Einrichtung zur mindestens stellenweisen Veränderung der Oberüäclie von Stoffbahnen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur mindestens stellen weisen Veränderung der Oberfläche von Stoffbahnen. Die Einrichtung gemäss der Er findung ist gekennzeichnet durch mindestens ein Druckwalzenpaar und durch einen Lauf rahmen, durch welchen die Stoffbahn in Längs- und B.reitenrichtung straff gespannt zwischen den Walzen hindurch geführt wird,
wobei der Laufrahmen mit Kluppen und mit selbsttätigem Öffner und .Schliesser für die Kluppen versehen ist und ferner gekennzeich net durch zwangsläufige Kupplungsmittel zwischen dem Antrieb der Druckwalzen und -dem Antrieb ,des Laufrahmens. Mittelst die ser Einrichtung kann die Stoffbahn ohne Zuhilfenahme einer Führungstrommel bezw. eines Lauftuches auch zweiseitig bedruckt bezw. anderweitig behandelt werden.
Die Einrichtung kann verwendet werden um Klebstoff, gegebenenfalls in Musterun gen, auf die Stoffbahn ein- oder zweiseitig mittels der Druckwalzen aufzubringen und jene anschliessend mit streufähigem Material irgendwelcher Art (z.
B. vegetabilische, ani malische oder künstliche Fasern, Metall, Glas, Sand. hydraulische Bindemittel etc.) zu be handeln, das durch den Klebstoff auf der Stoffbahn fixiert wird, worauf die über oehüssigen Materialteilchen abgesaugt, aus dem Luftstrom abgeschieden und wieder in den Arbeitsprozess eingeführt werden.
Man kann auch mittels der Druckwalzen Lack in Musterung auf die Stoffbahn auf drucken, um Lackdrucke zu erhalten.
Ferner kann die Einrichtung auch dazu dienen die Stoffbahn zwischen gravierten und erhitzten Druckwalzen durchzuführen, um gemusterter Mattierungseffekte zu erhalten.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel einer erfindungsgemässen Einrich- timg dargestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Ansicht der gesamten Einrichtung, Fig. \ einen Querschnitt durch die Spann- vorriehtung für die Stoffbahn in grösserem Massstab, Fig. 3 einen weiteren teilweisen Quer schnitt der Spannvorrichtung, Fig. 4 eine Teilansicht der Fig.1 in grösse rem Massstab und teilweisem Schnitt, Fig. 5 abgeänderte Ausführungsformen der Saugdüsen,
Fig. 6 eine Ansieht mit teilweisem Schnitt durch eine Schleuse und eine anschliessende Verteilkammer, Fig. 7 einen Querschnitt zu Fig. 6, Fig. 8 einen Längsschnitt durch eine an die Verteilkammer angeschlossene Einzel kammer und Fib. 9 eine perspektivische Teilansicht eines Spritzkastens.
Die Stoffbahn 1, deren Oberfläche auf der Einrichtung verändert werden soll, ist auf einen Wellbaum 2 aufgerollt, welcher mit einem Bremsklotz 3 versehen ist, der eine Regulierung der Spannung der abgezogenen Stoffbahn 1 ermöglicht. Vom Wellbaum 2 läuft die Stoffbahn 1 über Rollen 4, 5 in einen Laufrollen, der aus zwei mit Kluppen 6 versehenen endlosen Ketten 7 besteht, welche in zwei auf Beinen 8 ruhenden Füh- runbsschienen 9 geführt und am Ende dieser Schienen über Kettenräder 10, 11 laufen.
Am rechten Ende der Schienen 9 sind nicht dar gestellte Schliesser vorgesehen, welche die Kluppen 6 so schliessen, dass sie die Stoff bahn 1 am Rand festklemmen. Die Führun gen in den Schienen 9 für die Ketten 7 ver laufen in der Längsrichtung von rechts nach links auseinander, so dass die Stoffbahn, die durch das Abziehen von dem gebremsten Wellbaum 2 in Längsrichtung gespannt wird, durch. die Kluppen 6 auch in der Breiten richtung gespannt, wird. Am linken Ende der Schienen 9 sind nicht dargestellte Üffner vorhanden, welche die Kluppen 6 öffnen und dadurch die Stoffbahn 1 freigeben, welche hierauf über eine Führungsrolle 14 weiter läuft.
