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Kalkschachtofen mit Brenngutbeschicker Die Erfindung bezieht sich
auf einen Ka.lkschachtofen mit oberhalb der Brennzone angeordnetem Brenngutbeschicker.
Der Rauchgasabzug ist dabei unterhalb des Brenngutbeschickers angeordnet, so daß
die heißen Rauchgase im wesentlichen unterhalb des Brenngutbeschickers abströmen.
Hierdurch wird erreicht, daß die heißenRauchgase nicht oder nur in unerheblichem
?Maße auf die Einrichtungen des Brenngutbeschickers zur Auswirkung kommen, so daß
diese nicht verschmoren oder sonstwie durch die heißen Rauchgase zerstört werden.
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In weiterer Ausgestaltung eines solchen Kalksc.hachtofens sind nach
der Erfindung etwa in der Höhe des Rauchgasabzuges absperrbare Frischlufteinlaßöffnungen
vorgesehen, die bei untenliegender Brennzone geschlossen sind und bei Ausdehnung
der Brennzone auf die oberen Brenngutschichten geöffnet werden. Die Freigabe dieser
öffnungen bewirkt eine erhebliche Verminderung des Kaminzuges, so daß die das Brenngut
durchströmende Sauerstoffmenge geringer wird und die Feuerung gedrosselt wird. Eine
Gefährdung des Brenngutbeschickers wird damit unter allen Umständen vermieden, und
die mit der Anordnung des Rauchgasabzuges unterhalb des Brenngutbeschickers angestrebte
Wirkung wird somit noch verbessert.
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Die Freigabe der Frischlufteinlaßöffnungen erfolgt vorzugsweise selbsttätig,
und zwar abhängig von der Temperatur der Rauchgase. Die selbsttätige Steuereinrichtung
kann dabei aus einem von
den. Rauchgasen erhitzten Dampferzeuger
sowie einem vom Dampfdruck desselben beaufschlagten Stellglied bestehen. Die Bedienung
des Schachtofens wird damit von der Beobachtung des Ofenbetriebes weitgehend entlastet.
Insbesondere wird selbsttätig für eine Herabsetzung der Rauchgastemperatur auf ein
ungefährliches Maß gesorgt, bevor eine Gefährdung des Brenngutbeschickers eintreten
kann.
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:Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung wird gleichzeitig oder
auch in zeitlicher Aufeinanderfolge mit der Freigabe der Frischlufteinlaßöffnungen
die Abdeckung des Brenngutbeschickers freigegeben, und zwar vorzugsweise ebenfalls
abhängig von der Temperatur mit den für die Freigabe der Frischlufteinlaßöffnungen
angegebenen Mitteln. Mit der Abdeckungsfreigabe tritt eine weitere Verminderung
des Kaminzuges und damit eine weitere Drosselung der Feuerung ein, so daß die Möglichkeit
einer Gefährdung des Brenngutbeschickers noch weiter vermindert wird.
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Bei einer bevorzugtenAusführung derErfindung sind bei Anordnung von
zwei gegenüberliegenden Kaminanschlüssen die absperrbaren Frischlufteinlaßöffnungen
um 9o° versetzt zu den Kaminanschlüssen angebracht, wodurch die angestrebte Abschirmung
des Brenngutbeschickers gegenüber der Brennzone noch verbessert wird.
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Die Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung der letzterwähnten
Ausführung der Erfindung in einem senkrechten Schnitt, wobei Fig. i die Ruhestellung
und Fig. 2 eine Betriebsstellung wiedergeben.
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Im Oberteil des Schachtofens ist der Brenngutbeschicker angeordnet,
der im wesentlichen aus dem Fülltrichter i, dem Abdeck- und Verteilerkegel 2, dem
Zylinder 3 mit dem Verteilerkranz q., dem Rost 5, dem Verteilerring 6 sowie dem
Ablenkkegel 7 besteht. Der Abdeck- und Verteilerkegel 2 hängt an einem Rohr 8, durch
das ein Seil zur Aufhängung des Ablenkkegels 7 geführt ist. Mit 9 ist die Höhe angedeutet,
bis zu der etwa der Schachtofen mit Brenngut gefüllt wird. io sind Stangen, an denen
derVerteilerring6 mittels Seilen aufgehängt ist.
