-
Vorrichtung zur gleichmäßigen Beschickung breiter Brennstoff-Aufgabetrichter
für Rostfeuerungen mittels Waagerecht-Förderer und Pendelschurre Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur gleichmäßigen Beschickung von breiten Brennstoff-Aufgabetrichtern
für Rostfeuerungen mittels Waagerecht-Förderer und Pendelschurre und besteht darin,
daß die Pendelschurre das Gehäuse des Förderers bildet.
-
Um die gleichmäßige Bekohlung der breiten Brennstoff-Aufgabetrichter
von Rostfeuerungen sicherzustellen, ist es üblich, einen Waagerecht-Förderer in
Verbindung mit einer feststehenden oder einer pendelnd hin und her bewegten Schurre
zu verwenden. Diese Zusammenstellung hat den Nachteil, daß der lotrechte Abstand
zwischen Bunkerauslauf und Rosttrichter verhältnismäßig groß, der waagerechte Abstand
dagegen klein sein muß. Die Kosten für die Anbringung dieser beiden Vorrichtungen
sind entsprechend hoch, und die Steuerung der Bewegungen ist umständlich. Durch
die Verbindung zweier Waagerecht-Förderer wird zwar die Möglichkeit gegeben, die
Höhe zu vermindern und die waagerechte Entfernung zu vergrößern, doch erhöht diese
Anordnung die Anlagekosten.
-
Zur Verminderung der Anlagekosten ist vorgeschlagen worden, zwischen
dem Bunker und dem Rosttrichter verschiebbare Schurrenstücke vorzusehen,
welche
nach Art eines Förderwagens auf dem Rosttrichter hin und her fahren und mit Hilfe
einer angehängten Abschlußplatte die Zulaufschurre absperren, solange sich der Wagen
nicht in der Füllstellung befindet. Durch diese Anordnung kann jedoch die lotrechte
Entfernung nur dann verringert werden, wenn die waagerechte gering ist.
-
Alle diese Vorrichtungen haben ferner den Mangel, daß sie den ohnehin
oft knappen Raum vor der Feuerung stark verbauen und gegebenenfalls auch noch Treppen,
Bedienungsbühnen und Schutzvorrichtungen erforderlich machen.
-
Dadurch, daß gemäß der Erfindung der Waagerecht-Förderer innerhalb
der Pendelschurre angebracht wird, ergibt sich eine raumsparende und billige Anordnung,
welche nur geringen Abstand erfordert und große waagerechte Entfernungen überbrücken
kann.
-
Es ist bekannt, waagerechte Schneckenförderer an einem Bunkerauslauf
um eine lotrechte Achse drehbar zu befestigen, um auf diese Weise Eisenbahnwagen
mit Schüttgut zu beladen. Hierbei wird jedoch nicht die gleichmäßige Beschickung
im Sinne einer gleichmäßigen Kornverteilung angestrebt, sondern die volle Ausnutzung
des Laderaumes. Daher wird der Entladekopf der Schnecke von dem Bedienungsmann in
die jeweils gewünschte Stellung gebracht und festgehalten. Eine selbsttätig gesteuerte
Pendelbewegung ist dabei nicht durchführbar, weil beim Verschieben des zu beladenden
Zuges die einzelnen Wagen nicht immer in dieselbe Lage zum Vorratsbunker kommen
werden.
-
Der Waagerecht-Förderer ist nicht an die waagerechte Lage gebunden,
sondern kann auch unter einem abfallenden oder ansteigenden Neigungswinkel fördern,
der geringer ist als der Böschungswinkel des Brennstoffes. Zweckmäßig wird die Vorrichtung
an dem Bunkerauslauf so befestigt, daß sie sich um die lotrechte Achse des Bunkerauslaufes
drehen kann. Bei kleinen Ausladungen kann sie frei tragend ausgeführt werden, bei
größeren ist es vorteilhaft, sie an dem anderen Ende zu unterstützen. Dies geschieht
zweckmäßig mittels Rollen, welche auf einer Schiene geführt sind. Ist die Schiene
als konzentrischer Kreis zur Drehachse gebogen, so ist ein Längenausgleich nicht
erforderlich. Ist sie dagegen gerade, so muß der veränderlichen Entfernung zur Drehachse
Rechnung getragen werden. Dies kann geschehen durch eine Führungsstange, welche
mit dem Förderer fest verbunden ist und sich in einem Augenlager, das mit den Rollen
durch einen lotrechten Pivotzapfen verbunden ist, axial verschieben kann. In ähnlicher
Weise kann auch die Schurre axial verschiebbar sein. Maßgebend hierfür ist die Höhe
der Bogensehne, von der es mit Rücksicht auf die Gleichmäßigkeit der Füllung des
Trichters abhängt, ob das Entladeende kreisbogenförmig oder gerade geführt wird.
