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Laderutsche zum Aufnehmen von Haufwerk
Die Erfindung bezieht sich auf
eine Vorrichtung zum Aufnehmen von auf dem Boden bzw. der Sohle liegenden Haufwerk
und zum Hochfördern und Austragen des Fördergutes in einen Grubenwagen.
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Die Vorrichtung ist auf einem Fahrgestell befestigt und auf demselben
Gleis verfahrbar wie der Grubenwagen. Das Aufnehmerende einer solchen Vorrichtung
muß einen gewissen Schwenkbereich bestreichen können.
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Während bei Verwendung von endlosen Fördergurten oder Kratzketten
auch noch die Anordnung eines beweglichen Aufnehmergerätes erforderlich ist, gestatten
Schüttelrutschen als Fördermittel durch Ausbildung des untersten Rutschenschusses
als Ladeschaufel ihre unmittelbare Verwendung als Lademittel; sie können außerdem
noch durch ineinanderliegende Tröge ausziehbar eingerichtet werden. Wenn die Schüttelbewegung
der Rutsche unter einem größeren als dem von dem Rutschenboden mit der Waagerechten
gebildeten Winkel in Förderrichtung bergan gerichtet ist, lassen sich auch mit Schüttelrutschen
Steigungen von IO bis 120 mit ausreichender Förderleistung bewältigen. An sich sind
derartige Laderutschen bekannt. Für sie wurde als Antrieb bisher ein auf dem Fahrgestell
befestigter Schüttelrutschenmotor mit einer Hublänge von über IOO mm und einer Hubzahl
bis Ioo/min verwendet. Diese Anordnung des Schüttelrutschenmotors machte mit Rücksicht
auf die Stoßwirkung eine Verankerung des Fahrgestells auf dem Boden, z. B. durch
Festklammern am Gleis, erforderlich.
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Um das Haufwerk auch in der Tiefe zu erfassen, mußte die Schüttelrutsche
ausziehbar gestaltet werden. Am seitlichen Schwenken nehmen bei dieser Anordnung
nicht die ganze Rutsche, sondern nur die vorderen bzw. untersten Schüsse teil, welche
an
die folgenden durch ein Gelenk (Schwenkstoß) angeschlossen sind.
Hierbei wird aber die Förderung bei seitlicher Ausschwenkung beeinträchtigt, und
die oberen Rutschenführungen werden durch seitliche Kräfte stark beansprucht.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Laderutsche zum Aufnehmen von Haufwerk
unter Rollöchern oder im Streckenvortrieb unter Tage, welche mit einem auf Grubengleisen
verfahrbaren Gestell durch Blattfedern in ihrer Längsrichtung beweglich verbunden
ist und bei welcher die eingangs geschilderten Schwierigkeiten bekannter Laderutschenanordnungen
dadurch beseitigt sind, daß als Antrieb für die Schüttelrutsche ein Rüttelmotor
benutzt wird, welcher mit der Rutsche fest verbunden ist und ihre Bewegungen mitmacht,
während sein frei fliegender Kolben sich in dem Zylinder gegenläufig zur Rutsche
mit einer entsprechend hohen Geschwindigkeit bewegt. Um die Zylinderlänge in den
üblichen Grenzen zu halten, wird der Hub auf wenige Zentimeter (zwischen I und 3
cm) beschränkt und die Hubzahl zwischen 250 und 350/min gewählt. Hierbei ist das
Kolbengewicht etwa der zehnte bis zwölfte Teil des Gesamtgewichtes der bewegten
Rutschenmasse (einschließlich Rüttelzylinders), und seine Größe und seine sonstigen
Abmessungen entsprechen etwa denjenigen eines kleineren Druckluftrutschenmotors,
welcher durch den frei fliegenden Kolben selbst gesteuert wird und keine anderen
beweglichen Teile hat.
