-
Verfahren und Vorrichtung zum Bedrucken von Textilstoffen mit metallüberzogenen
Zeichen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken
von Textilstoffen mit metallüberzogenen Zeichen, insbesondere zum Versehen der Webekanten
von Textilstoffen mit Kennzeichen.
-
Das Bedrucken mit solchen metallüberzogenen Zeichen wird bisher im
allgemeinen dadurch vorgenommen, daß die Zeichen zunächst mit einem klebenden Mittel
vorgedruckt werden, worauf dann auf die Stoffbahn 21-etallpulver aufgestäubt wird.
Sind die aufgedruckten Zeichen trocken geworden, so wird das überschüssige Metallpulver
durch Bürsten oder auf ähnliche Weise entfernt. Dieses Verfahren ist langwierig
und hat außerdem den Nachteil, daß eine gewisse Menge des Metallpulvers sich innerhalb
des Stoffes festsetzt, so daf also der gesamte Überschuß an Metallpulver nicht wiedergewonnen
wird. Handelt es sich bei dem verwendeten Metallpulver beispielsweise um Gold, so
ist der entstehende Verlust wirtschaftlich recht beträchtlich.
-
Es ist auch vorgeschlagen worden, das Bedrucken von Textilstoffen
mit metallüberzogenen Zeichen in einem kontinuierlichen Verfahren vorzunehmen. Hierbei
wurde das klebende Mittel durch Druckwalzen aufgebracht, und danach wurde das Metallpulver
auf die fortlaufend bewegte Stoffbahn mittels eines Luftstrome aufgeblasen. Die
Stoffbahn gelangte hinterher in den Bereich von Absaugdüsen, damit das überschüssige
Metallpulver durch den absaugenden Luftstrom entfernt wurde. Bei einer bekannten
Ausführungsform sind
dabei Absaugdüsen auf beiden Seiten der sich
b°-wegenden Stoffbahn angeordnet. In diesem Fall findet aber dasAbziehen des überschüssigenMetallpulvers
auch nur teilweise statt, weil die in den Stoff selbst eingedrungenen Metallpulverteilchen
nicht bzw. nicht ausreichend erfaßt werden. Abgesehen hiervon war in dem bekannten
Fall die Ab-.
saugeinrichtung getrennt von der Aufblasung des Metallpulvers
vorgesehen, die Stoffbahn lief also zwischen den beiden heliandlungsstellen ein
Stück frei in der Luft, so daß sich das Metallpulver innerhalb des Stoffes festsetzen
konnte.
-
Gemäß der Erfindung wird das Verfahren so durchgeführt, daß neben
dem auf die Stoffbahn gerichteten, das Metallpulver enthaltenden Luftstrom ein zweiter
entgegengesetzt gerichteter Luftstrom die Stoffbahn durchströmt, durch den der Metallpulverüberschuß
abgezogenwird. DieseVerfahrensweise beruht auf dem Grundgedanken, das Abziehen des
überschüssigen :Metallpulvers durch einen Luftstrom vorzunehmen, der in vollem Umfang
durch die Stoffbahn hindurchgeht, beispielsweise also hindurchgesaugt wird. In diesem
Fall werden selbst solche Metallteilchen, die in den Textilstoff, also insbesondere
in die Gewebeporen, eingedrungen sind, wieder herausgerissen, so daß ein wahrnehmbarer
Verlust an Metallpulver nicht eintritt. Der ganze Metallpulverüberschuß kann mithin
in einem Abscheider wiedergewonnen werden, was gerade bei der Verwendung von Goldstaub
sehr wichtig ist.
-
Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens besteht im wesentlichen
aus einem offenen Saugkasten, dessen Öffnung von der bewegten Stoffbahn abgedeckt
wird, so daß dieser allseitig geschlossen ist. Der Saugkasten ist an die Saugleitung
eines Gebläses od. dgl. angeschlossen, und gleichzeitig mündet nun in den Saugkasten
ein Rohrstutzen, und zwar vorzugsweise in geringem Abstand von der Stoffbahn. Durch
diesen Rohrstutzen wird der das Metallpulver enthaltende Luftstrom zugeführt. Diese
konstruktive Lösung des Erfindungsgedankens hat noch den Vorteil, daß das überschüssig,.