Das Kettenrad 11 des Laufrahmens 6, 7 sitzt auf einer in Lagerböcken 12 gelagerten Welle 15, auf welcher ferner ein Kettenrad 16 sitzt, über welches eine Kette 17 läuft, die über ein Kettenrad 18 die Welle 19 einer Druckwalze 20 antreibt. Die Welle 22 der zu#,eliörigen Druckwalze 21 wird über eine Zahnradübersetzung 23, 24 von der Welle 19 aus angetrieben. Die beiden Walzen 20, 21. sind auf diese Weise mit dem Antrieb des Laufrahmens so gekuppelt, dass die erforder lich e Übereinstimmung der Geschwindigkei ten von Walzen und Stoffbahn 1 erzielt wird. Die beiden Wellen 19 und 22 sind auf bei den Seiten in je einem Lagerbock 25 ge lagert.
'\Vie ans Fig. 4 ersichtlich ist, liegt gegen die beiden Druckwalzen 20, 21, welche an ihrem Umfang eine Reliefmusterung besitzen, je eine Zufuhrwalze 26 bezw. 27 an, welchen Walzen eine Zufuhrleitung 28 für die Druelz- flüssigkeit, z. B. für einen Klebstoff, zuge ordnet ist.
Die Leitung 28 ist über ein Ventil an einen Vorratsbehälter 29 für die Druck flüssigkeit angeschlossen, in welchem Behä l- fer 29 eine durch eine Welle 13 angetriebene Rührvorrichtung 30 für das Umrühren der Flüssigkeit angeordnet ist. Jeder der beiden Zufuhrwalzen 26, 27 ist ein Auffangtrog 31 bezw. 32 für die überschüssige Flüssigkeit zugeordnet.
Die beiden Tröge 31, 32 stehen durch eine Leitung 33 mit einem Behälter 34 in Verbindung. Die Leitung 33 ist durch ein Ventil 36 abschliessbar und in den Behälter 34 mündet, eine Druckluftleitung 37, so dass durch Erzeugung eines Überdruckes im Be hälter 34 nach dein Schliessen des Ventils 36, die Flüssigkeit aus dem Behälter 34 durch eine Leitung 35 in den Vorratsbehälter 29 zurückgeleitet werden kann.
Die beiden Zu fuhrwalzen 26, 27 werden von den auf den Wellen 19, 22 sitzenden Zahnrädern 38, 39 (Fig. 2) aus angetrieben und in den Trögen 31, 32 befindet sich eine Abstreichvorrich- tung für die überschüssige Flüssigkeit.
Nach dem Hindurchlaufen zwischen. den beiden Druckwalzen 20, 21 gelangt die Stoff- bahn 1. zwischen einen obern und einen untern Spritzkasten 40 bezw. 41, in welchen je eine Anzahl in regelmässigen Abständen über die Breite der Stoffbahn 1 verteilte Spritzköpfe 42 angeordnet sind, durch welche fein aufge teilte Teilchen von Materialien, wie vegetabi lischen, animalischen oder künstlichen Fa sern, Metall, Glas, Sand, hydraulische Binde mittel etc., auf die Stoffbahn aufgespritzt werden können.
Die Spritzkästen 40, 41 wei sen gegen -die Druckwalzen 20, 21 hin eine Doppelwand 43 auf, welche an eine Saug-' Leitung 44 bezw. 45 angeschlossen ist. Die beiden Saugleitungen 44, 45 führen in einen gemeinsamen Saugkanal 46. Durch den Unter druck in der Doppelwand 43 werden die auf dieser Seite des Kastens gegebenenfalls aus tretenden Teilchen angesaugt und durch die Kanäle 44, 45, 46 abgeführt. Zu den einzel nen Spritzköpfen 42 führen Zuführungslei tungen 47 bezw. 48 sowie Druckluftleitungen 49 bezw. 50 (Fix. 4 und 9).
Hinter den Spritzkästen 40, 41 sind ober halb und unterhalb der Stoffbahn 1 Saug düsen 51, 52, 53 und 54 angeordnet, welche in der Querrichtung der Stoffbahn sich über deren ganze Breite erstrecken. Die einzelnen Saugdüsen könnten, wie auf der rechten Seite der Fig. 5 dargestellt ist, in der Querrichtung zum Beispiel in drei Teildüsen 55 unterteilt sein. Ferner könnten sie statt senkrecht zur Stofflängsrichtung auch schräg verlaufen, wie es auf der linken Seite der Fig. 5 mit 56 bezeichnet ist.