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Ferner wird nach der Erfindung zur Erfassung der Haufwerkbreite der
gesamte Rutschenstrang einschließlich des Rüttelmotors und des Führungsgestells
auf einem fahrbaren Untergestell als Ganzes geschwenkt. Hierbei wird nach einem
weiteren Erfindungsmerkmal die Schwenkachse durch ein geeignetes Getriebe zwischen
dem oberen und unteren Gestell an das Austragende der Rutsche verlegt, so daß dieses
in jeder Schwenkstellung annähernd über Gleismitte bzw. über dem zubeladenen Grubenwagen
verbleibt. Während des Ladevorgangs bleibt der Grubenwagen mit dem Fahrgestell der
Ladeeinrichtung gekoppelt und macht ihre Verschiebebewegungen auf dem Gleis mit.
Das Verschieben wird durch einen einfachen Zugzylinder bewirkt.
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Das seitliche Schwenken kann während des Betriebes von Hand geschehen,
wofür bei Schraubgetrieben eine Handkurbel dient und wofür bei Lenkergetrieben einfache,
an der Rutschenseitenwand befestigte Handgriffe angebracht sind.
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Die Zeichnung zeigt zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Laderutschenanordnung, und zwar Abb. I eine Seitenansicht, Abb. 2 und 3 einen Grundriß,
Abb. 4 einen Längsschnitt durch eine Einzelheit.
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Auf dem Geleise (Gestänge) I ist das mit einem Grubenwagen 2 kuppelbare
Fahrgestell 3 gegen das Haufwerk 4 mittels eines um die Rollen 5 am freien Ende
der Gleisschwelle geführten und von einem Zylinder 6 betätigten Seiles 7 längs verschiebbar.
Auf dem Fahrgestellrahmen 3 befindet sich eine Schwenkplatte 8, welche mit den Blattfedern
g die Laderutsche l o trägt. Durch die Schrägstellung der Blattfedern in einem von
den Blattfedern und dem Austragende des Rutschenbodens gebildeten Winkel, der kleiner
als go0 ist, wird erreicht, daß die Rutsche beim Rütteln in Förderrichtung steiler
geführt ist, als ihre Bodenfläche gegenüber der Horizontalen ansteigt. Der gegen
das Haufwerk gerichtete Aufnahmestoß II ist durch ein Scharniergelenk I2 mit den
auf den Blattfedern geführten Abschnitten der Rutsche so verbunden, daß die Führung
der Aufnehmerschaufelkante I3 auf dem Liegenden 14 ohne Zwang erfolgt.
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Das seitliche Schwenken der Rutsche gegenüber dem Fahrgestell wird
durch ein in .\bb. 2 angedeutetes zwischen der Schwenkplatte und dem Gestell befindliches
Schraubgetriebe bewirkt, welches aus zwei quer zur Gestellängsrichtung angeordneten
und durch einen Kettentriel) 17 gleichläufig verbundenen Schraubenspindeln I5, I6
und den dazugehörenden Wandermuttern besteht. Durch verschieden große Gewindesteigungen
oder verschiedenartige Umdrehungszahlen der Spindeln wird erreicht, daß beim Schwenken
der Rutsche ihr Austragende annähernd ül)er der Gleismitte bzw. über dem Grubenwagen
verbleibt.
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Den gleichen Zweck erfüllt das in Abb. 3 dargestellte, im wesentlichen
aus zwei Lenkern I8 und 19 bestehende Schwenkgetriebe. An ihren näher beieinanderliegenden
Gelenkpunkten 20, 2I sind sie an das Gestell 3, und mit den weiter auseinanderstehenden
Gelenkpunkten 22, 23 an die Schwenkplatte 8 angeschlossen. Bei Schwenkungen bis
zu 450 wandert der Schnittpunkt der Austragkante und der Rutschenmittellinie nur
wenig gegenüber der Ausgangslage, d.h. der Barallelstellung der Rutsche zum Gleis.
so daß bei allen vorkommenden Schwenkungen die Austragkante immer über dem das Fördergut
aufnehmenden Grubenwagen verbleibt.