-
Die Pendelschurre kann unabhängig von dem Förderer, etwa in bekannter
Weise mittels endlosen Seiles oder Nutenwalze angetrieben werden, wobei sich die
Bewegungsrichtung in den Endlagen selbsttätig umsteuert. Der Förderer wird in diesem
Falle mit einer besonderen Antriebsvorrichtung versehen, welche durch Anschläge
mit Um- und Endschaltern den Antrieb stillsetzt, sobald ein bestimmter Füllungsgrad
des Trichters überschritten wird und ihn wieder in Betrieb setzt, wenn die Füllung
um ein bestimmtes Maß abgesunken ist. Man kann jedoch den Förderer auch dauernd
weiterlaufen lassen und mittels der Umschalter den Antriebsmotor des Bunkerabsperrschiebers
steuern, so daß er entsprechend der Trichterfüllung abschließt oder öffnet. Einfacher
ist es, den Motor mit Getriebe an der Pendelschurre selbst zu befestigen und mittels
abgeleiteter Bewegung die Pendelbewegung der Schurre zu bewirken.
-
Als einfachste und raumsparendste Anordnung erscheint die Förderschnecke,
die den besonderen Anforderungen des Feuerungsbetriebes angepaßt werden kann, indem
sie in bekannter Weise als Schaufelschnecke in einem oben offenen Trog ausgeführt
wird, der sich nach dem Auslaufende zu erweitert. Hierdurch sollen Störungen durch
Fremdkörper vermieden und wenn sie eintreten, leichter behoben werden können. Sie
kann jedoch in ebenfalls bekannter Weise als Förderrohr mit rotierendem Rohr und
an diesem befestigter Schraube oder mit feststehender Schnecke ausgebildet werden.
Ferner kann in bekannter Weise eine Befeuchtungsvorrichtung in Verbindung mit der
Schnecke oder dem Förderer vorgesehen werden. Zweckmäßig ist es ferner, die Pendelschurre
mit einem Abstreichblech od. dgl. zu versehen, das zum Einebnen der Bunkerfüllung
dient und Löcher ausfüllt, die dadurch entstehen können, daß der Rost, etwa infolge
besonderer Ausbildung des Schichtreglers, an einzelnen Stellen mehr Brennstoff abzieht
als an den anderen.
-
Eine solche mit Förderschnecke versehene Pendelschurre ist in Abb.
i der Zeichnung im Längsschnitt und in Abb.2 in Draufsicht dargestellt.
-
Der Kohlenbunker i ist mit einem Absperrschieber 2 versehen, der mittels
Getriebe 3 von Hand oder von einem Elektromotor bewegt wird. An dem Schieberrahmen
2 ist ein lotrechtes Schurrenstück4 befestigt, das unten einen U-förmig aufgebogenen
Flansch 5 hat. An ihm ist der zylindrische Gegenflansch 6 befestigt, dessen waagerechte
Ringscheibe die Lauffläche für die Kugeln bildet. Auf sie stützt sich mit dem Flansch
g der Stutzen g, an dem sich das waagerechte Gehäuse io der Förderschnecke befindet.
Die Schnecke selbst ist in bekannter Weise ausgebildet: sie besteht aus der Schneckenwelle
i i, welche mit schräg gestellten Schaufeln 12 versehen und durch die Lagerstellen
13 in dem Gehäuse abgestützt ist.