Von den Saugdüsen 51, 52 führen Saugleitungen 57 und von,den Saug düsen 53, 54 Saugleitungen 58 in einen Saugkanal 59, in welchen der Saugkanal 46 einmündet und welcher hierauf über einen Ventilator 60 zu einem Abschei:der führt, der zwei Zylinder 61, 62 aufweist, deren Aus trittsöffnungen sich über einem Sammel trichter 63 befinden. An diesen Sammeltrich ter 63 ist unten eine Doppel-Zylinderschleuse 64 angeschlossen, die durch eine Riemenüber tragung 65 von einem Antriebsmotor 66 aus angetrieben wird. Unterhalb der Schleuse 64 ist durch ein Kasten 67 eine Kammer gebil det, von welcher ein durch eine Klappe 68 abschliessbares Entleerungsrohr 69 ausgeht.
Ferner sind im Kasten 67 ein Schauglas 70, sowie Klappen 71 und 72 vorgesehen und im untern Teil .des Kastens 67 sind zwei Reihen Ausflusstrichter 78, 74 gebildet. Bei der in Fig. 7 in ausgezogenen Linien dargestellten Lage der Klappen 68, 71 und 72 gelangen die feinzerteilten durch die Schleuse 64 ein tretenden Materialteilchen gleichmässig in alle Trichter 73, 74. Wird die Klappe 68 ge schlossen und die beiden Klappen 71 in die strichpunktierte Lage verschwenkt, so wer den die Materialteilchen durch das Rohr 69 entleert.
Ferner kann durch Vers,chwenken der Klappe 72 entweder nach rechts oder nach links in die strichpunktierten Lagen erreicht werden, dass die Materialteilchen entweder nur in die linken oder nur in die rechten Aus flusstrichter 73 bezw. 74 geleitet werden.
In jeden Ausflusstrichter 73, 74 mündet eine Düse 75, 76 einer Druckluftleitung 77, 78 un.d. unterhalb jedes Trichters 73, 74 ist je eine zylindrische Einzelkammer 79, 80, in welcher die Materialteilchendurch die Druck luft durch-einander gewirbelt und eventuell erwärmt werden, vorgesehen, deren unteres sich konisch verjüngendes Ende 81, 82 in das je eine Düse 84, 83 einer Druckluftleitung 85, 86 mündet, mit den zu den Spritzköpfen 42 führenden Leitungen 47, 48 verbunden ist.
Bei der beschriebenen Einrichtung kann man mittels der Walzen 20, 21 auf eine oder beide Seiten der in Längs- und Breitenrich- tung gespannten Stoffbahn 1 einen Kleb stoff gegebenenfalls in Musterungen aufbrin gen. Anschliessend kann man mittels der Spritzkästen 40, 41 bezw. der Düsen 42 fein aufgeteilte Teilchen von Materialien irgend welcher Art auf eine oder beide Seiten der Stoffbahn 1 aufspritzen, wobei diese Teil chen auf den mit dem Klebstoff versehenen Stellen auf der Stoffbahn fixiert werden.
Die überschüssigen Teilchen werden hierauf mit tels der Saugdüsen 51-54 durch einen Luft strom selbsttätig abgesaugt, welcher in den Abscheider 61 gelangt, in welchem die Teil chen abgeschieden und durch den Trichter 63 wieder in den Arbeitsprozess eingeführt werden.
Die verbrauchten Teilchen müssen durch Einsschütten von frischen Teilchen in den Trichter 63 ersetzt werden. Mittels der Druckwalzen 20, 21 kann man statt Klebstoff auch Lack in 1lusterung auf ,die in Längs- und Breitenrichtung gespannte Stoffbahn aufdruelien, um Lackdrucke zu er halten. Durch das Aufdrucken von Lack in Musterungent können Aussparungen erzielt werden, welche die Grundlage für die Errei chung von druckähnlichen Effekten sind.
Der aufzutragende Lack kann hierbei gleich wie im beschriebenen Beispiel der Klebstoff in einem geschlossenen Behälter bereitgestellt, und der Überschuss an Lach kann durch Druckluft wieder in den Behälter zuriick- gebra.cht"verden.
Die erfindungsgemässe Einrichtung kann auch dazu dienen, die in der beschriebenen Weise in der Längs- und Breitenrichtung ge spannte Stoffbahn zwischen gravierten und erhitzten Druckwalzen durchzuführen, um gemusterte Mattierungseffekte zu erhalten.