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Auf der Rutschenunterseite ist der Rüttelmotor mit seinem Zylinder
24 befestigt. In ihm gleitet der als Wuchtmasse dienende Arbeitskolben 25, welcher
auf der Austragsseite der Rutsche mit seiner Kolbenstange 26 aus dem Zylinderdeckel
27 herausragt. Auf derselben Seite ist der Schlauchanschluß 28. Der Arbeitskolben
25 steuert selbst einen Umführungskanal 29 und die Auspufföffnung 30 im Zylindermantel.
Die zwischen dem stopfbüchsenlosen Zylinderboden 31 und dem Kolben 25 bewegliche
Feder 36 ist mit ihrer Länge und Spannkraft so bemessen, daß sich der Kolben 25
bei fehlendem Treibmitteldruck mit seinen Stirnkanten zwischen die Einmündungen
des Umführungskanals 29 stellt. Tritt bei 28 Druckluft ein, dann bewegt sich der
Kolben in Richtung des freien Endes der Kolbenstange, vermöge der größeren Stirnfläche
auf der anderen Kolbenseite, bis er den Auslaß 30 freigegeben hat. Bei dieser Bewegung
wird der Umführungskanal 29 überdeckt, so daß auf der Federseite der Zylinderraum
entlüftet wird.
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Der Zylinderraum auf der Kolbenstangenseite
steht
dauernd unter Druck. Der Kolben bewegt sich darauf im Sinne der Zeichnung nach rechts,
verschließt den Auslaß 30 und legt den Umführungskanal 29 frei, wodurch und worauf
wieder der entgegengesetzte Kolbenhub eingeleitet wird.
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Bei wachsenden Ausschlägen wird auf dem Rechtsgang des Arbeitskolbens
die Austrittsöffnung des Umführungskanals 29 kurz nach dem Auslaß 30 geschlossen,
wodurch erheblicher Druckanstieg im rechten Zylinderraum weit über den Einlaßdruck
auftritt. Da jeder Kolbenbewegung eine Relativbewegung des Zylinders entspricht
und da der Zylinder mit dem Rutschenboden fest und dieser mit der Schwenkplatte
bzw. dem Fahrgestell mittels der Blattfedern beweglich verbunden ist, so entspricht
jeder Kolbenbewegung eine entgegengesetzte Rutschenhewegung. Infolgedessen wird
durch die Hochkompression auf der rechten Kolbenseite die Rutsche mit dem an ihr
befestigten Zylinder heftig nach rechts unter dem nach links aufwärts gleitenden
Fördergut zurückgerissen und dadurch die Förderbewegung begünstigt. Der wesentliche
Vorteil des Rüttelmotors gegenüber den üblichen Druckluftrutschenmotoren liegt darin,
daß das Fahr- und Traggestell der Laderutsche nicht am Gleis oder am Boden festgespannt
zu werden braucht. Man kann infolgedessen bei laufendem Motor gleichzeitig sämtliche
Manöverierbewegungen ausführen. Namentlich das Schwenken der Rutsche mitsamt ihrem
auf dem Liegenden gleitenden Schaufelstoß wird durch die Rüttelbewegung erleichtert,
so daß es ohne Anstrengung von Hand ausgeführt werden kann. Da der Motor sich dauernd
in der Rutschenlängsmitte befindet und die Schwenkung mitmacht, wird durch den Schwenkvorgang
die Förderleistung nicht beeinträchtigt. pATENTANSPHUCHE: I. Zum Aufnehmen von Haufwerk
unter Rollöchern oder im Streckenvortrieb unter Tage bestimmte Laderutsche, die
mit einem auf Grubengleisen verfahrbaren Gestell durch Blattfedern in Längsrichtung
beweglich verbunden ist und bei der auf der Rutschenbodenunterseite ein Rüttelmotor
angeordnet ist.