Metallpulver, das sich auf den nicht zu bedruckenden Stellen der Stoffbahn ablagert,
sofort nach dem Auftreffen auf die Stoffbahn wieder abgezogen wird. Die kleinen
Pulverteilchen haben also kaum Gelegenheit, in das Innere des Stoffes einzudringen.
Ferner hat die Verwendung eines Saugkastens, der sowohl den Rohrstutzen für die
Zuführung des Metallpulvers als auch die Leitung zum Abführen des überschüssigen
Metallpulvers enthält, den Vorzug, daß die beim Aufblasen des Metallpulvers überhaupt
nicht an der Stoffbahn haftenden überschüssigen Metallpulverteilchen ebenfalls durch
den erwähnten zweiten Luftstrom mit abgezogen werden. Wird nämlich das Aufstäuben
des Metallpulvers für sich vorgenommen, so muß man an dieser Stelle auch für ein
Entfernen der wegfliegenden Metallpulverteilchen sorgen, und zusätzlich muß dann
an der weiteren Behandlungsstelle das auf den nicht zu bedruckenden Teilen der Stoffbahn
lagernde Metallpulver entfernt werden. Selbstverständlich kann auch bei der Ausführung
des Verfahrens nach der Erfindung eine doppelte Absaugung vorgesehen werden, wobei
dann zwei hintereinanderliegende Saugkästen angeordnet werden. Der erste Saugkasten
ist in der eben erwähnten Weise ausgebildet, d. h. er enthält gleichzeitig den Rohrstutzen
zur Zuführung des das Metallpulver enthaltenden Luftstromes, während der zweite
zusätzliche Saugkasten nur an die Saugleitung eines Gebläses angeschlossen ist.
In diesem Fall wird im wesentlichen im ersten Kasten der Überschuß an Metallpulver
abgezogen, der überhaupt nicht an der Stoffbahn haftenbleibt, während der zweite
Kasten im wesentlichen dazu dient, daß die auf den nicht bedruckten Teilen der Stoffbahn
sitzenden Metallpulverteilchen entfernt werden.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung durch Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigt Fig. i eine schematische Darstellung einer Vorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 bis 4 abgeänderte Ausführungen der ver-«-endeten Saugkästen.
-
In Fig. i bezeichnet i eine Walze, über welche die zu bedruckende
Stoffbahn 2 läuft, die danach über eine Druckwalze 3 geführt ist, welche ihrerseits
eine Auftragrolle 4 berührt,- die auf die Walze 3 eine trocknende, viskose, in einem
Trog 5 enthaltene Lösung aufträgt.
-
Die bedruckte Stoffbahn geht unter einer weiteren Walze 6 hindurch
und läuft dann über einen Saugkasten 7, dessen offene Seite sie abdeckt, indem sie
auf den Seitenwänden des Saugkastens aufliegt. Sie gelangt schließlich über eine
Walze 8 in einen geeigneten Trockner od. dgl.
-
Der Saugkasten 7 ist vorzugsweise, wie dargestellt, schräg angeordnet
und an den beiden Enden durch Rohre g mit einer Saugleitung io verbunden, die ihrerseits
mit der Saugseite eines Gebläses od. dgl. verbunden ist. Ein Zentrifugalabscheider
i i und ein Luftfilter 12 sind in der Leitung io angeordnet. Im Boden des Kastens
7 sitzt auch ein Rohrstutzen 13, der in diesen Kasten in geringem Abstand von der
Innenseite der Stoffbahn 2 mündet. Der Rohrstutzen 13 ist durch ein Rohr 14 mit
der Druckseite eines Gebläses od. dgl. verbunden. und in das Rohr 14 ist ein Venturirohr
15 eingeschaltet, dessen eingeschnürter Teil durch ein Rohr 16 mit dem Bodeneines
Behälters 17 verbunden ist, der ein metallisches Pulver, z. B. Goldpulver, enthält.
