßen.
Claims (4)
1. Hydrophiles Blockcopolymer mit einem Molekulargewicht von 5000
bis 100 000, besteht aus folgenden zwei Komponenten:
- (a) einer Komponenten mit alternierender Struktur, aus und und einer der folgenden Einheiten: worin n, m, p und q die relativen Anteile der Einheiten bezeichnen und n=1-10, m=1-10, p=0-10, q=0-10 und mindestens eines der Symbole p oder q für 1 steht, wenn das andere 0 ist, und worin n+q=m, wenn p für 0 steht, R₁, R₂, R₃ Wasserstoffatome oder Alkylgruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, R₄ Alkylengruppen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen R₅ Alkylengruppen mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen, R₆ Alkylengruppen mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen und R₇ Alkylengruppen mit 5 bis 11 Kohlenstoffatomen bedeuten, und
- (b) einer Blockkomponente von Polyamid-6, Polyamid-6,6 oder PACM-12 wobei A den zweiwertigen Rest bedeutet und das Gewichtsverhältnis von Komponente (a) zu Komponente (b) 0,05 bis 1,5 beträgt.
2. Blockcopolymer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der Komponente
(a) zu der Komponente (b) 0,10 bis 1,25 beträgt.
3. Faser, erhalten durch Verspinnen eines Blockcopolymers nach
einem der Ansprüche 1 oder 2.
4. Faser, erhalten durch Schmelzspinnen eines Blockcopolymers
nach einem der Ansprüche 1 oder 2.
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