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Unmittelbar unterhalb des Brenngutbeschickers sind, wie die Zeichnung
erkennen läßt, durch senkrechte Schieber absperrbare Frischlufteinlaßöffnungen i
i in der oberen Wandung vorgesehen, durch die nach Öffnung der Schieber Frischluft
einströmen kann. Die Öffnung der Schieber erfolgt mittels derStellkolbeni2,dievomDampfdruck
eines nicht gezeigten, von den heißen Rauchgasen beheizten Dampferzeugers beaufschlagt
werden:. Lm 9o° versetzt zu den Frischlufteinlaßöffnungen i i liegen die Kaminanschlüsse
13, und zwar etwa in gleicher Höhe wie diese. Die Frischlufteinlaßöffnungen ii und
die Kaminanschlüsse 13 folgen in Umfangsrichtung also abwechselnd aufeinander,
und zwar jeweils um 9o° versetzt.
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1q ist ein am oberen Ofengerüst schwenkbar gelagerter Hebel. der mit
einem Ende am Rohr 8 des Abdeck- und Verteilerkegels 2 angreift und an seinem anderen
Ende mit einem Gegengewicht versehen ist, das dem Gewicht des Rohres 8 und des Kegels
2 die Waage hält. 15 ist eine durch ein Seil od. dgl. zu betätigende Sperrvorrichtung
für das Rohr B. Das.obere Ende dieses Seiles führt zu einem Stellkolben 16, der
wie der Stellkolben 12 vom Dampfdruck des von den heißen, Rauchgasen beheizten Dampferzeugers
beaufschlagt wird. 17
ist ein im oberen Ofengerüst angebrachter Metallspiegel,
durch den die Ofenbedienung von der Aufgabestelle aus die gleichmäßige Lagerung
des Brenngutes im Fülltrichter i beobachten kann.
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In der Stellung nach Fig. i befindet sich der Abdeck- und Verteilerkegel
2 in seiner oberen Lage. Der Fülltrichter i ist verschlossen. Die Frischlufteinlaßöffnungen
i i sind abgesperrt. Der Ofen ist damit bis auf die Kaminanschlüsse 13 abgedichtet.
Die Lage des Abdeck- und Verteilerkegels 2 wird durch die in das Rohr 8 eingreifende
Sperrvorrichtung 15 gesichert.
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Rückt die Brennzone der Brenngutfüllung so hoch an die obere Grenze
9, daß die Möglichkeit einer Gefährdung des Brenngutbeschickers eintritt, so wird
infolge der Temperaturerhöhung der Rauchgase der Dampfdruck in dem nicht gezeigten
Dampferzeuger derart ansteigen, daß die an den Dampferzeuger angeschlossenen Stellkolben
12 und 16 betätigt werden. Hierdurch werden die Zusatzöffnungen i i freigegeben.
Gleichzeitig wird die Sperrvorrichtung 15 ausgelöst. Der Abdeck- und Verteilerkegel
2 geht unter der Wirkung des auf ihm ruhenden Brenngutgewichtes nach unten und macht
so den Weg frei zu einer Luftzufuhr von oben.
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Die durch die Öffnungen ii und den Fülltrichter i einströmende Luft
wird durch die Kaminanschlüsse 13 abgeführt. Sie bildet hierbei einen Kühlluftschirm
für den Brenngutbeschicker und schützt diesen so gegen ein Verschmoren oder eine
sonstige Zerstörung durch die heißen Rauchgase. Gleichzeitig wird der Kaminzug verringert,
so daß weniger Luft in die Brennzone eintritt und auf diese Weise zusätzlich die
Feuerung gedrosselt wird.
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Der von den Stellkolben 12 und 16 nicht benötigte Dampf kann durch
ein Sicherheitsventil oder durch Öffnungen am Ende das Stel:lweges der Kolben abgeblasen
werden.