Zur Regelung des Pulverstromes durch das Rohr 16 ist ein verstellbares Ventil 18
vorgesehen.
-
hei der Ausführung des Verfahrens wird die Stoffbahn 2 zuerst von
der Walze 3 bedruckt. Dann läuft sie über den Saugkasten 7, für den sie eine durchlässige
Abdeckung bildet, wobei ihre bedruckte Seite gegen das Innere des Kastens gerichtet
ist. Diese bedruckte Seite empfängt den aus dem Rohrstutzen 13 ausströmenden Luftstrahl,
der das Metallpulver enthält. Auf diese Weise wird das Metallpulver sehr gleichmäßig
auf die Stoffbahn gespritzt, und es haftet an den bedruckten Stellen infolge der
viskosen Eigenschaft der aufgedruckten
Lösung. An den anderen Stellen
der Stoffbahn fällt das Metallpulver entweder schon durch Schwerkraft zurück oder
wird durch die Saugwirkung der durch die Stoffbahn in die Saugleitung io strömenden
Luft entfernt. Die so behandelte Stoffbahn trägt nun z. B. vergoldete Zeichen, --Marken
oder Buchstaben, und der Metallbelag wird dauerhaft gehalten, wenn die viskose Lösung
getrocknet ist.
-
Es ist klar, daß der durch das Rohr 1q. gehend Luftstrom viel schwächer
.sein muß als der durch die Leitung io gehende, da sonst keine Luft durch den Stoff
strömen würde.
-
Das -Metallpulver, das vom Stoff abfällt oder mit Hilfe der durchströmenden
Luft abgesaugt wird, wird in dem Zentrifugalabschei@der ii von der Luft getrennt.
Noch verbleibende Teilchen werden im Filter 12 aufgefangen. Es entsteht somit kein
Verlust an Pulver, was beispielsweise bei Gold ein wichtiger Vorteil ist. Es ist
ferner zu erkennen, daß bei geeigneter Gestaltung des Rohrstutzens 13 das Metallpulver
nur auf die bedruckten Abschnitte der Stoffbahn gespritzt wird, was in den Fällen,
wo die Zeichen nur auf die Webkante zu drucken sind, ebenfalls wichtig ist.
-
Die viskose Lösung kann von beliebiger Art sein. Sie kann beispielsweise
aus trocknenden Ölen oder aus einem polymeris ierbaren Stoff bestehen.
-
Gegebenenfalls können auch nicht viskose Stoffe beim Vordrucken mit
Vorteil angewandt werden, vorausgesetzt, daß es möglich ist, die metallischen Teilchen
durch Kapillarwirkung festzuhalten.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Saugkasten 7 in der
entgegengesetzten Richtung wie in Fig. i geneigt. Ein Rohrstutzen 13 ist dicht an
der Auflaufstelle der Stoffbahn auf den Kasten? angeordnet, während die Saugleitung
io in der Nähe der Ablaufstelle der Stoffbahn in den Saugkasten mündet. :Der Arbeitsvorgang
ist der gleiche wie in Fig. i. Der Überschuß an Metallpulver wird von der durch
die Leitung io strömenden Luft abgezogen.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 liegt die Oberseite des Saugkastens
7 waagerecht, während sein Boden genau so wie in Fig. 2 geneigt ist.
-
In Fig. 4. ist eine Abweichung dargestellt, wobei zwei hintereinanderliegende
Sangkästen ig und 2o vorgesehen sind. Der Saugkasten ig enthält den Rohrstutzen
13, um das Metallpulver auf den bedruckten Teil der Stoffbahn zu spritzen. Der zusätzliche
Saugkasten 2o hat keinen solchen Rohrstutzen. Beide Kästen sind mit der Saugleitung
io durch Rohre g verbunden. Beim Betrieb der Vorrichtung empfängt die Stoffbahn
das Metallpulver während des Laufes über den Kasten ig, wobei der Überschuß an Pulver
durch die Leitung g abgezogen wird. Die in den nicht bedruckten Teilen der Stoffbahn
sitzenden Metallteilchen werden im wesentlichen im Kasten 2o entfernt.