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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Durchdruckes bei dicken Gewebebahnen
DieErfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Durchdruckes bei dicken Gewebe- bahnen, wobei die Farbe mittels eines Unterdruckes in das Gewebe gesaugt wird. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es sind bereits mehrere Vorschläge bekannt, nach denen die Druckfarbe mittels eines Unterdruckes durch die Schablone hindurch in die Stoffbahn eingesaugt wird. Dabei kann die Stoffbahn während des ein- zelnen Saugvorganges immer nur mit einer einzigen Farbe bemustert werden. Es handelt sich dabei in allen Fällen um die Anwendung des Unterdruckes zum Aufbringen eines Farbmusters auf die Ware.
Zweck der Erfindung ist es hingegen, bei einer dicken, einseitig in beliebiger Farbenzahl bedruck- ten Gewebebahn einen bis zur andern Bahnseite reichenden Durchdruck zu erzielen.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht im wesentlichen darin, dass das im üblichen Druckverfahren mit einer dicklichen Druckpaste bedruckte Gewebe auf ein endloses Siebband geleitet wird, auf dem das Farbmuster entlang eines quer zur Gewebebahn sich erstreckenden Streifens durch das Gewebe hindurchge- saugt wird.
Es kann dabei vorteilhaft sein, das Farbmuster vor dem Durchsaugen mit einem entsprechenden Lösungsmittels zu besprühen, um das Durchsaugen, insbesondere der Farben der ersten Schablonen, zu erleichtern.
Nach dem Durchsaugen der Druckpaste kann dasGewebe in einer Trockenkammer beidseitig getrocknet werden, um ein Verwischen des durchgedrungenen Musters beim Aufrollen der Ware zu vermeiden.
Die erfindungsgemässe Anwendung eines Unterdruckes dient daher nicht zum Aufbringen des Musters entsprechend den bereits bekannten Vorschlägen, sondern einzig und allein zum Durchsaugen des Mehrfarbenmusters durch eine dicke Wand nach dem Bedrucken. Das Aufbringen des Musters erfolgt in bekann- ter Wei se auf einem endlosen Drucktuch. Zum Bedrucken dicker Waren können daher die bekannten Filmdruckmaschinen od. dgl. verwendet werden ; es ist nur eine einfache Zusatzvorrichtung notwendig, die ebenfalls Gegenstand der Erfindung. ist.
Diese Vorrichtung besteht darin, dass unter dem Obertrum eines endlosen Siebbandes eine Saugdüse und über dieser, in geringem Abstand über dem Siebband, eine einen über dessen ganze Breite sich erstreckenden Schlitz aufweisende Abdeckung vorgesehen ist.
Über dem Siebband kann vor der Abdeckung zum Besprühen der Druckpaste eine Sprühvorrichtung angeordnet sein.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung der erfindungsgemässen Vorrichtung veranschaulicht. Die Fig. l zeigt eine vereinfÅacht dargestellte Seitenansicht und Fig. 2 einen vergrösserten Teil der Fig. 1 im Schnitt.
Auf dem Drucktuch 1 einer weiter nicht dargestellten Filmdruckmaschine wird die mit dem Farbmuster 3 (Fig. 2) versehene dicke Gewebebahn 2 an ein mit dem Drucktuch 1 gleichlaufend angetriebenes endloses Siebband 4, z. B. aus Bronzegaze, herangeführt und von diesem übernommen.
Das Siebband 4 läuft über die Walze 9 und wird von nicht dargestellten Walzen gespannt bzw. getragen.
Unterhalb des Obertrumes des Siebbandes 4 ist eine Saugdüse 5 und in geringem Abstand darüber ein Abdeckblech 6 angeordnet, in dem quer zur Bewegungsrichtung des Gewebes 2 ein über dessen ganze Breite reichender Schlitz 7 vorgesehen ist. Die Länge der Abdeckung 6 in Bewegungsrichtung des Gewebes 2 ist
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so gewählt, dass durch den Unterdruck in der Saugdüse 5 die Luft durch den Schlitz 7 normal zur Gewebebahn 2 durch diese hindurchtritt. Dadurch wird die an der Oberseite des Gewebes 2 liegende bzw. in geringer Tiefe in das Gewebe 2 eingedrungene Druckfarbe 3 unterhalb des Schlitzes 7 durch das Gewebe bis an dessen Unterseite durchgesaugt, wie es aus Fig. 2 ersichtlich ist.
Vor der Abdeckung 6 ist eine Sprüheinrichtung 8 angeordnet, durch die das Farbmuster 3 mit einem geeigneten Lösungsmittel für die Farbe besprüht werden kann.
Das Siebband 4 mit dem durchdruckten Gewebe 2 durchläuft anschliessend eine Trockenkammer 10, in der das Gewebe, z. B. durch Düsen, beidseitig getrocknet wird.
Zur Säuberung des Siebbandes 4 von durchgesaugter Farbe ist am Untertrum eine Reinigungseinrich- tung, bestehend aus den beiden Walzen 11 und 12 und dem Trog 13 angeordnet. Die Netzwalze 11, welche als magnetische Gummiwalze ausgebildet sein kann, überträgt aus dem Trog 13 auf das Siebband 4 das Reinigungsmittel. Die Walze 12 wird z. B. durch magnetische Kraft gegen die Walze 11 gedrückt.
Hinter der Reinigungseinrichtung ist noch eine Saugdüse 14 angeordnet, durch die das eingenetzte Siebband 4 abgesaugt wird. An der Walze 9 ist ausserdem ein Reinigungsschaber 15 vorgesehen, durch den die Walze 9 sauber gehalten wird.
Die Konsistenz der Druckpaste sowie deren Auftragdicke muss im Hinblick auf die Art und die Dicke der Gewebebahn gewählt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Durchdruckes bei dicken Gewebebahnen, wobei die Farbe mittels einesunterdruckes in das Gewebe gesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das im üblichen Druckververfahren mit einer dick1ichenDruckpaste bedruckte Gewebe auf ein endloses Siebband geleitet wird, auf dem das Farbmuster entlang eines quer zur Gewebebahn sich erstreckenden Streifens durch das Gewebe hindurchgesaugt wird.