-
Am Einlaufende ist die Schneckenwelle i i durch die Gehäusewand io
geführt und trägt ein Schneckenrad 14, das von einer Schnecke 15 angetrieben wird,
die mit dem Elektromotor 16 gekuppelt ist. Das Getriebe befindet sich in einem Gehäuse
17, das an das Gehäuse io der Förderschnecke
angeflanscht ist.
Der Antriebsmotor 16 ist an dem Gehäuse 17 befestigt. Die Schneckenwelle i i trägt
an ihrem Ende das Kegelrad 18, das mit dem Kegelrad i9 kämmt. Dieses treibt die
Welle2o an, welche ebenfalls in dem Gehäuse 17 gelagert ist. Die Welle 20 trägt
eine Kurbel 21, deren Zapfen 22 mittels eines Kulissensteines 23 in einem Schlitz
24 des Schwinghebels 25 gelagert ist. Der Schwinghebel 25 ist an einem Zapfen 26
drehbar befestigt, der seinerseits mit dem Gehäuse 17 fest verbunden ist. Das entgegengesetzte
Ende des Schwinghebels 25 läuft in ein Zahnsegment 27 aus, das mit einem an der
festen Schurre 4 befestigten Zahnsegment28 im Eingriff steht.
-
Das andere Ende des Schneckengehäuses io liegt über dem Brennstoff-Aufgabetrichter
29 eines Wanderrostes 3o. Die Schneckenwelle i i ist gleit-und drehbar durch ein
Augenlager 31 geführt, das mittels lotrechten Pivotzapfens 32 auf einem Fahrgestell
33 drehbar abgestützt ist, das durch Rollen 34 auf einer Schiene 35 verfahrbar ist,
die auf der hinteren Wand 36 des Aufgabetrichters 29 befestigt ist.
-
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Wenn der Motor 16 mit einem biegsamen
Kabel an eine Stromquelle angeschlossen und der Strom eingeschaltet wird, dreht
sich die Schneckenwelle i i und die Schnecke fördert, richtige Drehrichtung des
Motor vorausgesetzt, bei geöffnetem Schieber 2 den Brennstoff, der aus dem Bunker
i nachrutscht in den Aufgabetrichter 29. Zugleich bringt die rotierende Kurbel 21
den Schwinghebel 25 in pendelnde Bewegung, und da die Zähne des Segmentes 28 feststehen,
muß sich der Zahnkranz 27 auf ihm abwälzen. Er zieht dadurch mittels des Zapfens
26 das Getriebegehäuse 17 und das Schneckengehäuse io mit, so daß auch die Schnecke
eine pendelnde Bewegung um die Achse der Schurre .4 ausführt. Diese Bewegungen sind
so abgestimmt, daß das freie Ende der Schnecke von einem Ende des Aufgabetrichters
29 bis zum anderen hin und her pendelt. Damit sie nicht schwingt, ist die Welle
i i in dem Augenlager 31 abgestützt. Sie nimmt bei ihrer Pendelbewegung den Wagen
33 mit, der auf der Rostschiene 35 läuft. Zum Längenausgleich verschiebt sich die
Schneckenwelle i i axial in dem Augenlager 31.
-
Bei der beschriebenen Anordnung ist eine an dem Wagen 33 angreifende
geringe Kraft imstande, Zerstörungen an dem Kugellager 5 bis 8 anzurichten. Die
verschiedenen bereits beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten sind geeignet, diese
der einfachen Ausführung noch anhaftende Schwäche zu beseitigen. Als eine für besonders
große Abmessungen und für rauhen Betrieb geeignete Anordnung wird dann eine solche
erscheinen, bei der die Pendelschurre in einen auf dem Aufgabetrichter verfahrbaren
Wagen abwirft, der mit ihr gleitbar oder gelenkig verbunden ist und der mit eigenem
Fahrwerk versehen ist und die Pendelschurre mitnimmt oder von ihr mitgenommen wird.
Er kann zugleich ein kurzes Schurrenstück enthalten, das als verschiebbarer Fülltrichter
dient und dessen untere Kanten die Schichthöhe in dem Aufgabetrichter ausgleichen.